verd***t

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Pegasus
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verd***t

Beitrag von Pegasus »

Sorry wenn ich euch nun zumülle, aber es muß einfach raus, es geht irgendwo nimmer, alles in mich reinzufressen...

Morgen ist die Einschulung meiner Großenund ich bin absolut unfähig, irgendwas besonderes aus diesem Tag zu machen. Ich hocke seit bald 2 Wochen nur wie gelähmt am Schreibtisch, starre auf den Monitor und kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Unterbrochen von stundenweisen Phasen, in denen ich die Welt aus den Angeln heben könnte.

Ich hab mir das so toll, so achwasweißich vorgestellt und nun graust mir schon davor morgen früh überhaupt aufstehen zu müssen. Überhaupt, jeden Tag so regelmäßig aufzustehen, nicht das ich das nun nicht irgendwie hinkriegen würde, aber bisher beim Kiga, da wars halt egal ob wir nun um halb 9 oder um 9 gekommen sind. Und ich schieb nur die Panik, wie das dann werden soll, wenn die Große jeden Tag um halb 8 aus dem Haus gehen muß

Die Bude hier versinkt wie gewöhnlich wieder einmal im Chaos und ich bring einfach nichts mehr auf die Reihe, vorher war meine Mutter kurz da, sie hat nichts gesagt, aber die Blicke, alleine die haben mir schon verdammt wehgetan, mensch ich würde doch, wenn ich könnte. Eigentlich wollten sie ja morgen mit gehen, heute hat sie dann nur gesagt, ob sie da überhaupt mitmüßte. Ach sie kann mir doch gestohlen bleiben, dann soll sie doch bleiben wo der Pfeffer wächst...

Mich kotzt es nur noch sowas von an, immer der selbe trott, rausgehen kann ich auch wieder nichtmehr, und nun fang ich sogar wieder damit an, denm Briefkasten nur dann zu leren, wenns garnicht anders geht, ich will einfach nichts mehr wissen nur noch ruhe haben...

Ich hatte soviele Hoffnungen in meine Reha gesetzt, wahrscheinlich zuviele? Urlaubszeit, vieles wurde einfach getrichen, oder fiel aus, gut die Ruhe dort hat mir sehr gut getan aber nun bin ich seit 5 Wochen wieder zuhause und es geht mir genauso schlecht wie zuvor, naja nicht so ganz, bekomme nun Cipramil, aber es ist, als ob die Depri hinter einer Glasscheibe hockt, genauso wie das "Leben", und ich sitze zwischen diesen beiden Scheiben
Die Depris sind ständig präsent aber durch die Tabletten abgemildert, oder so in die Richtung, trotzdem fühl ich mich nur noch zum heulen...

lg jutta
LG Jutta
Barbra
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Re: verd***t

Beitrag von Barbra »

Liebe Jutta,

nachdem ich Dein Posting gestern schon gelesen hatte und sehe, dass da gar keine Antwort ist, möchte ich doch gerne was schreiben.

Der Grund warum ich hier gestern nix schrieb, ist weil es mich zu betroffen machte. Ich wusste einfach nicht, was ich dazu sagen soll.

Vielleicht ist das auch der Grund, weswegen hier so viele Klicks sind und keiner sagt was.

Jetzt geht's mir nicht viel anders. Ich weiß kaum, was ich schreiben soll. Es ist viel, was Du da grade durchmachst. Sehr viel. Ich fühle mit Dir, das ist das Einzige was ich sagen kann. Hört sich an wie so ein blöder Allgemeinplatz, sorry.

Machst Du jetzt nach der Reha noch Therapie weiter? Irgend jemand muss Dir doch helfen können, eine Art Struktur reinzukriegen, Dir zur Not von außen Hilfe zu holen, irgendwas zu ändern? Du könntest doch z.B. eine Haushaltshilfe von der KK bekommen?

Tut mir leid, wirklich helfen kann ich Dir net, auch wenn ich gern würde. Nur sagen, dass es weitergeht. Irgendwie. Aber es geht, und Du kommst durch

Lieben Gruß
Barbara
Pegasus
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Re: verd***t

Beitrag von Pegasus »

Hallo Barbara!

Danke für deine Antwort! Ich war gestern einfach nicht mehr in der Lage zu antworten.

Klar mach ich hier die Therapie weiter. Mein Psycho war nun aber leider auch im Urlaub, und zudem hat er sich das Bein gebrochen, aber morgen kann ich endlich endlich wieder hingehen! Das ist so mein einziger Strohhalm im Moment!

Hilfe holen hört sich gut an, ich hab zwar auch schon daran gedacht, aber mein Hausarzt weigert sich. Er sagt es sei nur ein kurze leichte Depressive Verstimmung. In der Reha war die Rede von Borderline und auch nach der Reha als ich bei meinem Psycho war und in daraufhin ansprach und wir so alles durchgingen, kam er zum selben Ergebnis, allerdings meinte er das sei noch nichts konkretes das müssen wir erst noch genau herausarbeiten.

Egal was es ist, es frißt mich auf.

Zumindest hatte meine Große gestern ihren "großen" Tag und heute morgen wollte sie schon um 7 Uhr los. *grins* Hoffentlich bleibt es so!

Die Oma war mit ihr gestern noch beim Fotographen und hinterher im MCDonalds, schade war nur das meine kleine nicht mitdurfte. Das man mich nicht mitnahm war ja eh klar.

Abends war dann noch Elternabend, oweija.. wie die heute lesen und schreiben lernen ich kanns mir nicht vorstellen, das das was werden soll.
Hinterher dann wieder der Hammer, meine Mutter sollte Babysitten und hat statt sich um die Kindis zu kümmern aufgeräumt. Ich durfte mir dann anhöären, was ich für eine Drecksau sei, wie sehr ich sie enttäuschen würde usw usw, und sie hätte nun beschlossen hier wegzuziehen, weil sie es nicht mehr ertragen könne zuzusehen, wie die Kinder vor die Hunde gehen....

Klasse! Toll, genau das brauchte ich.
Nunja heute gehts etwas besser! Ich werde mich nachher noch etwas meiner Wohnung widmen und dann muß ich eh die Kinder wieder abholen von Schule und Kiga.

Irgendwie gehts ja immer weiter.
LG Jutta
Barbra
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Re: verd***t

Beitrag von Barbra »

Moin Jutta!

Aha, "kurze leichte depr. Verstimmung", ja?

Ein toller Hausarzt, wirklich. Der gute Mann sollte dir eigentlich helfen, dich unterstützen - zumindest dachte ich immer, auch dafür seien Allgemeinmediziner da, und nicht nur für rein physisches? Hast du dir schon mal überlegt, den Hausarzt zu wechseln?

Was ist eigentlich mit Pro Familia und dergleichen, zumindest mal zur Beratung? Ich hab selber keine Kinder, und dementsprechend wenig Ahnung, welche Institutionen einem da unter die Arme greifen können - aber irgendwas muss es doch geben?!

Allerdings habe ich bei Bekannten, die Kinder haben, erlebt dass als die Mutter krank wurde, eine Haushaltshilfe von der KK zur Verfügung gestellt wurde. Über lange Zeit hinweg sogar, ich glaub länger als ein Jahr. Deswegen vermute ich, dass dir sowas auch zustehen könnte bzw. sogar müsste.

Du wirst zur Zeit sehr allein gelassen, logisch frisst dich dann dein Zustand (was die Diagnose auch immer sein mag) erst recht auf.

Deine Mutter ist ja auch reizend. Weiß sie eigentlich, wie's dir geht, was mit dir los ist? Und vor allem, ist ihr bewusst dass bei solchen Erkrankungen die Ursachen meist in frühester Kindheit liegen?? Vielleicht solltest du ihr das mal verdeutlichen. Net um Schuldgefühle zu verursachen, nur um Klarheit reinzubringen. Und um ihr beizubringen, dass sie jetzt gefälligst zu dir zu halten hat und net noch gegen dich arbeiten muss!

>schade war nur das meine kleine nicht mitdurfte. Das man mich nicht mitnahm war ja eh klar.

Interessanter Satz. Zurückweisung und Ablehnung scheint eine der Stärken deiner Mutter zu sein? Höchste Zeit für sie, mal zu reflektieren. Dass sie selber große Probleme hat, ist hier ja wohl deutlich sichtbar.

Mit meiner Mutter habe ich auch die größten Konflikte, immer wieder auf's Neue. Glücklicherweise hat sie zumindest manchmal helle Momente, in denen sie dann wieder zu mir stehen will und für mich da sein

Deine Große wird die Schule sicher erst mal genießen
Meine Schwester hat 3 Kinder, die mittlere ist jetzt in der 2. Klasse. Und sie lernen tatsächlich schreiben und lesen, kriegen das sogar ganz gut hin

Es freut mich, dass es dir heute etwas besser geht. Aber bitte guck, dass du dir Hilfe für Haushalt und Kinder holst, sprich vielleicht mal mit deinem Thera drüber was der für Ideen hat. Wenn du net mehr so auf deine Mutter angewiesen bist, wird das dir - und eurer Beziehung - mit Sicherheit gut tun. Ich glaube wirklich, dass etwas mehr Distanz zwischen euch sehr gesund für dich wäre.

Ich wünsch dir einen sonnigen Tag, der Gedanke an die Sitzung morgen wird dir sicherlich helfen wieder etwas Hoffnung zu fassen

Lieben Gruß
Barbara
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