Kalt duschen soll tatsächlich antidepressiv wirken : Erfahrungen?

[Nopsi]

Bitte nicht lachen bei der Frage: ich habe von einem Psychotherapeuten erzählt bekommen, daß seit 2008 bekannt ist, daß kalt duschen neben anderen positiven Effekten eine deutlich antidepressive Wirkung haben soll. Hat jemand damit Erfahrungen? Und kann das ggf. bestätigen? Suche im Netz führt zu etlichen Berichten. Und einer klingt besser wie der anderer, als sei es ein Zaubermittel.
Wär ja ein Hammer.

[Senif]

Hab ich noch nie gehört (gibt es dazu Studien?). Kann ich mir auch nicht vorstellen. Sind wie die tollen Tipps bei Schlafstörungen durch Depression: lesen Sie mal ein Buch

[Senif]

Es scheint tatsächlich Studien dazu zu geben. Ich hab früher viel Wechselduschen betrieben, aber die Depression verhindert hat es nicht.

[Nopsi]

Unter anderem diesen bericht hier finde ich sehr spannend zum Thema. Und die Mut-Tour ist ja nun seriös.
https://www.frnd.de/2021/11/16/thermoth ... epression/

Oder hier: Was die Wissenschaft über Depressionen, Schmerzen & Kältereize weiß

Überrascht von meinem Kurz-Experiment mit mir selbst habe ich begonnen zu recherchieren (Auf welche Erkenntnisse ich gestoßen bin, kannst du hier lesen).

Okay, vielleicht habe ich mich auch in einen kleinen Recherche-Rausch hineingesteigert.

In diesem Rausch habe ich unter anderem herausgefunden, dass die Exposition mit großer Kälte Entzündungswerte senken, sich positiv auf Autoimmunerkrankungen auswirken, dein generelles Stresslevel herunterpegeln, Schmerzen lindern und (yes!) einen positiven Einfluss auf Depressionen und Angsterkrankungen haben kann.

(Speziell auf Depressionen bezogen findest du hier z.B. einen Bericht über Kältetherapie. Darin geht es zwar um Kältekammern, nicht um Wild Swimming, aber der Grundtenor ist der gleiche: dass Kälte extrem hilfreich sein kann.)

[Deheteleef]

Kaltes Duschen lässt alles schrumpfen, vielleicht auch die Depression.
Ich bin allerdings ein Warmduscher.

[Maxegon]

... herausgefunden, dass die Exposition mit großer Kälte Entzündungswerte senken, sich positiv auf Autoimmunerkrankungen auswirken, dein generelles Stresslevel herunterpegeln, Schmerzen lindern und (yes!) einen positiven Einfluss auf Depressionen und Angsterkrankungen haben kann.

Gutes Essen oder Sex erzielen ähnliche Ergebnisse.

Ein guter Umgang mit anderen Spezies seiner Art ebenfalls.

Die Kunst ist es doch, gut und abwechslungsreich (!) zu leben und Tristesse zu vermeiden.

[Kada]

Hallo Nopsi,

danke für deinen Beitrag. Ich bin fest von der positiven Wirkung der Kältereize überzeugt.
Wenn ich mich z.B. nach einem Saunagang abkühle (Tauchbecken oder Schlauchguss), fühle ich mich fantastisch. Leider hält dieser glückliche Moment nicht dauerhaft an. Genauso geht es mir beim Wassertreten. Pfarrer Kneipp hat die Kaltwassertherapie ja schon damals empfohlen.

In dem Buch „Kompass für die Seele“ geht der Autor Bas Kast auf das kalte Duschen und die Sauna ein. Er bezeichnet die Kälte bzw. Hitze als „Stressoren“, die den Körper und die Seele wachrütteln. Sport bezeichnet er auch übrigens auch als Stressor.

Also müssen wir uns aus der Wohlfühlzone herausgegeben und aktiv werden (ironischerweise liege ich gerade bequem auf dem Sofa ).

Sollten wir nicht einen Thread aufmachen, in dem wir uns gegenseitig zum Sport und zur Kältetherapie motivieren?

LG
Kada

[Senif]

Sport bezeichnet er auch übrigens auch als Stressor.

Das seh ich auch meiner Uhr zum Tracking. Wenn ich abends Sport mache, hält der Stress die ganze Nacht an und meine Reserven werden nicht so gut aufgeladen. Allerdings langfristig reduziert es den Stress, weil der Körper höheren Belastungen durch das Training standhält.

[Maxegon]

Kalt duschen hilft tatsächlich, nicht etwa durch den erlittenen Herzinfarkt , sondern durch den anschließenden Erwärmungs-, Entspannungseffekt.
Man fühlt sich einfach wohler!

[Nopsi]

" In dem Buch „Kompass für die Seele“ geht der Autor Bas Kast auf das kalte Duschen und die Sauna ein. Er bezeichnet die Kälte bzw. Hitze als „Stressoren“, die den Körper und die Seele wachrütteln. Sport bezeichnet er auch übrigens auch als Stressor.

Also müssen wir uns aus der Wohlfühlzone herausgegeben und aktiv werden (ironischerweise liege ich gerade bequem auf dem Sofa ).

Sollten wir nicht einen Thread aufmachen, in dem wir uns gegenseitig zum Sport und zur Kältetherapie motivieren?"

Also mit der Bewegung bin ich schon dabei. Viel Radfahrenm wandern. Zur Kältetherapie motivieren finde ich spannend. Ich bin gerade bei der Eingewöhnungsphase mit Beinen und Armen für eine Woche.

[Überdosis]

Könnte es nicht eher sein, dass die Kombination aus erst Sauna und dann kalt abbrausen gemeint ist, weil es den Kreislauf anregt?

Bei mir war mal der Boiler kaputt, folglich kam da nur kaltes Wasser raus und ich weiß daher sicher, dass allein kalt duschen mit Sicherheit nicht Antidepressiv wirkt.
Finde das totaler quatsch, schließlich löst es doch nicht die Probleme, die man hat und die zur Depression geführt haben.


Liebe Grüße
Susan

[Deheteleef]

Fehlt noch, dass die Tätigkeiten eines Fakirs als depressionshemmend gesehen werden.

[Maxegon]

... schließlich löst es doch nicht die Probleme, die man hat und die zur Depression geführt haben.

Aber ... kalt duschen lenkt wunderbar ab, macht ggf. den Kopf frei, ebenso wie die Tätigkeiten des Fakir's, wenn man denn einen hat, manche können danach sogar besser schlafen, weil ganz andere Botenstoffe ausgeschüttet werden (können).

Danach, kann man sich seinen Problemen viel entspannter widmen.

[Maxegon]

Fehlt noch, dass die Tätigkeiten eines Fakirs als depressionshemmend gesehen werden.

Mein Fakir: ist sehr depressionshemmend, besser als jede Tablette, nicht permanent, doch für den Moment.

[anna_lyle]

Vonwegen Quatsch: kalt duschen löst keine Probleme, aber

+ macht für eine zeitlang glücklich (körpereigene Freude-Botenstoffe)
+ stärkt das Immunsystem
+ spart Geld
+ stärkt die Willenskraft
+ gibt einem die tolle Erfahrung von Selbstwirksamkeit
+ HILFT auf dem Weg RAUS AUS DER Depression

[Deheteleef]

Schreit mal nicht so laut, sonst erfinden "Die Grünen" noch den "Cold-Shower-Day".

[anna_lyle]

Coole Idee!

[Maxegon]

Ich glaube, dazu benötigen wir nicht "Die Grünen", um einen "dusche mal öfter kalt Tag" toll finden zu müssen.
Da genügt schon ein bisschen Vernunft, nicht nur der schwäbische Priester Sebastian Anton Kneipp entdeckte vor ca. 150 Jahren die belebende Wirkung von kalten Aufgüssen bzw. Wechselbädern.
Auch die Eskimos, Mongolen oder die alten Ägypter stellten diese wohltuenden Effekte fest.
Die Finnen perfektionierten es und machten es unabhängig von den Jahreszeiten, durch die Erfindung der Sauna, sie taten das, was die Osmanen, Griechen, Römer u.v.a. schon lange vor ihnen taten, durch ihre Badehäuser, sie schafften kleine Wohlfühloasen, in denen man sich entspannen konnte.
An denen sich Körper und (!) Geist entspannen konnten und der auch ein Treffpunkt zum Austausch wurde, so fern man es denn wollte.

Mal schnell kalt abduschen und dann wieder schnell ins Hamsterrad, wird kaum eine antidepressive Wirkung erzielen.
Baden und auch kalt duschen mit anschließender Ruhephase, dagegen entspannt, der Körper & Geist beruhigt sich, div. Schadstoffe werden ausgeschieden (Schwitzen) u.s.w. ... kennt das nicht jeder?

Was macht denn alle so krank? Ist es nicht die Hektik, der Stress, das Keine-Zeit-haben?

[Deheteleef]

Kein Oel, deshalb kein warmes Wasser und keine Heizung.
Statt kalt zu duschen, gehen die Bewohner lieber zu Verwandten oder Bekannten. Auch die Kinder.
Alles Mimimimimis.

https://www.youtube.com/watch?v=lfPgzuleJz8

[Senif]

Was macht denn alle so krank? Ist es nicht die Hektik, der Stress, das Keine-Zeit-haben?

Es ist die eigene Einstellung zu den Dingen. Zeit muss man sich z.B. nehmen. Oder den inneren Stress vermeidet man, in dem man sich nicht unter Druck setzen lässt usw.
Es obliegt einem selbst aktiv etwas zur Stressreduktion zu tun. Ich würde z.B. mich nie wieder ausbeuten lassen. Und wenn ich dafür 5 mal die Arbeitsstelle wechseln müsste.

[Maxegon]

Es ist die eigene Einstellung zu den Dingen. Zeit muss man sich z.B. nehmen. Oder den inneren Stress vermeidet man, in dem man sich nicht unter Druck setzen lässt usw.

Sehr kluger Satz, u.s.w . .
Oft lese ich hier, gerade bei der nicht arbeitenden Bevölkerung, allein der Gedanke danran, einen oder zwei Termine zu haben, versetzt sie schon in Unbehagen, allein das Wissen darum, obwohl sie alle Zeit der Welt haben.
Auch bei meiner Mutter bemekte ich dieses Phänomen, als sie noch arbeitete, war das alles kein Problem bzw. alles irgendwie zu schaffen.
Doch dann, als Rentnerin, termin-, verpflichtungsfrei, wurde zunehmend vieles zu viel, nicht weil sie keine Zeit hatte oder gar alt und gebrechlich wurde, sondern sie meckerte nur noch ... was alles doof und unnütz sei ... anstatt es einfach zu machen, so wie sie es früher tat und womit sie auch zufrieden war, stellte sie nun alles in Zweifel.

[Senif]

Das war bei mir in der Depression auch. Die Kraft reichte für max. einen Termin am Tag. Allerdings habe ich daran gearbeitet, dass es mehr wird. Es liegt nicht an der Zeit, sondern an der Kraft.
Mittlerweile bin ich soweit, wieder in die Arbeit einzusteigen. Ich glaube der Knackpunkt ist auch oft, dass viele denken, sie können nichts tun. Es wären alles Dinge, die von außen kommen. Ist es aber oft nicht (nicht immer, aber oft). An sich arbeiten heißt, an den eigenen Glaubenssätzen und inneren Einstellungen zu arbeiten.
Ich habe früher auch auf die Leistungsgesellschaft geschimpft, aber das Problem lag in mir, die sich selbst unter Druck gesetzt hatte und die eigene Messlatte derart hoch gelegt hatte, dass ich nur scheitern konnte. Dazu kam noch, dass ich aufgrund der Krankheit wenig aufnahmefähig war. Aber auch das war in mir selbst begründet. Jetzt achte ich mehr auf Rahmenbedingungen, die mir gut tun ... und die gibt es auch, man muss eben ev. bisschen suchen, aber dass es das nicht geben würde, stimmt nicht. Und ich übernehme den Druck von anderen nicht mehr so, sondern bin innerlich viel gelassener. Und wenn ich in Dingen scheitere - Na und ? Scheitern gehört zum Leben dazu. Man kann nur daraus lernen. Ich mache mich deswegen nicht mehr so fertig. Ich würde auch nie mehr in einem Job bleiben, der mir nicht gut tut. Aber das hab ich eben selbst in der Hand.