Grosse Sorgen mit Grundsicherung und Erkrankung

Antworten
KrokusP
Beiträge: 17
Registriert: 20. Aug 2023, 20:39

Grosse Sorgen mit Grundsicherung und Erkrankung

Beitrag von KrokusP »

Hallo,

ich bin neu hier im Forum und hoffe, dass ich hier guten Rat fuer meine sehr verfahrene Situation finde. Ich stelle mich kurz vor:
Ich habe einen GdB von 70. Die Punkte setzen sich zusammen aus psych. Erkrankungen, Hueftarthrose 3. Grades, linkseitiger Taubheit und rechtsseitiger Schwerhoerigkeit. Ich bin 60 Jahre alt war - bis Anfang diesen Monats - finanziell gesichert durch Grundsicherung vom Sozialamt.

Passiert ist folgendes: Im April diesen Jahres hat das Sozialamt eine erneute fachaerztliche Untersuchung schriftlich angekuendigt. Nach dieser Ankuendigung habe ich keine weitere Post dazu erhalten, obwohl welche gekommen sein muesste. Anfang August wurde dann kein Geld mehr an mich gezahlt, denn man dachte seitens der Behoerden, dass nicht mitwirken will. Durch die Meldung des Vermieters, dass meine Miete nicht auf das Mietkonto ueberwiesen wurde, wurde ich ueberhaupt erst auf alles Aufmerksam. Ich habe dann versucht mit E-Mails und Telefon die zustaendigen Sachbearbeiter beim Sozialamt zu erreichen, um zuerfahren was los ist und natuerlich mitzuwirken, wenn man mir sagt,was,wann zu tun ist. Die Information fehlte ja, da aus irgendeinem Grund die entsprechende Post nicht bei mir ankam. Trotz etlicher Versuche bekam ich keine Antwort vom Sozialamt. Ich habe dann den Tacheles e.V. um Unterstuetzung gebeten, denen die Vollmacht erteilt und, siehe da, innerhalb weniger Stunden hat Sozialamt gewissenhaft geantwortet und zumindest fuer diesen und naechsten Monat hat das Sozialamt - unter Auflagen - Zahlungen veranlasst.

Nun die Probleme:

1. Meine Erkrankung und was das mit mir macht

Ich leide unter Panikattacken und Depression. Sobald irgendetwas aus der Reihe laeuft, drehe ich am Rad, bringe mich selbst und andere in Aufruhr. Ich weiss das und lebe deshalb total zurueckgezogen/verlasse meine Wohnbox nur dann, wenn ich muss. Ausserdem bin ich paranoid, was total aetzend sein kann. Genau in dem Zeitraum, in dem die fehlenden Briefe an mich gesendet wurde, ging es mir total schlecht. Das ist immer so in der kalt/nassen Jahreszeit und jetzt, wo die Sonne wieder scheint, geht es besser. Meine Panikattacken und die Paranoia sabotieren meine Versuche in Notsituationen Kontakt zu anderen Leuten aufzubauen. Auch zu den Aerzten. Das ist seit dem Lockdown alles noch viel schlimmer geworden. Ich habe Behandlungen abgebrochen und mit niemandem mehr geredet.

2. Die Auflagen,
die das Sozialamt an mich nun stellt, sind fuer mich die total schwer schafbar. Ich soll einen Termin beim Deutschen Rentenversicherer machen, um zu erklaeren und die Begutachtung wieder anzustossen. (Solche wichtigen Dinge erfahre ich nur ueber Tacheles e.V.. Das Sozialamt reagiert weiterhin nicht auf mich.) Ich habe den DRV via E-Mail angeschrieben, die Lage geschildert, mich fuer alles entschuldigt und um einen zeitnahen Termin gebeten. Zeitgleich versuche seit Montag von morgens bis abends jemanden beim DRV ans Telefon zu bekommen. Es ist permanent besetzt.

3. Meine Verfassung

Mir geht es total schlecht, ich stehe nun unter einer Art Dauerpanik,bin staendig aufgeregt, schlafe entsprechend total schlecht und bin ohne Appetit. Ich bin ohne Familie und sitze mit der ganzen Last alleine da. Ein paar Freunde habe ich, aber auch denen gehe ich meistens aus dem Weg. Ich habe Angst sie zu vergraulen und ausserdem sind die selbst auch stark belastet.

Ich wuerde gerne in eine Klinik gehen, denn ich glaube Unterstuetzung und Schutz. Aber wenn ich das jetzt mache, bin ich nicht verfuegbar fuer die Auflagen. => Zwickmuehle

Meine grosse Angst, alles zu verlieren und mit meiner Erkrankung auf der Strasse zu landen (Angststoerung)
Vielleicht war jemand hier mal in einer vergleichbaren Situation und kann mit Rat geben.

Liebe Gruesse,
KrokusP
Nachtmensch
Beiträge: 615
Registriert: 30. Dez 2020, 06:39

Re: Grosse Sorgen mit Grundsicherung und Erkrankung

Beitrag von Nachtmensch »

Hallo KrokusP,

bekamst oder bekommst Du die Grundsicherung eigenständig oder zusätzlich zu einer (EM)Rente?
Welche Auflagen stellt das Sozialamt denn an Dich? Bist Du als erwerbsunfähig anerkannt? Oder beim Jobcenter als erwerbsfähig geführt?

Es wäre gut, wenn Du da etwas Klarheit rein bringen könntest, falls Du magst. Vielleicht gibt es dann hilfreiche Antworten zu Deiner Problematik.

VG Nachtmensch
KrokusP
Beiträge: 17
Registriert: 20. Aug 2023, 20:39

Re: Grosse Sorgen mit Grundsicherung und Erkrankung

Beitrag von KrokusP »

Hallo Nachtmensch,

ich bekomme eigenstaendig Grundsicherung. Nur das und keine EM-Rente. Ich wurde als befristet erwerbsunfaehig anerkannt und mit dem Jobcenter habe ich nichts zu tun. Die Auflage vom Sozialamt ist zunaechst die Beschaffung eines Beratungstermins beim Deutschen Rentenversicherer. Das ist scheinbar sehr problematisch, weil dort niemand auf meine Kontaktversuche reagiert und die Telefone permanent besetzt snd.
belladonna_
Beiträge: 352
Registriert: 29. Okt 2020, 13:49

Re: Grosse Sorgen mit Grundsicherung und Erkrankung

Beitrag von belladonna_ »

Hey, ich würde in eine Klinik gehen, dort hast du dann den Sozialdienst an deiner Seite.
Nachtmensch
Beiträge: 615
Registriert: 30. Dez 2020, 06:39

Re: Grosse Sorgen mit Grundsicherung und Erkrankung

Beitrag von Nachtmensch »

Hallo KrokusP,

es gibt die Möglichkeit auf der HomePage der DRV online Termine für ein Beratungsgespräch in einer Geschäftsstelle in Deiner Nähe zu reservieren. Hättest Du denn Anspruch auf eine EM-Rente?
KrokusP
Beiträge: 17
Registriert: 20. Aug 2023, 20:39

Re: Grosse Sorgen mit Grundsicherung und Erkrankung

Beitrag von KrokusP »

Ich habe auf der DRV ueber deren Webseite vorgestern angeschrieben und um einen Termin gebeten. Noch keine Nachricht erhalten. Vielleicht kommt das noch.
Nein, ich habe direkt keinen Anspruch auf EM-Rente, weshalb ich Grundsicherung vom Sozialamt bekam. Die Erwerbsminderung wurde durch einen Gutachter, der ueber den DRV vermittelt wurde, festgestellt. Der aktuelle Zusammenhang zwischen DRV und Sozialamt scheint zu sein, dass das Sozialamt fuer ein erneutes Gutachten wieder den DRV beansprucht. Zumindest reime ich mir den Zusammenhang so zusammen.
KrokusP
Beiträge: 17
Registriert: 20. Aug 2023, 20:39

Re: Grosse Sorgen mit Grundsicherung und Erkrankung

Beitrag von KrokusP »

belladonna_ hat geschrieben: 24. Aug 2023, 19:08 Hey, ich würde in eine Klinik gehen, dort hast du dann den Sozialdienst an deiner Seite.
Es scheint nicht einfach zu sein, einen Platz in Klinik zu bekommen. Ich muesste ein Notfall sein, um das zu erzwingen. Mir ganz es aber ganz normal schei??e.
KrokusP
Beiträge: 17
Registriert: 20. Aug 2023, 20:39

Re: Grosse Sorgen mit Grundsicherung und Erkrankung

Beitrag von KrokusP »

Ich habe auch das Gefuehl, dass ich bis die aktuelle Situation ausgestanden ist, sollte ich hier in meiner Wohnung bleiben. Um Moment geht es darum, zum DRV vorzudringen und denen mit Mitwirkung zu zeigen. Briefe sind nicht bei mir angekommen, wodurch der Gutachtertermin geplatzt ist. Mein Zustand ist andauernde Panik, die Depression ist beseite geschoben, und wird von der Panik ueberdeckt. Zumindest bin ich dadurch aktiv aber ich musss mich total kontrolllieren, um meine Panik nicht auf mein Handeln einwirken zu lassen. Mir faellt es total schwer, die Wohnung zu verlassen. Wenn ich einmal ueber die Tuerschwelle gekommen bin, geht es besser, wenn ich ein paar Meter vom Haus entfernt bin.
KrokusP
Beiträge: 17
Registriert: 20. Aug 2023, 20:39

Re: Grosse Sorgen mit Grundsicherung und Erkrankung

Beitrag von KrokusP »

Ich habe in der Covid 19 Zeit alle Kontakte zu Behandlern verloren und schliesslich auch abgebrochen. Es war sowieso zeitweise keine Behandlung mehr moeglich. Die Behandler selbst bekamen auch Covid. So gab es nur noch Medikamentenausgabe. Ich bin noch immer fuer Jahre eingedeckt mit Venlafaxin und Arcoxia 90 mg.
Jetzt muss ich schnellsten neue Behandler finden, damit ich aktuelle Befunde fuer den Gutachter bekomme. Neue Befunde machen auch fuer mich selbst Sinn.
KrokusP
Beiträge: 17
Registriert: 20. Aug 2023, 20:39

Re: Grosse Sorgen mit Grundsicherung und Erkrankung

Beitrag von KrokusP »

Aber in eine Klinik wuerde ich gerne sofort gehen, wenn meine existentielle Lage wieder stabil ist.
Nachtmensch
Beiträge: 615
Registriert: 30. Dez 2020, 06:39

Re: Grosse Sorgen mit Grundsicherung und Erkrankung

Beitrag von Nachtmensch »

Der aktuelle Zusammenhang zwischen DRV und Sozialamt scheint zu sein, dass das Sozialamt fuer ein erneutes Gutachten wieder den DRV beansprucht. Zumindest reime ich mir den Zusammenhang so zusammen.
Ich denke, es geht im Grunde darum die Erwerbsfähigkeit festzustellen. Oder eben das diese (auf Dauer) nicht gegeben ist.
Üblicherweise macht die DRV so eine Feststellung auf Grund eines Antrags auf EM Rente. Die Mittel die die DRV dazu nutzt sind Reha, Gutachter und natürlich die Befunde, die man einreicht. Am Ende könnte dann eben herauskommen, dass im Bescheid der DRV eine volle Erwerbsminderung besteht, aber aufgrund fehlender Anwartschaft eben keine Rente bewilligt und ausgezahlt wird. Dann ist für das Sozialamt auch klar, dass Grundsicherung geleistet werden muss, sofern ein Vermögen nicht vorhanden ist, beziehungsweise unter den gesetzlichen Freibeträgen liegt.
Nachtmensch
Beiträge: 615
Registriert: 30. Dez 2020, 06:39

Re: Grosse Sorgen mit Grundsicherung und Erkrankung

Beitrag von Nachtmensch »

Bezüglich dessen was Du über einen Klinik Aufenthalt schreibst, also dass Du ein Notfall sein müsstest um dies zu erzwingen, scheinst Du nicht richtig informiert zu sein. Es genügt eine Einweisung deines Arztes um eine Akut Klinik oder Tagesklinik zu besuchen. Natürlich gibt es ein Vorgespräch in der Klinik, aber das ist eher obligatorisch und nicht um eine Behandlung auszuschließen. Auch gäbe es die Möglichkeit in eine PIA (psychiatrische Instituts Ambulanz) zu gehen und zeitnah in Behandlung zu kommen. Das ist im Prinzip nichts anderes, als bei einem niedergelassen Psychiater in Behandlung zu sein, nur geht es meist schneller, einen Termin zu bekommen. Und findet eine Behandlung statt, gibts auch wieder aktuelle Befunde, die eingereicht werden können.
KrokusP
Beiträge: 17
Registriert: 20. Aug 2023, 20:39

Re: Grosse Sorgen mit Grundsicherung und Erkrankung

Beitrag von KrokusP »

KrokusP hat geschrieben: 25. Aug 2023, 10:22 Aber in eine Klinik wuerde ich gerne sofort gehen, wenn meine existentielle Lage wieder stabil ist.
Absolut!!!!Sobald hier etwas mehr Land in Sicht ist, suche ich einen Platz
KrokusP
Beiträge: 17
Registriert: 20. Aug 2023, 20:39

Re: Grosse Sorgen mit Grundsicherung und Erkrankung

Beitrag von KrokusP »

Nachtmensch hat geschrieben: 25. Aug 2023, 13:53 Bezüglich dessen was Du über einen Klinik Aufenthalt schreibst, also dass Du ein Notfall sein müsstest um dies zu erzwingen, scheinst Du nicht richtig informiert zu sein. Es genügt eine Einweisung deines Arztes um eine Akut Klinik oder Tagesklinik zu besuchen. Natürlich gibt es ein Vorgespräch in der Klinik, aber das ist eher obligatorisch und nicht um eine Behandlung auszuschließen. Auch gäbe es die Möglichkeit in eine PIA (psychiatrische Instituts Ambulanz) zu gehen und zeitnah in Behandlung zu kommen. Das ist im Prinzip nichts anderes, als bei einem niedergelassen Psychiater in Behandlung zu sein, nur geht es meist schneller, einen Termin zu bekommen. Und findet eine Behandlung statt, gibts auch wieder aktuelle Befunde, die eingereicht werden können.
Danke fuer die Aufklaerung!Das macht es ja doch einfacher, als ich bisher dachte.
KrokusP
Beiträge: 17
Registriert: 20. Aug 2023, 20:39

Re: Grosse Sorgen mit Grundsicherung und Erkrankung

Beitrag von KrokusP »

Insgesamt super, dass ihr so schnell antwortet. Allein das hat mir schon sehr geholfen.
KrokusP
Beiträge: 17
Registriert: 20. Aug 2023, 20:39

Re: Grosse Sorgen mit Grundsicherung und Erkrankung

Beitrag von KrokusP »

Zur medizinische Seite, weiss ich nun was zu tun ist. Ich gehe in eine Klinik, sobald meine finanzielle Lage gesichert ist. Aber unklar ist, wie ich zu der Sicherung kommen kann. Ich wiederhole nochmal das Problem:
Das Sozialamt hat im April diesen Jahres angekuendigt, dass ein erneutes Gutachten fuer mich erstelle werden muss. Es kam kein Brief bei mir an, der mir sagte wann und wo das stattfinden soll. Entweder ist die entsprechende Post auf dem Postweg verloren gegangen, oder ich habe es nicht mitbekommen oder Leute im Haus haben meine Post mit ihrer verwechselt. Es ist jetzt nicht mehr nachvollziehbar. Da ich keine Information hatte, habe ich auch nichts unternommen. Anfang diesen Monats wurden mir dann die Zahlungen vom Sozialamt zu 100% gestrichen. Auch dies ohne vorherige Ankuendigung. Mit Hilfe von Tacheles e.V. wurde erwirkt, dass ich rueckwirkend fuer August und fuer September Zahlungen genehmigt bekam. Ich musste Tacheles dazuschalten, da dass Sozialamt auf meine E-Mails nicht mehr reagierte. Das hat es nie gemacht und nun war das besonders fatal.
Die Zahlungen vom Sozialamt fuer die beiden Monate wurde unter der Auflage gewaehrt, dass ich einen Termin beim DRV mache, damit ein neues Gutachten angestossen wird. Der DRV hat bislang nicht reagiert. Aus den alten Unterlagen habe ich eine Telefonnummer vom medizinischem Dienst des DRV in Duesseldorf gefunden und dort tatsaechlich jemanden sprechen koennen. Die Sachbearbeiterin meinte, dass sie nicht verstehen wuerde, was das Sozialamt da von mir will, denn ich koenne als Privatperson kein Gutachten anstossen. Ausserdem sei meine Akte geschlossen, da ich nicht erreichbar war. Die Auflage des Sozialamtes, dass so ein Gutachten anstosse funktioniert also gar nicht. Das Sozialamt selbst kann ein Gutachten anfordern und den DRV dafuer nutzen.
Ich bin voellig ueberfordert mit der ganzen Sache und Tacheles e.V. hat auch nicht die Zeit, sich voll auf mich zu konzentrieren. Ich sitze hier mit Panikattacken, kann kaum schlafen und soll staendgig mit Sachen beschaeftigt sein, fuer die man normale Nervenstaerke hat. Hab ich aber nicht.Ich bin GdB 70, lebe mit Schmerzen, Depression und Panik. Die Panik ist voellig destruktiv dabei, weil ich ich uebereagiere und so die Kommunikation manchmal kille oder es sehr kompliziert fuer mich ist, die Einfacheit der Sachverhalte im Auge zu behalten. Was wuerdet ihr tun? Welchen Weg seht ihr fuer mich, um all dies zu klaeren? ImGrunde ist es sehr einfach: Briefe nicht erhalten, was zum Kaos fuehrte. Mitwirken will ich, nur glaubt das sofort keiner mehr.
Nachtmensch
Beiträge: 615
Registriert: 30. Dez 2020, 06:39

Re: Grosse Sorgen mit Grundsicherung und Erkrankung

Beitrag von Nachtmensch »

Also EMails sind ja eine schöne Sache um zu kommunizieren, aber leider auch nicht unbedingt eine zuverlässige.
Im Prinzip sind sie auch keine rechtsverbindliche Art der Kommunikation, außer es handelt sich um sogenannte DE-Mails, die quasi gleichzusetzen sind, mit normalen Schriftverkehr.

Das Problem ist bei üblichen Mails, dass die auch mal beim Empfänger im Spam landen könnten, gerade wenn man auch keinen direkten Ansprechpartner und dessen konkrete Mailadresse hat. Diese Sammeladressen der Institutionen sind zudem ja auch stark frequentiert, weil sicher hunderte, wenn nicht tausende von Anfragen täglich da eingehen und erstmal zugeordnet werden müssen.

Ich persönlich nutze hauptsächlich das Online-Angebot von Institutionen, aber nutze es als registrierter Benutzer mit entsprechender Identifikation. Bei der DRV beispielsweise mit der AusweisApp und bei der AfA auch. Denn nach dem einloggen kann ich dann konkrete Anfragen und sogar Anträge stellen und das wichtigste dabei, ich bekomme umgehend eine Versandbestätigung, beziehungsweise Eingangsbestätigung, die ich dann als Nachweis meiner Mitwirkung dann jederzeit vorlegen kann, sofern es seitens der Institutionen zweifel an meiner Mitwirkung gäbe. Tatsächlich war das aber bislang nie Nötig, weil alle meine Anliegen entsprechend bearbeitet wurden.

Die Alternative, also so habe ich es gemacht bevor ich mich für die Online Registrierung entschieden habe, ist, alles nur schriftlich als Einschreiben an die jeweiligen Institutionen zu senden und die Einlieferungsbescheinigungen aufzuheben, um die dann gegebenenfalls vorlegen zu können.

Was könntest Du jetzt tun? Ich würde an deiner Stelle beim Sozialamt vorstellig werden und mir den (angeblichen) Schriftverkehr, den das Amt an Dich versendet haben will, ausdrucken lassen. Am besten würde ich jemanden als Zeugen mitnehmen und schonmal ein Schriftstück verfassen, in dem ich diesen Schriftverkehr einfordere. Dieses Schriftstück würde ich in zweifacher Ausfertigung mitnehmen und mir den Erhalt des Originals vom Sachbearbeiter bestätigen lassen, mit dessen Name und Unterschrift und Datum. Und beiläufig mal die Datenschutz Grundverordnung erwähnen, durch die Dir alle Daten zu deiner Person und dementsprechend auch Schriftstücke an Dich, Dir jederzeit zur Verfügung gestellt werden müssen, so lästig das auch sein mag.

Wenn Du dann die Schreiben des Sozialamtes hast, weißt Du ja was die genau von Dir und der DRV haben wollen und das leitest Du dann an die DRV weiter, wenn da ein Gutachten der DRV konkret gefordert wird, muss es ja irgendwie auch dementsprechend formuliert sein. Beispielsweise, „Bitte leiten Sie dieses Schreiben an die DRV weiter“ oder so ähnlich.

Persönlich würde ich aber trotzdem nicht auf die Klärung dieses Problems warten um mich erst danach um einen Klinkaufenthalt zu kümmern. Im Zweifelsfall würde ich sogar, bei der DRV einen Reha-Antrag formell stellen (am besten online) und hätte unabhängig, ob der nun bewilligt wird oder nicht, schon mal was in der Hand, was ja schon mal auch eine Art der Mitwirkung darstellt. Wenn ich mir das Bein breche, sage ich ja auch nicht, ich gehe erst in die Klinik, wenn ein anderes Problem geklärt ist. Außerdem haben Kliniken auch Sozialdienste, die man zumindest um mithilfe bitten kann, bei einem anders gearteten Problem, mit dem man es gerade zu tun hat, mit einer Institution. Manchmal sind diese Sozialdienst entsprechend vernetzt und können tatsächlich hilfreich sein, aber manchmal natürlich auch nicht. Trotzdem sollte mans halt probieren.
KrokusP
Beiträge: 17
Registriert: 20. Aug 2023, 20:39

Re: Grosse Sorgen mit Grundsicherung und Erkrankung

Beitrag von KrokusP »

Hallo Nachtmensch,

wo findest Du den die Moeglichkeit zur Registrierung beim DRV. Ich habe alle Seiten abgeklappert, finde aber keine Moeglichkeit zur Registrierung...
KrokusP
Beiträge: 17
Registriert: 20. Aug 2023, 20:39

Re: Grosse Sorgen mit Grundsicherung und Erkrankung

Beitrag von KrokusP »

Ich habs gefunden ueber googlen....
KrokusP
Beiträge: 17
Registriert: 20. Aug 2023, 20:39

Re: Grosse Sorgen mit Grundsicherung und Erkrankung

Beitrag von KrokusP »

"Registrierung nicht moeglich wegen Wartungsarbeiten"...
KrokusP
Beiträge: 17
Registriert: 20. Aug 2023, 20:39

Re: Grosse Sorgen mit Grundsicherung und Erkrankung

Beitrag von KrokusP »

Der Reha-Antrag, als Nachweis der Mitwirkungspflicht, ist eine sehr gute Idee.
Frage: macht es Sinn einen Anwalt fuer Sozialrecht mit der Behoerdensache zu beauftragen? Ich frage, weil Anwaelte Dinge auch sehr verkomplizieren koennen. Ich habe da leider entsprechende Erfahrung aus anderen Rechtsgebieten. Hier in meinem Fall muesste zunaechst geklaert werden, wie weit Sanktionen die Mitwirkung unmoeglich machen. Und wie weit sollten eine solche Sanktion gegen Schwerbehinderte gehen? Bis ich auf der Strasse sitze und gar nichts mehr habe?
Dazu kommt eben, dass ich ueberreagiere und die Kommunikation selbst zerschiessen kann durch die Panik und Angst. Ich will das ja selbst regeln aber ich renne hier gegen ein buerokratisches Bollwerk an.
Nachtmensch
Beiträge: 615
Registriert: 30. Dez 2020, 06:39

Re: Grosse Sorgen mit Grundsicherung und Erkrankung

Beitrag von Nachtmensch »

Ob ein Anwalt sinnvoll sein kann, kann ich nicht beurteilen. Vermutlich wird der aber nicht ohne Entlohnung tätig werden. Ich selbst habe eine Rechtsschutzversicherung und bin auch im VDK schon lange Mitglied, dass ich im Fall der Fälle wohl eine anwaltliche Unterstützung ohne zusätzliche Kosten in Anspruch nehmen könnte.

Was in jedem Fall nicht verkehrt wäre, zumindest meiner Meinung nach, jemanden zu finden, der einen bei Behördengängen begleiten kann und auch entsprechend Erfahrung hat. Dazu wäre es natürlich ratsam, jemanden Vorort zu finden. Vielleicht in einem entsprechenden Verein oder einer Interessenvertretung. Auch manche PIA hat Mitarbeiter, die man hierzu befragen kann und die einen auch vielleicht begleiten können.

So wie Du Deinen Fall schilderst, will das Sozialamt ein Gutachten, dass die DRV in Auftrag geben soll. Falls dem so ist, bräuchte das Sozialamt dies eigentlich nur bei der DRV fordern. Es könnte aber sein, dass dazu deine Einwilligung nötig ist und dazu könnte ja vielleicht dieses Schreiben an Dich, dass Du aber nicht bekommen hast, gedient haben. Wie auch immer, Du müsstest zunächst mal beim Sozialamt vorstellig werden, um den Sachverhalt zu klären. Und was an Mitwirkung zumutbar oder zulässig ist, ist ja ein anderes Thema, dass es im Zweifelsfall durch ein Gericht zu klären gelte.

Tatsache ist aber, fehlende Mitwirkung kann zu Sanktionen führen, denn die sieht das Gesetz nunmal vor. Für das Sozialamt ist da die Sache klar, Du hast aus deren Sicht nicht mitgewirkt und somit wird erstmal sanktioniert, weil es diese Möglichkeit nunmal gibt.

Deshalb muss das jetzt geklärt werden und leider durch Dich und möglichst umgehend, denn die Nachteile betreffen im Endeffekt nur Dich.
KrokusP
Beiträge: 17
Registriert: 20. Aug 2023, 20:39

Re: Grosse Sorgen mit Grundsicherung und Erkrankung

Beitrag von KrokusP »

Man kann sich einen Beratungsschein beim Gericht holen, um die Kosten des Anwaltes gedeckt zu bekommen. Das mit den Sanktioen ist voellig klar. Ich versuche denen darzustellen, dass ich mitwirken will und dies nie anders war. Ein einzelner Brief, den ich nicht bekommen habe, darf nicht dazu fuehren, dass man meine gesamte Existenz gefaehrdet. Das sagt mir mein Rechtsgefuehl und ich hoffe sehr, dass die weiterhin Nachsicht zeigen. Diese Woche werde ic dem VDK beitreten und hoffe, dass die Gehoer beim Sozialamt finden. Jedenfalls sorge ich fuer Unterstuetzung und hoffe, dass das dadurch nicht noch viel komplizierter wird. Der Sachverhalt ist einfach. Ich will dieses Gutachten erstellen lassen, benoetige nur Zeit, um dafuer alles vorzubereiten. Als GdB 70 Mensch geht das nicht schnell und wer will, kann das verstehen.
Nachtmensch
Beiträge: 615
Registriert: 30. Dez 2020, 06:39

Re: Grosse Sorgen mit Grundsicherung und Erkrankung

Beitrag von Nachtmensch »

Dein Rechtsgefühl in allen Ehren. Was die Behörden trotzdem tun oder lassen, sollte jedenfalls geltendem Recht entsprechen und wenn sie nicht blöd sind und Formfehler produzieren, tut es das meistens auch. Dennoch kann man ja auch Klagen, die Möglichkeit ist einem ja nicht verwehrt. Doch hilft Dir das ja aktuell erstmal nicht weiter.

Fakt ist, die DRV gibt keine Begutachtung auf Zuruf des Versicherten in Auftrag. Also Du kannst der DRV nicht einfach sagen „macht mal, weil das Sozialamt es will“

Das Sozialamt muss dies Anfordern und ob dies über Dich läuft, oder die es direkt bei der DRV anfordern, ist eher eine Formsache. Dazu braucht es eben aber ein Schreiben des Sozialamtes. Falls es das Schreiben gewesen wäre, dass Du aber nicht erhalten hast, bräuchtest Du dieses ja trotzdem, wenn Du es an die DRV schicken sollst.

Und daher wäre der erste Schritt, sich dieses „verschollene“ Schreiben vom Sozialamt zu besorgen. Denn darin müsste ja die Handlungsanweisung für Dich beschrieben sein. Eine andere Vorgehensweise sehe ich eher nicht. Eine Mitgliedschaft im VDK ist sinnvoll, nur wirst Du da auch nicht sofort direkt vollste Unterstützung in persona bekommen können. Gerade wenn Fristen eingehalten werden müssen, kommst Du nicht ums eigene Handeln herum. Das Dir irrtümlich auferlegte Sanktionen später nachträglich vergolten werden, ist dann eher obligatorisch. Nur nutzt Dir das ja in der momentanen Situation wenig.

Daher mein einziger Tipp. Zum Sozialamt gehen und klären was nötig ist und Schriftstücke in diesem Zusammenhang aushändigen lassen.
KrokusP
Beiträge: 17
Registriert: 20. Aug 2023, 20:39

Re: Grosse Sorgen mit Grundsicherung und Erkrankung

Beitrag von KrokusP »

Zitat: "Fakt ist, die DRV gibt keine Begutachtung auf Zuruf des Versicherten in Auftrag. Also Du kannst der DRV nicht einfach sagen „macht mal, weil das Sozialamt es will“"

Haargenau das habe ich auch herausgefunden. Das Sozialamt macht es aber zur Auflage, dass ich beim DRV einen Termin bewirke. Selbstverstaendlich reagiert der DRV nicht auf mich, denn man weiss dort, dass nur das Sozialamt ein Gutachten anstossen kann. Ich werde diesen Unsinn mitmachen. Ich nutze mein Bemuehen als Nachweis meines Mitwirkungswillens, erwarte aber nichts weiteres davon. Heute sende ich dem DRV per Einschreiben mit Rueckschein meinen Terminwunsch, erklaere den Sachverhalt und gehe Morgen damit zum Sozialamt. Vielleicht kann ich mit der Teamleitung sprechen und die um Unterstuetzung bitten, bis die Sache ausgestanden ist.
Antworten