Zweifel an aktueller Behandlung

[Muli07]

Hallo ihr Lieben,

ich mache mir aktuell totale Vorwürfe.
Ich habe mich entgegen meiner Therapeutin nun für einen Aufenthalt in einer Tagesklinik entschieden.
Meine Therapeutin hat sehr viele widersprüchliche Aussagen getroffen und wollte mit mehreren Fragen mich in eine Richtung drängen. Während der Sitzung mit ihr hat sie das auch geschafft, weil alles so logisch klang, aber im Nachhinein ist mir dies aufgefallen. Auch meine lebensmüden Gedanken hat sie einfach gar nicht wahrgenommen und fühle mich einfach nicht ernst genommen.

Ich zweifel schon zwischendurch selbst an mir, ob ich mir alles nur einbilde. Aber mir geht es seit Wochen immer schlechter statt besser.

Und jetzt habe ich auch noch ein schlechtes Gewissen ggü. meiner Therapeutin, dass ich sie einfach übergangen habe, obwohl ich ihr ja eigentlich nichts schuldig bin.

Jemand von euch schon mal sowas mitgemacht und kann berichten wie man am besten in solchen Situationen mit diesem schlechten Gewissen und den Zweifeln umgehen kann?

Liebe Grüße und einen schönen Mittwochabend!

[Suchende2]

Hallo Muli07,

zu meinem Glück hat meine Therapeutin den Tagesklinikaufenthalt unterstützt.

Ich finde Deine Entscheidung richtig und gut. Du sorgst für Dich. Das ist Deine Aufgabe!
Meine Therapeutin sagt immer, ich kenne mich am besten und kann daher am besten entscheiden, was für mich zur Zeit richtig ist.

Ich wünsche Dir einen schnellen Starttermin in der Tagesklinik und dort gute Behandler.
Und hier wünsche ich Dir noch viele ermutigende Antworten.

Alles Gute,
Suchende

[Muli07]

Danke dir!
Ja einen Starttermin habe ich bereits für nächste Woche, dank meiner Hausärztin, die mir das Ganze auch empfohlen hat

[MissMikse]

Hallo Muli,

für mich klingt es auch so, als wäre es die für dich richtige Entscheidung gewesen. Und manchmal muss man dabei die Wünsche/Bedürfnisse/Ansprüche von jemand anderem hintenanstellen. Wenn deine Hausärztin die Entscheidung ebenfalls unterstützt, spricht das doch dafür, dass es gut und richtig war. Und manchmal passt es halt einfach nicht mit dem Therapeuten. Dann darf man auch gehen, statt sich weiter rum zu quälen und sowohl deine als auch die Zeit des Therapeuten zu verschwenden (der für jemand anderen vielleicht genau der Richtige ist, aber halt nicht für dich).

Ich wünsch dir alles Gute für die Zeit in der Klinik und dass du dort die Hilfe findest, die du brauchst!
Liebe Grüße

[Muli07]

Danke!
Ich glaube ich sollte den Gedanken, dass ich meiner Therapeutin etwas schuldig bin oder sie stolz machen will zurückschrauben.

[MissMikse]

Es geht in der Therapie UM DICH! Nicht um deine Therapeutin und darum, SIE stolz und glücklich zu machen. DU sollst stolz und glücklich sein über deine eigenen Fortschritte.

LG

[Lavendel64]

Therapeuten sind auch nur Menschen. Wie es wirklich in Dir aussieht, weisst nur Du.

Meine Therapie wurde aus solchen Gründen abgebrochen. Meine Therapeutin bestand darauf, dass es nur eine Möglichkeit des Handelns gibt, zu der ich nicht bereit war. Ich wollte daran arbeiten, den IST-Zustand für mich zu akzeptieren, da sich das richtig anfühlte. Der Weg der Therapeutin beinhaltete das Risiko, die Familie völlig zu zerstören, dazu war ich nicht bereit.
Statt mich auf dem Weg zu begleiten, sah sie keinen Sinn mehr in der Therapie und beendete diese. Glücklicherweise war ich zu dem Zeitpunkt stabil genug, das akzeptieren zu können.

Therapeuten sind nicht allwissend und haben ein Bild von der Welt - das mus snicht mit deinem Bild überein stimmen. Ob nun bewusst oder unbewusst ein Risiko der Beeinflussung ist immer vorhanden. Also ruhig die Ratschläge überdenken.
LG Lavendel