Angst vorm Leben - ICH WILL LEBEN

Bellasus
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Re: Angst vorm Leben - ICH WILL LEBEN

Beitrag von Bellasus »

Noch was: wie soll man das denn anstellen, die Depri und, schwerer noch, die PS, beiseite lassen. Sie melden sich ungefragt immer wieder, in Momenten, wo man nicht mit rechnet, plötzlich dreht sich wieder alles, der Boden entzieht sich, das Loch tut sich auf.

Meine Erfahrung der letzten Monate ist, dass es mir besser geht, wenn ich es einbeziehe, in mich hineinhorche was mir guttut, was ich möchte und kann. Und anderes konsequent weglasse. Z.B. wenn ich eine Einladung zum Pizzaessen bei Freunden bekomme und sofort zieht sich alles zusammen, weiß ich mit Sicherheit dass es mich überfordern würde, "einfach mal fröhlich zu sein", dann bleibe ich zu Hause und es ist ok.

Wichtig ist mir natürlich schon, dass es nicht mehr, sondern weniger Situationen werden, wo das passiert, dass ein Aufwärtstrend da ist. Momentan ist das der Fall, und ich will diese Entwicklung nicht überstrapazieren und alles zunichte machen.

Paßt auch gut auf euch auf!

Annette




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Lee
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Re: Angst vorm Leben - ICH WILL LEBEN

Beitrag von Lee »

Hi Annette!

Ich glaube, wir posten aneinander vorbei

Ich habe Curtiss so verstanden, dass es nicht darum geht, so zu tun, als hätte man keine Depri oder dass man sogar einen auf fröhlich machen soll, wenn einem gar nicht danach ist, sondern dass man der üblichen Routine ausweichen soll, wann immer es geht. Tu mal in den Link gucken. Die Frau kann das besser erklären als ich.

Bemerkenswert finde ich auch ihre Idee, sich 20 Minuten voll konzentriert (!) der Depri hinzugeben. Ich werde das mit meinem Therapeuten-Schmerz ausprobieren. Vielleicht geht er dann ja schneller vorüber.

Danke übrigens in dieser Hinsicht noch für die vielen Smilies und Feen. Ich hab mich total darüber gefreut!

LG
Lee
Bellasus
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Re: Angst vorm Leben - ICH WILL LEBEN

Beitrag von Bellasus »

Hallo Lee, Maria,

habe mir eben eure Postings ausgedruckt, da muß ich drüber nachdenken, das geht gerade nicht so gut.
Wenn das von Watzlawick ist, ist es ja kein Wunder daß ich es nicht verstehe, mit dem hatte ich schon in der Schulzeit meine Probleme...

Ich wünsche euch einen schönen Abend!
liebe Grüße
Annette




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butterfly7
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Re: Angst vorm Leben - ICH WILL LEBEN

Beitrag von butterfly7 »

hi Maria,
Watzlawick, Luhmann, Parsons, ..u.v.a.m.
habe ich "früher" auch gelesen (u.a.stud.)
schön zu lesen, dass gerade depr. indiviuen
(hoch-?) intelligent sind und deshalb
mit diesem problem "kämpfen" müssen.
etwas zu pauschal, ich weiss......
und wenn dann noch HARTE schicksalsschläge
hinzukommen ist schwere depressin oft
unvermeidbar.
ganz liebe grüße
dust
natürlich auch @all!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
butterfly7
Beiträge: 842
Registriert: 8. Jul 2004, 17:35

Re: Angst vorm Leben - ICH WILL LEBEN

Beitrag von butterfly7 »

hi, mir anwortet eh´keiner.
also "lege " ich mich erst mal "hin"
l.g.
dust
Emily
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Re: Angst vorm Leben - ICH WILL LEBEN

Beitrag von Emily »

Hallo Butterfly,


>>>> hi, mir anwortet eh´keiner.
Es tut mir leid, dass du enttäuscht und traurig bist über das Ausbleiben von Antworten. Ich glaube, deine Beiträge werden durchaus gelesen und wahrgenommen. Aber ich sage jetzt einfach mal, warum es wohl schwer ist, darauf zu antworten. Vielleicht hilft dir das ja weiter: Der stark telegrammartige Stil deiner Beiträge ist mitunter schwer verständlich. Manchmal sind es nur einzelne Worte oder Satzteile, die du schreibst. Daran ist nichts Schlechtes, aber weil einem die Hintergrundinformationen fehlen, kann man nicht unbedingt leicht folgen. Vielleicht würde es helfen, ein wenig ausführlicher zu schreiben, damit deine Beiträge für andere leichter nachvollziehbar werden.
Das ist nicht als Kritik gemeint, sondern als Anregung für eine bessere Verständigung.

Lieber Gruß,
Emily
butterfly7
Beiträge: 842
Registriert: 8. Jul 2004, 17:35

Re: Angst vorm Leben - ICH WILL LEBEN

Beitrag von butterfly7 »

hi Emily,
danke für deine antwort.
meine hintergrundinformationen sind
längst "verschollen"
vielleicht zu traurig!?!.
liebe grüße
@all
dust
Lee
Beiträge: 1074
Registriert: 5. Jul 2004, 16:42

Re: Angst vorm Leben - ICH WILL LEBEN

Beitrag von Lee »

Liebe Butterfly-Dust,

dass dir keiner antwortet, stimmt doch nicht... Irgendwo hat sogar mal jemand geschrieben, dass ein evtl. längeres Schweigen nicht gegen dich geht, sondern mit den Sorgen und Befindlichkeiten der anderen zusammenhängt. Manchmal ist einfach keine Kraft da zum Antworten. Das hat doch nichts mit dir zu tun!

Ich glaube nicht, dass Emily Hintergrundinformationen meinte, sondern sich wünschte, du würdest mehr ausformulieren. Es ist ganz schwierig, sich anhand von Beitrags-Fragmenten in jemanden hineinzufühlen und gezielt darauf zu antworten. Auch das ist jetzt kein Negativstatement, sondern eine Idee, wie du mehr Menschen erreichen könntest.

Schreibst du eigentlich? Zur Selbsttherapie oder "so"? Bei dir könnte ich mir z.B. Lyrik sehr gut vorstellen: Du kannst mit wenigen Worten sehr viel Gefühl ausdrücken. (Auch nicht negativ gemeint!)

Viele Grüße an alle
Lee
butterfly7
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Registriert: 8. Jul 2004, 17:35

Re: Angst vorm Leben - ICH WILL LEBEN

Beitrag von butterfly7 »

Liebe Lee,

danke für deine antwort.

stimmt, das ich anworten und liebe grüße
erhalten habe (besonders von annette u.a.)
muss gleich zum termin in die klinik
meines sohnes.
das macht mich "zusätzlich" fertig.
herzliche grüße an dich
und @all
dust
Bellasus
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Re: Angst vorm Leben - ICH WILL LEBEN

Beitrag von Bellasus »

Hallo ihr Lieben,

ich freue mich auch über jedes Hallo und jede konstruktive Antwort. Und ich versuche zu lernen, damit umzugehen, wenn diese ausbleiben, und das eben nicht auf mich zu beziehen. Dust, ich glaube da gehts uns ähnlich, es wäre so schön einfach sagen zu können: Hat wohl keiner mehr gelesen heute, oder sie sind mit sich oder anderen Dingen beschäftigt, oder sie denken vielleicht noch über eine Antwort nach. Dass die Enttäuschung tiefer geht, ist bei mir 100%ig Zeichen nicht nur meiner Depri, sondern meiner Abhängigkeit von anderen, dass mir jeder Abschied, jedes Alleingelassenwerden den Boden unter den Füßen wegzieht. Das passiert im alltäglichen Leben ganz schön oft...

Genau das habe ich heute in der Therapie angesprochen: Dass ich mich im Stich gelassen fühle von ihr, wenn ich in die Tagesklinik gehe und in der Zeit nicht zu ihr kann, dass ich Angst habe, dass sie danach keine Zeit mehr hat, aber am meisten ein wirkliches Alleingelassen-Gefühl (da kommt die Verzweiflung hoch, die ich als Kind erlebt habe - emotionales Verlassenwerden). Das ist eines meiner Hauptthemen, sie meinte auch dass die Sichtweise hilft, damit besser umzugehen. Es ist eben eine Unterbrechung, und wenn die Tagesklinik beendet bin, bekomme ich meinen Termin bei ihr sofort wieder. Sie war echt lieb, hat ganz ausdrücklich gesagt, dass mein Platz bei ihr ganz sicher ist.

Nochmal zu dem Thema nicht so viel auf die Depri zu gucken: Ich habe das schon sehr (zu) viel gemacht, mich immerzu damit beschäftigt, viel gelesen, in den letzten Tagen über Suizid und Angehörige (das bin ich ja nun mal). Und das hat meine Therapeutin mir heute doch glatt sehr charmant untersagt! Und ich glaube sie hat recht. Heute habe ich mir aus der Bücherei lauter nette Romane geholt, ich lese diese Woche nichts, was mich herunterziehen könnte!

Ich wünsche euch allen so sehr, dass es euch bald viel besser geht!

Ganz viele liebe Grüße, bin froh dass es euch gibt!
Annette




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Emily
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Re: Angst vorm Leben - ICH WILL LEBEN

Beitrag von Emily »

Liebe Annette,

es ist gar nichts Schlimmes, wenn man sich von der Rückmeldung anderer abhängig fühlt. Es ist etwas sehr Menschliches. In der Krankheit ist man vielleicht noch um einiges abhängiger davon. Auch das ist ok. Man sucht nach Stabilität in der eigenen Gefühlslage. Da sind Rückmeldungen, die von Interesse und Anerkennung getragen sind, wie eine kleine Insel in einem Meer aus Unsicherheit.

Du machst deine Sache gut. Man spürt dein starkes, intensives Bemühen um einen neuen, anders gestalteten Weg. Mach einfach weiter so.

Liebe Grüße,
Emily
Thuja
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Re: Angst vorm Leben - ICH WILL LEBEN

Beitrag von Thuja »

Liebe Annette!

Erst mal eine Bitte: Vielleicht kannst Du ja eine Fortsetzung dieses Threads aufmachen, dieser braucht ja schon ewig lang zum Laden... (Ist ja Dein Thema, so daß Du es am besten machen solltest, denke ich!Danke!)
Ich denke auch, daß wir alle immer wieder auf Rückmeldungen von anderen Menschen angewiesen sind, wenn diese ausbleiben, befällt uns leicht ein Zweifel an uns selbst - habe ich mich falsch/unverständlich ausgedrückt, ist mein Thema nicht für andere von Interesse, mögen die mich etwa nicht...???
Und dann ist das Gefühl des Alleingelassenwerdens/Verlassenseins ganz schnell da! Oder zumindest die Befürchtung/Angst davor! Das kenn' ich auch gut, war oft genug in meiner Therapie auch schon Thema... Natürlich weiß ich auch rational, daß dem meist längst nicht so ist, aber die "alten" Gefühle kommen dann leicht wieder hoch. Ich find's gut, daß Du das mit Deiner Therapeutin besprechen konntest und sie Dir eine klare Zusage gegeben hat, daß Dein Platz Dir erhalten bleibt! Das ist doch eine verläßliche Basis!
Ach, ich kann da gut nachvollziehen, wie es Dir damit wohl so geht, aber in Worte fassen ist grad' gar nicht so einfach...
Auf jeden Fall lese ich hier gern von Dir und sende Dir nun viele liebe Grüße und einen klaren Blick für das, was vor Dir liegt. Du bist nicht allein!!!

Alles Liebe
Annette
Lee
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Re: Angst vorm Leben - ICH WILL LEBEN

Beitrag von Lee »

Hallo zusammen!

Schwiiiieriges Thema, das: Schweigen, Nicht-Antworten, stumm antworten usw.

Woher kommt eigentlich der Begriff "totschweigen", fällt mir dazu ein. Weiß das jemand?

Warum strafen gerade Frauen durch Schweigen?

Ich glaube, die meisten Menschen mögen Nicht-Antworten nicht. Auch die, die keine Depri oder PS haben. Annette, laste sowas bitte nicht dir bzw. einer vermeintlichen PS an! Ich denke beim Lesen deiner Beiträge immer, dass aus ihnen sehr viel Herzens-Wärme, Selbst-Reflektion, die Fähigkeit verschiedene Standpunkte einzunehmen und Einfühlungsvermögen sprechen. Alles Eigenschaften, die du als Kind zum Überleben brauchtest, wahrscheinlich. Heutzutage kannst du gerade diese Eigenschaften auch im positiven Sinne als Überlebensstrategie für dich einsetzen: also, nicht nur in andere einfühlen, sondern auch mal in dich hineinhören. Ich glaube, auch das hast du gerade erkannt. Du wirst sehen, aus dir wird eine "bessere" Annette als je zuvor. Du kannst nämlich so überleben wie du bist (tu man gleichzeitg aufhören, viel über die PS nachzudenken - das macht dich klein). Du kommst sehr liebenswert rüber!!! So.

Zurück zum Ausgangspunkt: Für mich hat Schweigen was mit Respekt und ernst genommen bzw. gesehen werden zu tun. Wenn mir jemand auf eine Frage oder Bitte nicht antwortet, interpretiere ich das als missachten, ersticken, unterdrücken. Papi und Mami lassen grüßen...

LG
Lee
susan
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Re: Angst vorm Leben - ICH WILL LEBEN

Beitrag von susan »

Liebe Annette(Bellasus),

deine Beiträge sind immer sehr hilfreich für mich. Nimm es nicht persönlich, wenn die Antworten mal ausbleiben, es gibt so viele Gründe dafür, und sie haben garantiert nichts mit dir zu tun.

Habe dir schon im anderen thread geschrieben,
dass ich mich auch oft verlassen und im Stich gelassen fühle. Es ist dann ein Gefühl der totalen Isoliertheit, alles erscheint unerreichbar. Wenn wir uns aus Angst dagegen stellen, wird dieses Gefühl nur stärker, auch verdrängen macht wenig Sinn. Was bleibt, ist es, es zu akzeptieren als einen Teil von uns, der beachtet werden will.

Alles Liebe für dich
Susan


Lee
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Registriert: 5. Jul 2004, 16:42

Re: Angst vorm Leben - ICH WILL LEBEN

Beitrag von Lee »

Ich vergaß:

Und, Maria, Parsons und Luhmann schon angeguckt? Ich noch nicht.

@ Emily: Superschönes Bild mit der Insel. Das werde ich mir merken.
Bellasus
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Re: Angst vorm Leben - ICH WILL LEBEN

Beitrag von Bellasus »

Moin moin Lee und alle anderen, neuer Thread wird gerade aus der Taufe gehoben




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