Zwischen Leere und Traurigkeit

Antworten
K-Fee
Beiträge: 9
Registriert: 21. Mai 2023, 16:05

Zwischen Leere und Traurigkeit

Beitrag von K-Fee »

Hallo ihr Lieben aus dem Forum :hello:

die letzten Tage habe ich damit verbracht, einige eurer Einträge zu lesen und fand die Vorstellungen neuer Mitglieder total toll. Diesen möchte ich mich nun anschließen :)

Ich versuche mich kurz zu halten, aber in der Regel fällt mir das erfahrungsgemäß sehr sehr schwer 😅
Es ging mir schon die letzten Jahre immer mal wieder schlecht und ich war wegen Überlastung teilweise bis zu 6 Wochen krank geschrieben. Immer habe ich versucht diese Zeit nicht zu überschreiten, aus Angst, dass ich mit noch weniger Geld nicht über die Runden komme. Aber auch, gerade im beruflichen Umfeld, in "psychische Schubladen" gesteckt zu werden.

Angefangen hat es vor ca 5 Wochen, ein Bluttest ergab dann einen Vitaminmangel, die Symptome passten und so dachte ich, dass sich das Ganze schnell erledigen würde. Gegen Ende der einwöchigen Krankschreibung hatte ich einen Zusammenbruch. Ich konnte kaum mehr Wege allein bewältigen, habe auf der Straße Panik bekommen, Antriebslosigkeit, Traurigkeit,...

Nun war ich bei Sprechstunden und Beratungsstellen (u.a mittelschwere Depression als Diagnose), ich habe schnell gemerkt: dieses Mal ist es anders! Ich kann einfach nicht mehr. Jahrelanges "das mach ich jetzt auch noch", "ich muss", "stell dich nicht so an" und das ewige vergleichen mit Anderen, das ständige Zweifeln an mir selbst, die schlechten Gedanken über mich,... (Ich wollte mich kurz halten und höre nun erstmal auf)

Ich fühle mich sehr allein und teilweise unverstanden. Ständig habe ich das Gefühl nicht genug zu machen/zu sein, mich zu wenig zu kümmern und und und.

Ich hoffe auf diese Weise mit Euch, als anderen Betroffenen, in einem geschützten Rahmen, mit ein wenig Anonymität in Kontakt treten zu können, denn die Zeit der Wartelisten ist ja Wahnsinn. Auch erhoffe ich mir Werkzeuge, die mir bei der Bewältigung helfen können.

Hoffentlich ist der erste Text meinerseits nicht zu lang und erschlägt nicht beim Lesen, ich wollte mich auch vorsichtig ausdrücken, da ich mir noch unsicher, zb Formulierungen, bin.

Vielleicht meldet sich der ein oder andere auf meine Nachricht, ich würde mich wirklich sehr freuen und wünsche euch noch einen schönen Abend.

Herzliche Grüße ✨
Nordi
Beiträge: 43
Registriert: 28. Apr 2023, 12:35

Re: Zwischen Leere und Traurigkeit

Beitrag von Nordi »

Liebe K-Fee,

ersteinmal herzlich Wilkommen.

Schau mal in die Werkzeugkiste, da sind viele tolle Anregungen.

Ja die Wartelisten sind lang...aber lass dich nicht entmutigen.

Weshalb fühlst du dich unverstanden? Hoffe die Frage ist okay.

LG Nordi
Aurelia Belinda
Beiträge: 7851
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Zwischen Leere und Traurigkeit

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallöchen & herzlich Willkommen erstmal K - Fee,

süsser Name :)
Bist du eine Fee oder ist der Kaffee gemeint? Zwinker...

Wünsche dir einen hilfreichen Austausch.
Oh ja, mit dem "nicht kurz fassen können" hapert es bei mir auch oft...
Aber so lang ist dein Text nicht, gibt viel, viel längere als Vorstellung!

Wem sagst du das mit der Warteliste und so...
hab über 2,5 Jahre bis zur Therapie verplempert...

Das Gefühl dass man immer, dies und jenes auch noch erledigen will, sich damit überfordert, ist mir und vielen hier, zu genüge, geläufig...

Vitamin Mangel kann Depression fördern, ist aber oft nicht alleinige Ursache...da steckt meist mehr dahinter...viele Betroffene wissen gar nicht um ihren Wert...

na ja, dieses einreden, von "stell dich nicht so an" usf. Kommt auch nicht von irgendwoher...
sondern es hat einen Ursprung, wenn man sich da über längere Zeit selbst überfordert...

Finanzielle Sorge ist nur ein Faktor...und mir aus der eigenen Lebensgeschichte bekannt.

Dennoch, es nutzt nichts...
Gesundheit ist nicht zu kaufen.

Erstmal soviel...
Liebe Grüße an dich,
und gute Besserung, Aurelia Belinda
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
K-Fee
Beiträge: 9
Registriert: 21. Mai 2023, 16:05

Re: Zwischen Leere und Traurigkeit

Beitrag von K-Fee »

Hallo Nordi,
Danke für deine schnelle Antwort.

Die Frage ist total okay, auch ein Grund, warum ich mich angemeldet habe.
Im Moment hab ich einfach das Gefühl, dass meine Gefühle von mir nahestehenden Menschen nicht verstanden werden. Entweder werden sie nicht ernst genommen oder ständig hinterfragt oder auch, dass diese Personen sich selbst dafür verantwortlich machen, wie und warum es mir gerade so geht.

Ich empfinde mich selbst als Belastung und bin auch selbst von mir genervt. Vielleicht fühle ich mich auch unverstanden, weil ich selbst zu viel fühle und es noch gar nicht selbst so richtig verstehe. Zb auch was mir helfen könnte.

Hoffentlich ist meine Antwort nicht all zu wirr, mein Kopfinneres ist eine Mischung aus Wollknäuel und geplatzten Sofakissen 😅🙈
K-Fee
Beiträge: 9
Registriert: 21. Mai 2023, 16:05

Re: Zwischen Leere und Traurigkeit

Beitrag von K-Fee »

Liebe Aurelia Belinda,
deine Beiträge sind mir aufgefallen und freue mich über eine Antwort von dir.

Mir schmeckt mein Kaffee, aber ob die Fee auch optisch zutreffend wäre... Ein bisschen Feenstaub könnt ich aber gerade gut vertragen, ich würde auch teilen 😉

All zu viel Erfahrungen und Informationenssammlungen zu Depressionen habe ich im Vergleich zu Anderen hier noch nicht, fand es allerdings ganz interessant, dass der Vitaminmangel da mit rein spielen kann.

Nein, Gesundheit kann man nicht kaufen und in manchen Momenten bin ich mir auch durchaus bewusst, dass ich Zeit nur für mich brauche.

Es ist gar nicht so leicht, sich zu öffnen, das merke ich gerade beim Antworten. Doch nun ist ein Schritt getan und ich mag gar nicht offline gehen.

Danke!
Nordi
Beiträge: 43
Registriert: 28. Apr 2023, 12:35

Re: Zwischen Leere und Traurigkeit

Beitrag von Nordi »

Hey,

Ich kann dich gut verstehen. Ich hatte /habe auch oft das Gefühl, dass nicht Betroffene einen oft nicht 100 % verstehen können.
Trotzdem hat es mir geholfen offener damit umzugehen. Manchmal kommt dabei sogar raus, daß Menschen im eigenen Umfeld das selbe Problem hatten.

Du bist keine Belastung! Sei weiter so mutig!

Lieben Gruß
Aurelia Belinda
Beiträge: 7851
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Zwischen Leere und Traurigkeit

Beitrag von Aurelia Belinda »

Huhu du Fee,

"a bissl" Feenstaub könnte mir nicht schaden, danke fürs Teilen...Zwinker...

Ich hab übrigens auch einen Freund.
Nur einen. Und der heißt Kaffee :)

Ja, es ist gut wenn der erste Schritt getan ist.
Ich hab z. B. die ersten Monate nach Anmeldung nur mitgelesen, aber dann hat es irgendwie in den Fingern gejuckt, hihi...
wollte im Prinzip damals Alternativen zu Behandlungsmethoden erfahren und über Medikamente mich schlau machen...nicht mal um meiner selbst Willen...
Aber dann hab ich diese Sparte des Umgangs entdeckt und fand das lesenswert und spannend...
es ist heute, nach vielen Leidensjahren für mich der wichtigste Baustein. Der Umgang damit, neben der Medikation...

Du schriebst bei Nordi von Wollkneul und zerdrücktes Sofakissen oder so ähnlich...
das Empfinden kennen viele hier...
Aber merkt man dir nicht an beim Schreiben und "dich ausdrücken" ....
gut kaschiert, haha..

Wie lange bist du denn aktuell noch krank geschrieben?

LG Aurelia Belinda
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Aurelia Belinda
Beiträge: 7851
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Zwischen Leere und Traurigkeit

Beitrag von Aurelia Belinda »

.... na ja, als Belastung fühlen sich die meisten Kranken erstmal, egal ob da seelisches oder organisches vorliegt. Ist ein normaler Prozess, dass man sich erstmal so wahr nimmt....sind aber keine guten Gedanken...
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Lavendel64
Beiträge: 543
Registriert: 27. Dez 2017, 14:44

Re: Zwischen Leere und Traurigkeit

Beitrag von Lavendel64 »

Hallo K-Fee,

ja, die langen Wartelisten ... kein Spaß, wenn man schon einmal den Schritt gemacht hat, sich Hilfe suchen zu wollen. Du kannst es über die Institutsambulanzen der Kliniken mit psychiatrischen Abteilungen versuchen, manchmal geht es dort schneller, vor allem kann man dir dort auch sagen ,welchen Weg Du am besten einschlägst. Mir hat z.B. die Tagesklinik weitaus mehr geholfen als eine ambulante Therapie es hätte können.

Du hast lange über deine Kraft gearbeitet ... ich glaube, die meisten hier können das nachvollziehen, mir erging es ebenso. Irgendwann hat dann mein Körper für mich entschieden. Notbremse, nichts ging mehr. Und das innere Stehaufmännchen glaubte, mit zwei Wochen Krankschreibung sei es getan. "Dann muss es wieder gehen". Nein, aber nach vier Wochen wurde mir langsam klar, wie ernst die Lage ist. Für jeden halbwegs angstfreien Tag war ich dankbar - manchmal habe ich von morgens bis abends vor dem TV gelegen. Und fühlte mich abends schlecht, weil ich nichts geschafft hatte. Noch nicht einmal das Geschirr war weggeräumt.

Es ist schade, wenn das Umfeld kein Verständnis zeigt. Aber leider auch etwas, mit dem viele zu kämpfen haben. Niemand, der nicht selber unter Depressionen litt, kann das nachfühlen. Das kannst Du tausendmal erklären, die Vorstellung etwas zu wollen und einfach nicht zu können ... das ist unverständlich. Aber es gibt Menschen, dei sich bemühen, zu helfen und da zu sein ... das sind die echten Freunde.

Was die Krankschreibung angeht: Du musst Dir sicher sein, das Pensum mindestens mittelfristig leisten zu können. Ich musste da stark gegen meine Erziehung arbeiten - mit Unterstützung der Therapeutin bin ich nach 8 Monaten über eine Wiedereingliederung wieder angefangen. So ein Tief ist eine langwierige Geschichte, die man leider nicht abkürzen kann. Komm in Ruhe wieder auf die Beine und werde gesund. Niemand erwartet, dass jemand nach einer Hüft-OP in der Folgewoche wieder arbeitet ... warum bloß ist das bei Depressionen so?

LG Lavendel
***Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen ***
K-Fee
Beiträge: 9
Registriert: 21. Mai 2023, 16:05

Re: Zwischen Leere und Traurigkeit

Beitrag von K-Fee »

Es tut wahnsinnig gut eure Antworten zu lesen - Nordi und Aurelia Belinda!

Auch wenn es mir ein bisschen Bauchschmerzen macht, "gesehen" zu werden. Doch aktuell habe ich das Gefühl, dass ich gar nicht anders kann, als mich mitzuteilen.

Auch mich sprechen verschiedene Themen hier im Forum an. Mein Hausarzt und auch die Therapeutin in den ersten 3 Stunden (mehr geht wegen der Warteliste leider nicht), haben mich auf Medikamente angesprochen. Ich bin mir aber absolut unsicher, wie ich damit umgehen möchte. Auch anderswo gab es einige Mitteilungen und Erfahrungen zu unerwünschten Nebenwirkungen und die schrecken mich total ab.

In anderen Beiträgen habe ich auch viel über Morgentiefs gelesen. Da ist wieder die Verbindung zu Kaffee. Denn mit meinem normalen Alltag hat mein aktueller gerade gar nichts gemeinsam. Eigentlich stehe ich, wenn ich arbeite, seeeeehr früh auf, hab aber trotzdem keine Zeit für Kaffee. Das ist jetzt, krankgeschrieben, ganz anders und ich versuche mir den Morgen so angenehm wie möglich zu gestalten zb mit Kaffee zu starten.
Ist das okay, oder sollte ich mich eurer Meinung nach nicht an sowas gewöhnen?

Krank geschrieben bin ich erstmal bis Ende des Monats, mein neuer Hausarzt, eigentlich ganz ungewollt 😅, ist aber überraschend sensationell, hatte ich schon lange nicht mehr. Er zeigt viel Verständnis, hat aber schon durchblicken lassen, dass er nicht davon ausgeht, dass mein Wollknäuel/ geplatzten Sofakissen bis dahin erledigt sind. Er meinte es folgen dann Krankschreibungen im 4 Wochenrhythmus. Einerseits bereitet es mir große Sorgen. Meine Arbeit hat einen großen Teil meines Kopfes beschlagnahmt (liegen bleibende Sachen,...), auf der anderen Seite bin ich auch dankbar, weil der Gedanke an die Arbeit so viel Druck erzeugt, den ich nur schwer ertragen kann. Im Moment habe ich das Gefühl, noch nicht mal zu 100% Verantwortung/ Entscheidungen für mich selbst treffen/tragen zu können, wie sollte ich das in der Arbeit tun?!
Möchte auch keine Fehler machen oder ähnliches.

Vielleicht ist das aber auch ein Problem, das ich habe. Oftmals bin ich für alle irgendwas zwischen Sonnenschein und Klassenclown und evtl versuche ich beim Schreiben auch nicht allzu negativ zu klingen um hier niemanden noch mehr runterzuziehen.

Ui, ich würde gern "Sprichwörter" oder ähnliches verwenden, aber bringe die immer wieder durcheinander... Daher Entschuldigung! Kaum angefangen zu schreiben und sich kurz halten zu wollen, da brennen die Tasten 😅
Aurelia Belinda
Beiträge: 7851
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Zwischen Leere und Traurigkeit

Beitrag von Aurelia Belinda »

@ K-Fee, du hast heiße Tasten? Wie sexy...:)
zurück zum Ernst des Lebens, es ist super dass dein neuer Hausarzt dir gut taugt, wo findet man heute noch Ärzte die Verständnis und Zeit haben...ist rar geworden...

du hast dich nun getraut dich etwas zu öffnen.
Vielleicht ist es gut sich mitzuteilen.
Gesehen zu werden...man ist ja trotzdem anonym....

zu deiner Frage,
alles was dir momentan gut tut, den Druck raus nimmt, ist von Vorteil....insofern denke ich, es ist völlig okay, dir morgens Zeit zu geben, ganz in Ruhe Kaffee schlürfen...den Gedanken, die jetzt noch wirr sind, Raum zu lasen...bedenklich wird dies allenfalls, wenn zu starke Ängste sich täglich dazu gesellen....

das mit dem "sich nicht verstanden fühlen" von Angehörigen, oder auch als Beispiel Arbeitskollegen etc. ist für jeden schlimm in der Situation. Deswegen ist es gut, dass der HA Top ist :) und es kann natürlich auch hilfreich sein, dich hier zu äußern...

Liebe Lavendel,

du hast etwas entscheidendes angesprochen.
Das mit dem Wollen, und nicht können.
Es ist furchtbar, dem ausgeliefert zu sein.
Und noch schlimmer ist es, von Angehörigen dafür ausgelacht zu werden, so war es in meinen Anfängen...
man hat selbst stark zu kämpfen, und dann wird das ganze auch noch verharmlost, nein, einem sogar abgesprochen...mir wurde ständig gesagt, so etwas gibt es nicht, stell dich nicht an, andere schaffen das doch auch... du bist zu lahm, zu faul....und und...

LG Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Aurelia Belinda
Beiträge: 7851
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Zwischen Leere und Traurigkeit

Beitrag von Aurelia Belinda »

K-Fee...
......das mit dem Clown spielen, lese ich hier öfter.
Das ist wohl die berühmte Maske, um das alles zu überspielen...und manchmal frage ich mich ob ich mit meiner Art, ähnlich rüber komme...
es gibt allerdings einen Unterschied.
Bei mir gibt's nichts gespieltes.
Und das ist mein Ernst!
Aber ich weiss natürlich was du meinst...
und Angst jemanden hier runter zu ziehen ist fehl am Platze. Wenn man nicht hier verstanden wird, wo dann bitte? Alles gut. Teile dich einfach mit.
So wie du gerade kannst...
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
K-Fee
Beiträge: 9
Registriert: 21. Mai 2023, 16:05

Re: Zwischen Leere und Traurigkeit

Beitrag von K-Fee »

Liebe Lavendel,
auch für deine Antwort möchte ich mich bedanken. Es rührt mich sehr!

Einige Wörter sprangen mich direkt an: Stehaufmännchen, Notbremse und über meine eigene Kraft gearbeitet.
Ab und an bin ich mir auch bewusst, dass ich die Lage jetzt ernst nehmen muss.

Eure Erfahrungen hier oder jetzt direkt mit mir zu teilen fühlt sich sehr gut an. Ein eigenes Thema zu eröffnen und darauf antworten zu bekommen macht irgendwas mit mir.

Etwas wollen und nicht können, danke dafür. Auch Aurelia hat es so gut getroffen, als sie dir dazu geantwortet hat.

Ich fühle mich euch nah, obwohl ich euch nicht kennen. Allerdings überfällt mich gerade ganz arg die Müdigkeit und ihr habt euch Zeit für mich genommen und so schöne Worte/ Formulierungen gefunden. Da möchte ich auch mit ganzem Herzen drauf antworten.

Daher beende ich mein Antworten ersteinmal. Nochmal ein herzliches Dankeschön. Gute Nacht und habt morgen einen tollen Start in die neue Woche 🍀
Aurelia Belinda
Beiträge: 7851
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Zwischen Leere und Traurigkeit

Beitrag von Aurelia Belinda »

.....lass erstmal alles sacken liebe K - Fee!
es waren viele Eindrücke...
Deine Betreff Zeile sagt vieles aus.
Wie es dir gerade geht, wo du stehst, und was du fühlst...du hast den Schritt gewagt, dich mitzuteilen...

A gut's Nächtle!
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Lavendel64
Beiträge: 543
Registriert: 27. Dez 2017, 14:44

Re: Zwischen Leere und Traurigkeit

Beitrag von Lavendel64 »

Liebe K-fee,

Ja, die Arbeit ... da kann ich Dir sagen, dass man mit der Zeit geduldiger wird. Die Feststellung, dass es auch ohne mich geht, hat zwar zuerst betroffen gemacht (Oje! Ersetzbar!), aber im Nachhinein bin ich darüber ganz froh. Wenn ich mich jetzt arg überlastet fühle, ziehe ich mich für eine oder zwei Wochen per Krankschreibung raus. Glücklicherweise habe ich verständnisvolle Kollegen, sobald ich anfange zu rotieren (alte Muster!) kommt garantiert eine Bemerkung wie "pass auf Dich auf". Man merkt es selbst eben als letzte.

Irgendwann stellt sich in der Krankschreibung das Gefühl ein "naja, jetzt ist auch egal" - mir hat es gut getan, mit den Kollegen in Kontakt zu bleiben, sie haben das ebenso empfunden, weil sie die Depression nicht einordnen konnten und so gesehen haben, dass ich noch "normal" bin. Mag sich komisch anhören, aber es war ein Bauchgefühl. Ich wollte auch immer zurück zur Arbeit, ein immerwährender Kampf. Inzwischen weiß ich, dass sie mir enorme Stabilität gibt. Dennoch, wenn man soweit unten ist, wie ich es war und Du es vermutlich bist, braucht man die Ruhe und muss tatsächlich alles Anstrengende beiseite schieben.

Es gibt viele kleine Hilfen - die drei guten Dinge des Tages, am Morgen kurz reflektieren, was man "schaffen" möchte (und die Latte bitte nicht allzu hoch legen, es reicht, den Geschirrspüler einzuräumen!, also etwas, das man normalerweise so nebenbei mitmacht - in der tiefen Depression ist das eine Höchstleistung) und sich dafür auch etwas gönnen. In sich gehen und schauen, was man gern tut (und das auch machen, soweit es geht). Es kann durchaus sein, dass exakt diese Dinge im Moment gar nicht gehen ... irgendwann werden diese LEvel wieder freigeschaltet.

Versuche, gelassen zu bleiben. Es wird gute Tage geben mit etwas Energie und schlechte, die (so sagte meine Ärztin) man einfach nur überstehen muss.

LG Lavendel
***Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen ***
Kiwi78
Beiträge: 95
Registriert: 8. Feb 2022, 11:36

Re: Zwischen Leere und Traurigkeit

Beitrag von Kiwi78 »

Hallo K-fee,

Vieles von dir kommt mir so bekannt vor. Auch das schlechte Gewissen krank geschrieben zu sein. Ich war am Anfang 9 Monate krank geschrieben und erst recht spät verging dieses schlechte Gefühl, dass die Kollegen Überstunden machen müssen oder bei den Schülern Unterricht wegen mir ausfällt (bin Lehrerin). Das hab ich auch heute noch, wenn ich mal nur 2 Wochen ausfalle.
Zur Überbrückung bis du mit der Therapie anfangen kannst, hat mir z.b. Akupunktur sehr gut geholfen. Google mal ob es in deiner Nähe Ärzte gibt die Akupunktur bei psychischen Dingen anbieten. Das half mir beim schlecht schlafen und der Übermüdung ganz gut.
Deine Angst vor Medikamenten kann ich verstehen. Ich hatte auch große Bedenken, aber ein guter Psychiater versteht das und findet mit dir zusammen das richtige Mittel. Bei mir war z.b. die Angst vor Gewichtszunahme sehr groß, weil ich in der Vergangenheit mit Essstörungen zu tun hatte. Jetzt nehme ich ein Mittel, dass bei mir zu Null Zunahme führte. Versuche doch dir nen Termin bei nem Psychiater zu organisieren. Das geht meist einfacher, als therapeuten zu finden. Der kennt sich besser aus, als der Hausarzt und hilft dir das für und wider mit medis zu klären.
LG Kiwi
Katerle
Beiträge: 11259
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Zwischen Leere und Traurigkeit

Beitrag von Katerle »

Hallo K.- Fee,

kann auch nachvollziehen, wie du dich fühlst.
Man hat so schon mit der Erkrankung zu kämpfen und wenn dann noch Unverständnis entgegengebracht wird..., macht es die Situation nicht leichter...
Kann mich da den anderen nur anschließen.

Alles Gute bei deinem Weg,
Katerle
Antworten