alles nur Depression?

[Manuel999]

Hallo zusammen,

ich frage mich oft, ob wirklich alles nur die "Depression" ist, sondern einfach nur ein "Problem mit dem Leben".

Depressionen und Ängste sind oft "verzerrte", in sich persönlich "hineingesteigerte" Wahrnehmungen. Es hängt oft mit fehlender Aktivität oder fehlender Entspannung zusammen.

Was aber tun, wenn Aktivitäten, Freunde, Entspannung, funktioniert, und die Depression trotzdem weiterhin vorhanden ist??

ist ist da nicht einfach ein Problem mit der "Realität", mit der Realität des Lebens vorhanden?? kann man das dann noch Depression nennen?

Ist das eine Depression wenn ein Mensch einfach keinen Sinn im Leben sieht, denn im Grunde genommen handelt es sich nur um "Arbeit, Geld verdienen, bißchen Urlaub, Kinder zeugen, und dann ins Gras beißen??

O.K., ich tue mich da leichter, da ich an Gott glaube.

Ist es nicht eher verständlich wenn da manch' einer keinen Sinn darin sieht??

Das ist psychisch sogar gesund! es ist die Realität! Das ist keine Depression!

Was macht man bei diesen Menschen?? Ich meine es ist ja nicht möglich jetzt den kompletten Alltag, Politik, unsere westliche Demokratie, Arbeitsleben, unseren Lebensstil zu verändern...er hat damit aber ein Problem.

Sollte man dazu nicht eher sagen: Du musst mit dieser, sagen, wir "Depression", sagen wir noch eher, mit diesem Problem, mit dem "Leben", leben?

Man könnte nun sagen dann leb' Dein Leben, so wie es Dir gefällt! Wenn er aber darin keinen Sinn sieht, mit dem was er zur Verfügung hat??

Ich denke eher es ist ein Problem mit dem Leben, das nicht lösbar ist. Er sollte damit leben.
Was sagt ihr dazu??

[Angelika 1964]

Hallo Mario
Ist es denn nicht ein Anzeichen einer Depression wenn man keinen Sinn mehr in seinem Leben sieht?
Wenn es nicht mehr möglich ist die weltlichen Probleme zu sehen aber nicht daran zu zerbrechen?
Wenn sich die Gedanken nur noch um die Probleme dieser Welt, der Angst vor dem weiteren Leben und der ungewissen Zukunft einem den Schlaf und den Atem raubt?
Mit dem "Leben" leben . Funktioniert das denn nicht deutlich besser ohne Depression?
Vor meiner Erkrankung war die Welt nicht besser. Ich war aber in der Lage trotzdem positive Gedanken, Gefühle und vieles mehr wahrzunehmen. Jetzt fühle ich mich wie eine Schildkröte ohne Schild. Dem Übel und den Menschen ausgeliefert, ohne die Kraft und die Energie dem Ganzen etwas entgegen zu setzen.
Natürlich gilt das nur für mich

[hundethomas]

liebe Angelika,

oh da geht es um die alte Frage wer ist schuld an unserer Depri. Andere Menschen, ich selbst............

Diese ganzen Naturkatastrophen, Kriege, Beziehungskriege, jeden Tag so viele Schreckensnachrichten....

Und niemand möchte schuld sein, schuld sind immer nur die anderen.........

Mir ist bewusst, so ganz unschuldig bin ich in meiner Depri, meinem Leben nicht.

Könnte auch mehr tun für die Umwelt, mich mehr annehmen und lieben, andere Menschen mehr wert schätzen usw.

Mir hilft da immer wieder die Vergebung, Versöhnung, das ich versuche, mich mit meinem ganzen Leben, mich

mit anderen Menschen zu versöhnen...........

Versuchen tiefer zu schauen, warum konnten zum Beispiel meine Eltern nicht mehr Liebe und Annahme schenken......

Mein Leben wäre heute einfacher, leichter.........Doch meine Eltern hatten auch schwere Schicksalsschläge hinter sich,

konnten mir das nicht an Zeit und Liebe schenken.......

Soll ich jetzt sie hassen...........Hass zerstört mich selbst........

Lange Zeit konnte ich nicht vergeben..........aber heute kann ich das immer besser......

Auch wenn auch wieder negative Gedanken aufsteigen wollen, mich depressiv machen wollen.

Dann muss ich mir immer wieder meine Vergebung und Versöhnung bewusst machen, auch gegen andere Menschen.......

Für mich ist das bis jetzt die beste Therapie..........


liebe Grüße,

[Manuel999]

Hi Angelika,
interessant, was Du da geschrieben hast!

Wir Menschen sind also danach ausgerichtet, uns im Leben wohlzufühlen, und zu wachsen.

Es gab schon immer Kriege und Probleme im Leben. Das kann man NICHT ändern und lösen!
Grausamkeiten gab es sogar in früheren Jahrhunderten noch heftiger! Das kann man nicht ändern. Das war auch so nicht gemeint!

Die Medizin sagt bei solchen Aussagen von mir: Der hat doch eine Depression!

Ich bin mir manchmal nicht ganz sicher, wenn jemand schon fast alles ausprobiert hat, und sich hat helfen lassen, ob das dann wirklich noch eine Depression ist, sondern eher ein Problem mit dem Alltag.

Natürlich habe ich auch Phasen ohne Depression, und dann ist es deutlich leichter, ich frage mich aber immer wieder warum die Phase der Depression zurückkommt, das passiert meistens, wenn ich wieder enttäuscht vom Leben, hauptsächlich von Menschen, bin.

Ich würde gerne wie unsere Vorfahren leben-in der Natur, in Höhle, und vor dem Feuer. Hier gab es auch Konflikte, denke aber daß diese teilweise glücklicher waren, wie wir jetzt in unserer modernen Industriezeit. Ich kann mich auch täuschen.

Jeder sollte halt irgendwas für sich finden.

[Angelika 1964]

Lieber Hundethomas,
Ich hoffe Du hast mich nicht falsch verstanden/ich mich falsch ausgedrückt. Ich suche nicht nach Schuld, nicht für diese Welt, nicht für die Menschen und auch nicht für die Depri. Ich weiß aber dass ich! Vor meiner Depression mit Problemen, Weltgeschehen, Menschen usw besser zurecht gekommen bin.
Lieber Mario,
auch ich würde gerne, trotz der Probleme wie unsere Vorfahren leben.

[Aurelia Belinda]

Ich lebe getreu dem Motto, zurück zu Pferd und Kutsche ist für alle das beste.... jedoch hätten wir dann kein solch wertvollen Austausch.... hm... wobei, da gab es gar keine Einsamkeit und auch nicht den Wunsch nach Selbsthilfegruppen ... es stellt sich also die brennende Frage, was iss denn da bloß schief gelaufen?

[hundethomas]

liebe Angelika,

meiner Ansicht nach war früher nicht alles besser. Wenn ich mir nur das Mittelalter vorstelle...................

Wir Menschen sind und bleiben unperfekt......Manches war früher besser, anders schlechter.........

Kriege und Beziehungskriege gab es schon immer. Auch Hass, Neid, Streit, besser sein müssen usw.........

Natürlich wäre es ohne Depri viel besser........Aber diese Tatsache hilft mir heute nicht weiter......

Vieles auf unserer Erde ist ungerecht, ungerecht verteilt. Das wird auch so bleiben.....leider....

Und ich mache auch oft auf ego, bin nicht besser.......

Darum hilft es mir, mich mit allem zu versöhnen........es so zu nehmen, wie es ist......

Kann nicht die Welt retten und nicht verändern. Ja, zum Teil, versuchen umweltgerechter zu leben...........

Was ich tun kann möchte ich tun, auch in meiner Schwachheit meiner Depri......

Diese Schwachheit anzunehmen, nicht nur klagen, kann uns auch wieder stärker machen......

Versuchen selbst anders zu denken, zu leben, zu handeln......


viele liebe Grüße an Dich,


hundethomas

[Manuel999]

Hi Hundethomas,
Ich denke man kann nicht in jedem Fall sagen, daß Depressionen bei einem persönlich durch andere oder von anderen Menschen verursacht wurden. Es ist zu einfach mit dem Zeigefinger auf jemanden zu zeigen und zu sagen: und Du bist daran Schuld!

Bei Mißbrauch und anderen schweren Vorkommnissen ist das was anderes!

Hier gibt es aber auch Unterschiede: gerade viele Menschen die aus armseligen und widerlichen Verhältnissen kommen, arbeiten sich oft im Erwachsenenleben nach oben.
Das funktioniert natürlich auch nur wenn die Depression nicht zu stark ist.

Ich finde ja auch folgendes interessant:
ich z.B. hatte eine "harte" Ausbildung in einem Handwerksberuf, auf dem Bau, wo der Ton ziemlich rau war.
Das hat mir geschadet, weil ich zu sensibel war, andere dagegen grinsen da eher und werden davon härter....auch interessant!

Früher war alles besser?
glaubt ihr wirklich dass bei den Höhlenmenschen alles so friedlich war, dass es da keine Rangeleien und Mobbing gab??

In jüngeren Zeiten mussten viele Menschen zwei Weltkriege! durchstehen.

Also früher war nicht alles besser.

Vielleicht sollte man sich mehr am A**** lecken lassen und das Leben einfach leben. So ist das halt.
Jeder hat ja irgendein Problem. Das Paradies auf Erden gibt es nicht.

Hundethomas: finde ich aber gut was du da machst.
HASS= innere Erregung, strengt den Körper an.
GELASSENHEIT, VERGEBUNG= innere Ruhe und Ausgeglichenheit. Und von mir möchte ich noch dazugeben: bleibe bei Deinem Glauben standhaft! es lohnt sich!
Lieber Gruß
Manuel

[Aurelia Belinda]

Jede Epoche hat ihre eigenen Tücken... das ist ja logisch.... jedoch sehnen sich immer mehr Menschen nach einem ruhigeren Leben...

Hass in Liebe umzuwandeln ist das klügste und einfallsreichste, was ich in meinem Leben zustande brachte.... und die Erfüllung schlechthin.... Vergebung ist ein Schritt zur Gesundung.... zur Befreiung, und inneren Heilung...