Neuvorstellung und Fragezeichen im Kopf zu Reha/Therapiewahl

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8endlos8
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Neuvorstellung und Fragezeichen im Kopf zu Reha/Therapiewahl

Beitrag von 8endlos8 »

Hallo zusammen,

ich bin auch neu hier und hab auch erstmal ne Zeit gebraucht, hier jetzt wirklich mal was zu schreiben. Die Phasen, in denen es einem zu schlecht geht zum Schreiben, werden von denen abgelöst, wo man denkt, man braucht sowas nicht....

Bei mir wurden ungefähr 2018 erstmals Depressionen diagnostiziert, zunächst leichte, dann in Corona war auch eine schwere Episode dabei, mittlerweile natürlich mit dem Zusatz "rezidivierend".
Weil es mir Mitte 2022 wieder schlimmer ging, mit erstmaligen Gedanken, wie es wäre, wenn ich mich einfach in Lust auflösen könnte, hatte ich mich wieder um einen Platz in einer Klinik bemüht (war ich bereits Anfang 2021). Aufgrund meiner gesammelten Therapieerfahrung und auch eigenen Bemühungen parallel dazu, dachte und denke ich eigentlich, meine Probleme und Glaubenssätze alle ausgebuddelt zu haben, so dass man sich jetzt zielgerichtet daran machen kann, diese anzugehen und umzuprogrammieren und dem ganzen mies fühlen ein Ende setzen zu können. Bin also mit großen Hoffnungen in die Klinik gegangen, und wurde bitter enttäuscht. Im Nachhinein denk ich mir auch, hätte ich vorher wissen müssen. In den acht Wochen haben wir eher nur den Status quo gehalten, plus ich habe ein neues Therapieverfahren (Schematherapie) kennengelernt, aber mir geht es nicht wirklich besser noch fühle ich mich arbeitsfähig.

Ich hab im letzten Jahr drei Freundinnen verloren. Entweder aufgrund meiner Glaubenssätze oder weil die mit meinen Depressionen einfach nicht mehr klar kamen. Ich hab nur noch eine Freundin, evtl eine zweite, aber evtl ist es auch nur eine Frage der Zeit, bis es ihr zu viel ist. Eigentlich wollte ich hier auch über meine Beziehung sprechen, die häufig belastend, aber auch manchmal eben toll ist. Allerdings trennen wir uns nun endgültig, morgen vor 1,5 Jahren haben wir uns kennengelernt. Ich bin dann also ziemlich alleine auf dieser Welt, ist mein Gefühl. Mit meiner Familie ist alles auch eher semi-prächtig.
Auch wenn ich es gemein meinem Exfreund gegenüber finde, ist er vermutlich auch ein (Mit-)Grund, dass meine Depression wieder verschlimmert wurde. Ich wollte es nicht wirklich wahr haben oder es zumindest mal systematisch mit einem Therapeuten besprechen (was nicht passiert ist), ob er meine negativen Glaubenssätze bestärkt und wir deshalb eigentlich nie eine realistische Chance hatten. Es tut aber so weh, weil man sich so sehr wünscht, dass es geklappt hätte. Und wer soll mich depressive Kuh später noch mal wollen?

Ich warte derzeit auf die Bewilligung eines Reha Antrags, der ja eigentlich innerhalb von 3 Wochen entschieden sein muss. Die lassen sich jetzt schon fast 6 Wochen Zeit und geben dem Arzt auch noch bis Ende Februar Zeit für seine Einschätzung :roll: Ist das rechtens? Aber machen kann man ja irgendwie nichts. Bin mir auch nicht sicher, ob eine Reha eigentlich was bringt, irgendwie ist es der gleiche "Quatsch" (sorry) wie die Klinik auch, nur in kürzer.
Wenn irgendwann mal eine Bewilligung kommt, hat man dann noch keinen konkreten Terminvorschlag, oder? Ich kann derzeit weder Arbeitsbeginn noch sonst was planen solange ich warte, das nervt.

Außerdem bin ich auf Therapeutensuche. Ich habe den Eindruck, dass Schematherapie ne ziemlich gute Sache ist, aber die sind iwie noch rarer und ausgebuchter :( Davor war alles normale Verhaltenstherapie und zwischen Klinik und Klinik hab ich jetzt ein gutes Jahr tiefenpsychologisch fundierte Therapie gemacht. Der Therapeut hat aber irgendwie nichts mit mir gemacht, wir sind nicht an die Wurzeln meiner Probleme gegangen. Haben nur über tagesaktuelle Probleme geredet. Klar, hilft auch, bringt mich langfristig aber nicht vorwärts. Als ich dann selbstständig meine Glaubenssätze gefunden hatte, konnte er mir nicht sagen, was wir jetzt damit machen.
Suche also jemanden, der auf dieser Vorarbeit ansetzt und wir loslegen können. Bin mir nur nicht sicher, wie ich den richtigen Therapeuten finden soll und welches Richtlinienverfahren das beste wäre. Hatte/habe jetzt vier Erstgespräche, wo tatsächlich auch recht bald ein Platz frei wäre. Einmal VT, zweimal TP und einmal Schematherapie, allerdings vermutlich nur für ne Gruppe, nicht für Einzel. Die VT Frau und der TP Herr, die ich jetzt schon kennengelernt habe, überzeugen mich nicht auf Anhieb und ich hab große Angst, meine Zeit wieder bei "dem falschen" Therapeut zu verbringen. Den letzten fand ich zwar menschlich toll, kann mich aber nicht von dem Gedanken lösen, dass wir Zeit verplempert haben. Und ansonsten ist weit und breit eher kein Erstgespräch, geschweige denn ein Platz zu bekommen.

Falls sich hier jemand das ganze Durcheinander durchgelesen hat, freu ich mich sehr über Kommentare.
Sonnige Grüße,
endlos
meande
Beiträge: 6
Registriert: 12. Jan 2023, 15:30

Re: Neuvorstellung und Fragezeichen im Kopf zu Reha/Therapie

Beitrag von meande »

Hallo,
ich bin hier ebenfalls neu, ich lese eifrig aber gepostet hab ich erst einmal.
Ich war 2021 auf Reha, die hab ich verordnet bekommen, nachdem ein Antrag auf EM Rente gestellt wurde.
Nach meiner Erfahrung solltest du von einer Reha nicht all zuviel erwarten, da wird man nur "durchgewunken". Da wurde nichtmal an der Oberfläche gekratzt, dafür hatten die gar keine Zeit. Ich würde trotzdem sagen, dass ich in einer "guten" Klinik war, mit fähigen, bemühten Mitarbeitern ( natürlich gab es Ausnahmen), aber in ein paar Wochen kann dich niemand erreichen.
Was du sonst schreibst kommt mir auch sehr bekannt vor.
Ich habe meinen Partner ( wir leben nicht in einer Wohnung)und meine Töchter ( erwachsen, ich hab schon Enkelkinder), aber keine Freunde. Die Handvoll Leute, mit denen ich sporadisch Kontakt habe, dass sind Freunde/ Bekannte meines Partners. Wenn der mal nicht mehr da ist, hab ich auch ein Problem. Ein Riesen Problem.
Ich konnte mich hier im Forum leider mit den meisten Posts, die ich gelesen habe, identifizieren. Leider, weil es mir leid tut, dass es anderen auch so geht, wie mir.
Meine Familie weiß natürlich, dass ich von Depressionen geplagt werde, begleitet von Panikattacken und Tinnitus und Migräne....
aber wirklich reden kann ich darüber nicht.
Deshalb habe ich mich hier angemeldet.....
Lieben Gruß
SundayMan
Beiträge: 327
Registriert: 8. Sep 2022, 19:12

Re: Neuvorstellung und Fragezeichen im Kopf zu Reha/Therapie

Beitrag von SundayMan »

Hallo 8endlos8,

ich habe mir deinen Post durchgelesen und möchte dir mitteilen, dass ich viele deiner Gedankengänge kenne und nachvollziehen kann.
Einen Rat kann und möchte ich dir nicht geben, aber dir das hier sagen:
ich freue mich, dass du dich hier angemeldet uns vorgestellt hast, möglicherweise hilft dir der Austausch hier im Forum.

Herzlich Willkommen und lieber Gruß
SundayMan
"You asked me what's my pleasure, a movie or a measure
I'll have a cup of tea and tell you of my dreaming
Dreaming is free"
(Blondie)
Secret
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Re: Neuvorstellung und Fragezeichen im Kopf zu Reha/Therapie

Beitrag von Secret »

xx
LG

Secret
8endlos8
Beiträge: 5
Registriert: 6. Feb 2023, 16:51

Re: Neuvorstellung und Fragezeichen im Kopf zu Reha/Therapie

Beitrag von 8endlos8 »

meande hat geschrieben:Hallo,
ich bin hier ebenfalls neu, ich lese eifrig aber gepostet hab ich erst einmal.
Ich war 2021 auf Reha, die hab ich verordnet bekommen, nachdem ein Antrag auf EM Rente gestellt wurde.
Nach meiner Erfahrung solltest du von einer Reha nicht all zuviel erwarten, da wird man nur "durchgewunken". Da wurde nichtmal an der Oberfläche gekratzt, dafür hatten die gar keine Zeit. Ich würde trotzdem sagen, dass ich in einer "guten" Klinik war, mit fähigen, bemühten Mitarbeitern ( natürlich gab es Ausnahmen), aber in ein paar Wochen kann dich niemand erreichen.
Hallo Meande :hello: Danke für deine Nachricht.
Ich les hier auch mehr mit; man muss sich erstmal unter die alten Hasen trauen und dann kostet es auch iwie immer etwas Kraft/Überwindung, dann endlich zu antworten.
Ja das denke ich mir zur Reha iwie auch, was soll in drei Wochen geschehen können? Obwohl ich ansich keinerlei Schwierigkeiten habe, mich zu öffnen, aber kennen lernen müssen sie einen erstmal und dann ist die Zeit schon vorbei. Aber da es ja der Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit dienen soll, möchte ich diesen hohen Versprechungen Glauben schenken... Oder ich sehe es einfach als Urlaub.
meande hat geschrieben:Was du sonst schreibst kommt mir auch sehr bekannt vor.
Ich habe meinen Partner ( wir leben nicht in einer Wohnung)und meine Töchter ( erwachsen, ich hab schon Enkelkinder), aber keine Freunde. Die Handvoll Leute, mit denen ich sporadisch Kontakt habe, dass sind Freunde/ Bekannte meines Partners. Wenn der mal nicht mehr da ist, hab ich auch ein Problem. Ein Riesen Problem.
Ich konnte mich hier im Forum leider mit den meisten Posts, die ich gelesen habe, identifizieren. Leider, weil es mir leid tut, dass es anderen auch so geht, wie mir.
Meine Familie weiß natürlich, dass ich von Depressionen geplagt werde, begleitet von Panikattacken und Tinnitus und Migräne....
aber wirklich reden kann ich darüber nicht.
Ja ich hab mich hier auch schon oft wiedergefunden in den Schilderungen anderer. Ich bin immer ein bisschen neidisch (no offense) auf Leute, die dann wenigstens eine liebende Familie haben. Kannst du nicht drüber reden, oder kommt das, was du redest, nicht bei deinem Partner an? Das nicht Betroffene das nicht wirklich nachvollziehen können, selbst wenn sie wollen, macht es halt sooo schwer.
SundayMan hat geschrieben:Hallo 8endlos8,

ich habe mir deinen Post durchgelesen und möchte dir mitteilen, dass ich viele deiner Gedankengänge kenne und nachvollziehen kann.
Einen Rat kann und möchte ich dir nicht geben, aber dir das hier sagen:
ich freue mich, dass du dich hier angemeldet uns vorgestellt hast, möglicherweise hilft dir der Austausch hier im Forum.

Herzlich Willkommen und lieber Gruß
SundayMan
Danke auch dir für deine Nachricht und das nette Willkommen heißen :)


Heute ging es mir gefühlsmäßig eigentlich ganz gut, trotz des Abschieds von meinem Ex gestern. Aber nach einem Therapeuten Gespräch am Vormittag und kleinen Besorgungen hab ich dann nachmittags erstmal doch nichts geschafft, als hier zu lesen und auf Instagram unterwegs zu sein (mich also iwie passiv berieseln zu lassen), dabei auf der Couch zu liegen und ein langes Nickerchen zu machen. Der Antrieb, die Couch auch wieder zu verlassen, nada. Naja, immerhin hab ich mich dann noch gezwungen, meine Haushaltsroutine zu machen und mich an den Laptop zu setzen, für den Post hier und um elektronische neu empfangene Dokumente einzusehen.

Eigentlich wollte ich auch meine Hausaufgaben für eine Praxis machen: 6 (!) Fragebögen zu meiner Situation und Lebensgeschichte auszufüllen. Hab den ersten aufgemacht und gedacht, ähm genau sowas habt ihr schon vor dem ersten Termin bei euch schon angefordert, warum soll ich das nochmal machen? Auch die anderen Fragebögen sehen eher so aus, als ob ich absolut keine Lust habe, diese auszufüllen. Vor allem hab ich eh die Befürchtung, alles was sie da abfragen, fragen sie eh nochmal verbal in kurzer Form ab :?
Juhu, depressive Patientin schon abgeschreckt durch so einen Mist. Das ganze ist alles für eine Gruppentherapie, die erst im Juni anfängt und wann man dann Einzelgepräche hat, weiß jetzt auch keiner bzw. sagt jeder widersprüchliches zu dem Thema. Außerdem haben sie schon so einen Stress gemacht, dass mein Psychiater denen schon einen Konsiliarbericht ausgefüllt hat. Jetzt muss ich also weitermachen? Bzw. hab wegen dem Aufwand des Psychiaters ein schlechtes Gewissen, wenn ich hoffentlich wo anders vorher was besseres finde.

Gestern hab ich ein Erstgespräch bei einer TP Kollegin gehabt. Sie wirkte auf mich sehr cool und sympathisch; allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das Verhältnis zum Behandler tatsächlich wirklich wichtiger ist, als welches Verfahren angewandt wird. Ich brauche glaub ich Hausaufgaben, sonst komme ich nicht aus dem Quark. Ka, ob man bei TP Hausaufgaben bekommen kann oder ob das was ist, was nur bei VT passiert. Sie sprach davon, dass man durch die ganzen negativen Gefühle, die man hat, "durchgehen muss". Das spricht mich an! Allerdings ist der Weg zu ihr etwas länger, so dass locker 2,5h für einen Termin draufgehen. Wenn ich wieder arbeite, könnte dies anstrengend werden.
Ich spiele mehr und mehr mit dem Gedanken, zur Not einfach einen Schematherapeuten aus eigener Tasche zu zahlen. Aber es wäre cool, wenn im Hintergrund ein Kostenübernahmeverfahren laufen würde, damit evtl doch später die Krankenkasse zahlt. Da ich aber ja wahrscheinlich die Möglichkeiten auf einen Platz bei den beschriebenen Therapeuten habe, bliebe es beim Schematherapeuten wohl beim Selbstzahlen, weil die Krankenkassen die Angebote als Argument verwenden.
Xhensa
Beiträge: 22
Registriert: 16. Nov 2022, 23:36

Re: Neuvorstellung und Fragezeichen im Kopf zu Reha/Therapie

Beitrag von Xhensa »

[quote="8endlos8"]Hallo zusammen,

ich bin auch neu hier und hab auch erstmal ne Zeit gebraucht, hier jetzt wirklich mal was zu schreiben. Die Phasen, in denen es einem zu schlecht geht zum Schreiben, werden von denen abgelöst, wo man denkt, man braucht sowas nicht....

Hallo 8endlos8,

ich bin Angehörige und mich würde interessieren was du damit meinst, dass dein Ex Partner auch eine (mit)Schuld an der Depression haben könnte ?

Und war die Trennung beiderseits gewollt oder hat das einer von euch einfach entschieden?
8endlos8
Beiträge: 5
Registriert: 6. Feb 2023, 16:51

Re: Neuvorstellung und Fragezeichen im Kopf zu Reha/Therapie

Beitrag von 8endlos8 »

Hallo Xhensa,

Hmm also mein Partner hat nichts falsch gemacht oder so. Es ist nur so, dass ich die Glaubenssätze habe, nicht gut genug zu sein und anderen zur Last zu fallen und sowas. Ich war quasi nie im Leben für jemanden die Nummer eins, weder für meine Eltern noch für Freundinnen. Meine Beziehungen davor nehme ich jetzt mal aus, da war meine Fassade auch noch intakt.

Da bin ich vermutlich ein denkbar ungeeigneter Mensch für eine Patchwork Familie, da er einen kleinen Sohn hat. Ich kam also immer hinter dem Dienstplan und der Sohnbetreuungszeit an die Reihe und er konnte mir iwie nicht das geben, was ich brauchte. Kann vielleicht niemand, weil mein Bedarf an Liebe viel zu groß ist :(
Ich nicht "austherapiert", bei ihm waren es andere äußere Faktoren, die unsere Beziehung schwierig machten.

Die Trennung ging jetzt von beiden aus, auch wenn er doch tatsächlich wieder sagte, wir werden uns sicher noch sehen, er könne nicht glauben, dass wir nix mehr machen, als Freunde oder mehr^^ Das zeigt aber wieder, dass ich ein ganz gutes Add on für sein Leben war/bin, wen ich mich in seinen Lebensentwurf einfüge. Aber ich komme zu kurz, weil ich eben nicht genug bekomme.
8endlos8
Beiträge: 5
Registriert: 6. Feb 2023, 16:51

Re: Neuvorstellung und Fragezeichen im Kopf zu Reha/Therapie

Beitrag von 8endlos8 »

Hallo ihr,

ich könnte momentan so ko*** vor Frust. Ich hab Lust was zu machen (Karneval!), aber hab echt keine Leute mehr, mit denen ich was unternehmen kann. Ist das dann Depression verkehrt rum? Denn zum Heulen bringt mich diese Situation auf jeden Fall.

Eine meiner beiden verbleibenden zwei Freundinnen ist generell auch pro Karneval, aber hat meine Frage, ob wir was machen, versickern lassen. Und ich hab extra nochmal nachgefragt, mehr kann ich nicht tun! Ich werte das als ein Zeichen, dass sie auch kein Interesse mehr daran hat, was mit mir zu machen.
Derweil stalke ich meine alten Freundinnen auf Insta, ob die wohl Karneval ohne mich feiern... Warum tut man sich selber sowas an?

Außerdem werde ich gerade richtig sauer bzgl meinem Ex. Er hat es seinen Eltern (mal wieder) noch nicht erzählt, dass Schluss ist, und lässt Grüße ausrichten und so. Als wir uns vor einem halben Jahr fast getrennt hatten, meinte er wir könnten trotzdem zusammen Karneval feiern. Zeit dafür hatte er dann trotzdem nicht gefunden, also bei der endgültigen Trennung jetzt im Februar war schon klar, dass er sich die Zeit nicht nehmen konnte/wollte.
Unsere nächste Kurzreise hat er aber noch nicht storniert, wenn es nach ihm geht, können wir trotzdem zusammen verreisen. Der macht sich das also sehr einfach: weil wenn ich dann mitkomme (alleine würde er nicht verreisen), dann hat er wieder alles. Nur ich krieg die Krumen, die übrig bleiben. Schreib das gerade lieber hier rein, statt ihm die Meinung zu geigen.
Winfried 123 hat geschrieben:Zeiten in Kliniken und mit Therapeuten sind nach meiner Erfahrung nie verplemperte Zeit.
Auch wenn die Erfahrungen nicht so gut waren ,nimmst du mit, was du nicht mehr willst.
Jede Erfahrung, positiv oder negativ, bringt dich ein Stück weiter.
Da du deiner Beziehung eine Mitschuld an der Verschlechterung deiner depressiven Störung gibst,
hast du ja schon was positiv verändert für dich.
Jetzt solltest du die Trauer verarbeiten, dass es nicht geklappt hat.
Das Wichtigste ist jetzt für dich gut zu sorgen, da sehe ich dich auf einem guten Weg.
Akzeptanz krank zu sein und Geduld, das ist jetzt sehr angebracht. Eine depressive Störung baut sich ja nicht so schnell auf, sondern hat viel mit unserer Kindheit und erlernten Glaubenssätzen zu tun.
Die kleinen Schritte raus aus dem Gedankenkarussell sind sehr wichtig.
Dabei wird dir auch die Reha bei helfen, auch wenn auch da keine Wunder vollbracht werden.
Es sind viele kleine Bausteine die dich wieder zurück zur Lebensfreude bringen.
Danke für deinen Beitrag Brigitte; es schadet sicher nicht, auch positives Feedback über eine Reha zu erhalten. Mal schauen, wie lange die jetzt noch brauchen. Ich warte ja schon seit dem Sommer auf die Tagesklinik, seit der Tagesklinik auf die Reha und die ganze Zeit darauf, dass es mir besser geht... Und das alles mit einem schlechten Gewissen, sollte ich einen Funken Spaß haben. Möchte die verbleibende Zeit jetzt iwie bewusster genießen, daher muss ich langsam mal andere Pläne schmieden, und ob die Reha dann noch passt? Nur warten macht mich auf jeden Fall kaputt.
Winfried 123 hat geschrieben:Wie kommst du darauf, dass dich "depressive Kuh" keiner mehr will ?
Auch so ein blöder Glaubenssatz, du bist nicht die Depression sondern leidest an einer Störung. Dass tun Diabetiker auch, sie leiden an einer gestörten Insulinversorgung.
Da hörst du aber solche Sätze nicht.
Was richtig ist, ich bin 47 Jahre verheiratet, schon damals war ich erkrankt, ohne es zu wissen. Habe drei tolle Töchter in meiner Ehe groß gezogen, war dabei auch berufstätig und bin heute auch für meine geliebten Enkel da.
Immer noch fühle ich mich von meinem Mann geliebt, aber es herrschte auch nicht immer nur heikel Sonnenschein.
Das ist in langen Beziehungen ganz "normal ",wir haben "durchgehalten" lach.
Nur weil du an einer depressiven Störung leidest ,bist du nicht weniger liebenswert !
Ja mein Verstand weiß das theoretisch natürlich alles, aber es fühlt sich anders an. Wenn ich neue Menschen kennenlerne, weiß ich iwie gar nicht mehr, über was ich mit denen reden soll, schaffe es aber auch nicht, bei oberflächlichem Small talk zu bleiben.
Ich hab mich schon ein Weilchen nicht mehr so ganz geliebt gefühlt von meinem Freund. Kann aber eben auch einfach einer meiner Glaubenssätze sein :roll: Wenn ich mich nicht liebe, kann er ja eben schließlich auch nicht tun.
Sagen wir mal so, so lange ich meine anderen Glaubenssätze und Überzeugungen nicht wegbekommen habe, bin ich schwer erträglich für andere Leute. Also warte ich auch da, auf diesen Zeitpunkt X, wann immer der sein mag.
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