Extra jedes Quartal zusätzlich zum Hausarzt, obwohl in fachärztlicher Behandlung?

[Chrissi 14]

Hallo an alle,

ich habe folgendes Problem.

Meine Hausärztin, bei der ich erst seit Juni 2021 bin, möchte jetzt plötzlich, dass ich einmal im Quartal auch noch zu ihr komme, weil ich angeblich sonst meinen Status schwerwiegend chronisch krank verliere. Ich bin aber seit nun 10 Jahren schon in einer PIA bei meiner dortigen Fachärztin 2 Mal im Quartal in Behandlung. Ich muss mir halt leider jedes Quartal auch die Überweisung für die PIA bei meiner Hausärztin holen. Dies macht meistens meine Mutter bei der Anmeldung, also bei den Schwestern. Ich gehe nur sehr selten mal zum Hausarzt. Wozu auch, wenn ich nichts habe, was sie behandelt?

Schwerwiegend chronisch krank bin ich auch schon seit knapp 10 Jahren, wurde damals von meiner Fachärztin bescheinigt und liegt der Krankenkasse auch vor und bin jedes Jahr von der Zuzahlung befreit, wenn ich meinen Jahresanteil (1%) bezahlt habe.

Das hat sie übrigens diese Woche zu meiner Mutter gesagt als diese bei ihr war.

Ich habe dann einfach bei meiner Krankenkasse angerufen und da nachgefragt, ob das stimmt. Und die versicherten mir, dass ich diesen Status nicht verliere und es reicht, wenn ich regelmäßig zu meiner Fachärztin gehe.

Geht es Jemanden ähnlich? Müsst ihr auch trotz Facharzt, zusätzlich zum Hausarzt?

Für mich ist das auch nicht so einfach, weil es dort im Wartezimmer immer voll und laut ist und ich seit einer Hirn-OP sehr lärmempfindlich bin und dann oft starke Kopfschmerzen bekomme. Und das versuche ich natürlich zu vermeiden, wenn es nicht sein muss.

Kann meine Hausärztin mir zukünftig die notwendige Überweisung für die PIA (die PIA verlangt immer eine Überweisung) verweigern, wenn ich nicht zu ihr komme jedes Quartal?

Ich bin echt unsicher, wie ich mich nun verhalten soll. Schon wieder den Hausarzt wechseln wird sehr schwierig, da hier keiner mehr neue Patienten annimmt und so viel Auswahl gibt es hier auch nicht mehr.
Fakt ist, ich möchte nicht noch extra zur Hausärztin, wenn ich nichts weiter habe.


Viele Grüße
Chrissi

[Mikado83]

Hallo Chrissi.

Also ich bekomme meine überweisung für die PIA immer ohne in der Sprechstunde zu sein, aber es gibt Ärzte die den Kontakt wollen.
Ich bekäme zum Beispiel bei meiner PIA kein Rezept mehr, wenn ich ich nicht in die Sprechstunde ginge....

Mein Orthopäde wiederum lässt mich nicht in die Sprechstunde, obwohl ich mit meiner derzeitigien Beeinträchtigung dringend rein müsste.

[Gartenkobold]

Hallo Chrissi,

ich habe auch die Chronikerbescheinigung, bei mir wurde diese nur einmalig ausgestellt und die Bescheinigung muss auch nicht erneuert werden. Meines Wissens verliert man den Status chronisch krank nicht, wenn man nicht quartalsweise zum Hausarzt geht

LG Gartenkobold

[Chrissi 14]

Hallo Mikado,

in der PIA gehe ich ja alle 6 Wochen auch rein zu meiner Ärztin. Das brauche ich auch einfach. Aber bei der Hausärztin ergibt das für mich keinen Sinn. Sie behandelt meine chronischen Krankheiten ja gar nicht. Medikamente bekomme ich auch von meiner Ärztin in der PIA. Bei meiner Mutter ist das etwas anderes. Sie bekommt ihre Bluthochdruckmedikamente von ihr, aber ich doch nicht.

Ich weigere mich innerlich sehr dagegen, da jetzt auch noch hin zu müssen. Ist für mich Stress. Ich kenne sie ja auch noch nicht so gut. Ich war bis jetzt nur 2 Mal bei ihr drin. Einmal ganz am Anfang und einmal letztes Jahr nach meinem ersten und bisher einmaligen Krampfanfall. Ich habe keine Epilepsie. Ich habe aber eben einen Hydrocephalus internus, der aber schon seit bald 5 Jahren bekannt und auch operiert ist. Trotz OP ist der Hydrocephalus weiterhin ausgeprägt. Daran ändert sich auch nichts und es macht auch keiner weiter etwas dagegen. Auch meine oft starken Kopfschmerzen behandel ich selbst, weil ich selbst weiß, welches Schmerzmittel in welcher Dosis hilft. Ich weiß, dass das manche Ärzte zu hoch finden, aber weniger schlägt da nicht an.



Hallo Gartenkobold,

das denke ich ja auch und meine Krankenkasse sagte auch, dass sich an chronischen Erkrankungen in der Regel ja auch nichts mehr ändert. Die sagen, ich muss mir da keine Sorgen machen.
Kann mir denn meine Ärztin zukünftig die Überweisung verweigern, wenn ich nicht zu ihr reinkomme?



Dankende Grüße
Chrissi

[Gartenkobold]

Hallo Chrissi,

ob sie rechtlich gesehen Dir eine Überweisung verweigern kann weiß ich nicht. Nach ihrem Gusto, kann sie es, was aber nicht für Deine Hausärztin sprechen würde. Ich hatte das schon ein paar mal, dass ich nach einer Überweisung z.B. zum Psychiater gefragt habe aber auch zum Endokrinologen und diese nicht erhalten habe. Da half es nur die Hausärztin zu wechseln.

LG Gartenkobold

[SonneundDunkenheit]

Hallo Chrissi
Ich bin jetzt Mal provokant und ergreife Partei für die Hausärztin.
Sie möchte wissen, wie es ihren Patienten geht und vielleicht auch Hilfestellung geben. Da du noch nicht lange bei ihr Behandlung bist, weiß sie auch wenig über dich und du über ihre Arbeitsweise und Möglichkeiten. Sie gibt nicht nur einen Schein raus und deligiert.
Bekommt sie denn von der PIA regelmäßig Befundberichte? Wahrscheinlich eher nein. Wie soll sie sich also ein eigenes Bild von dir machen?
Ich sehe es eher kritisch, dass du deine Schmerzen nach eigenen Ermessen mit Medikamenten behandelst, aber hier entscheidet jeder für sich selbst. Irgendwer muss sie dir ja verschreiben (wenn sie entsprechend hohe Wirkstoffanteile haben).
Ein Hausarzt, der genauer hinschaut, ist Gold wert.
Ja, er behandelt deine spezifische Erkrankungen nicht, aber er sieht dich als Ganzes und schaut im Zusammenspiel aller gesundheitlichen Faktoren auf dich.
Schönen Sonntag noch.

[Nachtmensch]

Hallo Chrissi,

es gibt da so einiges, dass ich nicht so nachvollziehen kann. Bei mir verhält es sich folgendermaßen. Ich hatte nur eine einzige Überweisung in die Pia und brauche keine weitere mehr. Wenn ich dort in Behandlung bin und ein neues Quartal beginnt, wird einfach meine Versichertenkarte eingelesen und gut. Bei meiner Hausärztin, von der ich ja Medikamente für eine andere chronische Erkrankung bekomme, muss ich natürlich auch quartalsmäßig meine Versichertenkarte einlesen lassen, denn sonst erhalte ich keine Rezepte oder Überweisungen zu anderen Fachärzten. Natürlich handhaben es manche Ärzte auch so, dass jemand in Vertretung eines Erkrankten die Versichertenkarte mitbringen kann, aber das beruht auf einer individuellen Vertrauensbasis. Ärzte sind nämlich tatsächlich gehalten, zu prüfen ob der Versicherte auch zur Karte passt. Das deine Hausärztin Dich da bisweilen sehen möchte, ist eigentlich ihre Pflicht. Aber selbstverständlich könnte sie dass auch im Rahmen eines Hausbesuchs, nur das gilt es individuell zu besprechen. Falls Du aber keinerlei Leistungen deiner Hausärztin beanspruchst, steht es Dir natürlich frei, sie nicht quartalsweise zu Besuchen.

VG Nachtmensch

[Gartenkobold]

Bei mir war es so, dass ich natürlich bei der Ärztin drin war, es wurde auch meine Karte eingelesen, und nach einer Überweisung zum Psychiater fragte und diese nicht bekam. Die Ärztin befand es nicht für nötig.

Ich würde mich freuen, wenn ich eine solche Hausärztin hätte. 4x im Jahr würde ich auch nicht reinwollen, aber 2x im Jahr schon.
Dann könnte ich meinen Impfschutz überprüfen und auffrischen lassen, was ja für meine Berufsausübung und auch für die LTA wichtig ist. Um die Abnahme von Laborwerten und um ein EKG bitten (Eisen, Vitamin B12, D) denn das hat die Psychiaterin nie gemacht und ich habe eigentlich immer einen Mangel, wenn das mal überprüft wird, z.B. während der Reha und das kann eben auch Auswirkungen auf psychische Erkrankungen haben. Es kann sinnvoll sein, dort regelmäßig hin- und reinzugehen und vielleicht kannst Du beim Warten in einer ruhigen Ecke sitzen?

[MissMikse]

Hallo,

vielleicht geht auch, dass du morgens direkt als erstes kommst und direkt ins Sprechzimmer kannst? Oder mittags als letztes, wenn es nicht mehr so voll ist?

Ich sehe es auch eher so, dass die Ärztin wissen möchte, wie es ihren Patienten geht und ob die Verschreibungen und Überweisungen so aktuell nach wie vor Sinn machen. Sie kann nicht einfach jahrelang weiter verschreiben, ohne auch mal eine Kontrolle zu machen. Das sieht die KK sonst ggf. auch irgendwann kritisch.

Liebe Grüße

[Chrissi 14]

Hallo an alle hier nochmal,

nochmal zur Erklärung. Ich MUSS jedes Quartal eine neue Überweisung für die PIA haben. Das ist hier so. Und ich bekomme von meiner Fachärztin in der PIA meine notwendigen Medikamente verschrieben. Und die Blutwerte werden schon alleine wegen der Medikamente auch dort regelmäßig kontrolliert. EKG wird auch immer mal wieder gemacht, in der PIA.

Von meiner Hausärztin bekomme ich nichts. Sie kennt meine Krankengeschichte und natürlich bekommt sie auch Berichte aus der PIA, wenn auch nicht sooo oft. In der PIA haben sie nur wenige Ärzte und die sind alle überlastet. Meine Fachärztin sagte auch schon mal zu mir, dass sie das gar nicht schafft, immer solche Berichte zu schreiben und es ändert sich ja auch im Prinzip nichts bei mir.

Ich war auch schon extra ganz früh bei meiner Hausärztin, letztes Jahr einen Tag nach meinem Krampfanfall. Da musste ich trotzdem ziemlich lange warten, weil andere die später kamen vorgezogen wurden. Dabei hatte ich es extra bei den Schwestern gesagt. Ich darf nur bis höchstens 10 Uhr morgens kommen. Danach ist Infektionssprechstunde und nachmittags nur für Berufstätige, Schüler und Studenten.
Ich gehe ja sowieso grundsätzlich frühmorgens zum Arzt. Ich bin EM-Rentnerin.
Meinen Krampfanfall letztes Jahr bekam ich nachdem ich sehr sehr starke Kopfschmerzen hatte, auch durch Lärm um mich rum. Dann kam starke Übelkeit dazu und ich fiel um und krampfte. Ich landete mit RTW und Notarzt in der Notaufnahme. DAS möchte ich nie wieder. Deshalb versuche ich, soweit es geht, zu viel Lärm um mich rum zu vermeiden.

Im Übrigen hatte meine Hausärztin da nur den Bericht von der Notaufnahme kurz durchgelesen, ihn zur Seite gelegt und das wars. Dann war ich fertig bei ihr. Eine ruhige Ecke gibt es da nicht. Es ist eine Gemeinschaftspraxis mit 3 Ärztinnen. Da stehen die Leute auch mal noch im Hausflur.

So, ich gehe jetzt eine Runde spazieren. Ich muss mal raus, weil ich mal wieder sehr unruhig bin. Kommende Woche habe ich zum Glück auch wieder einen Termin bei meiner Fachärztin in der PIA.



Viele Grüße
Chrissi

[Gartenkobold]

Hallo Chrissi,

ich hatte mal 39°C Fieber und wohnte in der Nähe der Praxis meiner HA. Da lief der Termin auf Zuruf, da ich so krank dann dort nicht sitzen wollte (und im Nachhinein, ja das war richtig, den ich hätte andere Patienten anstecken können). Vielleicht ruft die Praxis kurz an, wenn absehbar ist, dass Du an der Reihe bist und Du machst Dich dann auf den Weg.

Wenn alle Vorschläge nix sind, sich das Problem sich durch ein offenes Gespräch mit der Ärztin nicht lösen lässt....Du könntest ihr das mit der Chronikerbescheinigung ja erklären, Du hättest bei der KK gefragt, Du könntest Ich-Botschaften formulieren...z.B. Ich fühle mich unter Druck gesetzt wegen der Chronikerbescheinigung.... Wenn sich das Problem durch offene Kommunikation nicht lösen lässt...Du könntest sie ja fragen welches Ansinnen sie hat mit dem 4x im Jahr vorbei kommen und erklären wo Du Deine Medikamente herbekommst und welche Laborwerte wann gemacht werden usw.
Wenn sie es dann immer noch will, dass Du vorbei kommst und Dir keinen plausiblen Grund nennen kann, dann würde ich wechseln.
Konflikte kann man aber auch lösen, vorausgesetzt beide Seiten lenken ein, so wie es für die jeweilige Person in Ordnung ist. Lässt sich der Konflikt nicht lösen und ist dies in der starren Haltung der Ärztin begründet, dann ja könntest Du Dich entweder arrangieren oder wechseln.
Ich komm mit - friss, oder stirb-Personen nicht klar, aber mir steht es dann ja frei zu gehen. Vorher hinterfrage ich jedoch meinen Anteil am Konflikt, wie habe ich kommuniziert, habe ich gesagt wie es mir mit der Haltung das Gegenüber geht und was ich brauche. Hat sich darauf hin nix verändert, habe ich es mehrfach versucht darüber zu reden und auszudrücken was ich brauche und was mir wichtig ist. Ist das der Fall gehe ich guten Gewissens, denn dann habe ich soweit mir möglich nicht zum Problem beigetragen und war daran interessiert den Konflikt zu lösen. Brachte das nichts, muss das Problem wohl beim Gegenüber und in der Verantwortung des Gegenüber liegen. Wichtig ist mir das klärende Gespräch zu suchen. Vielleicht weiß Deine Hausärztin ja nicht was ihre Forderung bei Dir auslöst, hast Du sie darauf angesprochen?

LG Gartenkobold