Depression und Klinikaufenthalt

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Xrissie45
Beiträge: 1
Registriert: 10. Apr 2023, 12:36

Depression und Klinikaufenthalt

Beitrag von Xrissie45 »

Ich habe Diagnose schwere Depression
Habe morgen Termin in einer Klinik
Kann zuhause nichts machen, sitze eigentlich nur herum

Nun habe ich überlegt und eigentlich ist es seit dem Wechsel der Pille so schlimm- ich muss die Pille nehmen wegen einer Bluterkrankung damit ich nicht blute

kann das daher so schlimm sein? oder war tendenz schon vorher da?

können Antidepressiva überhaupt wirken wenn es an der Pille liegt?

Zudem nehme ich eine Schlaftablette abends Zolpidelm die laut der Klinik Ärztin weg muss da sie angeblich süchtig macht (nehme es schon 5 Jahre)
Gartenkobold
Beiträge: 2054
Registriert: 9. Jul 2020, 09:26

Re: Depression und Klinikaufenthalt

Beitrag von Gartenkobold »

Hallo Xrissie45,

ich nehme die Pille auch damit ich nicht so viel Blut verliere, da ich eine spezielle Form von Endometriose habe. Mehrere Pillen habe ich ausprobieren und besonders der Pillenwechsel hat meine Stimmung verschlechtert. Ich habe viel nachgelesen (auch Paper und wissenschaftliche Datenbanken) und ein Einfluss von Hormonen/Pille auf die Stimmung wird beschrieben und ich habe das so auch erlebt.
Aber beim PMDS - beim Prämenstuellen Dysphorischen Syndrom kann die Pille auch helfen, da das Gehirn durch die natürlichen Schwankungen des Zyklus beeinflusst wird, geht bei mir bis zur ausgeprägten Depression mit Suizidgedanken. Die Pille kann die Stimmung verschlechtern, kann aber beim PMDS auch helfen (bestimmte Pillen). Es ist leider wie bei ADs ein Ausprobieren und die Pillenwechsel habe ich als schlimm empfunden. Gyns ist das allerdings meist egal, die Pille würde keine Depressionen verursachen.
Ich habe es 2 Jahre ohne Pille versucht, bis das mit den Blutungen zu schlimm wurde und bin jetzt bei einer Pille gelandet, die einigermaßen geht - stimmungstechnisch und die das PMDS abfedert.
Man muss bedenken das ein einmonatiger (28 Tage) Zyklus von der Pharmakologie eher langsam ist. Es dauert bis man was sagen kann - besser, schlechter usw. Weil es dauert bis sich das alles eingependelt hat, deshalb versuche ich geduldig zu sein und keine Wunder zu erwarten. Zwei Pillen habe ich mehrere Jahre genommen, eine 3 Monate probiert (minimale Dauer um was sagen zu können). Die jetzige nehme ich ein paar Wochen. Ich habe mir eine auf psychische Erkrankungen spezialisierte Gyn gesucht und diese hat mich ganz gut beraten. Wichtig wäre auch die Eisenwerte zu überprüfen (Ferritin) denn ein Eisenmangel durch Blutverlust kann auch depressiv machen.
Antidepressiva habe ich auch ausprobiert und würde die Wirkung von ADs auf die Depression stärker als die Wirkung der Pille auf die Depression einschätzen (logisch dafür wurden ADs entwickelt). Es könnte Dir trotz Pille mit ADs besser gehen, doch die Ärzte in der Klinik können Dich hoffentlich dazu beraten.

LG und gute Besserung!
Gartenkobold
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