Arbeitgeber: Konflikt -und Schwierigkeiten nach Aussteuerung

Heiligendamm2020
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Re: Arbeitgeber: Konflikt -und Schwierigkeiten nach Aussteuerung

Beitrag von Heiligendamm2020 »

Hallo T Ally,

ich sehe viele Parallelen zwischen deiner jetzigen Situation und meiner Zeit im BfW,
während der 8 Wochen LTA.
Dabei war meine Gruppe wohl einer der besten seit Jahren. Die Dozenten und Therapeuten
waren höchst erstaunt über die gute Kommunikation, Interaktionen und Engagement.
Die Gruppe hat mich ihrerseits wirklich gut verstanden und aufgenommen, es fiel wohl
jedem auf wie sehr ich teils gelitten, teils gekämpft hatte.
Aber ich wollte lieber alleine sein. Nur manchmal ließ ich mich erweichen, aber dann
war es auch manchmal schön nicht alleine zu sein....
Flieht - ihr Narren!
T Ally
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Re: Arbeitgeber: Konflikt -und Schwierigkeiten nach Aussteuerung

Beitrag von T Ally »

Hallo zusammen,
hallo SonneundDunkelheit, hallo Heiligendamm,

Euch beiden ganz herzlichen Dank für Eure Worte und Anteilnahme.
Liebe SonneundDunkelheit, ich hoffe, Du kannst entspannt Deine verlängerte Therapie angehen.
Lieber Heiligendamm, Dir wünsche ich, dass Du in Deinem neuen Job - und sozusagen auch neuen Lebensabschnitt - gut ankommst und Dich gut einfindest, zur Ruhe kommst!

Nun berichte ich Euch einmal, wie es für mich aktuell läuft.

Das Gespräch mit meinem Psychiater war gut und ich habe die Dosiserhöhung bekommen. In einem weiteren Kontrolltermin habe ich mich noch wohler gefühlt und es wurde eine weitere Dosiserhöhung ermöglicht. Zudem habe ich im persönlichen Gespräch einige Hinweise erhalten. Dies ist meist bei vollem Wartezimmer nicht so, da kommt es mir vor wie eine Massenabfertigung. Der letzte Termin hat ein ganz anderes Gefühl in mir ausgelöst. Aufgehoben und angenommen habe ich mich gefühlt.

Körperlich habe ich aktuell mit einigen Baustellen zu kämpfen, die ich jedoch auch verursacht durch die Psyche einordne. In den letzten Wochen habe ich mehrfach starke Kreislaufbeschwerden gehabt. Ich konnte mich nicht mehr auf den Beinen halten und konnte gerade noch den Weg zu Boden kontrollieren. Aufstehen ging dann nicht.
Aber wenn ich das dem Arzt der Maßnahme oder dem Hausarzt schildere, dann heißt es nur, dass es wohl ein Infekt ist oder an meiner Körperlänge liegt und damit das Aufstehen aus dem Liegen ohnehin ein schwerer Akt für den Körper ist.
Mehrfach ist mir jetzt auch Puls rasen aufgefallen. Dies bildet sogar meine sehr einfache Uhr ab. Einmal zeigt sich mitten in der Nacht eine Kurve, die deutlich in einen sehr auffälligen Bereich des Pulses läuft und länger dort bleibt. Heute habe ich gemerkt, dass mein Herz sehr stark schlug, im Nachhinein zeigt die Uhr einen Puls wie bei starker sportlicher Belastung. Ich habe zu dem Zeitpunkt gesessen und bin dann nur aufgestanden und ein paar Schritte gegangen; definitiv kein Sport und übergewichtig bin ich nicht.
Zudem zittere ich stark. Das schiebe ich auf die Anspannung. Dazu meinte der Arzt der Maßnahme, es könne ein sekundärer Tremor sein. Für diese Aussage erhielt ich von medizinisch geschulten Menschen meines Umfeldes nur ein müdes Lächeln.

Mein erstes Praktikum habe ich in einem mich interessierenden Bereich gemacht. Ich habe ein gutes Feedback bekommen, jedoch auch eine negative Anmerkung. Diese hat mich umgehauen, obwohl ich das Verhältnis von positiv zu negativ mit etwa 90:10 einordnen würde. Das negative bleibt mir im Kopf; unterlegt, dass ich ein schlechter Mensch bin ... Total schräg. Weiß ich doch, dass es nicht stimmt.
Jeder Tag im Praktikum war hart und schwer zu ertragen für mich. Ich konnte nicht entspannt dort sein. War ängstlich und angespannt, wollte keine Fehler machen. Zudem wurde ich jeden Tag abgefragt, was vom Vortag noch abrufbar war. Wie eine mündliche Prüfung.
Eine positive Arbeitserfahrung war es nicht. Ich war überfordert.
Im Anschluss sagte ich zur soz.päd. Fachkraft der Maßnahme, dass ich bitte kein Praktikum mehr machen möchte. Natürlich geht das nicht. Der Arzt hat deutlich gemacht, dass dann die Maßnahme nicht weitergeht.
Nun bekomme ich schon Druck, mir einen neuen Betrieb zu suchen.
Und ich habe Angst.
Denn wenn ich die vorherige Maßnahme mit berücksichtige, dann habe ich drei Praktika gemacht. Alle habe ich gut absolviert, gute Beurteilungen erhalten. Alle haben mich sämtliche Kräfte gekostet und mich in Tränen aufgelöst beim Reha-Personal sitzen lassen. In mir ist eine solche Anspannung, nach dem letzten Praktikumstag saß ich im Auto am Ort des Praktikums und konnte nicht losfahren. Ich war total leer. Ich konnte nicht mehr denken. Hatte Angst, ob ich dem Straßenverkehr gewachsen bin, wusste aber auch gar nicht, wohin ich fahren sollte.

In der Maßnahme habe ich nach wie vor die zwischenmenschlichen Baustellen. Obwohl es mir dort schwerfällt, bin ich lieber dort als im Praktikum. Es fühlt sich sicherer an, wenn auch nicht gut.
Und wenn andere dann sagen, dass sie lieber im Praktikum wären als in der Reha, dann frage ich mich, was mit mir nicht stimmt.

Zwischenmenschlich ist gerade eine Äußerung von mir total eskaliert und führte über mehrere Tage dazu, dass ich mir total mies vorkam, mich bodenlos schämte und am liebsten vom Erdboden verschluckt worden wäre. Ich bin absolut konfliktscheu, möchte, dass sich alle wohlfühlen, versuche, allen mit Respekt zu begegnen. Natürlich nerven mich manche Menschen und ihr Verhalten. So wurde dann eine Äußerung von mir falsch weitergegeben und es knallte. Nach einigen Tage konnte ich spüren, dass es insgesamt eigentlich gar nichts mit mir zu tun hatte, sondern ein Spannungsfeld zwischen anderen Personen hat sich nur an mir entzündet.
Schlecht fühlte und fühle ich mich dennoch und bin nun sehr gehemmt in meinem Verhalten und meinen Äußerungen.

Und dann gibt es noch eine große Baustelle. Ich soll mir lt. Reha eine ambulante Therapie suchen. Ich hatte auch in den letzten Monaten drei Sprechstundenmöglichkeiten. Und wurde jeweils abgewiesen. Das fühlt sich schlimm an. Ich bin krank, benötige Unterstützung und bekomme sie nicht.
Einer hinterfragt alle Diagnosen und sagt, dass ich zunächst stationär behandelt werden müsste, die Diagnosen überarbeitet werden müssen und ich erst dann reif für ambulante Therapie wäre.
Der nächste sagt, die Diagnosen und Problemfelder sind viel zu viele, das könne er nicht leisten.
Und der nächste Zettel sagt aus, dass ich aktuell keine ambulante Therapie benötige. Ich solle einen EMR-Antrag stellen und wenn ich zur Ruhe gekommen sei und meine Baustellen weniger sind, dann könne ich an Therapie denken.
Tja, da stehe ich nun.

In meinen Kopf und kurz gesagt: Zu krank, um Hilfe zu bekommen. Bereits zu viel Hilfe erhalten und nicht genutzt. Zu anstrengend. Oder was?

Verwirrte und hilflose Grüße von T Ally
Gartenkobold
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Re: Arbeitgeber: Konflikt -und Schwierigkeiten nach Aussteuerung

Beitrag von Gartenkobold »

Hallo T ally,

welches AD nimmst Du denn bzw. welches AD wurde zweimal erhöht?
Vielleicht hängen Deine vermuteten Herzrhythmusstörungen damit zusammen?
Wurde mal, auch im Verlauf unter dem AD ein EKG bei Dir geschrieben und war da die QT-Zeit normal?
Kennen die medizinisch geschulten Leute in Deinem Umfeld Torsade de pointes? Könnte sein, charakteristische Symptome sind Schwindel und Synkopen und Herzrasen (Tachykardie) gehört dazu. Terminiert sich meist selbst, kann aber schlimmer ausgehen. Ich würde ein EKG schreiben lassen.
Vor und während einer AD-Einnahme ist ein EKG wichtig, auch oder besonders bei so "Normalo-ADs" wie Citalopram, Escitalopram und TCAs, gerade am Ende des Dosis-Intervall (bei Erhöhungen) kann das relevant werden.
Während meiner Reha- und beim Akutaufenthalt wurden bei mir zum Glück EKGs geschrieben und ich habe sie selber ausgewertet, war nix. Meine ehemalige Psychiaterin oder meine Hausärztin schreiben kein EKG. Bei Herzrhythmusstörungen würde ich aber Terz machen und darauf bestehen, dass das abgeklärt wird. Wer verschreibt trägt Verantwortung...so meine Meinung.

LG Gartenkobold
DieNeue
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Re: Arbeitgeber: Konflikt -und Schwierigkeiten nach Aussteuerung

Beitrag von DieNeue »

Hallo T-Ally,

das tut mir echt leid, dass es dir so schlecht geht. Ich drück dich mal.
Das mit den Therapeuten ist echt ärgerlich, wenn da so viele unterschiedliche Meinungen kommen und keiner einen aufnimmt.
Wäre denn eine EM-Rente für dich (zumindest vorübergehend) vorstellbar? Ich habe ja auch Rente und ich merke schon einen Unterschied zu vorher. Es ist schon eine Erleichterung, wenn man diesen ganzen Kampf mit Bürokratie, Maßnahmen und den ganzen Anforderungen von außen nicht mehr hat.
Das mit dem Abfragen im Praktikum ist ja auch krass, das habe ich noch bei keinem Praktikum erlebt, nicht mal in der Ausbildung im Betrieb.

Kreislaufbeschwerden hatte ich kurz vor meinem Zusammenbruch auch zweimal. Da bin ich einfach ohnmächtig umgekippt. Vorher hatte ich das noch nie. Allerdings habe ich da auch extrem wenig gegessen in der Zeit. Allerdings klingt das, was Gartenkobold schreibt, auch nachvollziehbar. Ich würde da auch lieber mal ein EKG machen lassen, nicht dass es tatsächlich von dem Medikament kommt. Dass du wegen deiner Körperlänge das Problem hast... sowas ich ja noch nie gehört. Deine Körperlänge hast du doch schon viel länger als die Beschwerden.

Ich schick dir eine Umarmung.

Liebe Grüße,
DieNeue
Heiligendamm2020
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Re: Arbeitgeber: Konflikt -und Schwierigkeiten nach Aussteuerung

Beitrag von Heiligendamm2020 »

T Ally hat geschrieben: 3. Mai 2023, 18:32 Hallo zusammen,
hallo SonneundDunkelheit, hallo Heiligendamm,

Euch beiden ganz herzlichen Dank für Eure Worte und Anteilnahme.
Liebe SonneundDunkelheit, ich hoffe, Du kannst entspannt Deine verlängerte Therapie angehen.
Lieber Heiligendamm, Dir wünsche ich, dass Du in Deinem neuen Job - und sozusagen auch neuen Lebensabschnitt - gut ankommst und Dich gut einfindest, zur Ruhe kommst!

Nun berichte ich Euch einmal, ......

In meinen Kopf und kurz gesagt: Zu krank, um Hilfe zu bekommen. Bereits zu viel Hilfe erhalten und nicht genutzt. Zu anstrengend. Oder was?

Verwirrte und hilflose Grüße von T Ally
Genau das könnten auch meine Worte sein.
Und das ist der Grund, der mich wieder antreibt.
Ich will das alles nicht mehr, diesen endlosen Kampf.
Ob ich es schaffe, das wird sich noch zeigen. Aber ich will es versuchen...
Flieht - ihr Narren!
SonneundDunkenheit
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Re: Arbeitgeber: Konflikt -und Schwierigkeiten nach Aussteuerung

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Liebe T Ally,

wie geht's dir momentan?

Deine LTA dürfte dem Ende zugehen, oder?

Liebe Grüße von SonneundDunkelheit
T Ally
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Re: Arbeitgeber: Konflikt -und Schwierigkeiten nach Aussteuerung

Beitrag von T Ally »

Hallo,

noch läuft meine Maßnahme und es wurde auch sehr zeitig ein LTA-Antrag gestellt um nahtlos den Übergang in die berufliche Reha zu erreichen. Leider hat nun die DRV ein komisches Schreiben an mich versandt, aus welchem ich entnehme, dass ich zwar eine LTA-Maßnahme bewilligt bekommen habe, aber erst auf Ansprache einer Reha-Fachkraft der DRV warten muss. Die wird dann mit mir schauen, was für Möglichkeiten es für mich gibt. (Die extreme Postlaufzeit des Schreibens von mehr als zwei Wochen sorgt dafür, dass es nun terminlich extrem eng wird, Rückfragen zu klären)
Bei meinen Mitrehabilitanden wurde ohne Probleme und rechtzeitig die Weiterführung der Komplexmaßnahme bewilligt. Warum klappt das bei mir nicht?
Das hat mir letzte Woche den Boden unter den Füßen weggerissen.
Ich habe eine Mail an die DRV geschrieben und um Rückruf gebeten. Natürlich passiert da nichts. Und so weiß ich nicht, woher ich ab Ende der Woche Geld für meinen Lebensunterhalt bestreiten soll.

Aktuell mache ich ein mehrwöchiges Praktikum, vielleicht muss ich es noch diese Woche abbrechen, weil die DRV die aktuelle Maßnahme nicht fortführt.
Weitere Praktika habe ich vereinbart und weiß nun nicht, ob ich diese überhaupt machen kann.

Dabei frage ich mich innerlich auch, warum ich diese Praktika gesucht und vereinbart habe. Meine Antwort: Weil es erwartet wird!
Nicht, weil ich es will und möchte und ich mich belastbar fühle. Ich sitze total verspannt im Praktikum, habe seit Beginn wieder massive Kopfschmerzen, bin total verspannt und kann nicht schlafen.
Mir eingestehen, dass ich aktuell nicht die Kraft für den Arbeitsmarkt habe, das kann ich nicht.
Dazu der Gedanke und die Angst, dass, wenn ich das Thema "Rentenantrag" anspreche, der Arzt das abtut. Und wie stehe ich da, wenn er diesen nicht befürwortet? Dann wird der Antrag abgelehnt und ich weiß nicht, wie es weitergehen soll.

Mir geht es nicht gut. Das habe ich in der Maßnahme kommuniziert. Mit Übergang (so er überhaupt stattfinden wird) in die berufliche Reha hat man keinen Anspruch mehr auf psychologische Begleitung. Und gerade jetzt mit meinem wilden Kopfchaos bräuchte ich das mehr als nötig.
Eine ambulante Therapie finde ich leider nicht, wurde jetzt mehrfach nach ersten Gesprächen abgewiesen.

Nund denke ich mir, dass ich einen Rentenantrag stellen werde, wenn das mit dem nahtlosen Übergang in die berufliche Reha nicht klappt. Ich bin total konfus, seit ich das komische Schreiben aus dem Briefkasten genommen habe und in der Maßnahme erfuhr, dass die Menschen dort damit nichts anfangen können.
Belastbarkeit ist aktuell nicht gegeben, das zeigt mir diese "kleine" Episode.

Ich weiß wirklich nicht, wie ich weitermachen soll. Keine Kraft, aber die Erwartungen der Maßnahme erfüllen ... Dabei schreie ich innerlich ...
Nach außen sieht alles aus wie immer - belastbar und stark.

Liebe Grüße an alle - möge es bei Euch glatt laufen!
Allegretto
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Re: Arbeitgeber: Konflikt -und Schwierigkeiten nach Aussteuerung

Beitrag von Allegretto »

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Zuletzt geändert von Allegretto am 28. Sep 2023, 13:53, insgesamt 1-mal geändert.
Senif
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Re: Arbeitgeber: Konflikt -und Schwierigkeiten nach Aussteuerung

Beitrag von Senif »

Hallo T Ally,

vielleicht ist der Rentenantrag keine schlechte Idee. Wenn du schon innerlich so fertig bist. (ich wurde auch immer falsch eingeschätzt, weil ich nach außen anders wirkte). Habe mehrere Rehas gemacht, und jetzt im Nachhinein die Erkenntnis, dass es rausgeschmissenes Geld und Zeit war. Aber es hieß ja immer Reha vor Rente. Wie dem auch sei, merke ich jetzt, dass ich viel zu krank war für Reha - es macht für mich überhaupt keinen Sinn Reha zu machen, wenn ich krank bin. Geht es mir besser und fühle mich wieder gesund, brauche ich keine Reha mehr.
Ich halte von dem Reha - Prinzip nicht mehr so viel - höchstens man macht in einem guten Zustand Reha, mit Praktika um in einen Job reinzukommen und langsam Stunden zu steigern. Noch besser fände ich, wenn die Zeit der Stundensteigerung dem "Kranken" selbst obliegt - will sagen, ich möchte entscheiden, wie lange ich 2h, 4h etc... mache. Das ist halt Utopie :D

Als ich damals die Rente zugesprochen bekam, stellte sich ca 2 Monate ein Erleichterungsgefühl ein. Ich hatte diesen Druck nicht mehr, irgendwas reißen zu müssen und konnte mich ganz auf meine Therapie konzentrieren. Mit dem Ergebnis, dass ich jetzt soweit bin, wieder die 2h zu probieren und wenn es gut läuft auch weiter zu gehen. Aber alles in Eigenregie und in meinem Tempo.

Höre auf dein Bauchgefühl, kann ich dir nur sagen. Das ist meistens nicht so schlecht und ist ein Anzeiger für deinen seelischen Zustand.

Du hast es ja probiert und du bist am Ende.

LG Senif :hello:

Ergänzung: mein Tempo ist mir mittlerweile ganz ganz wichtig, es bringt mir gar nichts, wenn mich von außen jemand antreibt - das macht mich nur krank.
belladonna_
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Re: Arbeitgeber: Konflikt -und Schwierigkeiten nach Aussteuerung

Beitrag von belladonna_ »

Ich lese schon lange mit und möchte dir mein Mitgefühl aussprechen.
Ich selbst habe das Glück, dass mein Facharzt voll hinter mir steht. Wir kennen uns schon über ein Jahrzehnt, bei mir gibt es im Beruf Probleme, trotz dass ich wirklich eine schwierige Patientin war, schätzt er mich nun als Kollegin und gibt mir Rückendeckung.
Wenn ich dir einen Rat geben darf (ich weiß, Ratschläge sind auch Schläge), dann werde dir klar, was du willst und wie du das strategisch erreichen kannst. Das wird dir niemand abnehmen.
Das System steckt so voller Vorurteile und natürlich will keiner zahlen. Schau auf dich und überlege dir, wie du das bekommst was du möchtest. Das klingt so opportunistisch, aber ich glaube anders ist das gar nicht möglich.

Ich hab im Literatur Unterforum einen Thread zur Erwerbsminderungsrente eingestellt, vielleicht magst du denn mal anschauen.

Ich wünsche dir alles Gute.
Senif
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Re: Arbeitgeber: Konflikt -und Schwierigkeiten nach Aussteuerung

Beitrag von Senif »

Hallo belladonna,

ich mache das nicht am System fest, sondern an den Menschen. Ich hatte eine Gutachterin, da hat es mir die Schuhe ausgezogen. Das Ende war dann eine Ablehnung, wo sich dann auch die Klinik eingeschaltet hat. Es gibt sicher auch menschenachtendere Gutachter. Vielleicht hatte ich auch nur Pech. Allerdings sind mir solche Menschen öfter begegnet, z.B. auch beim sozialpsychiatrischen Dienst, die dann regelrecht Hilfe verweigert haben. Ich habe dann Gott sei Dank einen Platz in der PIA gefunden, wo ich auch wirklich unterstützt werde.
Ich denke, es ist ein Problem, dass man nicht individuell entscheidet, einfach über alle drüber bügelt, ob es passt oder nicht. In der Arbeitsagentur musste ich mich auch oft damit auseinander setzen, dass mir unterstellt wurde, ich wöllte ja nicht etc .... es mag sicher Menschen geben, die nicht wollen, aber das betrifft doch nicht jeden.
In der Folge landen auch viele schwer Kranke in total sinnlosen Maßnahmen, die alles andere als förderlich sind.

LG Senif
belladonna_
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Re: Arbeitgeber: Konflikt -und Schwierigkeiten nach Aussteuerung

Beitrag von belladonna_ »

Hallo Senif,

natürlich besteht das System aus den entsprechenden Menschen. Leider kann man sich oft nicht aussuchen, an wen man gerät. Es arbeiten da Leute, die haben meiner Meinung nach nichts in einem sozialen Beruf verloren. Deshalb meinte ich, man soll sich so verhalten, dass es zum gewünschten Ergebnis führt.

Ich hoffe, das war jetzt verständlicher.
DieNeue
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Re: Arbeitgeber: Konflikt -und Schwierigkeiten nach Aussteuerung

Beitrag von DieNeue »

Hallo T Ally,

wie geht es dir? Ich lasse dir mal liebe Umarmung da.

Liebe Grüße,
DieNeue
T Ally
Beiträge: 594
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Re: Arbeitgeber: Konflikt -und Schwierigkeiten nach Aussteuerung

Beitrag von T Ally »

Hallo,

nach einiger Zeit mal wieder eine Meldung von mir. Es ist total lieb, dass nach mir gefragt wird, das tut mir grad so gut.

Meine Maßnahme läuft weiterhin, ich war die letzten Wochen ziemlich aktiv in Praktika und bin total erschöpft. Neben den „Arbeitstagen“ mit fünf Arbeitsstunden und dem Pendeln mit öffentlichen Verkehrsmitteln lief quasi nichts. Dazu muss man sagen, dass die von mir zu nutzende Bahnstrecke seit mehreren Monaten laufend durch Bauarbeiten beeinträchtigt ist und kaum ein Zug pünktlich fährt, viele ausfallen. Das nervt zusätzlich.

Das Feedback aus den Praktika war durchweg gut, sogar Abschiedsgeschenke habe ich bekommen. Innerlich war ich am Ende.

Das Thema Erwerbsminderungsrente rückt in den Mittelpunkt. Ich habe bei der DRV nachgefragt und die potenziellen Höhen erfragt (für die volle und Teil EMR). Dazu wurde ich von den Fachkräften der Reha aufgefordert, um eine Entscheidungsgrundlage zu schaffen. Sozusagen Fakten schaffen, um auf dieser Basis nachhaltig entscheiden zu können.
Mein innerer Kampf ist davon unabhängig und quält mich. Jedoch sehe ich langsam ein, dass ich emotional momentan nicht belastbar für den ersten Arbeitsmarkt bin. Ich möchte so gern einmal richtig zur Ruhe kommen können und nichts müssen. Nicht zum Arzt für eine AU, nicht zum Amt, mich nicht rechtfertigen müssen …

Meine Therapeutensuche ist weiterhin ein Desaster. Ich habe viel telefoniert, Anrufbeantworter besprochen, auf Anforderung Online Formulare ausgefüllt und und und …
Ich bekam sogar Rückrufe; in der Landeshauptstadt ist der Markt jedoch tot, es gibt keine Plätze, keine Wartelisten, teilweise keinerlei Reaktion. Trotz angegebener Telefonzeiten ist kein Kontakt möglich. In einem Ausbildungsinstitut stehe ich seit zwei Jahren auf der Warteliste – nichts passiert.

Jetzt hatte ich etwas weiter entfernt wieder mal zwei Sprechstundentermine in unterschiedlichen Praxen und was ist das Fazit: Abgewiesen!
Ich habe die Hoffnung verloren. Ich bin zu gestört um Hilfe zu bekommen. Ich bin es nicht wert.
Die Formulare zu absolvierten Sprechstunden sammeln sich bei mir an, einen Therapieplatz habe ich nicht und habe auch die Hoffnung verloren.

Nun muss ich versuchen, mich wieder zusammenzusetzen und gucken, ob ich den Mut irgendwo finde, um doch irgendwie weiterzumachen.

Hinzu kommt noch ein weiteres Problem: Meine Fachärztin hat mir im letzten Termin mitgeteilt, dass bei meinem Medikament Milnacipran die Zuzahlung auf 80 € gestiegen ist.
Ich hatte bei ADs ohnehin immer das Gefühl, dass sie nicht wirken, so haben wir uns aufs Absetzen geeinigt und Freitag bekomme ich dann ein Rezept für Elvanse, statt bisher Medikinet. Vom Medikinet war ich sehr zittrig und mein Puls war deutlich höher als sonst. Ob statt des Milnaciprans dann noch ein anderes AD hinzukommt, wird sich herausstellen.
Durch das fehlende Medikament bin ich jedenfalls sehr labil, dünnhäutig, empfindlich und Magen und Darm zeigen ein Eigenleben. Also hat es wohl doch gewirkt.

So weit mein aktueller Stand. Neben dem intensiven Lesen von Beiträgen hier habe ich es leider nicht geschafft, mich mal zu äußern. Aber ich bin regelmäßig hier als Leserin.

Liebe Grüße ans Euch alle und bleibt tapfer!
Heiligendamm2020
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Re: Arbeitgeber: Konflikt -und Schwierigkeiten nach Aussteuerung

Beitrag von Heiligendamm2020 »

Hallo T_Ally!

Es hat mich gefreut, dass du wieder mal hast von dir hören lassen.
Auch wenn es alles anderes als positiv klingt, was du schreibst.
Aber ich kann dir alles voll nachfühlen, denn ganz ähnlich sah es bei mir Anfang ´22 auch aus.
Meine LTA hat im Abschlussbericht nur die Empfehlung zur EW-Rente enthalten.
Mittlerweile kämpfe ich dafür, was für eine Farce.
Die AfA ist für mich nicht mehr zuständig als Kostenträger, da ich auch nach deren Gutachten nicht
mehr arbeitsfähig, ergo nicht mehr vermittelbar bin.
Nach einem endlosen Telefonat mit der DRV heute konnte ich immerhin in Erfahrung bringen, dass das
zuständige Sozialgericht einen neuen Gutachter zu Rate ziehen soll für die Entscheidungsfindung.
Ich soll bis Ende des Jahres abwarten, ob ein Urteil in meiner Klage gefällt wird oder ähnliches.
Ab Februar `24 stehe ich ohne Leistungen da. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll.
Dabei ist mein Kopf so voll vom langen Klinikaufenthalt und der neuen Diagnose, die mir gestellt wurde.

Bleib auch du tapfer, es muss immer weitergehen!
Flieht - ihr Narren!
Senif
Beiträge: 1131
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Re: Arbeitgeber: Konflikt -und Schwierigkeiten nach Aussteuerung

Beitrag von Senif »

Hallo Heiligendamm,

kannst du nicht vorsorglich ab Februar Bürgergeld beantragen, wenn da noch kein Urteil gefällt ist ? Also bevor du ganz ohne Leistung dastehst ?

LG Senif
Schlumpffine
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Registriert: 3. Mai 2020, 18:29

Re: Arbeitgeber: Konflikt -und Schwierigkeiten nach Aussteuerung

Beitrag von Schlumpffine »

Hallo Heiligendamm2020 ,
was ist mit dem § 145 SGB V (Nahtlosigkeitsregelung)? Einfach mal die Fachanweisung runterladen und mit der Arge besprechen.
Gruß Schlupffine
Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt. Konfuzius
Worte haben die Macht zu zerstören und zu heilen. Wenn Worte sowohl wahr als auch freundlich sind, können sie unsere Welt verändern. “~ Buddha
Heiligendamm2020
Beiträge: 406
Registriert: 16. Dez 2020, 20:24

Re: Arbeitgeber: Konflikt -und Schwierigkeiten nach Aussteuerung

Beitrag von Heiligendamm2020 »

Hallo Senif!
Danke für deinen Worte, aber Bürgergeld kommt für mich weder in Frage (grundsätzlich) noch zum tragen, da
wir als Bedarfsgemeinschaft eh zuviel haben, um noch großartig Anspruch zu haben.

Hallo Schlumpffine!
Nahtlosigkeit ist bei mir längst ausgereizt, im Feb. 24 endet mein Anspruch auf ALG1.
Flieht - ihr Narren!
T Ally
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Re: Arbeitgeber: Konflikt -und Schwierigkeiten nach Aussteuerung

Beitrag von T Ally »

Heiligendamm2020 hat geschrieben: 23. Nov 2023, 14:40 Nach einem endlosen Telefonat mit der DRV heute konnte ich immerhin in Erfahrung bringen, dass das
zuständige Sozialgericht einen neuen Gutachter zu Rate ziehen soll für die Entscheidungsfindung.
Ich soll bis Ende des Jahres abwarten, ob ein Urteil in meiner Klage gefällt wird oder ähnliches.
Ab Februar `24 stehe ich ohne Leistungen da. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll.
Dabei ist mein Kopf so voll vom langen Klinikaufenthalt und der neuen Diagnose, die mir gestellt wurde.
Moin Heiligendamm,

das klingt übel bei Dir. Gerade diese Unsicherheiten machen mich fertig. Daher denke ich, ich muss unbedingt wieder arbeiten gehen. Denn auch mein Kranken- oder Arbeitslosengeld ist bald am Ende. Bis dahin würde die DRV bei einem Rentenantrag zum Ende der Maßnahme niemals die Entscheidung getroffen haben. Und wenn die Entscheidund eine Ablehnung ist, dann bin ich am Ende.
Denn HartzIV wurde mir bereits einmal abgelehnt. Ich bin allein für mich verantwortlich, muss also sehen, wie ich klarkomme. Wenn kein Geld reinkommt ist das angsparte Bisschen bei selbstzuzahlender Krankenversicherung und den Wohn- und Lebenshaltungskosten ganz schnell weg.

Ich drücke Dir die Daumen, dass es für Dich bald eine Entscheidung gibt und Du dann weisst, woran Du bist!

Alles Gute für Dich!
T Ally
Beiträge: 594
Registriert: 30. Jul 2014, 14:34

Re: Arbeitgeber: Konflikt -und Schwierigkeiten nach Aussteuerung

Beitrag von T Ally »

Hallo an alle interessierten,

in der vergangenen Woche habe ich ein weiteres Praktikum gemacht. Das hat mir ganz gut gefallen, aber Jobs gibt es da leider derzeit nicht. Zudem frage ich mich, wie ich im vollen Erwerbsleben durchhalten würde. Wie lange würde ich das schaffen?

Ich musste zum Praktikum eine kurze Strecke mit dert Bahn fahren, ganze 8 Minuten dauert die Fahrt normalerweise.
Ich war nicht einen Tag pünktlich. Und ich habe schon mit einem Zug 90 Minuten vor "Arbeitsbeginn" geplant. Leider zeigt die Bahn gerade kosequent, dass sie es nicht kann. Ich habe bei zweistelligen Minustemperaturen lange am Bahnsteig gefroren und bin dann irgendwann durch die Stadt gelaufen um möglichst pünktlich zu kommen.
Das nur zum Durcheinander drumherum ums Praktikum.

Heute war ich dann wieder in der Maßnahme und bin total erledigt. Schon heute morgen merkte ich, dass ich kaum Kraft habe. Natürlich bin ich los und habe den Tag durchgestanden.
Sonst kann ich viel und gut reden, das ist für einige Psychologen auch ein Indiz für die ADHS, zusätzlich zu meinen springenden Gedanken und Impulsen. Heute mochte ich einfach nicht reden. Jede Ansprache hat mich überfordert, mir stiegen die Tränen in die Augen. Es war zuviel.

Ich weiß einfach nicht, wie es weitergehen kann oder soll. Ich sehe aktuell kein Licht für mich.
Einerseits sehne ich mich in die Rente um endlich einmal wirklich zur Ruhe zu kommen. Mich nicht krank melden zu müssen. Termine und Anforderungen nicht im Blick halten zu müssen.
Andererseits habe ich Angst total zu versumpfen ohne jede Anforderung und äußere Struktur.

Soviel erst eimal, ich bin wirklich platt und lege mich jetzt aufs Sofa. Und hoffe, heute Nacht schlafen zu können.

Liebe Grüße an alle, ich freue mich über jede Reaktion hier, zeigt mir das doch, dass ich gelesen (gesehen) werde :)
(Mein Grundgefühl ist, es nicht wert zu sein, gesehen zu werden.)
Niri
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Registriert: 21. Mai 2022, 12:26

Re: Arbeitgeber: Konflikt -und Schwierigkeiten nach Aussteuerung

Beitrag von Niri »

Liebe T Ally,

ich les dich und deine Situation berührt mich sehr.
Deine Geschichte hab ich jetzt nicht zurück gelesen, nur deine heutigen Beiträge und es tut mir sehr leid, wie schwierig die Situation für dich gerade ist.
Du hast meine Bewunderung, wie sehr du kämpfst und dich anscheinend durchbeißt.
Bitte verzweifle nicht.
Keine Ahnung wann und wie, aber es wird anders werden, nichts bleibt wie es ist.

In meinem Leben waren viele Jahre ein bitterer Kampf und heute ist vieles richtig, richtig gut. Vielleicht tröstet dich das ein bißchen.....

Ganz liebe Grüße
Niri
Suchende2
Beiträge: 1203
Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Arbeitgeber: Konflikt -und Schwierigkeiten nach Aussteuerung

Beitrag von Suchende2 »

Hallo T Ally,

Du wirst gesehen, auch wenn eventuell nicht so viele Antworten kommen.
Normalerweise lese ich in diesem Thread nur mit, aber für Dich mache ich heute eine Ausnahme. :-)

Den Kampf, den Du gerade kämpfst, habe ich in etwas anderer Form hinter mir.
Ich fühle mit Dir!

Alles Gute,
Suchende
Senif
Beiträge: 1131
Registriert: 23. Jul 2023, 21:42

Re: Arbeitgeber: Konflikt -und Schwierigkeiten nach Aussteuerung

Beitrag von Senif »

Hallo T Ally,

ich habe jetzt nicht alles nachlesen können. Hast du denn einen Rentenantrag gestellt ? Oder wartest du, dass dir jemand sagt, dass du einen stellen sollst ? AfA ?
Klar kann so ein Antrag auch abgelehnt werden, dann Widerspruch etc .... das kostet Kraft.
Ist es denn jetzt immer noch so, dass das Bürgergeld gestrichen wird, wenn man keine Bewerbungen schreibt ? Man kann auch Bewerbungen schreiben, die nicht so viel Aussicht haben.
Behördenkram ist nicht so meins :shock:

Wie war das mit dem Praktikum jetzt ? Warst du da auch k.o. ? Oder ist dieses k.o. verstärkt in der Maßnahme ? Dann könnte es ja mit der Einrichtung zu tun haben.

Ich war auch mal in einem BTZ und ich habe mittlerweile eine ganz eigene Meinung über diese Pseuderehabilitation .... ich halte das nur sinnvoll für bestimmte Personengruppen. Ich war damals einfach zu krank für so eine Maßnahme, aber es hat keiner gesehen und ich habe mich nicht getraut abzubrechen. Weil ich viel zu sehr auf andere gehört habe und auch selbst noch in dem Hamsterrad drin war.
Und jetzt ist mein Gefühl so, dass ich, wenn ich krank bin, nicht rehafähig bin und wenn ich gesund bin, keine Reha brauche. Und für so eine Reha, muss man ja 4h arbeitsfähig sein. Drunter gab es gar nichts.
Ich kam sogar zwischendurch mal auf den Gedanken, dass die Einrichtungen ja auch Geld verdienen wollen.

Wichtig erscheint mir glaub ich, dass du mehr auf dich selbst hörst. Du fühlst dich krank, dann bist du krank und nicht rehafähig. Schätze deine Arbeitsfähigkeit selbst ein und höre nicht auf andere, die gar nicht in dir drin stecken können.

LG Senif
Heiligendamm2020
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Registriert: 16. Dez 2020, 20:24

Re: Arbeitgeber: Konflikt -und Schwierigkeiten nach Aussteuerung

Beitrag von Heiligendamm2020 »

@T_Ally

Ich lese dich und ich sehe dich, sei dir dessen gewiss.
Flieht - ihr Narren!
Heiligendamm2020
Beiträge: 406
Registriert: 16. Dez 2020, 20:24

Re: Arbeitgeber: Konflikt -und Schwierigkeiten nach Aussteuerung

Beitrag von Heiligendamm2020 »

Stellt euch mal folgende Konstellation vor:

Rentenversicherung sagt nach Gutachten: 6 Stunden und mehr leistungsfähig, deshalb keine Erwerbsminderungsrente.
Ärztlicher Dienst AfA sagt nach Gutachten: bis 3 Stunden leistungsfähig, deshalb keine Vermittelbarkeit

Nun bietet sich die Möglichkeit im Rahmen der LTA eine spezielle Maßnahme für eine berufliche Re-Integration zu besuchen, ABER!!!!
.....da nur 3 Stunden leistungsfähig, keine Re-Integration in den 1. Arbeitsmarkt perspektivisch möglich - ergo Maßnahme gestorben.

Das habe ich jetzt die letzten Tage alles durchgemacht und bin beinahe durchgedreht. Zig Telefonate, Mails, Vor-Ort Termine usw..
Meine Reha-Fachberaterin ist jedoch super empathisch und clever. Sie möchte mir unbedingt helfen und macht echt alles dafür.
Das Gutachten der Rentenversicherung ist wenige Tage "jünger" als das der AfA, wird bei der Betrachtung deshalb mehr gewichtet, da "neuer".
Deshalb (das habe ich bis jetzt leider nur mündlich) wird das Gutachten der AfA nicht mit zu Rate gezogen und mein
Antrag auf LTA wird wohl stattgegeben. Ich darf voraussichtlich ab 02/2024 für 12 Monate diese Maßnahme besuchen.
Wenn ich das jetzt noch schriftlich bekomme, dann habe ich ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. :-)
Flieht - ihr Narren!
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