Panikattacken nach Marihuana-Konsum

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Andi5824
Beiträge: 3
Registriert: 5. Jul 2023, 23:59

Panikattacken nach Marihuana-Konsum

Beitrag von Andi5824 »

Hallo Ihr Lieben,  

ich möchte mit euch ein sehr intimes Problem und die Geschichte dazu teilen, um vielleicht ähnliche Erfahrungen oder einfach hilfreiche Reaktionen von euch zu erhalten.  

Anfang des Jahres 2018 habe ich mit Freunden maximal zu hoch dosierte Mariuhana-Cookies gegessen, welche bei mir eine Flut an Panikattacken auslöste, welche ich vorher noch nie hatte.  

Ich war so von der Rolle, dass ich dachte ich würde jede Sekunde sterben und umkippen. Nach wahrscheinlich einer halben Stunde oder Stunde musste ich mich ins Krankenhaus fahren lassen, weil ich es nicht mehr aushalten konnte. Dort wurde ich an den Tropf gelegt und beruhigt und konnte nach ein paar Stunden wieder nach Hause.  

Leider hatte es sich damit nicht erledigt. Ich hatte in dem folgenden Jahr tägliche Panikattacken aus dem Nichts, vor allem nachts und konnte nicht mehr einschlafen. Darüber hinaus konnte ich, als sportliche Person, keine 10 Treppenstufen mehr laufen, ohne das mein Puls mit heftigen Herzklopfen komplett ausrastete. Herzstolpern habe ich seitdem täglich.  

Die Panikattacken haben nach einem halben Jahr langsam nachgelassen, mittlerweile habe ich glücklicherweise keine mehr. Das Herzstolpern sowie eine gefühlte Grundpanik, schnellere Erregbarkeit und leichte Panik beim Sport habe ich leider nach wie vor. Mit diesen Problemen habe ich mich mittlerweile abgefunden und lebe damit. Das Herz wurde gecheckt und das Stolpern ist grundsätzlich nicht gefährlich. 

Womit ich allerdings sehr schwer leben kann, ist ein anderes Problem, welches sich in den kommenden Jahren entwickelt hat und wofür es laut Ärzten keine wirkliche Erklärung gibt.  

Während der extremen Panikattacken habe ich gemerkt, dass sich mein Penis immer komplett in den Körper zurückgezogen hat – nach der Panik normalisierte sich das immer wieder, sodass ich mir kein Kopf darum machte.  

Allerdings merkte ich auch, dass nach jeder auch nur bei jeder leichten körperlichen Bewegung ohne eine Panikattacke der Penis sich ein wenig zurückzog.  

Im Jahr 2020 habe ich zum ersten Mal bemerkt, dass sich mein Penis verändert. Breite und Länge kamen mir irgendwie kleiner vor, ich habe es ehrlich gesagt erstmal nicht ernst genommen bzw. es selbst so wirklich geglaubt. Es hat lange gedauert bis ich mich selbst ernst nehmen konnte und tatsächlich akzeptieren musste, dass das wirklich passiert. Ich war bei Urologen, habe Längenprotokolle anlegen müssen, um die Veränderung aufzeichnen zu können. Leider konnte mir keiner sagen, warum das mit mir passiert. Testosteron normal – Durchblutung so weit normal – nichts offensichtliches.  

Mittlerweile ist der Penis von 17cm auf 11cm in der Länge geschrumpft – die Breite habe ich nie gemessen.  

Im November 2021 habe ich für 1 Woche ein Antidepressivum (Venlafaxin) genommen.  

Seitdem habe ich zudem das Problem, dass der Penis in schlaffer Länge in sich selber steinhart wird und verhärtet, es fühlt sich absolut komisch an.  

Natürlich ist das schon eine sehr belastende Situation, in der ich versuche, meinen Weg und Umgang zu finden. Allerdings ist das nicht ganz einfach.  

Bitte erspart mir iwelche dummen Kommentare.  

Ich freue mich, wenn Ihr eure Erfahrungen teilt und danke euch fürs zuhören.  

Für mich ist es ein Thema, über welches ich eigentlich so gerne reden wollen würde, weil es mich sehr belastet und man sich ein bisschen verrückt fühlt und nicht gehört fühlt – aber ich kann nur mit wenigen reden, weil es einfach so intim ist und kaum einer sich das vorstellen kann.  

Und ehrlich gesagt, bis zu meinem 27 Lebensjahr hätte ich mir das beim besten Willen auch nicht vorstellen können.  

Danke euch.  

LG  
Schlaubi Schlumpf
Beiträge: 13
Registriert: 2. Mai 2023, 22:41

Re: Panikattacken nach Marihuana-Konsum

Beitrag von Schlaubi Schlumpf »

Hallo Andi,

ich habe gerade deinen Beitrag gelesen, weil mich die Überschrift aufmerksam gemacht hat (ich bin ein kleiner Marihuana-Gegner).

Dass sich durch den zu hoch dosierten Konsum Panikattacken entwickelt haben, konnte ich mir sofort vorstellen, aber wie das im Zusammenhang mit deinem körperlichen Problem steht, kann ich mir keinen Reim drauf machen.

Ich habe aber gerade einen Wikipedia-Beitrag gelesen. Such dort doch bitte einmal „Koro (Psychologie)“. Das beschreibt eine psychische Störung, das Man(n) Angst hat, der Penis würde schrumpfen. Unter dem Punkt “Nichtkulturgebundene Formen“ steht Folgendes:
„Auch in westlichen Ländern treten SGR-artige Phänomene vereinzelt auf. Sie werden etwa als koro-like symptom (KLS) bezeichnet, sofern sich eine Einbettung in spezifische kulturelle Kontexte nicht nachweisen lässt. KLS-Phänomene stellen keine eigenständigen Syndrome dar, sondern sind als Symptome einer psychischen oder somatischen (etwa urologischen) Grunderkrankung aufzufassen oder auf die Wirkung psychotroper Substanzen zurückzuführen. Sie sind für gewöhnlich nicht mit Todesangst verbunden, und es werden keine mechanischen Hilfsmittel verwendet, um die befürchtete Retraktion zu unterbinden.“

Insbesondere die Aussage, dass dies „auf die Wirkung psychotroper Substanzen zurückzuführen“ sei, finde ich sehr passend zu seiner Geschichte.

Der Frage hört sich jetzt vielleicht doof oder auch unsensibel (das meine ich aber keinesfalls so) an: Könnte es sein, dass du nur meinst, der Penis würde schrumpfen? Hat auch eine andere Person als du sozusagen Maß genommen in zeitlichen Abständen und optisch Unterschiede festgestellt? Hat jemand anderes als du mal das Phänomen gesehen, wenn sich der Penis - wie du sagst - in deinen Körper zurückgezogen hat?

Wenn du wirklich so krasse Auswirkungen von diesem „Trip“ von damals hattest, dass du jahrelang Panikattacken hattest/hast, könnte es dann vielleicht auch sein, dass dies mit deiner Wahrnehmung spielt? Ich kenne das ja selbst von mir (ich habe keine Angststörung etc., sondern „nur“ eine Depression), dass mein Verstand mir manchmal Streiche spielen will. Natürlich nicht in so einem Ausmaß wie es ggf. bei dir sein könnte, aber dennoch versuche ich nicht immer als zu glauben, was ich denke, wenn es mir schlecht geht.

Viele Grüße!
Du musst dir schon selber Konfetti in dein Leben pusten.
Bittermandel
Beiträge: 2376
Registriert: 10. Apr 2021, 09:32

Re: Panikattacken nach Marihuana-Konsum

Beitrag von Bittermandel »

Hallo Andi

Was Schlaubi Schlumpf geschrieben hat finde ich sehr interessant. Ich glaube auch das durch den Marihuana Konsum irgendwas bei dir ausgelöst wurde. Mir fällt da nur ein über eine Uniklinik die eine Fachstation für Urologie hat zu kontaktieren. Vielleicht haben die das Phänomen schon gesehen und Erfahrung damit. Ich würde auch im Internet schauen meine Beschwerden eingeben und schauen was dabei heraus kommt.

Liebe Grüße Bittermandel
Bauchtänzer
Beiträge: 395
Registriert: 13. Jul 2019, 20:38

Re: Panikattacken nach Marihuana-Konsum

Beitrag von Bauchtänzer »

Seit wann bist du denn eigentlich clean?
Max_
Beiträge: 583
Registriert: 19. Jan 2018, 11:46

Re: Panikattacken nach Marihuana-Konsum

Beitrag von Max_ »

Hallo Andi,

Panikattacken sind schon alleine schlimm genug. Hast du da professionelle Unterstützung (neben dem Venlafaxin-Versuch)? Würde ich angehen, je früher desto besser.

Permanente Angst kann sich heftig auf den Körper auswirken, wodurch sich ein Teil deiner Post-„Horrortrip“-Verfassung erklären könnte… Erregbarkeit, Herzklopfen,… vielleicht auch starke Verspannungen, Enge in der Brust oder Magen-Darm-Probleme?

Zu deinem urologischen Problem weiß ich auch keinen Rat. Spontan fielen mir nur zwei Dinge ein: a) durch die Angst verkrampft sich alles, vielleicht auch an dieser Stelle? Und b) fehlt vielleicht gerade die „Übung“, so dass gewisse Muskeln abgebaut wurden?

LG Max
Gartenkobold
Beiträge: 2064
Registriert: 9. Jul 2020, 09:26

Re: Panikattacken nach Marihuana-Konsum

Beitrag von Gartenkobold »

Hallo Andi,

aus Interesse habe ich mal gegoogled und es gibt mehre Peniserkrankungen, bei denen der Penis schrumpfen kann. Genaueres kann Dir ein Urologe sagen. Du warst schon bei einem. Ich würde einen weiteren Versuch bei einem anderen Urologen wagen. Kann ja sein, es hat körperliche Ursachen. Es gibt keinen Zusammenhang mit dem THC und die Ereignisse fallen zufällig auf den gleichen Zeitpunkt, Läuse und Flöhe. Die Idee von Bittermandel finde ich gut, vielleicht kann die Ambulanz einer Uniklinik Dir weiter helfen.
Venlafaxin kann sexuelle Funktionsstörungen verursachen z.B. Orgasmusunfähigkeit. Aber eigentlich solle ein Penis davon eher nicht schrumpfen, da es zur Blutverdünnung führen kann, was eine bessere Durchblutung des Penis bewirken kann, davon schrumpft er eher nicht.
Gelesen habe ich einige Beiträge zu diesem Thema http://www.bionity.com/de/lexikon/Indur ... stica.html. Meist wird beschrieben der Penis wird krumm, besonders bei der Erektion. Er kann aber auch kurz werden anstatt einer Krümmung. Da kennt sich ein Urologie echt besser damit aus, er hat auch viel klinische Erfahrung. Es gibt so etwas, sichtbar, messbar unabhängig von psychischen Erkrankungen. Ich finde es wichtig immer auch körperliche Ursachen abzuklären.

LG Gartenkobold
Andi5824
Beiträge: 3
Registriert: 5. Jul 2023, 23:59

Re: Panikattacken nach Marihuana-Konsum

Beitrag von Andi5824 »

Hallo Ihr Lieben,

Danke für jede Antwort, wirklich.

Mittlerweile war ich bei mehreren Urologen und sogar in der Ambulanz dr Charité in Berlin. Hier hatte ich ein langes Gespräch mit dem Urologen, welcher leider auch keine wirkliche Antwort für mich hatte, aber zumindest meinte, er könne sich den Zusammenhang mit der Angststörung vorstellen.
Das ist eben auch belastend iwie nicht genau zu wissen, was man noch so machen kann.

Die Größen Veränderung geht immer weiter und es ist leider keine Einbildung. In jedem Zustand, ob steif, halbsteif oder schlaff hat er sich verändert. Erketionen nachts und allgemeinen funktionieren aber, es fühlt sich einfach nur auf Grund der anderen Größe anders an.
Dadurch, dass ich für meine Urologen alle paar Monate Porotkoll führen sollte, konnte man es erkennen und meine Freundin hat es auch bemerkt. Die ersten Monate/Jahre habe ich mich dafür selber auch für verrückt gehalten, aber mittlerweile ist es leider einfach die Realität.

Ich gebe euch auch vollkommen Recht, dass das nicht mein einziges Problem ist und ich auch andere Baustellen und Gefühle habe, die in meine Verfassung mitreinspielen und womöglich das ganze auch ausgelöst haben. Wäre ich damals kein Hypochonder gewesen, hätte mir diese "überdosis" an mariuhana wie den anderen wahrscheinlich auch nicht soviel ausgemacht und solche Nachwirkungen mit sich gebracht.
Und sicher ist es keine Krankheit, sondern irgendeine Störung meiner Psyche oder der Reaktion meines Nervensystems.

Das mit dem Zusammenhang zwischen Penis und Angststörung ist auch nur meine Theorie. Das einzige was ich eben weiss ist, dass ich bis zu dem Abend alle genannten Symptome nicht kannte, mein Leben mehr oder weniger körperlich ohne Probleme lief und sich seit der Nacht alles gedreht hat. Zudem hab ich eben bemerkt, daß sich der Penis eben durch diesen Stress immer wieder verabschiedet hat.

Ich versuche meine Seelenfrieden damit zu finden und mich auf andere Dinge zu konzentrieren und es zu akzeptieren. Diese Akzeptanz ist allerdings echt nicht einfach zu erreichen, gerade wenn ich jeden Tag mit dem Problem konfrontiert werde.

Danke, dass Ihr mir zuhört.

LG
Bittermandel
Beiträge: 2376
Registriert: 10. Apr 2021, 09:32

Re: Panikattacken nach Marihuana-Konsum

Beitrag von Bittermandel »

Hallo Andi

Schade das der Arzt in der Charité dir nicht helfen konnte. Ich dachte auch eher an Untersuchungen und nicht nur Gespräche. Ich könnte mir vorstellen, dass bei dir ein Defekt vorliegt der aus unbekannten Gründen plötzlich in Erscheinung tritt. Manchmal dauert es sehr lange bis man eine Ursache gefunden hat. Das kann bedeuten daß du jahrelang von Arzt zu Arzt rennst. Ich würde versuchen Hilfe zu finden und nicht einfach aufgeben. Das ist mühsam und kostet Nerven.

Liebe Grüße Bittermandel
Manuel999

Re: Panikattacken nach Marihuana-Konsum

Beitrag von Manuel999 »

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Zuletzt geändert von Manuel999 am 3. Aug 2023, 18:07, insgesamt 1-mal geändert.
Senif
Beiträge: 1417
Registriert: 23. Jul 2023, 21:42

Re: Panikattacken nach Marihuana-Konsum

Beitrag von Senif »

Google hilft manchmal auch beim Aufbau von ein bisschen mehr Verständnis.
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