Partner hat komplette Wesensveränderung

[Angel13]

Hallo,

vielleicht kann mir wer von euch helfen - ich bin verzweifelt.

Mein Lebensgefährte und ich sind seit über 3 Jahren ein Paar. Ich wusste von Beginn an, dass er an Depressionen leidet.
Doch so schlimm wie in dieser Phase war es noch NIE (

Er ist komplett anders zu mir. Er blockt total ab, ist eiskalt und mehr als Distanziert.
Das er keine Nähe möchte, wenn es ihm so geht weiß ich ja schon - aber früher haben wir wenigstens noch gesprochen miteinander.

Momentan ist es noch ein "Guten Morgen" wenn es gut geht. Teilweise wenn es Dinge sind die das Haus betreffen geht es und er spricht.
Sonst ist gar nichts.

Auf Versuche von mir ihn anzusprechen, dass ich für ihn da bin und ihn liebe - kam einmal ein "ja ich weiß" und dann ist er ins Bett.
Nun ist es so wenn ich mit ihm reden möchte, geht er gleich - mit der Aussage "ich will meine Ruhe und schlafen"

Schön langsam weiß ich echt nicht mehr weiter
Ich weiß nicht was ich sagen / machen soll - was hilft ihm ? Was mach ich richtig / was mach ich falsch.
Ich gehe so zu Grunde neben ihm Obwohl ich ihm unheimlich gerne helfen würde - nur ich weiß nicht wie - wenn er sich nicht helfen lässt.

Auch mein Sohn fragt sich, was er falsch macht was mir natürlich auch imens leid für ihn tut.
Habe ihm auch schon erklärt, dass er gar nichts falsch macht und es nicht an ihm liegt und versucht ihm zu erklären, dass das eine Krankheit ist.
Er ist extrem sensibel und nimmt sich alles sofort zu Herzen und möchte nur, dass es uns gut geht. Ich möchte nicht, dass er auch in ein Loch fällt

Ich fürchte mittlerweile, dass er sich auch etwas antun will (

Vielleicht kann mir wer von euch helfen, oder war auch schon in dieser Situation.......

[Xray]

Hallo Angel13,

als ich Wesensänderung gelesen habe gingen eben meine Alarmglocken ganz laut an. Zunächst einmal tut mir das sehr leid für dich, ich kann sehr gut verstehen, wie du dich fühlst.

Ich habe leider gerade Ähnliches durch, meine ehemalige Verlobte hat sich innerhalb der letzten 3 Monate extrem verändert.

Bei ihr wurde die Depression noch nicht diagnostiziert, weil sie bislang immer Angst vor Ärzten und Therapie hatte.

Mittlerweile macht sie eine Psychotherapie ist aber mit der Therapeutin äußerst unzufrieden.

Aber zu dir:

Wenn ich einen Rat geben dürfte: Bitte schütze dich selbst. In dieser Situation kannst du ihm nicht helfen.
Ich weiß wie sehr man einen geliebten Menschen schützen und unterstützen will.
Aber auch ich musste leider lernen, dass man selbst daran zerbricht.

Ich weiß es ist unendlich hart und schwer, aber versuche dich selbst nicht aus den Augen zu verlieren.

Die Depression deines Partners frisst dich sonst auf. Ich habe für mich festgestellt, dass ich in so einer Situation nur begrenzt helfen kann.

Ich bin nach der Trennung jetzt selbst abgerutscht in Suizidgedanken und hoffe Tag um Tag auf meinen Termin beim Psychiater.

Und eigentlich bin ich ein extrem gefestigter Mensch, mir ist das alles selbst unheimlich.

Deshalb kümmere dich um dich und deinen Sohn. Wenn du einen begründeten Verdacht hast, dass sich dein Partner etwas antun will musst du externe Hilfe hinzuziehen (Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Klinik).

Macht er denn eine Therapie? Hat er schon einmal einen Klinikaufenthalt in Betracht gezogen?
Krankheitseinsicht ist ja bei Depression ein sehr schwieriges Thema.

[Angel13]

Danke für deine Antwort.
Oh das tut mir unendlich leid das zu hören konntest du deiner Freundin auch nicht wirklich helfen?

Darf ich fragen wie es zur Trennung kam?

Nein er befindet sich in keiner Therapie. Als ich das vorschlug meinte er das bringt nichts...

Er ist extrem überlastet von der Selbstständigkeit. Und ich kann ihn auch verstehen.

Aber ich hab unheimlich Angst davor zu zerbrechen und auch meinen Sohn mit zu ziehen .... Ich weiss im Moment nicht was ich machen soll.

Ist mit meinem Sohn etwas zu unternehmen und ihn alleine zu lassen da richtige?


Ich hoffe du kommst bald wieder auf die Beine und dir kann schnell geholfen werden.

[Schlaubi Schlumpf]

Hallo Angel,

ich bin in einer ähnlichen Situation, allerdings stehe ich sozusagen auf der "anderen Seite". In meiner Beziehung bin ich diejenige mit den immer schlimmer werdenden depressiven Verstimmungen, die ihren Partner allmählich mit Rückzug vergrault. Mein Partner teilt mir ständig mit, dass ich das nicht schaffe und er für mich da ist, aber meine mentale Lage ist aktuell so eingestellt, dass ich regelmäßig der Meinung bin, dass er etwas besseres verdient hat und ich sein Leben nicht genauso einschränken will wie meines (meine depressiven Phasen kommen ausschließlich durch eine physische Erkrankung, die mich - und zwangsweise auch ihn - im Alltag einschränkt).

Mein Zurückziehen hat also 2 Gründe: 1) eine Art Selbstschutz, weil ich befürchte, dass er irgendwann erkennt, ich bin seine ganzen Mühen nicht wert und 2) ein mangelhafter Versuch, nicht so egoistisch zu sein und ihn "freizugeben". Total widersprüchliche Gedankengänge, aber es hat ja noch nie jemand behauptet, dass depressive Gedanken sinnvoll sind.

Ob bei ihm ähnliche Dinge durch den Kopf schwirren, kann ich natürlich nicht sagen, aber falls ja, kann ich dir nur das empfehlen, was mir immer hilft: mein Partner sagt in solchen Momenten immer, dass er sich aus freien Stücken dazu entscheidet, trotz meiner vielen gesundheitlichen Einschränkungen (hierzu zählen ja auch Depressionen) bei mir und für mich da zu sein. Ob ich ihm das zumuten will oder nicht, sollte keine Rolle spielen - es ist immerhin seine eigene Entscheidung.

Nichtsdestotrotz kann ich aber auch nur sagen, dass du spätestens in dem Moment, in dem du oder dein Kind selbst anfangen traurig oder gar depressiv zu werden, Abstand gewinnen solltest, um nicht selbst mit abzustürzen.

Ich drücke dir die Daumen, dass ihr das zusammen schafft!

[Angel13]

Danke auch für deine Antwort.

Es tut mir leid, dass auch du unter Depressionen leidest... Ich hoffe auch du und dein Partner könnt das überstehen .... Wie geht es euch ?

Was würde dir helfen? Das Gespräch suchen oder es lassen und warten?

Ich komme mir so nutzlos vor nichts zu tun und nur zu warten ... Ich möchte ihm helfen dass es ihm besser geht

[Xray]

Hallo Angel,

meine Freundin hat unsere Beziehung als Ursache gesehen. Ich habe sie nie unterdrückt oder zu irgend etwas gezwungen aber sie hat sich selbst enorm hohe Erwartungen in den Kopf gesetzt.

Sie ist sehr harmoniebedürftig und möchte immer andere glücklich machen. Irgendwann hat sie dabei vergessen wer sie selbst ist und will das jetzt alleine herausfinden. Aber ich hätte ihr gern geholfen. Wir haben einander so vertraut vor der Depression.

Leider hat sie sich dann jemand anderen zum Reden gesucht und mich nur noch vernachlässigt.
Ich habe mich noch nie so einsam gefühlt.

Und als ich sie dann mit einem anderen gesehen habe, löste das sehr viel Verzweiflung in mir aus.


Ich würde dir raten, tu dir selbst und deinem Sohn etwas Gutes. Unterstütze deinen Partner so gut du kannst und wie du es auch verantworten kannst.

Dein Sohn darf dabei auf keinen Fall zu kurz kommen. Kinder nehmen diese Situation viel genauer wahr, als wir manchmal denken.

Wenn du keinen anderen Weg siehst, solltest du eine räumliche Trennung in Erwägung ziehen.

Man kann sich ja trotzdem oft sehen, ist aber so dem Runterziehen nicht so ausgeliefert.

Bezüglich der Hilfe ist das glaube ich sehr schwierig, weil sich die Betroffenen oft selbst ihren eigenen Zustand vorwerfen.

[Angel13]

Das glaub ich dir dass dich das verletzt hat.
Habt ihr noch Kontakt?

Danke für deine lieben und aufbauenden Worte die helfen wirklich...

Man fühlt sich einfach so hilflos.

Ja mein Sohn fragte mich auch schon was er falsch gemacht hat. Und das möchte ich so nicht denn er hat gar nichts falsch gemacht....

[Schlaubi Schlumpf]

Grundsätzlich hilft es mir meistens, wenn ich reden, weinen oder einfach mal schimpfen kann, wie mich die ganze Situation mit meiner körperlichen Erkrankung ärgert. Andererseits sind da große Schuldgefühle, weil ich fürchte, meinen Partner damit zu sehr zu belasten. Ich möchte mich dann zurückziehen, ihm zu liebe. So denke ich dann jedenfalls. Er vermittelt mir aber immer wieder, dass es für ihn viel schlimmer ist, wenn ich mich "verstecke".

Den schlimmsten Moment hatten wir vergangenes Wochenende, da ich die 3 Tage lang fast nur geheult habe vor Schmerzen und körperlichen Beschwerden. Das ganze zieht mich dann so runter, dass ich hin und wieder Gedanken habe wie "ist das Leben denn unter diesen Umständen noch was wert?". Zeitgleich kommt dann auch oft der Gedanke, dass ich ihm das nicht antun möchte. Es ist nämlich - zum aktuellen Zeitpunkt jedenfalls - keine Besserung meiner körperlichen Erkrankung in Sicht. So kam es, dass ich dieses Wochenende das erste Mal von Trennung gesprochen habe. Ich liebe ihn wirklich sehr, bitte nicht falsch verstehen, aber genau deshalb möchte ich nicht mehr, dass er mit mir leidet.

Seitdem ich allerdings seine Reaktion auf meinen laut ausgesprochenen Gedankengang bezüglich Trennung mitbekommen habe, bin ich was das angeht völlig anders drauf. Egal wie sehr meine Erkrankung uns und unsere Beziehung auch belasten mag, ich habe meinen Partner noch nie so "zerstört" erlebt, weil ich die Möglichkeit einer Trennung in Erwägung gezogen habe. Mir wird so allmählich klar, dass für ihn nichts, was mit meiner Erkrankung zu tun hat auch nur ansatzweise so schlimm ist, wie der Gedanke für ihn, mich zu verlieren. Er meinte wortwörtlich, dass es ihm die ganzen Monate, in denen es mir schon so drastisch weiter schlecht ging, nicht selber schlecht ergangen sei. Erst jetzt, wo ich über Trennung nachdenke, leidet er.

Für mich hat dieser schlimme Höhepunkt am Wochenende also auch irgendwie etwas Gutes, da ich nun gesehen habe, dass wir so ziemlich alles zusammen schaffen können und ich ihm mehr damit wehtue, ihn wegzustoßen als mit meinen gesundheitlichen Einschränkungen und daraus resultierenden Stimmungsschwankungen. Deshalb hatte ich mich nun auch entschlossen, mich hier anzumelden, um auch mal mit anderen "sprechen" zu können, in der Hoffnung, dass mir das gut tut und ich vielleicht in seiner Gegenwart etwas ausgeglichener sein kann.

Wie es im Kopf deines Partners aussieht, kann keiner wissen, aber vielleicht hilft es ihm ja auch, wenn du ihm mal ganz offen und ehrlich sagst, dass es für dich nichts schlimmeres gibt, als dass er dich zurückweist. Dass du für ihn da bist und gemeinsam versuchst, etwas gegen seine Depression zu unternehmen. Dass dich das nicht abstößt und er keine Angst haben muss, dass du ihn aufgrund seiner Erkrankung irgendwann leid bist (das sind so Befürchtungen, die mir oft durch den Kopf gehen).

[Lucien]

Hallo xray

Mein Ex hat es in etwa so gemacht wie deine Ex. Erst große Liebe und auf einmal hat er von einem Tag auf den anderen nicht mehr wirklich mit mir gesprochen. Er hatte ziemlich Probleme mit der ehemaligen Firma. Ich habe ein halbes Jahr irgendwie Kontakt gehalten. Da fing er wieder ein bisschen mehr an, mit mir zu schreiben (es ging nur whatsapp, telefonieren oder treffen nicht möglich). Da kam dann der nächste berufliche Einschlag und er schrieb mir ein paar Tage später, dass er sich von einer Freundin trösten lassen würde, das würde ihm gut tun und er wüsste jetzt nicht, was das für uns bedeuten würde. Er würde mich immer noch für toll und was besonderes halten, ich wäre ihm unglaublich wichtig und er würde wollen, dass wir uns erhalten bleiben. Das war für mich eine verklausulierte Trennungserklärung und ich schrieb ihm, dass ich unter diesen Umständen nicht die Funktion einer "guten Freundin" übernehmen würde und er sich entscheiden müsste.

Eine Weile später meldete er sich wieder und hat mich ein dreiviertel Jahr hingehalten und in dem Glauben gelassen, daß Thema mit der anderen wäre erledigt und er würde die Beziehung mit mir fortführen wollen, wenn er wieder könnte, sie Sache mit der ehemaligen Firma hätte ihn sehr mitgenommen. Nachdem er jeden Vorschlag für ein Treffen mit irgendwelchen Ausreden verschoben hat, habe ich ihn mal direkt gefragt, was ihn immer noch davon abhält, mich mal zu treffen, wenn er es doch so schön finden würde, dass wir Kontakt haben. Da kam dann heraus, dass er sich nach wie vor gelegentlich mit der anderen treffen würde und immer noch nicht wissen würde, was das mit ihr wäre, und er sich daher nicht entscheiden könnte. Es würde sich anfühlen, wie ein Neustart im Leben und auch wenn ihm sehr viel an mir liegen würde, würde eine Fortführung der Beziehung mit mir ein Rückschritt in die alte schlechte Zeit bedeuten. Btw., ich habe nichts mit der alten Firma zu tun und unsere Beziehung hat er bis zu dem Tag, an dem er aufgehört hat, mit mir zu reden (von den kurzen knappen Anworten auf meine Nachrichten abgesehen) immer als seine schönste Beziehung bezeichnet, er hätte sich noch nie so wohl gefühlt usw. Für mich war da der Moment gekommen, mich aus der Situation heraus zu nehmen. Diese Aussagen waren dann zu viel des Guten. Auch wenn ich viel Verständnis für seine Situation mit der Firma hatte und habe, aber das war der Tritt ins Gesicht meines Lebens und er versteht es nicht mal, was er da mit mir abgezogen hat. Kein Kontakt ist dann besser wie so ein Kontakt. Unterstützung hat er sich anderweitig gesucht, von dem her muss ich kein schlechtes Gewissen haben, ihn evtl in Stich gelassen zu haben. Er sieht das sicher anders, aber bei aller Liebe, das war echt zu viel.

LG

[lemon]

Hallo Angel,

in so einer ähnlichen Situation war ich vergangenes Wochenende auch...
Mein Partner ist seit circa einem Monat in einer schweren Depression. Er hat zusätzlich ADHS, was ihn aktuell auch stark belastet. Wir führen aktuell noch eine Wochenendbeziehung aufgrund meines Jobs, planen allerdings, im Sommer zusammenzuziehen. Insgesamt sind wir seit 2,5 Jahren zusammen. Ich liebe ihn über alles, jedoch habe ich mich vergangenes Wochenende gefragt, wie das gemeinsame Wohnen funktionieren soll. Es war jetzt schon einige Male so, dass ich am Wochenende zu ihm fahre, und er sich aufgrund seiner Depression gar nicht richtig freuen kann, mich zu sehen. Er sagt zwar, dass er meine Nähe genießt, jedoch fühle ich mich aufgrund seiner Wortkargheit, seiner Körpersprache und fehlender Zugewandheit abgelehnt. Die Freude, die ich verspüre, wenn wir uns nach einer Woche wieder sehen, wird nicht so erwidert, wie ich es mir vorstelle, was mich sehr verletzt. Zuletzt haben wir dann die Nacht getrennt verbracht und auch den folgenden Tag am Wochenende haben wir getrennt Sachen unternommen, damit wir uns nicht gegenseitig runterziehen. Ich weiß, dass es seine Depression ist, sein "schwarzer Hund", die da vor mir sitzt und nicht er und dass es vorübergehend - und doch kann ich meine Emotionen, die Ablehnung und die Zurückweisung, nicht verdrängen. Sie überkommen mich und ich bin so traurig darüber, dass wir letztendlich gar nichts mehr zusammen unternehmen, da wir uns ja unter der Woche auch nicht sehen können. Außerdem meinte er, dass es in den letzten Wochen mit seiner Depression bergaufging, durch die Konfrontation mit mir jedoch, als ich ihm sagte, wie abgelehnt ich mich fühle, sei er wieder komplett auf den Tiefstand seiner Depressionen zurückgeworfen worden. Er schreibt also mir die Schuld für die erneute Verschlechterung seines Zustands zu, wenn auch unbewusst, indem er mir erneut mit Ablehnung und Distanz begegnet. Ich bin dann am Abend auf ihn zugegangen und wir haben jetzt eine "Vereinbarung" aufgeschrieben, in der wir unser Verhalten reflektiert und genau aufgeschrieben haben, wie wir vorgehen, falls es wieder zu so einer Situation kommt. Wir haben uns also wieder vertragen und hatten auch einen schönen Sonntag sowie guten Kontakt per Chat/Telefon bis heute.
Heute habe ich mit einer Bekannten geredet, die ebenfalls an Depressionen leidet und selbst einige Wochen stationär in einer Klinik war. Sie meinte zu mir, dass meinem Freund ein Klinikaufenthalt möglicherweise ganz gut tun würde, da zu erwarten ist, dass diese Bergauf- und Bergab-Fahrt bei Depressionen normal ist und das auch nicht so schnell vorbeigeht ohne Klinikaufenthalt. Mein Freund möchte das jedoch nicht so ganz wahr haben, will sich nur am positiven orientieren und alles negative verdrängen -so auch die Gedanken an einen möglichen Klinikaufenthalt. Er hat aktuell auch eine Therapie mit Rücksicht auf ADHS in Aussicht (das wird sich jedoch erst die nächsten Tage rausstellen), was jedoch natürlich langwieriger wäre als ein Klinikaufenthalt. Allerdings belastet das ganze natürlich auch unsere Beziehung -sowohl die Depression an sich, als auch die Tatsache, dass ich den möglichen Klinikaufenthalt nicht richtig mit ihm thematisieren kann, da ihn das 'runterziehen' würde. Insgesamt finde ich es extrem schwierig, alles 'negative' von ihm fernzuhalten, nur damit er nicht wieder in eine Abwärtsspirale gerät. Was denkt ihr, würdet ihr ihm raten, in die Klinik zu gehen, oder es eher mit normaler Therapie zu versuchen?

[Angel13]

Hallo Lemon,

sorry für meine späte Rückmeldung.
Das tut mir leid - wie ist es bbei euch gerade?

Also grundsätzlich würde ich das für eine gute Idee finden mit einer Klinik - er möchte jedoch keine Hilfe.

Bei uns lief jetzt von 4. Mai bis heute eigentlich recht gut. Heute wieder das Problem das bei ein paar Kunden was nicht so läuft wie es laufen soll und alles ist im Ar*** (sorry für den Ausdruck) - aber da fang ich wirklich an zu Zweifeln ....

Ich liebe ihn auch über alles aber so muss ich sagen, wenn wir das jetzt alle 2 Wochen haben, dass ich dann für 4 - 5 Tage behandelt werde wie Müll und kaum ein Wort mit mir / meinem Sohn gewechselt wird - schaffe ich das nicht.
Das ist für mich mehr unerträglich als erträglich

Und ich kämpfe wirklich - den ich liebe ihn SEHR aber so kann ich nicht den Rest meines Lebens verbringen.
Wenn diese Phasen jetzt im 14 Tage Rhytmus kommen und wir dann eigentlich genau 9 Tage miteinander haben die "passen" , weiß ich echt nicht wo das hinführen soll

Ich hoffe du weißt was ich meine

[lemon]

Hallo Angel,

ebenfalls sorry für die späte Rückmeldung, hatte es nicht gesehen.
Dieses Auf und Ab kenne ich. Seit meinem letzten Post war es bei meinem Freund und mir auch wieder ganz gut eigentlich, aber sobald etwas negatives auftritt, geht es wieder steil abwärts. So ist es aktuell. Ich äußerte ihm gegenüber, dass ich als sonst sehr fröhlicher Mensch oft traurig und ernst mit ihm bin und ich die Leichtigkeit und das Lachen vermisse, was bei mir auch die Lust auf Sex mit ihm hemmt. (Ich habe nicht so viel Lust, mit jemandem Sex zu haben, der oft schlecht drauf ist und negative Kommentare ablässt. Er bemerkte, dass ich unserem Sex gegenüber aktuell gleichgültig eingestellt bin und das frustriert ihn, daher meine Erklärung ihm gegenüber, wie ich mich fühle.) Aber anstatt dass wir konstruktiv darüber reden können, gibt er mir die Schuld an der Abwärtsspirale, die diese Information mit sich zieht, und sagt, wenn ich ihm solche Sachen sagen würde, dann könnte ich ihn auch gleich erschießen. Er sagt in solchen Ausnahmesituationen auch ganz klar, dass er sich irgendwann umbringen wird. Es ist natürlich so, dass er aufgrund von ADHS sehr impulsiv ist und viel sagt, was er nicht meint, aber ich weiß trotzdem nicht, wie ich so weitermachen soll.. und das, obwohl ich ihn über alles liebe...

[Angel13]

Ich kann dich wirklich sehr gut verstehen!!!

Es ist echt schwer und wirklich manchmal oft unmöglich
Wir haben auch gerade eigentlich eine gute Zeit - nur wie du sagst wenn irgendwas - noch so eine Kleinigkeit nicht passt ist alles anders.

Dann bin auch ich bei ALLEM schlud - es ist egal was ich sage oder mache (oder wie ich was mache) - es ist falsch!
Das bricht mir das Herz - denn (ohne das ich mich jetzt mega in die Höhe heben will) bin ich ein Mensch der sehr viel anpackt und wirklich VIEL macht und überall hilft - es gibt nichts wo er nicht meine Unterstützung haben kann - sei es dienstlich oder wenn wir im Haus arbeiten - ich helfe überall...

Nur es ist egal was / wie ich es mache - es ist falsch! Das zerbricht mir wirklich das Herz - so weiß ich nicht wie ich weiter machen soll.....

Alles organisatorische liegt an mir ALLES - das ist aber selbstverstänlich und nichts besonders - aber sollte ich auch einmal etwas vergessen oder nicht so laufen wie es laufen soll --- das ist dann eine Frechheit...

Ich weiß einfach oft nicht was ich noch machen soll oder ob ich kämpfen soll - bzw ob das überhaupt was bringt wenn es immer das gleiche ist.

[Löwin2023]

Hallo Ihr Lieben,

Ich kann das alles so nachempfinden leider- manchmal fühlt es sich an, als wäre es fast meine wegen Ex-Beziehung. Wir waren über 2 Jahre zusammen, hatten letztes Jahr schon eine "Schlechte Phase". Wie ihr schreibt- Wesensveränderung, keine Freude mehr an Aktivitäten mit mir, hat sich sehr zurückgezogen. Dann hatte er einen Zusammenbruch, hat nur geweint und gesagt er würde Hilfe brauchen, die er dann am Ende doch nicht angenommen hat. Er hat dann seine ganze Energie in die berufliche Umorientierung gesteckt und die Vorbereitungen darauf. Wir hatten im Herbst dann noch einmal einen tollen Urlaub, 3 Wochen zusammen- es war unglaublich schön. und dann kamen der März, eine OP bei ihm, und es ging bergab. Wir waren dann Ende März nochmal eine Woche zusammen im Urlaub, schon da hat er unglaublich viel gegrübelt, sich zurückgezogen, war mir gegenüber auch sehr garstig und dann hat er Mitte April mir alles vor die Füße geknallt: er sieht keinen Weg für uns, seine Ausbildung beginnt im Herbst 250km weg von unserem Wohnort, er kann die ganzen Erwartungen nicht erfüllen- es ist besser wir trennen uns. Das war für mich ein absoluter Schock, er hatte mir davor immer gesagt: "das hat nichts mit Dir zu tun, sondern mit mir, ich muss es lösen..." Am Ende hat er sich doch gegen mich/uns entschieden, was mich unglaublich traurig stimmt. Ich bin immer noch überzeugt, dass es Mittel und Wege gibt, aber das muss das Gegenüber auch sehen oder zumindest einen Mini-Funken davon erahnen.

Es ist immer schwer zu kämpfen, wenn man nicht weiß wofür man kämpft- will das Gegenüber das noch oder ist es tatsächlich nur der dunkle Schatten, der da spricht.

Ich drücke Euch die Daumen

[Angel13]

Hallo Löwin,

oh nein ich kann das so nachvollziehen.... Ihm nervt alles an seiner Arbeit und die macht ihn nur kaputt...

Aber schuld bin dann natürlich nur ich...
Ich komme mir vor wie der Trottel vom Dienst wirklich....

Wie du schon schreibst, für was kämpfen wenn man die einzige ist die das tut? Hat das wirklich noch einen Sinn?

Und das traurige, das frag ich mich in den letzten paar Monaten oft... denn es kommt immer öfter vor das er so Eckelhaft zu mir ist...

Ich komm nach Hause bekomm nicht Mal ein hallo, werde nur nieder gekotzt und kaum angesehen, und wenn er dann was sagt und ich nicht voll Freude und liebe antwortete "deine mockerei interessiert mich nicht"

Da frag ich mich echt - hallo geht's noch?