Grübelei

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frej
Beiträge: 14
Registriert: 1. Mai 2022, 23:16

Grübelei

Beitrag von frej »

Ich bin fast nur noch am nachdenken, darüber, was mir helfen könnte.
Eine Selbsthilfegruppe?
Oder lieber ganz woanders neu starten? ...

Kennt jemand sowas?
Aurelia Belinda
Beiträge: 7855
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Grübelei

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo u. Willkommen,

klar, kennen wohl fast alle hier....
gibt es denn Selbsthilfegruppen an deinem Wohnort? Weshalb ist deine Überlegung, ganz wo anders neu zu beginnen?

Sonnige Grüße, Aurelia Belinda
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Maxegon
Beiträge: 2491
Registriert: 25. Mai 2021, 11:33

Re: Grübelei

Beitrag von Maxegon »

Willkommen frej,

SHG ist immer gut und sei es nur, um herauszubekommen was man nicht will.

Neu zu starten hilft, wenn man denn einen guten Plan hat.
Ich startete neu, völlig planlos, fast schon panisch kopflos, das ging mächtig (!!!) in die Hose.

Berate dich, mit Freunden und mit Fremden, versuche herauszubekommen, was du willst und was möglich ist.

Schönen Sonntag.
Suchende2
Beiträge: 1215
Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Grübelei

Beitrag von Suchende2 »

Hallo frej,

was ändert sich, wenn Du woanders neu startest?
Kannst Du dann wirklich die Probleme hinter Dir lassen, oder holen sie Dich irgendwann ein?

Alles Gute,
Suchende
frej
Beiträge: 14
Registriert: 1. Mai 2022, 23:16

Re: Grübelei

Beitrag von frej »

Jein. Dazu kommen Gedanken über : an wen wende ich mich? Wo möchte ich wohnen? (aktuell wohne ich bei Verwandten, was ganz schön und suuper lieb ist, aber ja sicher keine Dauerlösung).... berufliche Fragen sind dann auch noch dabei. Und das überfordert mich schon eine Weile, weil ich insofern nicht weiß wo ich starten soll.
Wohnung, Soziales, oder Berufliches. Da ist es natürlich verlockend, dem Ganzen einfach zu entfliehen.
Was dazu führt dass ich nie zu Ruhe komme, weil ich immer das Gefühl habe "noch nicht angekommen zu sein".
Also zur Selbsthilfegruppe, in der "Nähe" (sicher 30 Min mit dem Bus entfernt) meiner Verwandten gibt es eine Selbsthilfegruppe. Aber hier soll ja auch nicht mein Standort für immer sein.
Love-is-all-around
Beiträge: 77
Registriert: 19. Mär 2023, 11:03

Re: Grübelei

Beitrag von Love-is-all-around »

Hallo frej,

ich glaube jeder hier kennt Grübeleien über den Sinn des Lebens und wie es weiter gehen soll.

Ich sehe das genauso wie Suchende. Die Frage ist, ob du mit einem Neustart die alten Probleme tatsächlich hinter dir lassen kannst oder ob sie dich dann - möglicherweise in anderer Form - wieder einholen.

In einer Selbsthilfegruppe wirst du sehr viel über andere Leute und deren Probleme erfahren. Insofern gebe ich auch Maxegon Recht, denn dann weißt du zumindest, wie du es NICHT machen willst bzw. was der FALSCHE Weg für dich ist. Wenn du die Selbsthilfegruppe nutzen möchtest, um soziale Kontakte zu knüpfen, dann kannst du das gern ausprobieren. Es kann helfen zu wissen, dass du mit deinen Problemen nicht allein bist und dich von anderen verstanden zu fühlen.

Die entscheidende Frage ist, was ist der RICHTIGE Weg für dich. Diese Frage kannst nur du selbst dir beantworten. Wir hier im Forum können dir allenfalls Tipps und Denkanstöße geben. Anscheinend hast du mehrere Baustellen, die du priorisieren und dann nacheinander abarbeiten musst. Hier kann es helfen, am Anfang mit ganz kleinen Aufgaben anzufangen, um schnell erste Erfolge zu erzielen. Mit jedem Erfolg wächst dein Selbstwertgefühl und du hast den Mut, dich an die nächste Hürde heranzuwagen.

Können dir deine lieben Verwandten dabei helfen? Sie kennen dich bestimmt gut und können dich optimal unterstützen.

Liebe Grüße
Love
Immer wenn du Pläne schmiedest, fällt das Schicksal lachend vom Stuhl.
frej
Beiträge: 14
Registriert: 1. Mai 2022, 23:16

Re: Grübelei

Beitrag von frej »

Es ist total schön, dass ich Antworten erhalte.
Warum Neustart? So ziemlich, weil mich hier nichts mehr hält, meine kleine Familie nicht, keine Freunde, eigentlich so garnichts.
Bin schon ein bisschen enttäuscht, aber was soll man machen?
Rose
Beiträge: 82
Registriert: 23. Mai 2023, 20:57

Re: Grübelei

Beitrag von Rose »

Willkommen frei
Leider habe ich heute auch wieder so ein Grübeltag. Ich stehe auf und weiß genau , der Tag heute wird anstrengend .Ich habe noch nicht die erste Tasse Kaffee getrunken und schon geht die Grübelei los.Am schlimmsten wenn ich alleine zu hause bin,da mein Mann ja arbeiten geht und ich noch krank geschrieben bin.Es gehen einem so viele Gedanken durch den Kopf, und leider überwiegend negative.In so einer Phase fällt es auch mir schwer mal etwas positives herauszukitzeln. Ich mache mir Gedanken über Sachen, die ich Moment sowieso ändern oder entscheiden kann. Bleibe ich jetzt zu Hause? Wann mache ich die Wiedereingliederung? Schaff ich dieses Jahr den Urlaub in Kroatien der letztes Jahr schon gebucht wurde. Kann ich überhaupt fliegen, wenn ich noch krankgeschrieben bin, oder in der Wiedereingliederung bin? Und je mehr ich grübele umso schlechter geht es mir.Dann bekomme ich noch diesen ekligen Tinitus und eine Schwere die mich auf das Sofa zwingt.Bei ganz negativen Gedanken bekomme ich dann noch Schmerzen dazu.In solchen Phasen vermeide ich es auch immer Entscheidungen zu treffen. Ich hätte in solch einer Phase schon fast meinen Job gekündigt.Mittlerweile versuche ich solche Phasen einfach auszusitzen und mir zu sagen morgen wird ein besserer Tag.Ich habe aber leider das Problem nicht einschlafen zu können .Meistens klappt das nur mit einer Tablette.Und dann habe ich das Gefühl nicht richtig geschlafen zu haben sondern nur gedöst.Werde morgen mit meinem Hausarzt sprechen ob es an der Antidepressiva liegt. Denn seitdem ich die nehme, bin ich körperlich über nervös. Diese Nervosität macht mir extrem zu schaffen. Da ich nicht zur Ruhe komme. Ich hasse es auch an solchen Tagen, so schönen Tagen wie heute nur dazu liegen und sich einfach schlecht zu fühlen. Anstatt mit meinem Mann etwas unternehmen zu können. Gott sei Dank hat er dafür sehr viel Verständnis. An eine Selbsthilfegruppe habe ich auch schon gedacht. Aber in der Klinik habe ich für mich gemerkt, dass die Gruppenstunden für mich extrem anstrengend waren .
Es gab zwar auch Tipps , aber für mich war das sehr belastend. vielleicht ist es aber für dich der richtige Weg, dich mit anderen auszutauschen. In einer Gruppe. Ich habe jetzt von der Krankenkasse das Angebot bekommen, mich ein Jahr lang zu unterstützen. Das geht wohl über online oder FaceTime oder so. wie genau das funktioniert, erfahre ich erst am 16. Juni. hast du denn eine gute Psychologin? Vielleicht kann sie dich dabei auch gut unterstützen. Und ja, Familie und Verwandtschaft können schon sehr gut helfen, wenn die Chemie stimmt. Man sieht leider in diesem Phasen immer nur das oder meistens nur das schafft oder geschafft hat. Ich muss mich auch immer wieder dazu zwingen, an die Sachen zu denken, die ich seit meiner Erkrankung wieder geschafft habe. Ich trage jeden Tag in mein Handy ein, was ich wieder geschafft habe. Und wenn es mir mal so richtig dreckig geht. Wie heute. Dann lese ich mir das durch. Manchmal muss ich es mir mehrmals durchlesen.😉 es hilft zwar nicht immer, aber ab und zu tut, es seine Wirkung.
Auf vieles im Leben wird es nie eine Antwort geben
doch für alles gibt es immer ein Gefühl
Vlg Rose 🌹
Lavendel64
Beiträge: 543
Registriert: 27. Dez 2017, 14:44

Re: Grübelei

Beitrag von Lavendel64 »

Hallo Rose,

viele Dinge brauchen ein wenig Training. Die Grübelei abzustellen zum Beispiel. Das funktioniert nicht immer, mit Übung aber immer besser und häufiger. Es gibt einige ideen dazu, zum Beispiel ein visualisiertes STOP-Schild, das als Unterbrechung helfen kann. Oder mit sich selber ein Zeitfenster zum Grübeln abzumachen und Grübeleien in dieses Zeitfenster zu verschieben. Das muss es dann auch geben und dann kannst Du diese Gedanken einfach zulassen und vorbeiziehen lassen.

So, wie Du es beschreibst, solltest Du weiter krank geschrieben werden, das hört sich heftig an. Die Krankenkassen sind mit den Angeboten z.T. extrem hilfreich und können Dir helfen. Die Idee, die Dinge, die Du geschafft hast, aufzuschreiben finde ich gut. Mache ich ähnlich - allerdings wird es meist eine Art Tagebuch.
Bei Krankschreibung bedarf ein Urlaub der Genehmigung der Krankenkasse - in der wiedereingliederung ist urlaub soweit ich weiß nicht möglich. Leider ist es so, dass die Depression mitreist, ob Du den Urlaub genießen kannst oder Dich zu Hause wohler fühlen würdest, kannst nur Du wissen.

LG Lavendel
***Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen ***
Rose
Beiträge: 82
Registriert: 23. Mai 2023, 20:57

Re: Grübelei

Beitrag von Rose »

Hallo Lavendel
Ich werde deine Ideen mal ausprobieren.Ja das mit dem Urlaub ist leider irgendwie Scheiße. Sorry, aber ich finde kein anderes Wort dafür. Der Urlaub wurde schon bezahlt letztes Jahr und wir fliegen mit drei anderen Pärchen. Zu der Zeit, als wir ihn gebucht hatten, wusste ich höchstens, wie man Depression schreibt. Naja, ich werde mich mal informieren. Zur Zeit weiß ich leider auch nicht, ob mir der Urlaub gut tun würde oder ob es für mich ein Stresspunkt sein wird.🤷‍♀️
Vielen Dank für deineTipps und noch einen ruhigen angenehmen Abend
Viele liebe Grüße Rose 🌹
Maxegon
Beiträge: 2491
Registriert: 25. Mai 2021, 11:33

Re: Grübelei

Beitrag von Maxegon »

frej hat geschrieben: 11. Jun 2023, 17:34 Warum Neustart? So ziemlich, weil mich hier nichts mehr hält, meine kleine Familie nicht, keine Freunde, eigentlich so garnichts.
... aber was soll man machen?
Drum wäre es gut, wenn du dich mit Menschen berätst, Menschen, die dich und deine Situation kennen.

Einfach so fliehen, ohne Ziel, ohne Perspektive, einen Plan ... klingt verlockend.

Und dann?

Wer finanziert das alles, wie geht's dann weiter?

Ideen sind gefragt.
butterfly86
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Registriert: 18. Jul 2023, 13:00
Wohnort: 63607

Re: Grübelei

Beitrag von butterfly86 »

Grübeln tu ich den ganzen Tag lang.....und das führt mich meist ganz schön tief in die Schizophrenie. Daran muss ich unbedingt arbeiten.
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