Escitalopram hochdosieren?

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moritzzz
Beiträge: 29
Registriert: 19. Jul 2023, 16:46

Escitalopram hochdosieren?

Beitrag von moritzzz »

Hallo liebe Forum-Community,
ich mache seit 1,5 Jahren meine erste heftige Major Depression durch und nehme seit 5 Wochen Escitalopram 10 mg. Nun möchte meine Psychiaterin auf 15 mg hochdosieren. Ich bin am Überlegen, ob ich das machen soll...Insgesamt habe ich zwar schon gute Effekte durch die bisherige Dosierung verspürt, aber die Symptome sind längst nicht weg. Ich stehe grundsätzlich dem Medikament also positiv gegenüber, vor allem weil ich (abgesehen von ein bisschen Unruhe) kaum Nebenwirkungen verspüre. Habt ihr Erfahrungen mit dem Hochdosieren von Escitalopram? Das würde mich sehr interessieren :) Im Moment betrachte ich meine Erkrankung als einmalige Episode (hoffentlich!) und gehe davon aus, das Medikament nach Abklingen dann auch wieder abzusetzen. Da habe ich aber auch ein bisschen Bammel, weil es ja zu Absetzsymptomen kommen soll. Und da bleibt die Angst, dass das Absetzen bei 15 mg noch schwieriger wird als bei 10 mg. kann da jemand von berichten?
Viele Grüße
Moritz
lost of horizont
Beiträge: 215
Registriert: 22. Okt 2019, 22:10

Re: Escitalopram hochdosieren?

Beitrag von lost of horizont »

Nun wenn es abklingt, sollte man es NICHT absetzen! Min. Halbjahr weiter einnehmen und dann nochmal prüfen. Wenn das gemacht ist, erst dann kann man sowas in Betracht ziehen. Andersrum macht kein Sinn.

Warum sollte ein absetzen absetzsytome verursachen? Das ist ja nicht korrekt. Es kann ,muss aber nicht. Wichtig dabei langsam runterdosieren. Oft wird es in 5mg Schritten gemacht. Aber wenn du ein guten Arzt hast, wird er dir da behilflich sein können.

Hochdosierten rate ich auch hier in guten Abständen zu machen. Nicht zu voreilig. Der körper braucht seine Zeit und das medi auch.
Deheteleef
Beiträge: 562
Registriert: 7. Nov 2022, 17:01

Re: Escitalopram hochdosieren?

Beitrag von Deheteleef »

Ich nehme seit vielen Jahren 10mg Escitalopram und bin zufrieden damit.

Eine Höherdosierung auf 15mg würde mir kein Kopfzerbrechen bereiten. Spätere Reduzierungen werden ja in kleinen Schritten erfolgen.
Vier fünfmal vervierfacht macht mehr als fünf viermal verfünffacht. :shock:
Angelika 1964
Beiträge: 322
Registriert: 15. Okt 2021, 20:10
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Re: Escitalopram hochdosieren?

Beitrag von Angelika 1964 »

Ich nehme schon seit 2 Jahren Escitalopram 20mg. Bei mir wurde gleich von 10mg auf 20mg hochdosiert . Ich habe keine Probleme.
Liebe Grüße Angelika
So viele Jahre in der Schule und niemand hat uns beigebracht uns selbst zu lieben und warum das so wichtig ist
Hörnchen2020
Beiträge: 34
Registriert: 29. Nov 2020, 21:03

Re: Escitalopram hochdosieren?

Beitrag von Hörnchen2020 »

Hallo, ich habe seit 2020 15mg Escitalopram genommen, schleiche es zur Zeit aber aus. Ich habe damals in der Klinik damit begonnen, habe dann von den ursprünglichen 10mg auf 15mg in einem Schritt hochdosiert. Das ging ohne Probleme, ein Tag Kopfschmerzen, das wars. Dann wurde der Spiegel im Blut bestimmt und er lag auch dann mit 12 noch unter dem wirksamen Spiegel von 15 bis 80. Die Einheit weiß ich nicht mehr. Jeder setzt das Medikament anders um, manche erreichen mit 5mg schon einen sehr hohen Spiegel. Im Juli habe ich mit dem Absetzen begonnen, zunächst vier Wochen die halbe Tablette (7,5mg), jetzt bin ich seit vier Wochen auf 5mg und werde nächste Woche auf Tropfen umsteigen und es alle 14 Tage um einen mg reduzieren. Ich lasse mir Zeit damit. Bisher habe ich wieder außer einigen Tagen Kopfschmerzen keinerlei Absetzerscheinungen. Ich hoffe, es bleibt dabei, aber ich denke, wenn man sich Zeit lässt, ist es nicht problematisch. Ich hätte auch kein Problem, es zeitweise wieder hochzudosieren. Du könntest es ja hochdosieren, schauen, wie es wirkt und dann entscheiden, ob du wieder reduziert oder dabei bleibst. Ich drücke dir die Daumen!
Ephemera
Beiträge: 78
Registriert: 10. Jan 2022, 19:31

Re: Escitalopram hochdosieren?

Beitrag von Ephemera »

Hallo Moritzzz,

ich habe auch Escitalopram genommen.
Hochdosiert wurde in 5 mg Schritten (5, 10, 15, 20).
Ich hatte dabei keinerlei auffällige Nebenwirkungen.

Ich habe es inzwischen wieder abgesetzt.
Zuerst von 20 wieder auf 15.
Das weitere Ausschleichen erfolgte dann stationär im Rahmen einer Medikamentenumstellung.
Es wurden die Tropfen genutzt, die auch Hörnchen schon erwähnt hat. Alle 2 Tage 2 mg weniger. Könnte man natürlich auch noch viel langsamer machen, aber ich wollte es schnell durch haben.
Ich würde, wenn möglich, zum Ausschleichen immer die Tropfen nehmen. Das schmeckt zwar scheußlich, aber lässt sich mg-genau dosieren, so dass viel kleinere und damit verträglichere Schritte möglich sind.

Das Ausschleichen verlief auch weitgehend problemlos. Absolut erträglich.

Also: keine Angst vor einer höheren Dosis. Probier aus, ob es Dir hilft, Du hast nichts zu verlieren.
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