Therapieresistent? 7.Antidepressiva hilft nicht

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Sunshine83
Beiträge: 8
Registriert: 1. Okt 2022, 17:06

Therapieresistent? 7.Antidepressiva hilft nicht

Beitrag von Sunshine83 »

Hallo zusammen,
Ich, w, 39 Jahre alt, bin neu hier und habe mich schon ein wenig durch die Threads gelesen.
Aber meine Problematik habe ich so nicht gefunden.
Ich stelle mir langsam die Frage ob ich eine therapieresistente Depression habe.
Ich bekomme zur Zeit das 7. Antidepressiva und nichts hilft mir. Auch Lithium (anscheinend noch nicht im richtigen Bereich von 0,6) hilft bisher nicht.
Depressionen habe ich seitdem ich 18 Jahre bin, da hat mir aber noch keine Medikamente gegeben, nur Johanniskraut.
Die depressive Episoden kamen aber immer wieder und werden in den letzten Jahren immer extremer und länger.

Ich habe ca. 10 Jahre lang Sertralin genommen. Hatte damit auch immer wieder Depressionen.
In einer Tagesklinik vor 4 Jahren hat man mich auch nicht umgestellt. Hatte immer nur 50 mg, sobald ich 100 mg genommen habe, hatte ich extreme Probleme mit den Händen. Hab alles fallen lassen etc.
Hatte damals für die Nacht Valdoxan bekommen, konnte damit besser schlafen.

Im Juli 20 habe ich dann meine Psychiaterin gefunden, die meinte, dass Sertralin fast nix bringt. Hat es mit einer offenen Wunde und einem Pflaster verglichen. Ich bräuchte also stärkeres.
Dann bekam ich Amitriptyllin Tropfen zur Nacht (hatte davon übelstes Brennen im Mund) und Escitalopram 10 mg.
Mit den Escitalopram 10 mg und Tizanidin 4 mg (zur Nacht wg. meinem Rücken) ging es dann ein Jahr besser.
Nach einem Jahr ging es mir langsam schlechter, meine Psychiaterin meinte dann mich auch Citalopram 20 mg umzustellen.
Das hat mir dann letztes Jahr den Rest gegeben und ich bin vollends in die Depression gefallen.
Seitdem wird wieder rumprobiert.
Weil ich anfangs auch eine irrsinnige Wut auf alles mögliche hatte (kurze Zündschnur), bekam ich Opipram und 100 mg und Escitalopram nur 5 mg wegen der Absetzsymptomatik.
Das ganze hat mich noch weiter runtergerissen. Habe es nicht mal mehr zum Duschen geschafft.
Seit März bekomme ich Venlafaxin, erst 75, dann 150, jetzt 225 mg. Seit 4 Wochen auf der erhöhten Dosis. Zusätzlich noch Lithium, mittlerweile bei 3 Tabletten, Wert ist wohl immer noch zu niedrig.
Mir geht's immer noch schlecht, Besserung ist minimal da, dass ich nicht mehr ganz so müde bin wie zuvor. Antrieb fehlt immer noch.
Seit Sommer habe ich Sehstörungen, unscharfes Sehen (Sehstärke unverändert)
Da diese Probleme erst seit Venlafaxin aufgetreten sind, vermute ich einen Zusammenhang. Nun soll ich in den nächsten Wochen zur Reha, obwohl ich mich nicht im Ansatz bereit dafür fühle. Aber die Krankenkasse hat mich dazu aufgefordert, ich werde ambulant eine Reha machen, da ich auf keinen Fall komplett von zuhause weg kann. Mein Mann und mein Kater geben mir noch ein bisschen Kraft.
Meine Psychiaterin will mich vor ihrem Urlaub ab übernächster Woche auch nicht mehr auf ein anderes Antidepressiva stellen.
Welche Therapiemöglichkeiten habe ich denn noch?
Bin ich ein Einzelfall? Was ist das denn bloß?
Vielleicht kann jemand etwas Positives berichten?
Weiss aktuell nicht, wie ich jemals wieder in der Lage sein soll, zu arbeiten...

LG,
Sunshine
Sunshine83
Beiträge: 8
Registriert: 1. Okt 2022, 17:06

Re: Therapieresistent? 7.Antidepressiva hilft nicht

Beitrag von Sunshine83 »

Was meinst du mit SSWH? Mirtazapin hatte ich. Hat mich noch müder gemacht damals.
Ich brauch halt Antrieb. Hab das Gefühl, meine Psychiaterin ist etwas überfordert mit mir.
Ohje, 16 durch und nichts hilft? Und wie schaffst du deinen Alltag, arbeiten etc?
Kiwi78
Beiträge: 95
Registriert: 8. Feb 2022, 11:36

Re: Therapieresistent? 7.Antidepressiva hilft nicht

Beitrag von Kiwi78 »

Hallo sunshine,
Schon mal bupropion probiert. Ist ein selektiver noradrenalin Dopamin wiederaufnahmehemmer. Vielleicht hilft das. Mir hat das unglaublich geholfen mit antrieb. Wird auch nicht immer gleich als erstes verschrieben, aber vielleicht ein Versuch wert.
Alles andere gecheckt? Vitaminmangel, schilddrüse, Hormone,... Mein Psychiater hat mir am Anfang gefühlt literweise Blut abgenommen und alles mögliche überprüft (Schwermetallbelastung, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, vitamine, mikronährstoffe, irgendwas genetische,...).
Lg Kiwi
Sunshine83
Beiträge: 8
Registriert: 1. Okt 2022, 17:06

Re: Therapieresistent? 7.Antidepressiva hilft nicht

Beitrag von Sunshine83 »

Hallo Kiwi,
Das Bupropion kenn ich noch nicht. Muss ich gleich mal googlen. Aber meine Psychiaterin bindet mich auch nicht so gern in die Auswahl der Medis ein.
Hab sowieso schon Hashimoto seit 14 Jahren, diverse Nahrungsmittelunverträglichkeit. Durch das Lithium wird momentan alle 10 Tage Blut abgenommen. Nährstoffe wurden in den vergangenen Jahren immer wieder von verschiedensten Ärzten gecheckt. War immer ein Mangel zu finden, aber auf die depressivem Phasen hatte es keinen Einfluss. Die kamen trotzdem.
Sunshine83
Beiträge: 8
Registriert: 1. Okt 2022, 17:06

Re: Therapieresistent? 7.Antidepressiva hilft nicht

Beitrag von Sunshine83 »

Hallo zusammen,
vielleicht kann mir nochmal jemand helfen.
Ich bin so ratlos und fühle mich von meine4 Psychiaterin irgendwie nicht so gut behandelt. Hatte ja schon geschrieben, dass ich Venlafaxin seit März nehme und keine Besserung hatte. Erst 75, dann 150 mg, seit Anfang September 225mg. Nun kam das Quilonum auch noch hinzu. Starken Durst, Starken Harndrang und Durchfälle. Seit gestern soll ich nun Quilonum absetzen. Da bin ich auch froh drüber, da dieser Durst und ständige Harndrang nicht mehr ging. Hab locker 4 Liter getrunken täglich.
Nun soll ich aber Venlafaxin weiter nehmen aber in 150 mg Dosierung. Da ich seit März keine Besserung hatte, frag ich mich, was der Sinn ist. Für abends bekomme ich nun wegen den Schlafstörungen Amineurin 50mg.
Da ich aber ganz starke Antriebslosigkeit und Müdigkeit habe, frag ich mich, ob das alles so den Sinn bei mir macht.
Ausserdem muss ich in den nächsten Wochen so fit sein, dass ich eine ambulante psychosomatische Reha machen kann. Das bedeutet für mich zur Zeit nur Stress und ich bin nicht im Ansatz bereit dafür.

Meint ihr, dass es Sinn macht, eine Zweitmeinung bei einem anderen Psychiater einzuholen? Ich bin echt verzweifelt. Eigentlich soll ich auch stationär in die Psychiatrie. Aber das will ich nicht, da ich hier zuhause meinen Mann und meinen alten Kater habe, die mir noch Kraft geben.

Über eure Meinungen dazu würde ich mich sehr freuen.
LG, Sunshine
Gartenkobold
Beiträge: 2054
Registriert: 9. Jul 2020, 09:26

Re: Therapieresistent? 7.Antidepressiva hilft nicht

Beitrag von Gartenkobold »

Hallo Sunshine,

dass das Lithium weg ist finde ich gut, da scheint was mit den Nieren nicht geklappt zu haben wenn Du ständig trinken und pullern musstest. Der Urin scheint nicht gut konzentriert worden zu sein.
Venlafaxin darf man nicht schlagartig absetzen, sondern muss es ausschleichen. Vielleicht wurde Deine Dosis deshalb reduziert. Während meiner Reha wurden bei den meisten Patienten die Medikamente neu eingestellt, vielleicht ist das bei Dir ja auch so. Eine Zweitmeinung kann aber nie schaden, wenn man sich nicht gut versorgt/medizinisch behandelt, ernst genommen fühlt. Die Wartezeiten beim Facharzt sind momentan vermutlich eh sehr lang. Was spricht dagegen einen Termin zu vereinbaren und z.B. nach der Reha mit dem Reha-Bericht und dem aktuellen Medikationsplan (steht im Reha-Bericht) wahrzunehmen?

LG Gartenkobold
Skye84
Beiträge: 9
Registriert: 9. Sep 2023, 22:09

Re: Therapieresistent? 7.Antidepressiva hilft nicht

Beitrag von Skye84 »

Hey sunshine, wie geht es dir mitlerweile?

LG Skye
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