Austausch zu Umgang mit depressiven Phasen

[SalsaSasa]

Hallo,
ich erhoffe mir hier ein wenig Austausch mit anderen, die ebenfalls einen depressiven Partner haben. Einfach, weil ich nicht mehr weiter weiß. Verletzt bin. Mich einsam fühle...

Mein Freund und ich sind nun 3,5 Jahre zusammen. Im April sind wir in unsere erste gemeinsame Wohnung gezogen. Seit Mai habe ich das Gefühl ich nerve ihn nur noch, egal was ich tue. Und jetzt hat er seit 2 Wochen eine depressive Phase. Ich habe das schon mehrere Male mitgemacht. Von heute auf morgen hörte ich nichts mehr von ihm, er antwortet nicht mehr, zieht sich zurück. Ich dachte es wird einfacher, wenn wir zusammen ziehen, weil ich dann wenigstens in seiner Nähe sein kann, für ihn kochen oder einkaufen oder sonst irgendwas tun kann. Aber es ist nicht einfacher. Seine Phasen haben noch nie so lange gedauert. Ich bin mir auch nicht sicher, ob es ihm eigentlich schon wieder besser geht und er mich einfach nur weiter meiden will. Diese Ungewissheit schmerzt am meisten..

Wir haben bewusst ein extra Zimmer in unserer Wohnung, das aber noch nicht fertig ist. In das ziehe ich mich aktuell zurück, um ihm das Wohnzimmer zu überlassen. Dort schläft er leider auch. Wenn ich nach Hause komme kann ich froh sein, wenn ich ein "Hi" und einen genervte Blick bekomme. Er isst nichts, was ich koche und geht mir wo er kann aus dem Weg. Ich habe das Gefühl er hasst mich und will am liebsten gleich wieder ausziehen. Ich wohne mit ihm zusammen und vermisse ihn mehr als jemals zuvor.

Ich hab ihm wirklich viel seine Ruhe gelassen und trotzdem immer wieder versucht zu zeigen, dass ich immernoch da bin. Ich hab ihm das auch einfach auf eine Notiz geschrieben. Aber egal was ich mache, er ist nur genervt von mir. Ich weiß nicht mehr weiter. Weiß nicht, wie wir uns wieder annähern sollen. Ich zweifle daran, dass er das überhaupt will.

Wie geht es euch mit euren Partnern in dieser Situation. Fühlt jemand ähnlich wie ich? Wie lange Dauern die Phasen eurer Partner und Partnerinnen? Findet noch irgendeine Art von Kommunikation statt?

Ich freue mich über jede Antwort.

Liebe Grüße,
Sasa

[Sally76]

ohje, das Gefühl ist schrecklich das Du durchlebst. Ich habe das vor 6 Jahren beim Burnout meines Mannes mitgemacht. Ich habe damals viel geweint, weil er so kaltherzig war und diese Distanz mich fertigmachte. Durch das Weinen wurde es bei ihm aber immer noch schlimmer. Er ging dann mehrere Wochen auf Wanderschaft, um den Burnout zu therapieren, erst da ging es mir etwas besser. Als er nach Hause kam kamen die Dinge wieder nach und nach in Ordnung. Ich glaube das Mitansehen ist das schlimmste, man kann nichts machen und wird einfach nur weggestossen.

Aktuell habe ich das Drama meines Lebens, mein Mann ist nicht mehr da und hasst mich ebenfalls. Ich kann es mir nicht erklären.

Ich wünsch Dir viel Kraft!

[SalsaSasa]

Danke für deine Nachricht!

Ich wünsche dir auch ganz viel Kraft um das durchzustehen! Ich habe gerade deinen Beitrag gelesen.

Fühl dich umarmt!