Rauchen

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Senif
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Re: Rauchen

Beitrag von Senif »

Hallo,

darf hier zum Thema Rauchstop geschrieben werden ? Also allgemein im Forum ?
(ich hab letztes Jahr vor 13 Monaten aufgehört, war psychisch abhängig)

LG Senif
Maxegon
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Re: Rauchen

Beitrag von Maxegon »

Ich beglückwünsche jeden, der es schafft!!!

Ich rauche nun schon 45 Jahre, sämtliche Versuche scheiterten.😪

Beim Alkoholverzicht, dagegen war ich erfolgreich, obwohl viele mutmaßten, ich sei Alkoholiker und mein Alkoholkonsum ca. 2 Jahre enorm (!) hoch bis erschreckend war.

Sucht ist eben nicht gleich Sucht.
Beim Alk hatte ich ein Ziel, um aufzuhören, beim Nikotin fallen mir immer 1000 Ausreden ein und es fehlt einfach der Wille. Alle Argumente sind zwar einleuchtend, doch an der Umsetzung scheitert es immer wieder.

Ich bin soooo schwach.🥺
Angelika 1964
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Re: Rauchen

Beitrag von Angelika 1964 »

Hallo an Alle,
ichvrauche auch schon seit 45 Jahren, mal mehr und mal weniger aber ganz aufhören habe ich bis jetzt nicht geschafft. Ich leide an COPD. Als ich 2019 zusammengebrochen bin hatte ich plötzlich mehrere physische Diagnosen und klar, der Lungenfacharzt wollte zwingend dass ich vom Nikotin loskomme. Vor 2 Jahren bin ich von der Zigarette auf E-Zigarette umgestiegen. War nicht so schwer wie ich dachte. Seitdem sind meine Lungenwerte besser geworden. Ist zwar auch nicht ideal aber für mich!!! Eine Alternative.
Viel Erfolg allen die aufhören wollen und Respekt an Diejenigen die es geschafft haben.
Liebe Grüße Angelika
So viele Jahre in der Schule und niemand hat uns beigebracht uns selbst zu lieben und warum das so wichtig ist
Luna1959
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Re: Rauchen

Beitrag von Luna1959 »

Liebe Brigitte,
ach, du Liebe, danke, dass du den Thread eröffnet hast.
Warum sich die Moderation an diesem Thema stören sollte, würde ich nicht verstehen. Ist doch Rauchen eine Sucht, die sehr viel mit Depression zu tun hat. Es ist ja auch nachgewiesen, dass ein Rauchstopp, der zuerst einmal die Depressionen verstärkt, diese vermindern, wenn man durchhält.
Klar, es gibt ja eigene Nichtraucherforen, auf Stopp-simply habe ich mich auch schon angemeldet. Ich habe noch eines gefunden und zwar: rauchfrei-info.de . Da startet jeden Monat ein Zug, in dem man einsteigen, sich austauschen und gegenseitig motivieren kann.

Meinen letzten hoch motivierten Aufhörversuch mit Hilfe eines wöchentlichen Kurses brach ich nach 14 Tagen ab, weil die Depressionen so stark wurden. Obwohl mir klar war, dass es mir nicht hilft (kommt ja dann das Gefühl dazu, wieder versagt zu haben), fing ich wieder an.
Jetzt beschäftigt mich das Thema schon seit einigen Monaten. Und vor ein paar Tagen gab's dann eine Situation: Ich hatte noch einen Gutschein für 2 Personen für ein meditatives Konzert in einem Salzstollen und erzählte meiner Tochter davon. Sie meinte, ja das wäre auch was für sie. Tja, nur das Problem ist, dass ich für 3 - 4 Stunden nicht rauchen kann. Und dann wurde ich richtig wütend auf meine Raucherei.
Für mich ist das irgendwie der Hauptgrund: dass ich mir Aktivitäten versage/vermiese/verleide, die über 1 1/2 bis 2 Stunden hinausgehen, in denen ich nicht rauchen darf. Dazu die Scham, wenn ich meistens als einzige Raucherin abseits eine qualmen muss.
Gestern passierte dann was Spannendes: vor der Therapie rauchte ich eine, nach der Therapie ging ich noch in ein Café und stellte fest, dass mein Zigarettenetui nicht mehr da war (ist mir noch nie passiert). Klar holte ich mir eine Packung aus der Trafik nebenan. Ich nahm an, dass es mir in der Praxis aus der Jacke gefallen ist und schrieb meiner Therapeutin ein SMS. Nein, es war nicht da. Aber sie fand es heute auf der Straße, als sie in die Praxis ging. Dieses Lederetui war ein Geschenk und begleitet mich schon mehr als 15 Jahre. Völlig verrückt!!!
Ich rauche jetzt seit 50 Jahren, wenn ich mich bemühe, halte ich so halbwegs die Stundenregel ein und bleibe unter 20 Stück/Tag. Aber seit ich mich verstärkt mit dem Stopp auseinandersetze, fühle ich mich extremst unruhig und ich hab richtig Angst davor. Andrerseits mag ich nicht mehr!!!!
Ich habe mich zu einem Kurs angemeldet, aber wieder abgesagt. Ich glaube, zuerst muss ich mich besser vorbereiten. Was auch eine Lebensumstellung bedeutet. Also den Alltag anders gestalten und Entkoppelung Tätigkeiten, wie lesen, puzzeln, Computer usw.
Und mir zugestehen, dass ich vermutlich viele Anläufe brauche, bis ich es schaffe. Und dass ich versagen DARF.

Manchmal denke ich mir, ich bräuchte eine ordentliche, gesundheitliche "Ohrfeige". Warum auch immer, scheine ich so eine Rossnatur wie Helmut Schmidt zu haben ;)

Liebe Grüße von einer aufgebrachten Eva
Die Vernunft empfiehlt immer das, was andere gerne möchten.
Luna1959
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Re: Rauchen

Beitrag von Luna1959 »

:hello: Brigitte, hab was vergessen: wie du es geschafft, trotz all deinen anderen Problemen, suchtfrei zu werden, davor habe ich großen Respekt. Es ist so schön, dass du stolz auf dich bist. Ich könnte dir jeden Tag auf die Schulter klopfen. :) , wenn ich deine Beiträge lese.
Danke auch für deine Beschreibung, die meinen Beitrag überschnitt.

:hello: Senif, auch dir möchte ich herzlich gratulieren. Vielleicht magst du ein wenig darüber schreiben, wie du zu deinem Stopp kamst und was dir half. Ich würde mich freuen.

:hello: Angelika, der Freund in dem ich hier im Haus wohne, hat den Stopp erst in einer Kur geschafft, als er schon an COPD 4 litt. Ist nicht mehr zu ändern, aber wenigstens stagniert es.
Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du es früher schaffst. Den Anfang hast du ja schon gemacht.

:hello: Maxegon, sind wir wirklich sooo schwach, oder ist Nikotin so übermächtig? So vieles schaffen wir, trotz und mit Depression. Was wären den deine Gründe aufzuhören?
Die Vernunft empfiehlt immer das, was andere gerne möchten.
hundethomas
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Re: Rauchen

Beitrag von hundethomas »

liebe Luna,

mit rauchen hatte ich glücklicherweise keine Probleme. Nach den ersten Versuchen wurde mir so was von schlecht.

Aber mit Alk und Drogen. Um mein Selbstbewusstsein zu stärken.....

Mit Alk und Drogen wollte ich mir die Liebe geben, die ich als Kind nicht bekommen habe. Als Liebesersatz an der Flasche genuckelt.

Kurzfristig schenkt es Befriedigung.....Aber auf Dauer hat es mich mehr zerstört wie geholfen......

Und heute versuche ich mehr Tee wie Kaffee zu trinken, als ich merkte, das ich kaffeesüchitg wurde. Nein Kaffee ist keine

Droge, aber seit meinen zwei Schlaganfällen muss ich da echt aufpassen........

Du kannst es schaffen, auf Deine persönliche Art und Weise......

Schenke dir ganz viel Liebe, Wertschätzung und Annahme. Weil Du es Dir wert sein darfst.


in guten Gedanken für Dich,

viele liebe Grüße an Dich,
Luna1959
Beiträge: 679
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Re: Rauchen

Beitrag von Luna1959 »

Ach, lieber Thomas, ganz, ganz lieben Dank für deine Grüße und Wünsche. Ich lese deine Beiträge immer wieder sehr gern. Sie erinnern mich daran, dankbar für das Gute zu sein, dass es ja doch gibt, trotz der Beeinträchtigung durch die Depri.
Kaffee ist schon auch etwas, was ich viiiel zu gern trinke, und gern auch abends "sauren" Radler (Bier gespritzt mit Mineralwasser) und dann noch ein Glas Rotwein. Vor gut einem Monat habe ich zumindest den abendlichen Alk auf Tee umgestellt, bzw. auf einen sauren Radler mit alkoholfreiem Bier.
Es gibt einiges in meinem täglichen Leben, dass ich umstellen möchte.
Dir einen schönen Abend Eva
Die Vernunft empfiehlt immer das, was andere gerne möchten.
Maxegon
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Re: Rauchen

Beitrag von Maxegon »

Winfried 123 hat geschrieben: 30. Aug 2023, 17:44
... oft habe ich ins Stuhlbein gebissen, lach, anstatt zu rauchen, aber es hat funktioniert.
Liebe Brigitte, liebe Luna,

ich möchte jetzt nicht in Wortklauberei verfallen ... Verzicht ... Schwäche etc. pp., eigentlich ist es egal wie man es nennt, Fakt bleib: ohne Willen funktioniert gar nichts, weder von einer Sucht loszukommen, noch von der Depression - man muss etwas tun!

Wenn ich halbwegs weiß, wie eine Lunge bis in die Alveolen funktioniert und ich Sachen inhaliere, von denen ich weiß (!), dass sie dem Organ alles andere als nützlich sind, nehme ich es billigend in Kauf, dass dieses Organ langsam dahingeht.
Ich tue es bewusst! Ich kenne die Ursache.

Egal, ob Georg Dannzer (60) oder Helmut Schmidt (96) ursächlich, so nimmt man an, war's das Rauchen ...
Nur Johannes Heesters bildet da wohl eine kleine Ausnahme, der mit 103 aufhörte und dann mit 108 verstarb (warum auch immer?).

Ich hab's doch in der Hand, zumindest beim Rauchen.

Ich muss jetzt erst mal Eine Rauchen.🤫
Maxegon
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Re: Rauchen

Beitrag von Maxegon »

Luna1959 hat geschrieben: 30. Aug 2023, 18:19 :hello: Maxegon, sind wir wirklich sooo schwach, oder ist Nikotin so übermächtig? So vieles schaffen wir, trotz und mit Depression. Was wären den deine Gründe aufzuhören?
Ich fürchte, ja. :roll: Vielleicht schwingt da auch ein gewisser Trotz mit, ähnlich wie bei Schurli Danzer.

Die Sucht wohnt im Kopf, der Körper braucht diese Substanzen nicht und erholt sich auch relativ schnell wieder.

Meine Gründe:🤷‍♀️

P.S. Mach's wie Brigitte, beiss' in's Stuhlbein :mrgreen: , wenn dir dein Leben lieb ist.
Deheteleef
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Re: Rauchen

Beitrag von Deheteleef »

Bis 1990 war ich Kettenraucher. 3 Schachteln am Tag.Ein Riesenproblem.
Der erste Versuch scheiterte nach 3 Monaten, weil ich zugenommen hatte. Das wollte/konnte ich nicht akzeptieren und griff wieder zum Sargnagel.
3 Monate Qualen umsonst, wie dämlich von mir.

Einige Jahre später habe ich es nochmal versucht. Eine Gewichtszunahme wollte ich akzeptieren und später, wenn der Lungenschmacht im Griff war, wieder auf´s Normalgewicht zurückkommen.Hat auch geklappt.

Das war am 3. Februar 1990; seitdem habe ich keine mehr angerührt. Ich will da gar nichts beschönigen. Das erste Jahr ist schwer. Oft träumte ich, ich wäre rückfällig geworden und war hinterher froh, dass es nur ein Traum war.

Immer wieder - auch nach einem Jahr- kommt plötzlich das Suchtgedächtnis zum Vorschein und man meint, wieder Schmacht zu empfinden. Das sind aber nur Minuten, noch später nur noch Sekunden. Inzwischen ist es sehr lange her, dass ich Gedanken ans Rauchen hatte. Gehe ich heute mal ins Restaurant oder im Hotel zu den Mahlzeiten, freue ich mich über das Rauchverbot.

Ich finde den Rauchgestank ekelhaft, wie schön. ;)
Seelenkrebs ist heilbar! :hello:
Catfish789
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Re: Rauchen

Beitrag von Catfish789 »

Hallo,
ja, Rauchen ist auch so ein Thema.

- - -
Liebe Grüße
Catfish
Zuletzt geändert von Catfish789 am 6. Sep 2023, 17:47, insgesamt 2-mal geändert.
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Senif
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Re: Rauchen

Beitrag von Senif »

Hallo,

ich war nie Genußraucher. Ich habe geraucht, weil es mich entspannt hat. Gerade in leichteren depressiven Phasen kann so ein Entspannungsgefühl schon gut tun. In meinen schweren Episoden, hab ich nicht mal mehr geraucht, weil selbst das Drehen einer Zigarette zu viel war.

Letztes Jahr hab ich innerlich gemerkt, dass es Zeit ist, aufzuhören. Hab auch einen Antirauchkurs gemacht, obwohl ich da schon clean war. Der Anfang war schwer, weil ich ständig die Zigarette im Kopf hatte und ich der Meinung war, nichts ist so gut wie Rauchen zur Entspannung. Die Verknüpfung im Gehirn, Rauchen = Entspannung muss aufgelöst werden, das braucht Zeit.
Ich habe mir Alternativen gesucht: Handyspiele , Sprachlern-App, Serien schauen - also Dinge, die mir Spaß gemacht haben und die mich abgelenkt haben. Sport - es war so viel schöner, wieder mehr Luft zu haben und die Leistungssteigerung zu beobachten. Ich verband nun die Abstinenz mit einem Gewinn, nicht mit einem Verlust. Das ist essentiell. (übrigens auch beim Alkohol)
Jetzt hab ich die 13 Monate voll und bin stolz darauf, es geschafft zu haben. Im Kurs war die Rede von 4%, die es schaffen. Aber warum soll man denn nicht zu den 4% gehören ? :D

LG Senif
Maxegon
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Re: Rauchen

Beitrag von Maxegon »

Senif hat geschrieben: 31. Aug 2023, 10:09
ich war nie Genußraucher. Ich habe geraucht, weil es mich entspannt hat.
Auch für mich war/ist Entspannung immer ein Genuss.

Dass Rauchen schädlich ist, krank macht, stinkt, sogar die Haut viel schneller altern lässt (wir noch unattraktiver werden :mrgreen: ) und auch noch sehr kostenintensiv ist, wissen wir alle.

Warum tun wir es dennoch?

Weil wir krank sind, süchtig, dumm?

Was bewirkt dieses Rauchen in uns/ mit uns, bei jedem Einzelnen und wie können wir es ersetzen?

Ist es das Nikotin, welches uns beruhigt oder die Handlung, das ruhige Ein- und Ausatmen, das Führen des Glimmstängels zu Mund/an unsere sensiblen Lippen, die 3... 4 Minuten der Ruhe?

Früher rauchte ich, wenn ich eine Pause hatte, heute rauche ich, damit ich eine Pause habe. D.h. , ich muss nur Eine rauchen und schon habe ich Pause.
Völlig verrückt!

Seit ca. den 70er Jahren werden sogenannte Zusatzstoffe dem Tabak beigemischt, u.a. Zuckerverbindungen, Curamin und Ammoniak = hohes Suchtpotential. Das alles ist von der Industrie gewollt und von unseren Volksvertretern zugelassen (wissentlich!).
Toller Film dazu: "Insider" von 1999 mit Russel Crow und Al Pacino.
Ein anderes Thema.

Ich rauche, weil es mich entspannt (scheinbar), allein der Gedanke daran, Stress zu bekommen/bekommen zu können, versetzt mich in Stress -> also rauche ich, allein schon, um dem vorzubeugen.

Habe ich körperliche Entzugserscheinungen oder bilde ich mir das alles nur ein und dieses verursacht dann die Entzugserscheinungen?

Bin ich krank, verrückt oder nur dumm?

Alles sehr verworren!

Woran ich glaube, ist die Realität.

Wie kann ich mir das antrainierte Verhalten, wieder abtrainieren?

Die körperliche Sucht vergeht nach ein paar Wochen, da ist Wille, Durchhaltevermögen und ganz viel Ablenkung gefragt.
Die zusätzliche Reizüberflutung verwirrt uns zusätzlich, denn mit voranscheitendem Abbau der Gifte im Körper, regenerieren sich unsere Rezeptoren, wir riechen und schmecken intensiver, das muss erstmal verarbeitet werden. ;)

Ich bin so unsäglich dumm, zwar wissend, aber dumm.

Oder bin ich nur schwach, süchtig, fehlt es mir an anderen Reizen, die mich befriedigen ... entspannen?

Wünsche allen einen entspannten Tag.
Senif
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Re: Rauchen

Beitrag von Senif »

Hallo Maxegon,

ich dachte auch lange, dass mir nichts mehr Freude bereitet, nichts ist entspannend - es war schlicht sinnlos. Dennoch hab ich mich auf die Suche begeben. Am Anfang hab ich auch stundenlang Serien geschaut - war allemal besser als rauchen. Später hat es sich relativiert. Also alles zu seiner Zeit.
Ich habe auch schon viele dumme Dinge getan, aber deshalb bin ich nicht generell dumm. Vielleicht ist es besser, die Bewertung nicht zu niederschmetternd werden lassen.

LG Senif
HopeW
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Re: Rauchen

Beitrag von HopeW »

Ich bewundere jede(n), der das Rauchen aufgegeben hat. Ich rauche auch schon 50 Jahre. Was es mir scheinbar unmöglich macht, das Aufhören anzugehen, ist meine Motivation zu rauchen.

Klar, süchtig bin ich auch.

Allerdings setze ich das Rauchen als Belohnung ein. Bei mir geht das so: Ich nehme mir etwas vor. Z. B. ich putze jetzt das Bad. Wenn ich damit fertig bin und nur dann darf ich eine Pause machen und eine rauchen. Diese geistige Verknüpfung war schon während meiner Berufstätigkeit so.

Mir ist jetzt beim Lesen eurer Nachrichten ein recht interessanter Gedanke gekommen. Schon ein bißchen „verschwurbelt“ dieser Gedanke, aber ich werde darüber nachdenken.

Sehe ganz frisch und neu eine mögliche Verbindung zu meiner Beschäftigungssucht. Ich muss immer irgendwas tun. Das kostet mich viel an Kraft denn die Antriebslosigkeit aus der Depression ist schon auch enorm. Wirklich leicht fällt mir nichts.
Ich darf aber nur rauchen, wenn ich was erledigt habe…..puh…..darüber muss ich nachdenken.

LG
Hope
Deheteleef
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Re: Rauchen

Beitrag von Deheteleef »

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von der Nikotinindustrie ausging, dass alle Menschen mal probieren sollten...... :evil:

https://www1.wdr.de/radio/wdr2/themen/f ... n-102.html
Seelenkrebs ist heilbar! :hello:
Catfish789
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Re: Rauchen

Beitrag von Catfish789 »

Hallo,

klar, bin ich froh, dass mein Mann und ich seit über 20 Jahren rauchfrei leben. Ich selbst bin dazu trotzdem zwiegespalten, weil ich überzeugt bin, dass ich es alleine nicht schaffen würde, rauchfrei zu bleiben. Deshalb verursachen die Glückwünsche dazu ein seltsames Unbehagen...

Wenn es mir gutging, habe ich relativ problemlos aufgehört, ging es mir schlecht, habe ich sofort wieder geraucht. Und in Raucher-Gesellschaft habe ich es als eine Art "Selbstschutz" angesehen mitzurauchen, weil ich den Geruch sonst nicht ertragen konnte. Belohnungen, diverse Ablenkungsmanöver, Standhaftigkeitsversuche führten bei mir zu nichts.

Ich habe immer den Eindruck, ich rauche nicht, weil ich es im Griff habe, sondern weil...
● mein Mann nicht mehr raucht
● es mir unglaublich peinlich wäre, vor meiner Tochter zu rauchen
● ich die Substanz meiner zweiten gravierenden Sucht - Lebensmittel - nie völlig meiden kann und Fressanfälle schneller passieren als ich Zigaretten holen gehen könnte
● ich definitiv zu bequem wäre draußen zu rauchen, ich hier drin den Gestank nicht will und vor allem sollen meine Liebsten und meine Katzen nicht passiv rauchen

Dafür bin ich dankbar. Es ist meine Entscheidung nicht mehr zu rauchen, aber irgendwie nur momentan und eher für andere. Und irgendwie ist es auch nicht meine Entscheidung

Es verwirrt mich.
Catfish
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Senif
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Re: Rauchen

Beitrag von Senif »

Hallo Catfish,

ich hab auch mit meinen Süchten aufgehört, weil ich es wollte. Angefangen hatte ich mit Alkohol, und mir ging es ohne den Stoff zunehmend besser. Natürlich habe ich auch in Sachen Depression parallel Fortschritte gemacht. Ich hatte getrunken wegen Depressionen und damit alles schlimmer gemacht. Danach war das Rauchen dran, und ich freue mich über das luftige Gefühl in meiner Lunge :D . Das 3. waren Abhängigkeiten von Medikamenten. Tavor und Zopiclon. Beides raus. Natürlich hat man nie eine Garantie, dass das jetzt so bleibt.

Ich glaube, Süchte hinter sich zu lassen funktioniert nur, wenn man es selbst will und es nicht für andere macht. Ich verbinde jegliche Abstinenz mittlerweile als Gewinn. Und deshalb hat es langfristig auch geklappt.

:hello: Senif
Maxegon
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Re: Rauchen

Beitrag von Maxegon »

Senif hat geschrieben: 1. Sep 2023, 10:57
Ich glaube, Süchte hinter sich zu lassen funktioniert nur, wenn man es selbst will und es nicht für andere macht.
Ich muss vorallem wissen, warum ich das tue und auch bemerken, dass es mir, dann, besser geht.

Da spielt auch der Glaube eine große Rolle, bei Alk, Nikotin oder anderen Drogen, scheint alles klar und plausibel.
Doch bei Psychopharmaka? Was ist da Glaube, was Wissen oder Annahme?

Gerade wenn jeder etwas anderes behauptet.
Catfish789
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Re: Rauchen

Beitrag von Catfish789 »

Hallo Senif und Brigitte,
eure Beiträge haben mich nochmal zum Nachdenken angeregt.

Sicherlich ist es auch meine Entscheidung nicht mehr zu rauchen - - -

Ich fühle auf jeden Fall mit allen mit, die aufhören wollen und es noch nicht geschafft haben.
Catfish
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