Überfordert als Mama und Hausfrau mit Depressionen

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Annayake
Beiträge: 5
Registriert: 5. Dez 2022, 15:29

Überfordert als Mama und Hausfrau mit Depressionen

Beitrag von Annayake »

Hallo ihr Lieben,

Ich habe das Forum eigentlich aufgrund meines Mannes aufgesucht, aber nun merke ich, dass es mir selbst immer schlechter geht.
Ich bin nun 40 und habe 2 kleine Kinder von 3 und 5 Jahren. Wir leben in einem kleinen Ort in Bayern und sind hier auf uns allein gestellt, da meine Familie in Berlin wohnt und die meines Mannes gar nicht mal in Deutschland. Es ist oft sehr sehr schwer für mich alles zu organisieren und meine Erkrankung belastet mich mehr und mehr.
Ich dachte immer es sei einfacher eine Hausfrau und Mutter zu sein, aber ich wurde eines Besseren belehrt.

Immer scheint es so, als ob anderen Mamas alles besser gelingt. Sie sind fröhlich, haben Energie und haben oft auch Hilfe von ihren Familien und Freunden. Ich muss gestehen dass ich oft sehr neidisch bin.
Ich bin sehr überfordert, obwohl ich nicht arbeite und theoretisch viel Zeit hätte. Die Hausarbeit fällt mir so schwer und ich habe immer das Gefühl ich habe versagt..

Ich hoffe es gibt jemanden, dem es ähnlich ergangen ist und mir Tipps geben kann.

Liebe Grüße
Annayake
Lerana
Beiträge: 2088
Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Re: Überfordert als Mama und Hausfrau mit Depressionen

Beitrag von Lerana »

Liebe Annayake,

oh das kenne ich so gut. Noch immer bin ich ganz nervös, wenn ich Besuch bekomme, weil ich denke, es ist zu chaotisch. Dabei fällt mir andersherum immer auf, dass ich Menschen mit perfekten Wohnungen unheimlich finde. Wie machen die das? Leute bei denen etwas Chaos herrscht, finde ich sympathisch. Putzen ist offensichtlich nicht deren oberste Priorität und das ist gut so.
Außerdem ist es bei dir wahrscheinlich aufgeräumter als du denkst, denn man ist mit sich selbst wahrscheinlich viel zu kritisch.

Aufräumen betrachte ich mittlerweile als Selbstfürsorge, denn ich habe es gerne schön. Nicht perfekt, aber schön! Seit ich für mich aufräume, fällt es mir leichter. Das bedeutet nämlich auch, ich muss nicht. Denn wenn mir schlafen, mit den Kindern spielen oder was auch immer wichtiger ist, dann ist das halt auch okay. Um es salopp zu sagen: sch*** auf den Anspruch- mach es für dich!

Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
Kiwi78
Beiträge: 95
Registriert: 8. Feb 2022, 11:36

Re: Überfordert als Mama und Hausfrau mit Depressionen

Beitrag von Kiwi78 »

Hallo Annayake,
Kommt mir sehr bekannt vor. Bin auch Mutter, Hausfrau und arbeite noch teilzeit. Ich habe auch immer das Gefühl niemandem wirklich gerecht zu werden. Dahinter steckt leider mein blöder Perfektionismus.
Wenn es bei meiner Tochter Probleme gibt, suche ich immer zuerst die Schuld bei mir. Leider bin ich auch leicht reizbar wenn mir alles über den Kopf wächst. Man kann als Mama sich ja nicht wirklich krank melden wenn es einem schlecht geht.
Mir hat die Therapie geholfen, alte denkmuster zu überdenken. Es muss und kann nicht mehr alles perfekt sein. Außerdem baue ich mir gezielt Zeit nur für mich ein, wo ich mir gutes tue. Das muss meine Familie akzeptieren, dafür haben sie dann auch eine ausgeglichenere Mama.
Versuche dir gutes zu tun und vor allem vergleiche dich nicht mit anderen.
Lg Kiwi
Katerle
Beiträge: 11299
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Überfordert als Mama und Hausfrau mit Depressionen

Beitrag von Katerle »

Hallo Annayake,

kann dich auch gut verstehen. War damals noch arbeiten und hatte auch kleine Kinder und war auch viel auf mich alleingestellt. Versuchte alles unter einen Hut zu bringen, was auch nicht ganz einfach war. Als ich dann krank wurde, war ich auch weiterhin mehr zuständig für Haushalt und Kinder. Jedenfalls ist das nicht einfacher, Hausfrau und Mutter von zwei kleinen Kindern zu sein, wenn du alleingestellt bist.
Auch das Gefühl, versagt zu haben, war mir sehr wohl bekannt. Schlimmer noch, als ich zusätzlich in meiner Krankheit als faul abgestempelt wurde und all die Jahre hingestellt wurde, ich WOLLE nur nicht arbeiten...Das fühlte sich so an, als wenn noch draufgehauen wurde, als du schon am Boden lagst...
Auf jdem Fall habe ich auch zu Hause versucht, mir Auszeiten zu gönnen oder Pausen zwischendurch. Unterstützung vom Mann ist auch ganz hilfreich.

Schließe mich den anderen da voll und ganz an.

Liebe Grüße
Katerle
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