Hilflosigkeit

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Chrisi123
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Hilflosigkeit

Beitrag von Chrisi123 »

Hallo,
Ich bin neu hier und hoffe das mir das ganze hier etwas hilft.
Seit Wochen habe ich wieder eine depressive Phase. Komme kaum aus dem Bett und habe für nichts Kraft oder Motivation.
Ich habe das Gefühl ich falle meinen Freunden und besonders meiner Familie besonders zu Last. Nichts lenkt mich ab oder bereitet mir Freude.. was macht ihr in solchen Situation ?
MisterStrange87
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Re: Hilflosigkeit

Beitrag von MisterStrange87 »

Mir geht es ebenfalls schon seit Monaten so, ich hatte auch jegliches Interesse und Spaß verloren an allen, was mir freude bereitet hat. Was mich wieder halbwegs motiviert ist Rennrad fahren, das habe ich für mich neu entdeckt.
Und momentan hilft es, dass ich etwas gefunden habe, was mir wenigstens Spaß macht und mich motiviert. Und das ich es komplett alleine machen kann.

Am besten was komplett Neues ausprobieren, um da raus zu kommen, ich weiß, es ist leicht gesagt, aber. vielleicht hilft es dir wenigstens etwas.

Liebe Grüße Dennis
Chrisi123
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Re: Hilflosigkeit

Beitrag von Chrisi123 »

Danke für deine Antwort.
Bist du in dieser Situation arbeiten gegangen? ich tue mich immer noch schwer das ganze zu akzeptieren und versuche mich zur Arbeit zu zwingen, aber das fällt mir äußerst schwer.
Senif
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Registriert: 23. Jul 2023, 21:42

Re: Hilflosigkeit

Beitrag von Senif »

Hallo Chrisi,

mir ging es auch lange so. Ich habe nicht gearbeitet, das wäre gar nicht möglich gewesen. Stattdessen wurde ich irgendwann berentet und hab mich dann erstmal voll auf die Therapie konzentrieren können. Es ist nicht schlimm, wenn arbeitsunfähig ist. Das bringt die Krankheit mit sich.
Erst viel später hab ich in kleinen Schritten neues ausprobiert.
Bist du in Behandlung ? Nimmst du Medikamente ? Mir haben Medikamente sehr geholfen, um überhaupt erstmal therapiefähig zu werden.

LG Senif
Chrisi123
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Re: Hilflosigkeit

Beitrag von Chrisi123 »

Ich hab einfach Angst, dass ich auf Unverständnis auf meiner Arbeitsstelle treffe.
Jaa in Therapie bin ich, aktuell noch ohne Medikamente aber denke das ich diese brauche.
MisterStrange87
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Re: Hilflosigkeit

Beitrag von MisterStrange87 »

Chrisi123 hat geschrieben: 16. Aug 2023, 12:18 Danke für deine Antwort.
Bist du in dieser Situation arbeiten gegangen? ich tue mich immer noch schwer das ganze zu akzeptieren und versuche mich zur Arbeit zu zwingen, aber das fällt mir äußerst schwer.
Aktuell gehe ich noch arbeiten, aber jeden Tag sage ich mir geh endlich zum Arzt. Und dann mache ich es nicht, das ist für mich sehr schwer, sogar nahezu unmöglich.
Chrisi123
Beiträge: 10
Registriert: 14. Aug 2023, 17:46

Re: Hilflosigkeit

Beitrag von Chrisi123 »

Ja so fühle ich mich auch, war jetzt diese Woche beim Arzt weil es einfach nicht mehr funktioniert hat aber fühle mich schlecht deshalb..
Mario81
Beiträge: 305
Registriert: 5. Mär 2023, 12:03

Re: Hilflosigkeit

Beitrag von Mario81 »

Hallo Chrisi.

Hab deswegen kein schlechtes Gewissen. Gesundheit geht vor.
Umso länger du es rauszögerst... umso länger dauert wahrscheinlich die Krankschreibung.
Ich bin jetzt seit 8 Monaten krankgeschrieben. Mir fiel es auch schwer, hatte auch ein schlechtes Gewissen. Aber es war die richtige Entscheidung. Ab Montag geh ich nun in eine Tagesklinik. Wäre mir im März lieber gewesen, aber die Wartezeit...

Gut das du in Therapie bist. Mit den Medikamenten geht's mir besser. Ohne geht bei mir nichts. Aber das muss jeder für sich entscheiden.

Liebe Grüße
Mario
"Egoismus besteht nicht darin, zu leben, wie man möchte; sondern darin, von anderen zu verlangen dass sie leben, wie man es möchte"

Oscar Wilde
Chrisi123
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Re: Hilflosigkeit

Beitrag von Chrisi123 »

Hab mir auch schon Gedanken darüber gemacht ob eine Tagesklinik vielleicht helfen würde, hast du das einfach bei deiner Therapeutin angesprochen und dann wurden weiter Schritte eingeleitet ?
Mario81
Beiträge: 305
Registriert: 5. Mär 2023, 12:03

Re: Hilflosigkeit

Beitrag von Mario81 »

Mein Psychiater hatte das vorgeschlagen und mir einen Einweisungsschein ausgestellt. Ob das die Therapeutin machen kann weiß ich nicht. Aber rin Hausarzt könnte das vielleicht auch.
Der Psychiater hatte mir dann welche in der Nähe rausgesucht. Anrufen musste ich dann selbst. Lief alles Problemlos und bekam den Erstgesprächstermin. Bei mir dauerte das leider 4 Monate. Ich hatte im März angerufen. Im Juli den Termin bekommen und nächste Woche geht's endlich mal los.
Das muss aber nicht überall solange dauern. Ich wohne ländlich... Da hatte ich nur 2 Kliniken in der Nähe.
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Oscar Wilde
Chrisi123
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Re: Hilflosigkeit

Beitrag von Chrisi123 »

Und wie hat deine Arbeitsstelle auf die Krankmeldung reagiert bzw. Wissen sie wieso du krank geschrieben bist ?
Mario81
Beiträge: 305
Registriert: 5. Mär 2023, 12:03

Re: Hilflosigkeit

Beitrag von Mario81 »

Ich hatte nach 6 Wochen gesagt das ich auf unbestimmte Zeit krank bin.
Hab es nur meinem direkten Vorgesetzen und den besten Kollegen gesagt, mit der Bitte es niemanden zu erzählen. Und es weiß tatsächlich heute noch kein anderer was ich hab.
Es hat mich such niemand gedrängt oder so.
Sie wollten jetzt mal ein BEM Gespräch machen. Aber da ich jetzt in die Klinik gehe für ca. 7-10 Wochen, hat das erstmal keinen Sinn. Ich solle mich hinterher wieder melden.

Ich hab es auch auf anraten meines Psychiaters erzählt. Entweder sie akzeptieren es, oder es ist nicht der richtige Arbeitgeber.
Und lügen hätte mich nur gestresst, dafür bin ich nicht der Typ.
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Oscar Wilde
Rana25
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Re: Hilflosigkeit

Beitrag von Rana25 »

Hallo zusammen,
Ich befinde mich seit Wochen ebenfalls in einem sehr tiefen Loch. Mache damit bereits seit 30 Jahren rum, immer wieder mal ambulante Therapien gemacht, 2x Stationäre Therapien. Medikamente nehme ich nicht, da man von allen sehr zunimmt. Beim Arbeitgeber werde ich so langsam auf das Abstellgleis gestellt (Junge MA rutschen nach, was will man da noch mit den alten) das macht mich zusätzlich fertig. Mit Krankschreibung ist das auch nicht so einfach, da muss ich schon betteln. Zur Zeit bin ich seit 3 Wochen krank nächste Woche muss ich erstmal wieder zur Arbeit, bis ich meinen Termin dann endlich bei meiner Psychiaterin wahrnehmen kann ( bis man eine Termin bekommt, dauert es auch wochen) . Und genau da ist auch das Problem, braucht man mal schneller Hilfe, kann man das vergessen... sehr traurig alles :-( allen hier wünsche ich das ihr das schafft
Chrisi123
Beiträge: 10
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Re: Hilflosigkeit

Beitrag von Chrisi123 »

Danke für die zahlreichen Antworten, das bedeutet mir wirklich sehr viel mit Menschen zu sprechen die das alles nachempfinden können, da ich oft das Gefühl habe meine Mitmenschen eher damit zu belasten..
Chrisi123
Beiträge: 10
Registriert: 14. Aug 2023, 17:46

Euer Umfeld

Beitrag von Chrisi123 »

Hallo,
Heute quält mich erneut der Gedanke an mein Umfeld. Meine Freunde und Familie geben ihr bestens aber wirken mit der Situation auch überfordert. Ich Versuche sie zu verstehen aber das fällt mir schwer weil es mir selbst so schlecht geht. Ich weiß nicht wohin mit den Gedanken was ich will oder was nicht..
Wie ist das bei euch wie gehen eure Freunde oder Familie damit um?
Jona2002
Beiträge: 10
Registriert: 7. Apr 2023, 20:44

Re: Hilflosigkeit

Beitrag von Jona2002 »

Hallo zusammen,

ich habe schon seit mehren Jahren immer wieder mit Depressionen und auch allem anderen zu tun. Ich kann gut verstehen wie schwierig das zu Beginn ist. Als ich Depressionen bekam war ich noch in der Schule und das war schon sehr anstrengend. Inzwischen bin ich 20 Jahre alt und ich würde behaupten, dass es mir schon wesentlich besser geht. Allerdings habe ich nach wie vor auch schlechte Tage und Phasen in denen ich kaum aus dem Bett komme.
Aus so einer Scheiße wieder raus zu kommen ist ein gutes Stück Arbeit. Ich selbst war in mehreren Kliniken und habe schon viele Medikamente genommen. Schlussendlich hat es aber nur geholfen mich und meine Erkrankung zu akzeptieren und zu lernen damit umzugehen.
Ich weiß also worüber ihr sprecht. Wenn sich jemand austauschen will, dann meldet euch gerne. Vielleicht kann ich dem ein oder anderen ja helfen.
Ich glaube, dass jeder seinen eigenen Weg finden muss. Ich habe mich bisher kein einziges Mal wegen meiner Psyche krankschreiben lassen. Selbst als ich letztes Jahr suizidal im Bett lag bin ich am Tag vor meiner Einweisung noch ganz normal arbeiten gegangen. Ich bin aber auch auf der Arbeit sehr offen mit den Themen umgegangen und alle wussten daher wie es mir geht und haben mich einfach machen lassen.

Also, wenn jemand Austausch sucht, dann meldet euch gerne.

Sonst wünsche ich euch ganz viel Kraft und den Mut euren Weg zu gehen, auch wenn andere Menschen vielleicht andere Erwartungen an euch haben! Hört auf euer Herz und euren Bauch!
Wenn jemand quatschen will gerne auf Telegramm anschreiben: Jonapxp
Chrisi123
Beiträge: 10
Registriert: 14. Aug 2023, 17:46

Re: Hilflosigkeit

Beitrag von Chrisi123 »

Welche Erfahrungen hast du mit deinem Umfeld gemacht
Haben sie Verständnis dafür ?
Jona2002
Beiträge: 10
Registriert: 7. Apr 2023, 20:44

Re: Hilflosigkeit

Beitrag von Jona2002 »

Naja, es kommt sehr auf das Umfeld an.
Auf der Arbeit alles kein Problem. Am Anfang für die anderen etwas komisch, aber die haben sich schnell dran gewöhnt. Bei meiner Familie sah das ganze anderes aus, da ist es sehr schwierig und ich rede daher kaum darüber.
Bisher hatte ich da aber in meinem Umfeld hier keine Probleme mit. Meistens erzählen mir die anderen von ihrem Erfahrungen damit und daran merkt man dann auch wieder, dass man nicht alleine ist. Eigentlich hat ja jeder irgendwie Berührungspunkte damit. Nur meistens muss jemand den ersten Schritt machen und darüber reden. Dann platzt meistens der Knoten und plötzlich haben alle was zu erzählen.
Wenn jemand quatschen will gerne auf Telegramm anschreiben: Jonapxp
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