Hilflosigkeit und große Scham

Dora20
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Re: Hilflosigkeit und große Scham

Beitrag von Dora20 »

Liebe Eva,

nur ganz kurz möchte ich dir antworten und dir für deine lieben Worte danken!
Ich war während der Coronazeit viel im Forum.
Da habe ich auch Malu lieben und schätzen gelernt.
Huhu Malu! :hello:

Seit ca. 1 Jahr versuche ich, mehr "in der Realität" (draußen) zu leben. So gut ich kann.

Ich schaue aber immer wieder hier rein.
Weil ich das Forum, Teilnehmer*innen schätze.
So habe ich auch Winfried ein bisschen kennen- und schätzen gelernt.
Huhu Winfried! :hello:

Und wie gesagt, als ich deinen Beitrag gelesen habe, habe ich dich - noch weniger - kennengelernt und gemocht und geschätzt.

Ich bin nicht mehr so oft hier.
Aber vielleicht ergeben sich noch weitere Gelegenheiten, in Kontakt zu kommen.

Und wer weiß, vielleicht trifft man sich ja mal bei einer realen Begegnung.

Ich wünsche dir auf jeden Fall das Beste,
ich denke, du kannst auf dich vertrauen, dass du das Richtige tust,
eine schöne Wanderzeit, das finde ich auch ganz wunderbar,

liebe Grüße von Michaela
Luna1959
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Re: Hilflosigkeit und große Scham

Beitrag von Luna1959 »

@Liebe Michaela, bin ob deiner Antwort beruhigt. Hatte nach Absenden ein wenig Sorge, ich könnte mit meiner Antwort was Ungutes für dich geschrieben haben. Ich hab erst nachher deine verschiedenen Beiträge hier im Forum nachgelesen.

Schuld und Scham ist für mir ein zentrales Thema. Und ich habe das Gefühl, auch für viele von euch.
Auch ohne PTBS, Traumafolgestörung, etc. schämen sich viele von uns, dass sie nicht so funktionieren, wie sie meinen, funktionieren zu müssen. Rundum wird mir suggeriert, wie ein erfolgreiches, gutes Leben auszuschauen hat. Was ich nicht alles an mir optimieren könnte. Wofür ich mich interessieren oder engagieren sollte.
Depressionen und Ängste nehmen rundherum zu.
Mir hat der Austausch mich euch wirklich sehr geholfen. Mir ist so bewusst geworden, wie sehr ich von den Gefühlen der Schuld und Scham in meinem täglichen Leben beeinflusst bin.
Einen schönen Abend Eva
Die Vernunft empfiehlt immer das, was andere gerne möchten.
Dora20
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Re: Hilflosigkeit und große Scham

Beitrag von Dora20 »

Ihr Lieben, Eva und Brigitte,

ja, diese überflüssigen und unnötigen Schuldgefühle sind Mist!

Trotzdem gibt es auch Ambivalenzen.

Liebe Eva,
wer macht sich schon so viele Gedanken wie du, ob es vielleicht etwas Ungutes bei mir ausgelöst hat, was du geschrieben hast...
Ich finde das rührend und fürsorglich.
Das sind schöne Eigenschaften.
Ich mag es, wenn Menschen darüber nachdenken, was sie auslösen.
Das ist verantwortungsbewusst.

Aber es sollte dich keinesfalls belasten!
Denn letztlich bin ich für meine Gefühle selbst verantwortlich.
Du versuchst dich einzufühlen, tust nichts in böser Absicht, im Gegenteil!, und der Rest ist die Verantwortung des Gegenübers!
Gehe davon losgelöst durch die Welt!

Ja, und auch du Brigitte, reagierst ähnlich einfühlsam und verantwortlich.
Auch ich kenne es, mich schuldig zu fühlen, wenn bei meiner Tochter Schwierigkeiten auftauchen, als ich bei der Arbeit nicht mehr funktionieren konnte und vieles mehr.

Und auch das finde ich sehr richtig und schön, denn natürlich tragen wir alle Verantwortung für das, was wir tun. Und ich mag es überhaupt nicht, wenn Menschen so tun, als wäre das nicht so.
Ich schätze diese Nachdenklichkeit sehr.
Es ist schön, sie zu spüren, mitzuteilen. Und da zu sein, wenn nötig.

Dann gilt es, wie bei Eva, denke ich, loszulassen!
Denn unsere Verantwortung- das sage ich für dich, Brigitte und mich - ist das eine.
Was andere Menschen davon annehmen oder brauchen, ist deren Sache.
Und ja, auch die Probleme unserer Kinder sind irgendwann deren Verantwortung.
Wir sind da, wenn sie uns brauchen.
Aber unsere Schuldgefühle helfen niemandem.
Versuchen wir sie gehen zu lassen.

Sonnige Grüße aus Berlin an Euch beide,
macht Euch einen schönen "schuldfreien" Tag,

Michaela
Luna1959
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Re: Hilflosigkeit und große Scham

Beitrag von Luna1959 »

Heute habe ich meine Katze Gipsy, in ihr neues Zuhause gebracht, inkl. ihrem „Hausrat“, der ihren Geruch hat. Vorerst „wohnt“ sie erst mal allein in einem Raum, wo das neue „Frauchen“ Elli die Wäsche macht, bügelt und näht. Die beiden verstanden sich auf Anhieb, Gipsy erkundete sehr interessiert das Zimmer und genoss die Streicheleinheiten von Elli. Die drei anderen, freundlichen Kater und der liebe Hund saßen neugierig vor der Tür, müssen aber noch ein bisserl auf das Kennenlernen ihrer neuen Hausgenossin warten.
Ich fuhr mit dem Gefühl weg, dass Gipsy auf den absolut richtigen Platz gelandet ist. Sobald sie sich im Haus eingewöhnt hat, wird sie die Umgebung lieben. Rundum Wiese, Wald und weit weg von einer Straße, mit freundlichen tierischen Mitbewohnern und der liebevollen Elli mit ihren zwei Kindern.
Fast hätte ich es „verhaut“ aufgrund meiner ständig latenten Schuld-, Scham- und Störgefühle. Meine Tochter, die mit Freunden neben dem Haus von Elli ein kleines Häuschen gepachtet hat, stellte den Kontakt her. Für sie und Elli war es fix, aber ich rief Elli nie an, weil ich ja mit meinen Bedürfnissen doch stören könnte. Um diese Erkenntnis zu verdrängen, redete ich mir ein, Elli wäre nicht zuverlässig genug. Hätte ich mit meiner Tochter am Vortag des Abgabetermins von Gipsy im Tierheim nicht telefoniert, hätte ich sie im Tierheim abgegeben. Meine Tochter war völlig berechtigt verärgert, und daher rief ich Elli endlich an. Schon da nahm ich meinen „Irr-Sinn“ wahr und heute erst recht. Gipsy und ich wurden mit meinem „Bedürfnis“ sowohl von Elli und ihrem Sohn (Tochter war noch in der Schule) wirklich herzlich empfangen.
Es erschreckt mich immer wieder, wie sehr die Erfahrungen in meiner Kindheits- und Jugendzeit in meiner Herkunftsfamilie mich und meine Entscheidungen im heutigen Leben beeinflussen. Aber es wird in mir immer klarer. Aus diesem Grund habe ich mit meinem inneren Kind vor einigen Wochen einen Dialog begonnen. Jeden Morgen „rede“ ich mit ihr, indem ich ins Tagebuch schreibe. Ebenso wie ich sie während des Tages immer wieder darauf aufmerksam mache, was ihr/mir/uns an Gutem, Freundlichem, Liebevollem entgegengebracht wird.
Ja, es ist anstrengend, aber vielleicht gelingt es mir so, dass ich das viele Schöne nicht immer gleich verliere, sondern es in mir quasi als Gegenprogramm speichern kann.
Die Vernunft empfiehlt immer das, was andere gerne möchten.
Luna1959
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Re: Hilflosigkeit und große Scham

Beitrag von Luna1959 »

Hallo ihr Lieben, die ihr mir so gut beigestanden habt in meiner Not.

Schuld, Scham und das Gefühl, mit seinen Bedürfnissen zu stören haben meiner Erfahrung nach viele Frauen. Und Mütter gegenüber ihren Kindern wohl ganz besonders.
Wenn's meiner Tochter gut geht, ist es ihr Verdienst. Wenn sie eine schwierige Zeit hat, spüre ich es schnell als meine Schuld. Mehr und mehr glaube ich, dass DAS für sie das größerere Problem ist, als der eigentliche Grund einer halt mal schwierigen Zeit, wie es jeder mal hat.
Sie ist eine sehr reflektierte Frau, ging auch eine Zeit lang zur einer Psychotherapeutin. Sie liebt ihre Arbeit (Behindertenbetreuerin und Deutschlehrerin im Erwachsenenbereich), sie pflegt ihre vielen Kontakte und Freundschaften, hat viele Interessen, reist gerne, usw.
ABER, fühlt die Mutter, sie hat keinen Partner. Meine Schuld??? Ja es stimmt, ich konnte es ihr nicht gut vorleben, auch wenn es viele schöne, wertvolle Jahre mit ihrem griechischen Stiefvater gab, der für sie heute auch nach seinem viel zu frühen Tod ihr seelischer Papa blieb. Und zu dessen Familie sie nach wie vor ständigen Kontakt hat.
Meine Tochter hat heuer ihren 40iger. Ich glaube, alles was in unserer hart errungenen, wirklich guten Verbindung als Mutter und Tochter noch fehlt ist, dass ich ihre schwierigeren Tage in ihrer Verantwortung lasse.
Ein Satz eines langjährigen, sehr guten Therapeuten war: "Alles, was Sie an sich heilen, heilen sie auch an ihrer Tochter".
In diesem Sinne alles Liebe Eva
Die Vernunft empfiehlt immer das, was andere gerne möchten.
malu60
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Re: Hilflosigkeit und große Scham

Beitrag von malu60 »

Liebe Eva,
hab das Bedürfnis Dir zu schreiben,weil ich einfach vieles mit Dir teile.
Meine Beziehungsschwierigkeiten,die Depression war auch für meinen Sohn nicht leicht.Trotz vieler Therapien und jahrelanger Arbeit an und mit mir,weicht die Scham das Schuldgefühl nicht wirklich von meiner Seite,ich muß da sehr achtsam sein.

Es schadet meinem Sohn,wenn ich denke,er muß doch Probleme haben,vom Vater früh verlassen.Später eine kranke,depressive Mutter,sowas
hinterläßt doch Spuren......Wenn er aber doch zufrieden sein Leben lebt,nach seinen Vorstellungen,in langer Partnerschaft,ohne Trauschein,ohne Kinder,nun seit 10 Jahren in getrennten Wohnungen,dann hab ich doch nicht versagt,wie ich mir oft einbilde,sondern seine Partnerin und er haben diese Lebensform gewählt und sind seit 25 Jahren in Liebe verbunden...Z.B.schläft er tägl.bei ihr,braucht aber seinen Freiraum ,will sich auch um seine Wäsche,seinen Haushalt nun selbst kümmern.....zusammen gabs da immer Bescherden ihrerseits....machte er was,war es nicht so wie sie wollt.....

Bei Deiner Tochter gibt es wie ich lese auch allen Grund stolt auf sie zu sein.Schön,dass es mit dem Kaetzchen geklappt hat,schade dass ,mit dem Mißtrauen,ich kenn das auch...ist wie ne Wahrnehmungsstörung bei mir.Hab da Kopfkino,dabei weiß ich eigentlich nicht wirklich wer der Mensch ist,Vor dem ich "Angst" hab :!: :?: Du kanntest die Familie eingentlich auch garnicht richtig.Nun ist sie so gut dort untergebracht,wie Du schreibst.

Bei Deinem Abflussproblem ,verzeih,mußte ich schmunzeln...Ich hatte das vor Wochen auch,probiert,probiert und brauchte dann doch nen Klempner....120 Euro,hat mich schon geärgert,doch es lag mir tagelang auf der Seele.Bin immer froh,wenn ich endlich handle.

So,nun ist aber genug PC Zeit verstrichen,möchte Dir ganz liebe Grüße dalassen und weiter alles Liebe und Gute für Dich,von Herzen Deine Malu

P.S. Auch ganz liebe Grüße an Dora,Du hast so wertschätzende Worte für Alle hier....tut gut zu lesen....merci
Leben ist mehr
Luna1959
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Re: Hilflosigkeit und große Scham

Beitrag von Luna1959 »

Liebe Malu,
ich freu mich sehr, von dir mal wieder zu lesen. Es scheint, wir teilen sogar die Abflussprobleme :lol:
Ich habe das Glück, dass mir der Installateur, der 2009 beim Umbau im Haus die ganzen Arbeiten gemacht hat, sozusagen "privat" erhalten blieb. Hab zwar jedesmal ein schlechtes Gewissen ihn anzurufen und "vesteh's" nicht, warum er das für mich tut. Aber irgendwie scheine ich ihm einfach so sympatisch zu sein, dass er kommt, wenn ich Hilfe brauche. Tja, so was anzunehmen, fällt mir noch immer schwer.

Du hast einen Sohn, der seit 25 Jahre in Liebe verbunden mit seiner Partnerin zusammen ist. Und die Beiden haben die für sie passende Lebensform gefunden. Wie schön ist denn das :) ??? Da kannst du dir voll auf die Schulter klopfen. Du hast deinem Sohn das nötige Rüstzeug mitgegeben, sodass er fähig ist, auch gute, gesunde Alternativen leben kann, abseits von Vater, Mutter, Kind(er).
Du und ich haben trotz eigenem schweren "Erbe" offensichtlich an unsere Kinder etwas ganz wichtiges weitergegeben. Weil wir an uns gearbeitet haben, weil wir alles erfolgreich daran gesetzt haben, ihnen trotz unserer Beeinträchtigung zu vermitteln, wie Leben geht. Wie man auch trotz Schwierigkeiten, die Leben halt mal mit sich bringen, weitermachen kann.
Und sowohl dein Sohn, als auch meine Tochter fanden und finden ihren Weg. Lass uns stolz auf uns und auf unsere Kinder sein!!!

Meine Therapeutin erzählte mir bei der letzten Stunde von einem Gespräch mit einer anderen Therapeutin, dass Scham viel zu selten ein Thema ist, das Klient*innen von sich aus ansprechen. Und sie meinte, es sei erstaunlich, wie offen ich ihr gegenüber schambesetzte Themen äußere. Meine Erfahrungen in den letzten Wochen im Forum und danach im realen Leben, ausgelöst durch die Katzengeschichte, halfen mir sehr, diese ständigen vorhandenen, sinnlosen Schuld-, Scham- und Störgefühlen wahrzunehmen. Diese haben einen gewaltigen Einfluss auf meine Lebensfreude. Ich glaube, dass es - ob mit oder ohne PTBS - ganz vielen von uns so geht.

Liebe Malu, wie geht's dir JETZT?
Ich hoffe, du magst dich und dein Leben.
Ganz liebe Grüße Eva
Die Vernunft empfiehlt immer das, was andere gerne möchten.
Luna1959
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Re: Hilflosigkeit und große Scham

Beitrag von Luna1959 »

Heute, Montag hat Elli mir die Nachricht geschickt, dass ihr Gipsy ausgekommen ist, und zwar schon nach 3 Tagen, also am Donnerstag. Und seitdem ist Gipsy abgängig. Außer Suchen in der näheren Umgebung und im Haus hat Elli bisher nichts gemacht, wollte erst heute einen Aushang in einem Supermarkt in der Nähe machen. Ich hab ihr jetzt einige Dinge gesagt, die sie noch tun könnte.
Ob und wie ich selbst aktiv werden sollte, kläre ich morgen mit der Therapeutin in unserer Stunde.
Wieder mal hat mein dumme Gefühl zu stören, dazu geführt, dass ich erst heute nachfragen wollte (hab mich nur am Dienstag nach der ersten Nacht bei Elli gemeldet) . Heute wollte ich es wieder tun, dann las ich die Nachricht.
Es ist eine grausliche Vorstellung, dass Gipsy schon seit 4 Tagen irgendwo draußen alleine unterwegs ist, 35 km von hier entfernt. Zwar ist sie gechipt und es besteht die Hoffnung, dass sie wer zu einem Tierarzt bringt.
Elli hat sie schon am Dienstag aus ihrem "Quarantänezimmer" raus gelassen und im Haus frei laufen lassen. Mit den 3 Katern und dem Hund klappte es gut. Als katzenerfahrene Frau und aufgrund ihrer Aussagen, dass es klar sei, dass Gipsy mindestens 4 Wochen drinnen bleiben müsse, verließ ich mich auf ihr Urteil. Ich frage mich, ob mein ursprüngliches Bauchgefühl, als ich Elli als nicht zuverlässig genug einstufte, nicht doch gestimmt hat.
Ich bin sehr traurig :( und bin irgendwie in einem Schockzustand. Und dazu wütend auf Elli, aber andrerseits ja, das kann passieren. Aber diese Gefühle helfen jetzt auch nicht weiter.
Die Vernunft empfiehlt immer das, was andere gerne möchten.
malu60
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Re: Hilflosigkeit und große Scham

Beitrag von malu60 »

Hey Eva,
wie schade,dass Gipsy sich aus dem Staub gemacht hat:Klar,jetzt kommen wieder Schuldgefühle auf.Hättest Du doch auf Dein Bauchgefühl gehört,ect.
Meine Meinung ist,Vertrauen ist wirklich schwer und Dein Verantwortungsgefühl ist auch immer da...
Aber ist das jetzt Deine Verantwortung!? Du hast Gipsy abgegeben,die Frau hat Tiere,im Grunde auch Erfahrung und ich geh davon aus,sie liebt auch die Tiere....Sie hat entschieden,die Katze früher aus der Quarantäne zu lassen,somit war es ihre Entscheidung und nun muß sie sich kümmern,das Tierchen zu finden.Ich bin nicht sehr erfahren mit Tieren,kann mir aber vorstellen,alles ist fremd,sie muß ein neues Revier finden,dies auch mit andern Katzen,die dort streunern teilen.....vielleicht ist sie auf Erkundungstour.....Denkest Du, dass sie verhungert oder den Weg zu Dir sucht?.Machen das nicht nur Hunde!?

Löslassen und Vertrauen ist sooooo schwer.Die Frau wird es anders machen und Dein Kätzchen wird andere Erfahrungen machen dort.Anfangs wird sie das Stressen,doch ich finde,dass es bestimmt spannender für sie ist, als ein Tierheim."Einleben braucht Zeit",schade dass es so blöd startet.

Die totale Sicherheit und Kontrolle gibt es nicht,auch wenn wir es uns noch so wünsche.

Vielleicht gibt es hier noch "Katzenerfahrene",die Dir dazu was schreiben können.

Herzliche Grüße und danke der Nachfrage,mir geht es soweit gut und ich bin zufrieden.Mein Sohn hat Corona,da hat auch mein Mutterherz gelitten.Hab ihm ein Päckchen geschickt.Ich muß da aber auch mich zurückhalten,er ist gut versorgt ,wird von der Partnerin gehegt und gepflegt,so ist das.GLG Malu
Leben ist mehr
Dora20
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Re: Hilflosigkeit und große Scham

Beitrag von Dora20 »

Liebe Eva,

Malu hat das wieder mal wunderbar ausgedrückt. Ich kann dem nicht viel hinzufügen.
Auch wenn wir auch einmal lange einen Kater hatten.
Du hast alles getan, was du konntest, geprüft, überlegt...
Der Rest liegt nicht in deiner Hand.
Leider haben wir letztlich nicht die Kontrolle über die Zufälle des Lebens.
Und können uns nur mit dem Abfinden, was dann passiert.
Vielleicht löst es sich noch gut auf. Und selbst wenn nicht, du hast keine Schuld!!!

Ganz liebe Grüße und viel Glück,

Michaela

Danke auch dir, liebe Malu, für deine nette Nachricht!
Clown
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Re: Hilflosigkeit und große Scham

Beitrag von Clown »

Heute, Montag hat Elli mir die Nachricht geschickt, dass ihr Gipsy ausgekommen ist, und zwar schon nach 3 Tagen, also am Donnerstag. Und seitdem ist Gipsy abgängig.
Hallo Luna,
vielleicht hat sie sich auf den Weg zu dir zurück gemacht? Ich würde mal in deiner Umgebung suchen.
Viel Glück, Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
Ifightdepression79
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Re: Hilflosigkeit und große Scham

Beitrag von Ifightdepression79 »

747er hat geschrieben: 11. Feb 2023, 19:20 Ich habe schon mein ganzes Leben Katzen, Katzen sind mein Leben. Und ich kann dir versichern, dass sich Katzen genauso an einen binden können, wie Hunde. Du hast die Katze seit 2015, und sie ist Freigängerin. Glaub mir, wenn du ihr nicht gerecht werden würdest, und sie sich bei dir nicht wohlfühlen würde, dann hätte sie sich schon ein anderes Zuhause gesucht. Sie ist aber bei dir geblieben, sie ist dir nicht böse, wenn du wandern warst ( sonst würde sie dich erstmal mit dem Arsch nicht ankucken). Ich glaube, du machst dir diesbezüglich zuviele Gedanken. Die Katze fühlt sich bei dir wohl! Geniess die gemeinsame Zeit mit ihr! Katzen sind verdammt gute Therapeuten.
Hi 747,

sag mal, was macht eigentlich den Unterschied aus, dass du sagst: Katzen sind mein ein und Alles und nicht die Hunde.
Meistens höre ich das immer andersherum von Hundeliebhabern.
Ich bin auch wieder in Gedanken mich mit Hunderassen zu beschäftigen.
Wenn ich in die EM-Rente komme, werde ich mir auf jeden Fall ein Haustier holen.
Wir hatten (als ich noch bei meiner Familie lebte) einen Beagle und zwei Katzen, einen Abbessiner und eine Somalikatze, die eher keine Freigänger waren.
Hoffe Dir geht es sonst soweit gut mein Lieber. Ich lese immer mal wieder in deinem Thread und sehe deinen Kampf.
Viele Grüße

Malte

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"Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts."
Luna1959
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Re: Hilflosigkeit und große Scham

Beitrag von Luna1959 »

Liebe Malu, liebe Dora,
danke für eure liebevollen, tröstenden Worte, die ich erst jetzt gelesen habe.
Mit Hilfe meiner Therapeutin gelang es mir, den für mich richtigen Weg zu finden. Und vor allem den Mischmasch an Gefühlen der Wut, der Schuld und der Trauer und dem unsinnigen "hätte ich doch..." aufzulösen.
Ich habe in meinen Namen auf dem TV-Regionalprogramm eine Suchanzeige eingestellt und auf Ellis Namen die Gemeinden in der näheren Umgebung gebeten, den von mir verfassten Aushang in den Gemeinden aufzuhängen. Mit Elli führte ich ein sehr freundliches Telefonat, sie ist schon auch sehr geknickt. Sie war froh, dass ich sie dabei unterstütze. Danach und jetzt spürte ich klar, es lag nicht mehr in meiner Verantwortung. Und ja, Elli hat Erfahrung und liebt ihre Tiere, es ist halt blöd gelaufen. Das ist zwar sehr schade, aber mir gelingt es jetzt recht gut loszulassen und die Verantwortung dorthin abzugeben, wo sie hingehört.
Das wäre mir vermutlich vor einem halben Jahr noch nicht so rasch gelungen. Aber durch die intensive Auseinandersetzung mit meinen Schuld-, Scham- und Hilflosigkeitsgefühlen sowohl in der Therapie, aber auch mit eurem Beistand, scheine ich was nachhaltig gelernt zu haben. ENDLICH!!!
Zumindest fällt es mir nun zunehmend auf, wie schnell ich mich verantwortlich fühle und auch Dinge übernehme, die nur am Rande etwas mit mir zu tun haben, obwohl sie mich dann belasten.
Heute war wieder so eine Situation. Eine liebe Bekannte, die selbst schwer mit Depressionen kämpft, fragte mich heute, ob ich sie mit zum Tanzkreis nehme und ich sagte natürlich ja. Aber danach ging mein Kopfkino los. Die Sorge, sie könnte sich zu sehr an mich "hängen". Dazu muss ich sagen, dass ich diesen Tanzkreis u.a. so gern mag, weil es ohne Verpflichtung ist. Man zahlt € 6, wenn man kommt, muss sich nicht abmelden, sondern ist völlig frei. Niemand erwartet etwas von mir, und darum kann ich es so sehr genießen.
Klar, beim ersten Mal zu einer Gruppe mit lauter fremden Frauen war auch ich froh, dass mich im Dezember jemand "mitnahm". Es lief sehr gut, die Leiterin nahm sie unter ihre Fittiche und die Frauen freuten sich auch und nahmen sie herzlich auf und ihr hat's viel Spaß gemacht, worüber ich mich sehr freute.
Am Ende fragte mich die Bekannte, ob ich sie nächsten Donnerstag erinnere. Ich sagte ja, wenn ich dran denke, obwohl ich das nicht möchte. Aber soweit, dass ich ihr antwortete "tu dir einfach eine Erinnerung ins Smartphone rein", war ich noch nicht.
Aber gut, ich bin schon froh, dass es mir jetzt so schnell bewusst wird.
Kennt ihr solche Situationen auch?
Liebe Grüße Eva
Die Vernunft empfiehlt immer das, was andere gerne möchten.
Luna1959
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Re: Hilflosigkeit und große Scham

Beitrag von Luna1959 »

:hello: meine liebe Malu,
ja, ja, wenn unsere "Kleinen" krank sind, dann leiden wir Mütter mit, egal wie alt sie sind :lol:
Ich freu mich so, von dir zu hören, dass du zufrieden bist mit dir und deinem Leben.
Ganz liebe Grüße deine Eva
Die Vernunft empfiehlt immer das, was andere gerne möchten.
Luna1959
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Re: Hilflosigkeit und große Scham

Beitrag von Luna1959 »

Liebe Brigitte! :hello:
Danke für deine Worte. Es ist eine sehr tröstende Vorstellung, dass sich die Katze eine neue Heimat sucht. Daran habe ich auch schon daran gedacht.
Mit den - diesen ganzen Prozess begleitenden - Scham- und Schuldgefühlen bin ich durch.
Ja, es war sehr heftig und oft schwer auszuhalten. Es führte aber letztendlich doch dazu, mich mit diesen Gefühlen wirklich auseinander zu setzten. Diese Erfahrung war Auslöser, der mich weit zurück in meine Kindheit, und damit zum Ursprung, führte. Ich glaube, da ist ein großes Stück heil geworden. Dafür bin ich jetzt, nachdem es überstanden ist, sehr, sehr dankbar.
Liebe Grüße Eva
Die Vernunft empfiehlt immer das, was andere gerne möchten.
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