Kommunikation in depressiven Phasen

Suchende2
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Re: Kommunikation in depressiven Phasen

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Catfish,

als Kind wurde mir gesagt, sobald ich stottere solle ich im Wort aufhören zu sprechen und 3 x tief ein- und Ausatmen und mich dabei ganz auf den Atem konzentrieren. Dann solle ich dort, wo ich ins stottern gekommen bin wieder einsteigen, aber beim reden sehr langsam starten. Und nur langsam wieder in die normale Sprechgeschwindigkeit kommen.
Meine Schwester konnte damals damit nicht gut umgehen, wenn ich mitten im Streit auf einmal anfing tief Ein- und Auszuatmen und ganz langsam redete. :-)
Im Laufe der Zeit haben sich dann die Zeiten arg verkürzt.
Wenn ich heute merke, daß ich gleich ins stottern komme, halte ich nur ganz kurz inne und starte dann mit normaler Sprechgeschwindigkeit. Im Normalfall merkt mein Gegenüber es nicht.

Ich muß dazu sagen, diese Technik habe ich nur zu Hause angewandt. In der Grundschule habe ich mich nicht getraut (wollte nicht ausgelacht werden). In der Schule habe ich nur kurz innegehalten und mit normalen Tempo weitergesprochen.

Einige Worte bekomme ich heute immer noch nicht gesagt. Zum Beispiel Regisseur ist für mich ein nicht-aussprechbares Wort.

Alles Gute,
Suchende
Catfish789
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Re: Kommunikation in depressiven Phasen

Beitrag von Catfish789 »

Liebe Suchende,
danke für Deine Tipps bei Stotterproblemen. Die werde ich ausprobieren! Ich habe eine Kurzversion, die mir hilft und Deiner ähnlich ist. Atmen ist eben alles!

Anhalten im Wort, tief einatmen, kurz innehalten und beim Ausatmen den Satz zu Ende bringen. So geht es weiter, meistens. Manchmal hilft es, einfach ganz langsam weiterzureden, aber das fällt auch sehr auf. Aber die Leute hören zu und niemand kann meinen Satz beenden. Ist aber themenabhängig. Wenn es zu intensiv ist, dann geht oft nichts mehr.

Das Wort "Regisseur" ist ein A....... - das kriege ich auch nicht fehlerfrei über die Lippen ;-)

Alles Liebe
Catfish
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Schweiger
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Re: Kommunikation in depressiven Phasen

Beitrag von Schweiger »

Guten Morgen,

finde ich interessant, was Ihr über das Stottern schreibt.
Das ist schon eine Herausforderung u. es ist toll, wie Ihr dies gemeistert habt.
Es hört sich so an, als wäre dies für Euch heute kein Thema mehr.
Ihr habt auch keine Angst mehr, dass dies wiederkommt ? Oder habt Ihr das vielmehr so integriert, gemeistert, dass Ihr keine Angst mehr zu haben braucht ?
Ich frage deshalb, weil ich z.B. dachte, dass meine Sprachlosigkeit bzw. die Angst davor auch abgehackt ist, es fühlte sich tatsächlich so an, als hätte ich das Thema integriert. Ich dachte ich könnte, wenn es wiedermal soweit ist, aushalten, von einer anderen Perspektive betrachten, darauf vertrauen, dass es sich ändert, sogar als Ruhequelle ansehen, von der aus neue Gedanken entstehen. Das waren dann aber eben auch kleinere Situationen u. nicht dieses tiefe Fallen in die Spachlosigkeit der Depression

Dann kam die Depression und alle Fortschritte, alle Integration in meine Persönlichkeit war erstmal weg.
Zurück auf Anfang.
Aurelia Belinda
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Re: Kommunikation in depressiven Phasen

Beitrag von Aurelia Belinda »

An den User "Schweiger" :

Hab mich mal etwas hier eingefuchst u. gelesen und kann alles unterstreichen was du gepostet hast....
Mit dir würde ich gerne mal lange schweigen...& dann lange reden....:)
Sehe nämlich das ganze auch so, und habe den "Schlüssel"....den Sinn im ganzen Leid, in der Ruhe, Besinnung, Selbstfindung, in der größten Not meines Lebens, gefunden....
Die Antworten FÜR MICH sind glasklar....
du versuchst ja auch, diese Introvertiertheit zu ergründen.....die eine Sache ist ja, was macht es mit einem bei sozialen Kontakten....oder bei Ansprüchen....egal ob eigene, oder Erwartungen anderer...wenn man gerade mal wieder nicht so reagieren kann wie gewünscht, oder das Gegenüber es erwartet, sich wünscht...

Andererseits ist eben dies m. E. nach, genau die Herausforderung zwischenmenschlich gesehen.... und daran kann man scheitern.... verzweifeln, oder auch wachsen!

In jedem Fall bin ich zu 100 % bei dir, wenn du sagst, all dies hat einen tiefliegenden Sinn!

Liebe Brigitte,

du sagst es oft treffend, dieses "wollen u. nicht können".....tja, manchmal nagt das noch heute an mir, z. B. wenn man mit interessanten Personen Kontakt aufbauen will, und gar vertiefen will....und wieder mal kläglich daran scheitert.... dadurch auch schlichtweg vom Gegenüber als "nicht gewillt" wahr genommen wird... u. v. m. die anderen mag ich gar nicht aufführen, was mir da schon vorgeworfen und unterstellt wurde.

Ich wollte noch mehr anfügen, weil es u. a. zu einer meiner Problematiken zählt (je nach Blickwinkel).....aber lasse es für den Moment gut sein.....ich hab ja schließlich ein Kommunikations Problem.... Zwinker....

Grüße an alle die ähnlich ticken, Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Catfish789
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Re: Kommunikation in depressiven Phasen

Beitrag von Catfish789 »

Hallo Schweiger,

"ein Thema" ist das Stottern schon noch für mich, weil es ja täglich auftritt. Es nervt mich, in dem Moment, in dem es auftritt, aber ich verbinde damit (inzwischen?) kaum Gefühle wie z.B. Scham, was mich gerade beruhigt (habe bisher gar nicht so sehr darüber nachgedacht). Ich finde es eher körperlich anstrengend, dieses "kein Wort heraus bringen", diese falsche Atmen, dieses "Fremdbestimmtsein" durch mein Nervensystem.

Ich glaube, ich kann es als Teil meiner Krankheit zumindest tolerieren. Vor allem kann ich nichts dagegen tun - außer so ruhig und gelassen wie möglich damit umzugehen, denn Stress verstärkt es ja.

Wenn also das Stottern dazu beitragen sollte, dass ich mich um Gelassenheit bemühe, dann ist es ja irgendwie gut für mich, oder?

Ja, genauso positiv werden ich es ab jetzt bewerten :-)
Catfish
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Schweiger
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Re: Kommunikation in depressiven Phasen

Beitrag von Schweiger »

Hi Aurelia,
freut mich dass Du Dich in meinen Zeilen wiederfindest bzw. was damit anfangen kannst.

@all
Finde den Austausch auch sehr wertvoll.

Es tut gut zu wissen, dass man in seinen Themen nicht alleine ist, gerade weil man bzw. ich mich oft sehr "lost" oder auch sehr "strange " (Verzeihung für die Anglizismen :-) ) fühle.

Was das Sprechen betrifft, so bin ich auch auf der Suche nach Entwicklung. Die Sache mit dem Sinn, so nach dem Motto von Dale Carnegie "wenn DU eine Zitrone hast......mach daraus Zitronenlimonade.
Hier haben ja einige schon große Fortschritte gemacht was das Stottern betrifft. Muss nochmals meine Bewunderung ausdrücken (weil der Weg bestimmt nicht leicht war) und nochmal Gratulieren. Auch dass das für Euch anscheinend so akzeptiert, integriert ist, dass da auch keine Angst, Angst vor der Angst oder Rückfälle......passieren.

Hier teile ich meine Zeilen , die ich formuliert habe, um hier in München Leute zu suchen, die sich für das Thema Depression und Kommunikation interessieren.
Vielleicht findet Ihr das interessant....




Suche nach anderen Betroffenen / Gruppengründung

Depression und Kommunikation

Das breite Spektrum der Depressionen beeinträchtigt in den meisten Fällen auch die Kommunikation mit anderen Menschen.
Konkret ist dies die Sprachlosigkeit, der Hang zum Rückzug, die Gedanken- und Gefühlsleere.
Diese Schwierigkeiten sind Symptome der Depression, aber sie halten sie auch aufrecht.
Positiv formuliert ist eine verbesserte Kommunikation ein Ansatzpunkt bei der Depressionsbewältigung.
Als selbst Betroffene tauschen wir uns aus über unseren Umgang mit der Depression und unseren Kommunikationsproblemen.
In unserer Gruppe geht es um das WIE (wie geht es den Gruppenteilnehmern momentan, was sind die Bedürfnisse?), das
WARUM (Ursachenforschung) aber besonders wichtig sind uns Lösungsansätze für die Kommunikationsprobleme zu entwickeln
und auszuprobieren.
Kommunikation ist nicht zu trennen von Kontakt und Umgang miteinander und es sollte jeder da abgeholt werden wo er/sie steht
und was er/sie braucht. Auch in sehr zurückgezogenen Phasen sollen sich die Teilnehmer wahrgenommen und wertgeschätzt fühlen.
Die Möglichkeit Kontakte und Übungsmöglichkeit ausserhalb der Gruppe weiterzuführen ist eine zusätzliche Perspektive, die den
Gruppenteilnehmern helfen kann.
Senif
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Re: Kommunikation in depressiven Phasen

Beitrag von Senif »

Hallo,
Es geht nicht darum , "sie könnte ja, wenn sie wollte"
Bei mir war das bei den schweren Depressionen tatsächlich der Fall, dass der Wille gar nicht da war. Wie auch, wenn da keine Gefühle mehr sind. Man sagt ja auch bei Depressiven etwas flapsig: sie haben sich den Willen gebrochen. Ein Depressiver kann nicht wollen. Der Antrieb ist auf dem Nullpunkt.
Das ist für viele Gesunde schwer vorstellbar.
Aurelia Belinda
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Re: Kommunikation in depressiven Phasen

Beitrag von Aurelia Belinda »

Danke liebe Brigitte,

für deine ausführliche Rückmeldung....ja, so hab ich das auch verstanden....das eine ist ja die eigene Enttäuschung über sich selbst, das man was gerne will....aber gerade nicht kann.... hört sich natürlich für nicht Betroffene komisch an....
dennoch, ich bin diese Unterstellungen einfach satt, wobei sie mich heute nicht mehr unbedingt ärgern....eine gewisse Gelassenheit sich da anzueignen, tat hier Not.... :)

Das andere von dem du sprichst ist glaub ich dieses, Ich will oder ich muss....wo es eher um Druck geht....seine Grenzen zu wahren.... um nicht in die Selbstüberforderung zu geraten... oder?

Herzliche Grüße an dich.... Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Aurelia Belinda
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Re: Kommunikation in depressiven Phasen

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo Senif,

wenn der Wille aber gar nicht mehr vorhanden ist, liegt das "nicht nur" am fehlenden Antrieb denke ich.....das geht doch dann schon eher in Richtung Resignation....oder nicht?

@ Schweiger, für das, dass du schweigsam bist, äußerst du hier vieles, haha... kleener Scherz am Rande u. danke für die Rückmeldung...

LG Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Senif
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Re: Kommunikation in depressiven Phasen

Beitrag von Senif »

Ich hab doch nicht geschrieben, dass der fehlende Antrieb Ursache für den fehlenden Willen ist. Das ist doch vielschichtig. Aus dem fehlenden Willen ergibt sich der fehlende Antrieb. (und hat auch ganz viel mit dem Gefühlsleben zu tun)
Aurelia Belinda
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Re: Kommunikation in depressiven Phasen

Beitrag von Aurelia Belinda »

@ Senif,

Na das ist ja nichts neues...das ganze Spektrum um Depression hat mit der Gefühls Welt zu tun, mit Empfindungen, der Wahrnehmung etc.

Ich habe ja nirgends behauptet dass du den Antrieb als Ursache benannt hast...
Ich mache mir Gedanken um den WILLEN....

Hatte mal von einer Psychotherapeutin was gelesen im Netz, dass der Wille in der tiefen Depression eben nicht steuerbar ist.....und doch wird es einem stets zum Vorwurf gemacht von Unwissenden....dass man doch "nur" wollen braucht, sich also nur mehr anstrengen sollte...
wie auch immer....
Ein heikles Thema...
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Senif
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Re: Kommunikation in depressiven Phasen

Beitrag von Senif »

der Wille ist in der Depression ja gebrochen. Ein Depressiver kann nicht wollen. Ich hab früher auch zu hören bekommen, man muss nur wollen. Irgendwann dachte ich, das stimmt. Ich muss nur wollen. Aber wie bekomme ich mich dazu zu wollen ? (man kann sich den Willen ja nicht aus den Rippen schneiden). Es waren viele viele Schritte dazu nötig, die ich ohne professionelle Hilfe nicht geschafft hätte.
Und wenn jemand das mit dem Willen nicht versteht - so what ? - wichtig ist doch, dass ich es verstehe. Und ich mir wohlwollend sage: ja mein Wille ist/war gebrochen.
Aurelia Belinda
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Re: Kommunikation in depressiven Phasen

Beitrag von Aurelia Belinda »

Klar, sehe ich ähnlich Senif...
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
meinetwegen
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Re: Kommunikation in depressiven Phasen

Beitrag von meinetwegen »

MissMikse hat geschrieben: 27. Aug 2023, 09:56 Guten Morgen an alle!

Danke für deine lieben Worte, Catfish! Du musst wegen mir nicht traurig sein! Ich komme im Großen und Ganzen gut zurecht damit, so wie es aktuell ist. Und ich habe gelernt, meine Grenzen zu ziehen bei Kontakten, die mir nicht gut tun, weil sie immer nur fordern und mir die Kraft aussaugen (z.B. meine Eltern). An allem anderen kann und werde ich wieder arbeiten, wenn es mir körperlich besser geht. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass es irgendwo da draussen noch andere Menschen in ähnlichen Situationen wie meiner gibt (Single, keine Kinder), die Kontakt suchen und neue Leute kennen lernen wollen. ;) Und die gilt es zu finden. :)

Ich wünsch euch einen schönen Sonntag! :hello:
Ich kann das gut verstehen, mit vermeintlich gut gemeinten „ich melde mich, weil ich wissen will, wie es dir geht“-Anruf. Der sich dann schnell zum eigentlichen Grund des Telefonats wendet. Mich schmerzt das dann doch sehr, da ich mich wieder einmal ausgenutzt und nicht wahrgenommen, angelogen fühle. Darüber dann mit der Person zu sprechen ist dann meist schwierig und endet im Streit. Schmerzhaft auch deshalb, weil auch ich Single (ohne Kinder) bin und das von keinem, der in einer ähnlichen Situation ist, so richtig verstanden und empfunden werden kann. Der Freundeskreis besteht vorwiegend aus Familien mit Kindern.

Zur Zeit bin ich krank geschrieben, was mir nicht gut tut, da mir der soziale Kontakt zu Kollegen fehlt, normalerweise. Aber selbst dieser Kontakt, auch unter den Kollegen untereinander, ist so schlecht zur Zeit, das es besser ist, nicht dort zu sein um mich davon nicht noch mehr runterziehen zu lassen.

Es gibt so viel, über das man sich austauschen kann, sei es Politik, Umwelt, Literatur, welche Träume man hat, welche konkreten Ziele man gerade verfolgt oder gerne verfolgen würde … Und ja, wieso kann man nicht auch mal anderer Meinung sein und das einfach so akzeptieren und stehen lassen.
meinetwegen
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Re: Kommunikation in depressiven Phasen

Beitrag von meinetwegen »

Schweiger hat geschrieben: 2. Sep 2023, 13:42
Es tut gut zu wissen, dass man in seinen Themen nicht alleine ist, gerade weil man bzw. ich mich oft sehr "lost" oder auch sehr "strange " (Verzeihung für die Anglizismen :-) ) fühle.

Was das Sprechen betrifft, so bin ich auch auf der Suche nach Entwicklung. Die Sache mit dem Sinn, so nach dem Motto von Dale Carnegie "wenn DU eine Zitrone hast......mach daraus Zitronenlimonade.
Hallo Schweiger,

dein Text für die Gruppenbildung in München finde ich sehr gut und ansprechend. Wenn ich nicht so weit weg wohnen würde – ich komme auch aus Bayern, würde ich auch mal kommen, nicht zuletzt, da München eine sehr schöne Stadt ist. Naja wer weiß …

Wenn ich mich recht entsinne, habe ich nach so etwas ähnlichen auch in meiner Stadt oder Umgebung gesucht. Mal war die Gesprächspartnerin in einen regelrechten Monolog verfallen ohne Punkt und Komma, wo ich verzweifelt versucht habe mal dazwischen zu grätschen um auch mal etwas zu sagen, bei einer anderen wurde der Freund eifersüchtig und hat unseren Austausch/Treffen untersagt.

Meist ist es so, wenn ich solch tiefgreifendere Erkundungsgespäche bei Leuten anspreche, dann leider nicht auf Resonanz oder Interesse stoße. Ich ziehe ich mich dann wieder in meinen kleinen Gedankenkosmos zurück und finde mich mit dem „Small Talk“ ab.

Die Suche nach Entwicklung/Fortschritt ist gerade auch für mich ein Thema. Auch das Schreiben hier gehört dazu, mehr über mich zu erfahren und von anderen zu lernen. Es hat Monate gedauert bis ich mich dazu durchgerungen habe mich hier überhaupt anzumelden geschweige denn etwas hier zu schreiben. Vielleicht ist das auch der Schüchternheit, den schlechten Erfahrungen, Enttäuschungen geschuldet. Ach ja und dann ist da ja noch dieses verflixte wollen aber nicht können oder der Glaube, es nicht zu können. Wer steckt nur hinter all dieser Sabotage? 😅
Schweiger
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Re: Kommunikation in depressiven Phasen

Beitrag von Schweiger »

Guten Morgen Meinetwegen ,

freut mich dass Du mit meinem Text was anfangen kannst.
Ich werde den Text vielleicht mal als eigenen hier Beitrag posten,
quasi als Anzeige/Aufruf.
Mittlerweile denke ich , dass es vielleicht gar nicht nur mit realen Treffen geht, sondern auch via Telefonate, Zoom-Sessions.
Von dem her gibt es vielleicht eine Möglichkeit das Thema gemeinsam anzugehen, auch wenn man weiter weg wohnt wie Du.

Für mich ist interessant das Thema Kommunikation anzugehen in der Schnittmenge von Gehirn (Kreativität, Denkvermögen aktivieren) und Gegenüber (was ist eine gute Kommunikation, was sind Stolpersteine, so wie Du geschrieben hast, wenn Menschen nur von sich reden, monologisieren...... .

Ich weiß von mir, dass diese Hypersensibilität in der Kommunikation zwar einerseits eine Gabe ist, aber andererseits auch eine Schwachstelle u. zumindest bei mir eng mit dem Thema Depression verbunden ist.
Maxegon
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Re: Kommunikation in depressiven Phasen

Beitrag von Maxegon »

Schweiger hat geschrieben: 8. Sep 2023, 11:13
Mittlerweile denke ich , dass es vielleicht gar nicht nur mit realen Treffen geht, sondern auch via Telefonate, Zoom-Sessions.
Von dem her gibt es vielleicht eine Möglichkeit das Thema gemeinsam anzugehen, auch wenn man weiter weg wohnt wie Du.

Für mich ist interessant das Thema Kommunikation anzugehen in der Schnittmenge von Gehirn (Kreativität, Denkvermögen aktivieren) und Gegenüber (was ist eine gute Kommunikation, was sind Stolpersteine, so wie Du geschrieben hast, wenn Menschen nur von sich reden, monologisieren...... .

Hallo ,

mittlerweile denke ich, dass genau diese realen Treffen der Schlüssel zum Erfolg sind.
Denn da lernt man sich kennen, da hört, sieht, spürt man sich und den anderen.
All diese kleinen Gesten, ein Lächeln, ein Augenbraunhochziehen, ein Wackeln mit dem Fuß, das Neigen des Kopfes ... all das gehört zur Kommunikation.

Videotelefonie kommt dem schon sehr nahe.

Auch ich war ein Stotter-Kind, es war Angst, Angst nicht ernst genommen zu werden, Angst zu versagen, Angst ausgelacht zu werden. Da reichte schon ein Blick oder eine Annahme, meinerseits.
Es fehlte schlichtweg das Vertrauen!
Aurelia Belinda
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Re: Kommunikation in depressiven Phasen

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallöchen,

die Erfahrung lehrt mich das was ich hier lese.
Die Hypersensibilität ist natürlich Fluch und & Segen zugleich....
es liegt wohl daran dass viele Menschen den SEGEN darin, verkennen....dadurch wird der FLUCH verstärkt....eine innere Zerrissenheit beginnt....für den Betroffenen...
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
meinetwegen
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Re: Kommunikation in depressiven Phasen

Beitrag von meinetwegen »

Schweiger hat geschrieben: 8. Sep 2023, 11:13
Mittlerweile denke ich , dass es vielleicht gar nicht nur mit realen Treffen geht, sondern auch via Telefonate, Zoom-Sessions.
Von dem her gibt es vielleicht eine Möglichkeit das Thema gemeinsam anzugehen, auch wenn man weiter weg wohnt wie Du.

Ich weiß von mir, dass diese Hypersensibilität in der Kommunikation zwar einerseits eine Gabe ist, aber andererseits auch eine Schwachstelle u. zumindest bei mir eng mit dem Thema Depression verbunden ist.
Hallo Schweiger,

danke für Deine Nachricht, mich kannst Du schon mal auf die Liste der Interessierten setzen. Nachdem auch Aurelia das Thema oder besser die Charaktereigenschaft Hypersensibilität (oder ist es schon ein Krankheitsbild 🤷‍♂️) angesprochen hat, habe ich mir Gedanken darüber gemacht, ob ich nicht auch betroffen davon bin? Jetzt verstehe ich das vllcht auch mit dem Fluch und dem Segen. Und wenn ich den Gedanken dann weiter spinnen würde, bestände der Segen denn darin, wenn man sich dann auch mit Gleichbetroffenen austauschen und verstanden fühlen würde?
Aurelia Belinda
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Re: Kommunikation in depressiven Phasen

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo @ meinetwegen,

Ich sehe die Hypersensibilität nicht als Krankheit oder Störung, so wird sie wohl nur benannt, weil es im Alltag einschränken kann....

Ich betrachte sie als eine hervorragende Wesens Gabe... mit der viele nur nichts anfangen können....unser eins gilt schnell als Mimose und Weichei...weil wir "zu stark" empfinden...und somit halt Belastungen uns eher aus der Bahn werfen können.... im allgemeinen ist ja die Welt durch Macht und Konkurrenzkampf geprägt....darin liegt wohl der Fluch....da haben Weicheier keinen guten Ruf....
Aber ich bin überzeugt davon, dass diese Sensibilität der Menschheit etwas sagen will....und ihren Sinn & Zweck erfüllt, bei jenen, die hinhören und nicht weg schauen...

LG Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Schweiger
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Re: Kommunikation in depressiven Phasen

Beitrag von Schweiger »

Hi Meinetwegen,

von dem Stichwort "Hypersensibilität" habe ich vor Jahren im Internet erfahren.
Einerseits ist es nu ein weiteres Wort, andererseits bringt es vielleicht doch einen neuen Aspekt hinein.
Das mit dem Fluch und Segen verstehe ich so, dass sozusagen "feine Antennen" eine Wahrnehmungsfähigkeit u. eine soziale Fähigkeit ist (z.B. Empathie, Wunsch nach ausgeglichener Kommunikation....), aber es andererseits anstrengend ist und potenziell entäuschend und oft genug auch anstrengend für das Gegenüber. Z.B. macht eine gewisse Selbstbehauptung und Robustheit ein Gespräch unverkrampfter, genauso Humor in dem man das Gegenüber leicht aufzieht, ganz leicht "unverschämt" (blöd zu beschreiben, ich hoffe ihr wisst was ich meine) ist . Wenn man quasi wie eine schüchterner Klosterschüler agiert, dann ist das oft etwas verkrampft.

Weiß nicht ob ich das klar ausdrücken konnte :roll:

Gerne können wir in Kontakt bleiben wegen dem praktischen Redeprojekt
meinetwegen
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Re: Kommunikation in depressiven Phasen

Beitrag von meinetwegen »

Aurelia Belinda hat geschrieben: 10. Sep 2023, 11:58 Hallo @ meinetwegen,

Ich sehe die Hypersensibilität nicht als Krankheit oder Störung, so wird sie wohl nur benannt, weil es im Alltag einschränken kann....

Ich betrachte sie als eine hervorragende Wesens Gabe... mit der viele nur nichts anfangen können....unser eins gilt schnell als Mimose und Weichei...weil wir "zu stark" empfinden...und somit halt Belastungen uns eher aus der Bahn werfen können.... im allgemeinen ist ja die Welt durch Macht und Konkurrenzkampf geprägt....darin liegt wohl der Fluch....da haben Weicheier keinen guten Ruf....
Aber ich bin überzeugt davon, dass diese Sensibilität der Menschheit etwas sagen will....und ihren Sinn & Zweck erfüllt, bei jenen, die hinhören und nicht weg schauen...

LG Aurelia
Guten Abend Frau Aurelia,

wir werden geboren, wachsen und gedeihen in hoffentlich fürsorglichen Händen zu Guten Menschen heran. Ab da hört der Spaß dann aber endgültig auf und der Ernst des Lebens nimmt seinen Lauf. Keiner mehr da, für einen da, jeder für sich, müht sich für sich, besser zu sein, schöner zu schein.

Ja, mag sein, das es eine Gabe ist, aber ich befürchte, Blindheit wird sie nicht sehen können. Dummschwätzer und Weichspüler trüben die Sicht darauf und es gibt viele Menschen, die schmutzige Wäsche dem vorziehen. Ach und ich sehe uns im Übrigen nicht als Weicheier, gegen den Strom schwimmen zu müssen wird immer schwer bleiben. Und so gesehen sind wir doch eigentlich stärker als wir glauben und uns unser innerer Kritiker einzureden versucht.

Mir fallen jetzt die Äuglein zu, danke für Deine lieben Worte, gute Nacht
meinetwegen
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Re: Kommunikation in depressiven Phasen

Beitrag von meinetwegen »

Schweiger hat geschrieben: 10. Sep 2023, 23:49 Hi Meinetwegen,

von dem Stichwort "Hypersensibilität" habe ich vor Jahren im Internet erfahren.
Einerseits ist es nu ein weiteres Wort, andererseits bringt es vielleicht doch einen neuen Aspekt hinein.
Das mit dem Fluch und Segen verstehe ich so, dass sozusagen "feine Antennen" eine Wahrnehmungsfähigkeit u. eine soziale Fähigkeit ist (z.B. Empathie, Wunsch nach ausgeglichener Kommunikation....), aber es andererseits anstrengend ist und potenziell entäuschend und oft genug auch anstrengend für das Gegenüber. Z.B. macht eine gewisse Selbstbehauptung und Robustheit ein Gespräch unverkrampfter, genauso Humor in dem man das Gegenüber leicht aufzieht, ganz leicht "unverschämt" (blöd zu beschreiben, ich hoffe ihr wisst was ich meine) ist . Wenn man quasi wie eine schüchterner Klosterschüler agiert, dann ist das oft etwas verkrampft.

Weiß nicht ob ich das klar ausdrücken konnte :roll:

Gerne können wir in Kontakt bleiben wegen dem praktischen Redeprojekt
Hallo Schweiger,

ich habe das so lala verstanden, aber Ehrlichkeit gehört ja auch zur guten Kommunikation, denke aber, das dass im Gespräch viel leichter zu verstehen ist. :roll:

Du kannst mich auch gerne per PN anschreiben, sobald Du mit Deinem Redeprojekt anfangen willst
Schweiger
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Re: Kommunikation in depressiven Phasen

Beitrag von Schweiger »

Hi Meinetwegen,
danke dass Du darauf zurück kommst. Habe Dir eine Nachricht geschrieben, ist etwas unklar ob der Versand geklappt hat (ist in Postausgang) , hast Du es bekommen ?

@all
gerne könnt Ihr Euch ebenfalls melden falls ihr Interesse an einem "ins Reden kommen " Projekt habt : via Telefon/Zoom trainieren zu erzählen/erläutern/referieren...., Ziel ist die Kommunikations"Muskeln " zu trainieren (auch Gedächtnis)
meinetwegen
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Re: Kommunikation in depressiven Phasen

Beitrag von meinetwegen »

Schweiger hat geschrieben: 15. Sep 2023, 08:34 Hi Meinetwegen,
danke dass Du darauf zurück kommst. Habe Dir eine Nachricht geschrieben, ist etwas unklar ob der Versand geklappt hat (ist in Postausgang) , hast Du es bekommen ?

@all
gerne könnt Ihr Euch ebenfalls melden falls ihr Interesse an einem "ins Reden kommen " Projekt habt : via Telefon/Zoom trainieren zu erzählen/erläutern/referieren...., Ziel ist die Kommunikations"Muskeln " zu trainieren (auch Gedächtnis)
Hey Schweiger,

habe Deine Nachricht erhalten und Dir PN-wendend geantwortet … :)

@alle … nur zu, Schweigers Brain-Communication-Muckibude und meine Wenigkeit erwarten euch :hello:
Antworten