föhliche depressive Partnerin und ich völlig ratlos

Fensterpeter74
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föhliche depressive Partnerin und ich völlig ratlos

Beitrag von Fensterpeter74 »

Hallo Ihr Lieben,

ich wende mich zum ersten mal an so einem Forum, da ich mit Dingen konfrontiert bin, die ich nicht verstehen kann, vielleicht gibt es hierzu Hilfestellungen.
Also:

Im Dezember 2020 hat mich eine liebe Arbeitskollegin, die ich schon 4-5 Jahre kenne und immer super klar gekommen bin, zum Essen eingeladen (hat Essen gekocht und mit zu mir nach Hause gebracht)
Wir hatten einen tollen Abend auch wenn ich ein wenig überrumpelt war und landeten so im Bett und waren von nun an ein Paar. Ich muss dazu sagen, daß Sie mich zur Begrüßung auf der Baustelle immer auf den Mund geküsst hat, aber ich der 10 Jahre allein war hat natürlich nichts geschnallt.

Sie war auch immer super fröhlich und Sie war so aufgeschlossen, konnte Anderen auch immer ein Lächeln ins Gesicht zaubern und jeder hat sich gefreut Sie zu sehen und Sie ist auch eine super Handwerkerin, das hat mich schon fasziniert, da ich auch Handwerker bin.

Nun zum traurigen Teil, anderthalb Jahre lief es super und ich konnte mein Glück kaum fassen, sie war auf einmal anders, hat das aber nie nach aussen gezeigt, da war sie weiterhin die Fröhliche und ich konnte mir das nicht so richtig erklären, warum Sie zu hause auf einmal anders war und sagte " Sie würde lieber alleine weiterleben". Da ich eher der Typ bin, der hartnäckig dranbleibt und die Sachen auf den Grund gehen will kam heraus, daß Sie Depressionen hat und auch wohl schon vorher in Behandlung war. Wir kamen wieder zusammen, bzw waren nicht getrennt.
Ich hatte Ihr auch eine Psychiaterin besorgt, die ich im meinem Kundenkreis hatte und gleich am nächsten Tag einen Termin für Sie hatte, leider fanden sie keinen "Draht" zueinander

Es ging also ohne Behandlung weiter
Es lief wieder alles super (ausser natürlich kleine Streiterein aber aus meiner Sicht nichts Ernstes, ich werde auch nicht aggressiv oder laut oder so) Sie sagt mir auch immer, daß Sie mich liebt,

Jetzt vor ein zwei Wochen ging es wieder los, Sie war nur noch genervt von mir und hat mich auf Abstand gehalten, hat zwar noch Essen gekocht etc. aber eigentlich nur mit ihrem Telefon hantiert.

Nun kam es wie es kommen musste, sie hat mich zu mir nach hause geschickt und wollte mich nicht mehr sehen, sie sagte auch, sie könne keine Menschen um sich ertragen und will mich nur schützen, weil sie wohl als Partnerin nichts tauge.

Ich sehe sie natürlich anders und halte sie für einen wunderbaren Menschen, leider habe ich auch nicht alle Anzeichen mitbekommen, ich hatte mich mit Depressionen warscheinlich nicht genug beschäftigt.

Ich muss auch dazu sagen, daß sie eine vorherige Beziehung zu einem Narzissten hatte und der sie ziemlich fertig gemacht hatte und immer fremdging, da muss sie sich keine Sorgen mehr machen, sowas liegt mir fern und das weiß sie auch.

Wir haben noch mal gesprochen und wir haben uns geeinigt solche Entscheidungen nicht aus der Depressiven Phase heraus zu entscheiden.

Wir schreiben uns regelmäßig intensiv über whatsapp (ich schreibe und Sie Sprachnachrichten)
Sie sagt auch immer mein Schatz, Engelchen, ich liebe Dich etc. Auch schreibt sie früh zuerst und wünscht einen guten Morgen mit Küsschen und so.

Sie weiß, daß sie krank ist und will sich auch helfen lassen aber sie will sich selbst kümmern, aber ich weiß nicht ob sie es schafft, ich würde so gerne helfen.

Wie soll ich weiter mit der Sache umgehen oder besser gesagt angehen. Ich gebe eigentlich niemals so auf und da es eine Krankheit ist gebe ich sowieso nicht auf. Ich wäre echt bereit, das mit ihr durchzustehen.

ich weiß nur nicht genau, wie ich ihr das noch glaubhaft versichern soll. Nach aussen ist sie weiterhin die superfröhliche, trifft sich zwar kaum mit Freunden und Familie aber wenn ist sie fröhlich. Sie hat auch mal gesagt, daß das Fröhlichsein auch sehr an den Kräften zehrt.

Was soll ich machen? Sie ist eine tolle Frau!
hundethomas
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Re: föhliche depressive Partnerin und ich völlig ratlos

Beitrag von hundethomas »

hallo Fensterpeter,

erstmal ein herzliches Willkommen hier im Forum. Du bist verliebt, deine Freundin ist in dich verliebt,

und oft lassen wir uns im Verliebtsein von unseren Gefühlen leiten. Nein Gefühle sind etwas sehr

Schönes, aber leider vergessen wir vor lauter glücklicher Gefühle, unseren Verstand.

Und in der Depression lasse ich mich auch zu oft von meinen Gefühlen leiten...

Einmal bist du voll überglücklich, und von jetzt auf nachher voll auf depri, launisch,

unsausgeglichen..........

Meine liebe Frau und meine Kinder können ein Lied davon singen...........

Und damit es niemand merkt, machen wir auf fröhlich, glücklich........

Selbst habe ich lange gebraucht, um meiner Wahrheit der Depression ungeschminkt ins

Auge zu schauen. Und man kann auch vor lauter Gefühlen ungerecht, aggressiv werden.........

Das solltest du dir klar überlegen, ob dir du das zutraust.

Liebe sind auch schöne Gefühle, aber nicht nur.......

Überlege es dir gut, ob du selbst die Kraft hast, deine Freundin in ihrer Depression zu begleiten,

ihre Launen auszuhalten , helfen, unterstützen.......

Wenn du plötzlich merkst, du schafft es nicht, und die Beziehung plötzlich beendest, ist

das für deine Freundin brutal schwer........


liebe, leise Grüße,

Deprithomas
Fensterpeter74
Beiträge: 35
Registriert: 21. Jan 2023, 20:48

Re: föhliche depressive Partnerin und ich völlig ratlos

Beitrag von Fensterpeter74 »

Hallo hundethomas,

Danke für die Antwort, natürlich würde ich sie begleiten, ich habe mir das gut überlegt, in meinem Leben gab es auch sehr schwierige Phasen (nicht psychisch) und Rückschläge aber ich verliere nie das Ziel aus den Augen und habe bisher auch alles erreicht was ich mir zum Ziel gemacht hatte.

Ferner stellt sich nur die Frage, wie gehe ich es bei Ihr jetzt an? Ich bin zu mir erst mal gezogen,wie sie es wollte, da wir beide ein Haus haben ist das recht unkompliziert.

Als ich sie fragte in unserem Gespräch ob ich denn meine Sachen mitnehmen sollte hat sie nein gesagt, in unserem Gespräch war auch kein Streit oder so, wir haben (wie immer) geraucht und sie hat mir noch selbst gekochtes Essen mitgegeben, daß ich zu hause was ordentliches habe.

Seit dem Abend schreiben wir wie gesagt jeden Tag bis spät in der Nacht, kein böses Wort oder so, immer liebe Worte und Fragen was der eine oder Andere macht als ob nichts zwischen uns stünde.

Ich bin da nun völlig ratlos, wie das so sein kann, wenn sie schimpfen oder sauer wäre könnte ich das noch verstehen, in den Nachrichten fällt auch nicht ein Mal das Wort Trennung.

Wie soll man das verstehen?

Ich habe aber keinen Zweifel an meiner Kraft ihr zu helfen.
747er
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Registriert: 10. Jul 2022, 10:20

Re: föhliche depressive Partnerin und ich völlig ratlos

Beitrag von 747er »

Könnte mir vorstellen, dass sie den Abstand erstmal braucht. Vielleicht auch, um die Beziehung nicht zu gefährden. Vielleicht ist das für sie einfacher, wenn du nicht bei ihr daheim bist.

Was kannst du sonst für sie tun? Schwierig. Der Wunsch eine Therapie zu machen muss von ihr kommen. Du kannst sie zwar fragen, ob sie eine machen möchte, aber du solltest nicht "bohren", also jeden Tag 5 mal fragen, oder so. Gib ihr einfach das Gefühl, dass du für sie da bist. Und versuch nicht alles persönlich zu nehmen, wenn sie mal unfair ist. Wie Thomas schon sagt, leider ist man das manchmal, und sagt dann auch Dinge, die man eigentlich nicht so meint.
Ich denke, mehr kannst du nicht tun.
Überdosis
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Registriert: 25. Nov 2021, 23:01

Re: föhliche depressive Partnerin und ich völlig ratlos

Beitrag von Überdosis »

Hallo Fensterpeter,

das Ding mit dem woanders fröhlich sein ist nur Show. Bitte denke nicht, dass sie es bei dir nicht ist und woanders dann schon.
Dass sie sich bei dir nicht verstellt, zeigt meiner Ansicht nach, dass sie Dir vertraut und sich daher auch traut, diese Show, die sie bei anderen abzieht, sein zu lassen.
Denn sie hat völlig recht, immer so zutun, als wäre alles gut, ist echt verdammt anstrengend.

Mir hat mal eine von der Psychiatrischen Ambulanz gesagt gehabt, dass man ohne Therapie selber da nicht heraus findet.
Man braucht eine Therapie, weil man alleine gar nicht wissen kann, wie der Weg raus aus der Depression ist.
Du schreibst, dass Deine Freundin schon mal eine Therapie gemacht hatte.... hast Du sie mal gefragt, wie so eine Therapie aussieht?
Also gar nicht so, dass Du sie zur erneuten Therapie überreden willst, sondern, dass Du sie fragst, wie das abläuft, was man da macht. Interesse zeigst, weil Du das halt nicht kennst.
Vielleicht erzählt sie dann davon und erinnert sich an dem, was ihr damals half und Du könntest fragen, ob das was damals half, ihr vielleicht auch jetzt helfen kann?

Dass dein Psychiater Kontakt mit ihr nicht harmoniert hat, ist schade, aber nicht unüblich.
Bei wem war sie denn damals und wie war der so, hat sie sich da wohl gefühlt, hat er ihr geholfen, praktiziert derjenige immer noch, könnte der Gedanke helfen zu dem nochmal Kontakt aufzunehmen?
Das sind Dinge die Du sie auch fragen könntest und wenn sie erzählen sollte, dass derjenige ihr half, sie sich wohl fühlte, mit der Erinnerung von da, vielleicht will sie so dann doch mal versuchen zu dem Kontakt aufzunehmen... Von sich aus.

Du selbst kannst halt nichts tun, außer da zu sein.
Mach kein Druck von wegen, dass Du wieder zu ihr ziehen willst, sie sehen willst oder Du sie zur Therapie bewegen willst.
Quatsch mit ihr, so wie es zurzeit halt läuft und beschäftige dich parallel mit Dingen, die Dir guttun.
Frag sie, ob sie Lust hat, Kaffee trinken zu gehen, nicht bei Dir, nicht bei ihr, woanders in der Stadt oder so und dann geht jeder wieder Heim.
Wenn man sich überfordert fühlt in einem Tief, dann hilft einem schon der Abstand und irgendwann vergeht das aber auch.
Nimm das halt nicht persönlich, ist es echt nicht.


Liebe Grüße
Susan
Fensterpeter74
Beiträge: 35
Registriert: 21. Jan 2023, 20:48

Re: föhliche depressive Partnerin und ich völlig ratlos

Beitrag von Fensterpeter74 »

Hallo Susan,

danke für Deine Antwort und den Ratschlag einfach nur mal zu hören, wie es seinerzeit bei der Therapiebehandlung zuging und was da so gemacht wurde, man kommt manchmal auf die einfachsten Sachen nicht.

Es ist ja wenigstens gut zu wissen unter was Sie leidet und ich finde es auch gut, daß sie es mir gesagt hat, soweit ich weiß wusste das vorher keiner.

Das ich selbst nicht viel machen kann wurde nun schon öfter geschrieben, damit muss man sich wohl dann abfinden, jedoch sehe ich nach intensiver Beschäftigung mit dem Thema das etwas "entspannter"

Ich werde zu nichts drängen, bin aber froh, daß wir regen Telefonkontakt haben.

Gestern zusammen (auf Ihren Wunsch) Abendbrot gegessen und dann einfach nur händchenhaltend auf der Couch gesessen und eine lustige Sendung im Fernsehen angeschaut.
Bin dann nach der Sendung nach hause und habe mich gefreut, daß ein kleiner Schritt in die richtige Richtung gemacht wurde.

Ich kann nur jeden raten, lasst Eure Partner nicht im Stich, es könnte sich lohnen.

Danke auch für Deine Hinweise.

peter
Fensterpeter74
Beiträge: 35
Registriert: 21. Jan 2023, 20:48

Re: föhliche depressive Partnerin und ich völlig ratlos

Beitrag von Fensterpeter74 »

Vielen Dank für die Antworten,

momentan ist die Situation so, daß ihr Sohn vorvorigen Sonntag ins Schwimmbad wollte, woraufhin sie mich fragte ob ich mitkommen möchte, dies habe ich bejaht und es war ein toller Nachmittag ohne irgendwelche "Zwischenfälle" ich bin dann abends wieder zu mir nach Hause und sie lud mich zum Dienstag (mein Geburtstag) zum Essen bei Ihr ein mit dem Hinweis, daß ich ab da wieder bei ihr bleiben solle.
Sie hat wirklich ein tollen Tisch gedeckt und war wie ausgewechselt, so wie ich sie kennengelernt habe.
Sie hat auch mit einem befreundeten Paar gesprochen (zum ersten Mal) das unter der gleichen Situation schon 23 Jahre zusammen ist, nur andersrum, da ist der männliche Part krank.
Es waren wirklich ein paar tolle Tage und jetzt ist sie in Ägypten mit ihrer Schwester und Kind, was schon lange als "Weiberurlaub" geplant war.
Wir schreiben/hören uns auch jeden Tag, das haben wir immer gemacht.
Was auch für gut befunden wurde, daß man eine Entscheidung, hier betr. Trennung nicht aus der depressiven Phase heraus entscheiden sollte und sie auch froh ist, daß ich da so hartnäckig drangeblieben bin und ihr trotzdem die Auszeit gönnte.
Ein Termin mit einem Arzt wird als nächstes angegangen (ihr Wille)
Ich habe wirklich viel Hoffnung, daß es klappt und werde durchhalten.
Ich werde auch demnächst mit einem Freund eine Urlaubsreise machen um Kraft für meine Liebste zu tanken.

Ich habe mir nun auch vorgenommen, mich mit der Krankheit min. einmal pro Woche für eine Stunde zu beschäftigen um nicht zu vergessen, wenn es wieder so weit ist und ich die Zeichen klar erkennen kann, denn sicher, wenn eine gute Zeit ist wird man es verdrängen und so evtl. falsch darauf reagieren.

Ich denke vielleicht unser immer respektvoller Umgang miteinander (ausser wenn sie mal in der Phase ist, da kann sie schon mal gemein sein) wird uns den Weg erleichtern.

An alle Angehörigen, die den Weg gemeinsam wagen und durchziehen, mein großer Respekt.
Salyx
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Registriert: 14. Jul 2021, 10:05

Re: föhliche depressive Partnerin und ich völlig ratlos

Beitrag von Salyx »

Hallo Fensterpeter,

erst einmal finde ich es ganz toll, dass du dich mit dem Thema befasst und deine Freundin in ihrer Erkrankung Ernst nimmst! Nutze das Ganze aber auch, um zu schauen, wie du für dich selbst sorgen kannst. Dazu gehört mittelfristig auch, dass sie für sich einen Therapeuten/ eine Therapeutin findet. Kein Partner kann und sollte einen Therapeuten ersetzen. Und wenn neben der Depression auch inhaltlich negative Erfahrungen aus anderen Beziehungen eine Rolle spielen, ist das umso wichtiger. Denn obwohl du ein anderer Partner bist, können doch Ängste und Gedanken aus einer vorherigen (toxischen?) Beziehung hochkommen und querschießen. Schonmal vorab: Miteinander reden ist da aus meiner Sicht ein großer wichtiger Teil.

Ich selber habe grob eine ähnliche Geschichte. Ich habe meinen Freund Anfang 2019 kennengelernt, wir sind recht schnell zusammen gekommen. Da war ich aber wohl schon in einer depressiven Phase. Leider wurde es recht schnell eine schwere Depression, ein halbes Jahr nach unserem Kennenlernen wurde ich krankgeschrieben und Ende 2019 erfolgte der erste Klinikaufenthalt... Das Ganze zieht sich jetzt seitdem, ich habe mal bessere, mal schlechtere Tage.

Mein Freund ist immer noch an meiner Seite, obwohl es für ihn auch teils sehr hart war. Ich bin zwar nie agressiv geworden. Aber die Zweifel, ob ich eine gute Freundin sei oder es überhaupt wert, dass jemand sich mit mir abgibt, führt immer mal wieder dazu, dass ich Distanz zu meinem Freund aufbaue. Wir beide haben in den letzten Jahren aber viel gemeinsam gelernt (Er hat auch sein Päckchen zu tragen). Aus meiner Sicht ist es ganz wichtig, dass ihr über eure Gefühle und Gedanken sprechen könnt und das auch tut. Nicht bei jedem Aufeinandertreffen, aber wenn es sinnvoll erscheint. Ebenso wichtig ist, dabei immer im Blick zu haben, dass ihr beide das Ziel habt, zusammen in einer guten Beziehung zueinander zu sein.
Manchmal hilft es schon, wenn mein Freund anspricht, dass ich wieder so verschlossen wirke. Dann kann ich mittlerweile auch sagen, dass es mir nicht gut geht und dass ich mich einsam fühle. Und dass mein Verhalten nichts mit ihm direkt zu tun hat. Es hat Zeit gebraucht, bis ich das so offen kommunizieren konnte und ist immer noch ein Lernprozess. Er hat im Laufe der Zeit gelernt, meinen Zustand dann erstmal so anzunehmen und nicht zu versuchen, eine "Lösung" zu finden. Er fragt mich viel mehr, was er für mich tun kann. Das ist oft nicht so viel, eben so etwas wie zusammen auf der Couch sitzen und Filme schauen oder so etwas wie zusammen ins Schwimmbad. Ich wiederum bekräftige ihn dabei, dass er auch für sich sorgt und sein Leben nicht vernachlässigt. Heißt also, seinen Sport macht und sich auch mit seinen Freunden trifft.

Es ist ein Balanceakt zwischen Selbstfürsorge und Sorge um deine depressive Partnerin. Im besten Fall könnt ihr beide da viel Achtsamkeit für eure gemeinsame Beziehung draus ziehen.
Jogi2014
Beiträge: 47
Registriert: 22. Jul 2014, 11:07

Re: föhliche depressive Partnerin und ich völlig ratlos

Beitrag von Jogi2014 »

Hallo fensterpeter,
Es ist schön zu Lesen dass sich Eure Situation wieder bessert.
Ich finde es klasse, dass Du das so beschreibst hier, denn das macht auch anderen Mut.
Ganz wichtig ist es sicherlichbimmer aufmerksam zu bleiben, denn die Stimmung kann natürlich auch wieder kippen bei Deiner Freundin. Das ist ja das bescheuerte bei der Depression.
Aber das scheint Dir bewusst zu sein, so wie Du schreibst.
Alles gute dabei.
LG
Jogi
Fensterpeter74
Beiträge: 35
Registriert: 21. Jan 2023, 20:48

Re: föhliche depressive Partnerin und ich völlig ratlos

Beitrag von Fensterpeter74 »

Ein Hallo an Alle,

vielen Dank für die Antworten, daß sich die Zeit dafür genommen wurde.

Natürlich möchte ich auch über die schönen Seiten berichten, daß man nicht aufgibt und es auch einen Hoffnungschimmer gibt.
Man soll je nicht die Flinte ins Korn werfen und alles gleich für unmöglich halten, darum ist es mir wichtig, Erfahrungen im Umgang mit der Krankheit zu erlangen.

Vieles was man hier liest ist in der Tat 1:1 wieder zu erkennen und obwohl vieles sich über lange Zeiträume erstreckt möchte ich nicht verzagen und hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.

Durch diese Krankheit meiner Partnerin lerne ich aber auch banale Dinge mehr zu schätzen, ich konnte mir auch nie so vorstellen, daß man über Worte wie "ich liebe Dich" und "ich vermisse Dich" sich so sehr freut, als "Normalo" nimmt man dieses "nur" zur Kenntnis und lebt dann weiter aber nein es ist doch so vieles mehr.
Gleiches verhält sich bei Telefonaten (Whats App Sprachnachrichten oder Texte) die ihre derzeitige zufriedene Stimmung widerspiegelt, es ist ebenso, daß man in der "normalen" Partnerschaft vieles einfach so hin nimmt, man jetzt aber viel genauer hinhört und sich an den Erlebnissen der Partnerin, sofern sie davon erzählt sich viel mehr freut, auch von "Missgeschicken, die Ihr im Urlaub passiert sind wird geredet und gelacht.

Freue mich schon, wenn ich sie am Samstag vom Flughafen wieder abholen kann und werde die Zeit dann wieder geniessen.

Natürlich hoffe ich auf eine lange "gute Zeit" und daß sich daran so schnell nichts ändert, denke aber auch, wenn ich mich ein wenig anders verhalte, wenn sie so abweisend und in sich gekehrt ist, daß auch ihr das hilft schneller aus dem Tal zu kommen.

Das Thema mit der Therapie ist nicht vom Tisch, sie will sich wieder helfen lassen, mache nur nicht jeden Tag darauf aufmerksam, das befreundete Paar, wessen Partner schon lange erkrankt ist möchte mit seinem Psychotherapeuten (wenn man diesen so nennt) versuchen einen schnellstmöglichen Termin zu bekommen.

Ich sag an Alle erst mal ein Dankeschön und werde berichten.

PS: an den Hundethomas, ich finde es persönlich immer so toll, wenn du von Deiner "lieben Frau" schreibst, das kann man sich wirklich annehmen.

Danke.
Fensterpeter74
Beiträge: 35
Registriert: 21. Jan 2023, 20:48

Re: föhliche depressive Partnerin und ich völlig ratlos

Beitrag von Fensterpeter74 »

Ein Hallo An Alle,

hier mal wieder ein Zwischenbericht, vielleicht erkennt sich ja jemand in dieser Situation wieder.

Nach einer wieder tollen Zeit mit meiner Freundin kam wieder so eine Episode, ich will mal sagen schleichend. Wenn ich gefragt habe ob Alles in Ordnung ist, wurde dieses bejaht aber ich merkte, daß es so eine Distanziertheit von Ihr wieder gab. Es wurde zwar abends noch gekuschelt und ein paar Worte gewechselt aber sie vergrub sich immer mehr in ihrem Handy beim Kartenspielen, stundelang.

Aufmunterungen, wir könnten auch Karten spielen oder was unternehmen wurden schroff abgewiesen. bis es wieder wegen einer Kleinigkeit eskalierte.
Anmerkung: wir schreien uns nicht an, sind nicht respektlos und gehen nicht unter die Gürtelline.

Meine Freundin hat mich daraufhin wieder gebeten zu mir nach Hause zu fahren, weil sie nachdenken muss, Ich hatte sie gefragt ob es nun das Aus für unsere ansonsten tollen Beziehung sei, dies wurde nicht geäussert, lediglich, daß Ihre Gefühle zu mir nicht mehr so stark seien.

Dies ist nun 8 Tage her, wir schreiben uns regelmäßig liebevoll, an einem Tag mal mehr und an einem Tag mal weniger.
Sie spricht auch bei Whatsapp Sprachnachrichten von "deine Frau" oder "Liebling" oder "Schatz"

Ich halte sie ebenfalls ein wenig auf dem laufenden, was ich so mache, ohne Vorwürfe und ohne irgendwas negatives, sie unterrichtet mich auch, was sie mit ihrem Sohn und so gemacht hat oder was die Katze für ein Unsinn treibt.

Eine Trennung wurde nicht ausgesprochen, ich will auch nicht auf eine ANtwort drängen.

Ich liebe sie sehr und habe versprochen das mit Ihr durchzustehen.

Allerdings zehrt das auch und ich bin immer dankbar für Tipps und ANregungen.

Noch mal was positives, sie liebt wirklich intensiver als ein "normaler" Partner aber halt nur in guten Zeiten.

Wer weiß rat??


Alle einen lieben Gruß

Peter
Love-is-all-around
Beiträge: 77
Registriert: 19. Mär 2023, 11:03

Re: föhliche depressive Partnerin und ich völlig ratlos

Beitrag von Love-is-all-around »

Lieber Peter,

das sind die typischen Anzeichen der Krankheit. Deine Freundin kann nur noch sagen, dass sie dich liebt, aber es nicht mehr zeigen. In Zeiten depressiver Episoden fühlen sich viele Betroffene von ihrem eigenen Körper und den Gefühlen wie abgespalten. Sie fühlen einfach nichts mehr oder zumindest nicht mehr viel. Depressionen beeinträchtigen die gesamte Gedanken- und Gefühlswelt negativ. Deswegen macht es auch wenig Sinn, deine Freundin danach zu fragen, ob sie noch Gefühle für dich hat.

Die viele Zeit, die sie am Handy verbringt, ist wahrscheinlich nur eine Art Ablenkung, um sich nicht zu sehr mit ihren Problemen auseinandersetzen zu müssen. Ich kenne das von mir selbst aus Zeiten, in denen ich mich hilflos gefühlt habe und das wahre Leben für mich unerträglich war. Dann flüchtet man sich in eine überschaubare Scheinwelt, über die man selbst die Kontrolle hat.

Sie hält den Kontakt liebevoll zu dir aufrecht. Ich finde, dass das ein positives Zeichen ist, denn damit zeigt sie dir, dass du ihr als Mensch etwas bedeutest. Möglicherweise hat sie Angst, dich mit ihren negativen Gedanken/Gefühlen zu sehr zu belasten, hält sich selbst für nicht gut genug, macht sich Selbstvorwürfe. Das sind nach meiner eigenen Erfahrung die typischen Denkstrukturen eines depressiven Partners, auch unter Berücksichtigung der Vorgeschichte (toxische Beziehung). In einer solchen Situation wäre es aus meiner Sicht unverantwortlich, die Frage nach einer Trennung überhaupt zu stellen. In einer depressiven Phase kann deine Partnerin gar keine vernünftigen Entscheidungen treffen, falls sie überhaupt dazu in der Lage sein sollte, irgendeine Entscheidung zu treffen.

Sieh es einfach als eine Krankheit an, eine Überforderung. Manche kranke Menschen freuen sich über Besuch, manche wollen lieber ihre Ruhe. Was du machen kannst:
- zuhören,
- ihre Bedürfnisse respektieren,
- ihr zu zeigen, dass du sie bedingungslos liebst und du für sie da bist,
- sie bei der Heilung unterstützen.

Wenn du sie unterstützen möchtest, dann aber bitte nur liebevoll helfend. Gut gemeinte Ratschläge oder übermäßiger Aktionismus können schnell zu Überforderung oder einer Abwehrhaltung führen.

Ich wünsche dir für deinen Weg viel Kraft und Geduld.

Herzliche Grüße von Love
Immer wenn du Pläne schmiedest, fällt das Schicksal lachend vom Stuhl.
Mario81
Beiträge: 272
Registriert: 5. Mär 2023, 12:03

Re: föhliche depressive Partnerin und ich völlig ratlos

Beitrag von Mario81 »

Hallo Peter.

Besser als Love kann man es nicht sagen. Sie hat genau die richtigen Worte gefunden.

Ich wünsche dir Kraft und alles Gute.

Liebe Grüße
Mario
"Du darfst nicht alles Glauben,was Du denkst." Alexander Bojcan
Fensterpeter74
Beiträge: 35
Registriert: 21. Jan 2023, 20:48

Re: föhliche depressive Partnerin und ich völlig ratlos

Beitrag von Fensterpeter74 »

Liebe Love,

Vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast so ausführlich zu antworten, da bin ich sehr dankbar für.

Ich weiß jetzt auch, daß ich dann solche Fragen nicht stellen darf, die Situation wirkte aber so real, da war es passiert, nur das eine Mal in diesem Fall.

Ich versuche weiter positiv zu denken, schreibe ihr auch immer mal zwischendurch, was für ein wertvoller Mensch sie ist und daß ich sie liebe und auch in dieser Zeit für sie da bin. Melde mich aber nicht alle 10 min. Sondern so über den Tag verteilt auch mit anderen belanglosen Dingen, so daß sie nicht das Gefühl bekommen soll, ich würde sie bedrängen.

Manchmal dauert eine Antwort auch ein paar Stunden, es wird aber vom Thema abgewichen, was jetzt nicht so schlimm ist, wichtig sie meldet sich.

Heute morgen war sie über die fehlende Sonne betrübt, was nicht gerade schön ist aber wünschte mir trotzdem einen schönen Tag.

Es ist schwer das alles zu verstehen.

Dank an Alle, die mit Rat zur Seite stehen.

Liebe Grüße
Peter
Fensterpeter74
Beiträge: 35
Registriert: 21. Jan 2023, 20:48

Re: föhliche depressive Partnerin und ich völlig ratlos

Beitrag von Fensterpeter74 »

Ein leises Hallo in die Runde,

hier mal wieder ein Zwischenbericht zur aktuellen Lage mit meiner lieben depressiven Partnerin.

Es sind nun mittlerweile 4 Wochen vergangen, wo wir uns nicht gesehen haben, es wird aber weiter täglich, mal mehr mal weniger, über WhatsApp kommuniziert.
Es geht dabei um einfache banale Dinge wie einen Morgengruß, was man den Tag so gemacht hat und wie das Wetter ist. Sie fragt auch immer wie mein Tag war und wünscht mir auch einen schönen Tag.
Ich antworte natürlich immer freundlich und gebe Auskunft.

Manchmal schreibe ich bestimmte Fragen und das man über gewisse Sachen doch mal reden müsse und erinnere an schöne Dinge, nicht aufdringlich aber verständlich und einfach.

Es wird leider aber permanent ignoriert und auf die Fragen gibt es nicht mal ansatzweise Antworten, sonder weiter diese alltäglichen Nachrichten.
Es sind auch freundliche Nachrichten , wie "mein Schatz" oder "deine Frau" so dabei.

Ich weiß, daß sie Konflikte und seien sie noch so klein aus dem Weg geht aber muss man da nicht etwas dranbleiben und ihr weiterhin die Sicherheit geben, daß ich für sie da bin?

Gibt es da noch Tipps, die man angehen kann? Auch als ich ihr schrieb, daß ich es schön gefunden hätte, hätte sie sich wieder einem Arzt oder Therapeuten anvertraut blieben unbeantwortet.

Man hat ganz schön zu tun, sich in Geduld zu üben, möchte aber nicht aufgeben, beschäftige mich halt mit Sachen die ich schon lange mal machen wollte oder vernachlässigt habe oder gehe aus zum Tanz oder so.

Warum ist gerade aber auch der an Depression erkrankte Mensch so liebenswert? (meine Empfindung)
Ich halte damit auch nicht übern Berg und vertraue mich gewissen auserwählten Personen an, die auch schon gewisse Erfahrungen damit gemacht haben. Es gibt da Antworten wie "halte durch, es lohnt sich" oder aber auch "vergiss sie"

Ich weiß, daß unsere tolle Beziehung nicht gespielt war, so gut hätte man nicht "spielen" können.

Vieles was ich über depressive Beziehungen gelesen habe spiegeln sich 1:1 wieder und eine Trennung wurde immer noch nicht ausgesprochen.

in Liebe Peter
Cailyn
Beiträge: 17
Registriert: 12. Okt 2018, 21:11

Re: föhliche depressive Partnerin und ich völlig ratlos

Beitrag von Cailyn »

Hallo Peter,

von dem was du hier schreibst, klingst du wie ein wunderbarer Partner während einer Depression.
Du lässt ihr Raum, du hörst ihr zu und versuchst dich über ihre Krankheit zu informieren und du sagst ihr immer wieder, dass du sie unterstützen willst. Viel mehr kannst du eigentlich nicht machen, wenn sie nicht klar sagt, wo oder wie sie noch Unterstützung möchte. Und das wissen wir Betroffene oft selbst nicht bzw es kann sich angesichts der gefühlten Überforderung oft schnell wandeln.

Nach deinen Schilderungen klingt es für mich, als wäre deine Freundin grade in einem längeren Tief, vielleicht auch schwerer als die, die du zuvor miterlebt hast. Jetzt ist die Frage, ob sie da von allein wieder raus kommt oder ob sie es schafft, sich Hilfe zu suchen. Oder auch mit deiner Hilfe suchen zu lassen.
Wie viele andere schon schrieben, es gibt nicht viel mehr, was du tun kannst, als du jetzt schon für sie tust, wenn sie nicht explizit darum bittet. Und professionelle Hilfe kann und sollte ein Partner nie versuchen zu ersetzen.

Ich verstehe, dass es auch für dich nicht einfach ist, wenn über mehrere Wochen so wenig Kontakt besteht. Da kannst du nur für dich nur ausloten, wie lange du das ertragen und mittragen kannst. Es kann auch nicht der Sinn einer Beziehung sein, dass am Ende beide Partner krank sind. Hier musst du deine Kräfte und Geduld einschätzen.
Ihr jetzt Druck auf mehr Kontakt zu machen, halte ich für ziemlich aussichtslos. Sie scheint ja immer noch den Kontakt mit dir zu suchen und halten zu wollen. Wie schon geschrieben, wie lange du das mittragen kannst, kannst nur du beantworten.

Das einzige, was mir für sie als Unterstützung noch einfällt, ist die Frage nach einer möglichen Therapeuten- oder Psychiatersuche. Hat sie Adressen oder weiß, wo sie welche bekommt? Möchte sie Hilfe beim Kontaktieren der Therapeuten? Manchmal gibt es auch niedrigschwelligere Angebote, z.B. von der Caritas, zur Beratung oder Auffangen in Krisen.
Mehr als ihr diese Hilfe anzubieten bzw ihr solche Angebote rauszusuchen, wenn sie es möchte, fällt mir nicht ein, was du noch an "mehr" tun könntest.

Für dich fiel mir noch ein: Es gibt für Angehörige von depressiven Personen an einigen Orten Selbsthilfegruppen. Da werden zum einen Infos zur Erkrankung ausgetauscht, zum anderen kann man aber auch mit anderen in der gleichen Situation einfach mal reden, wie die damit umgehen, was hilft, wo Probleme liegen, etc. Es war für mich nicht herauszulesen, ob dir der Kontakt zu dem befreundeten Pärchen da schon ausreicht.
Vielleicht wäre das was, was auch dir weiterhilft.

Ich wünsche euch beiden alles Gute
Aurelia Belinda
Beiträge: 7801
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: föhliche depressive Partnerin und ich völlig ratlos

Beitrag von Aurelia Belinda »

Vorsicht Fake....(IchWirErSieEs),
Du kannst es wohl nicht lassen, der Welt weis machen zu wollen, dass die Damenwelt angeblich nichts taugt...tja, haste halt bisher Pech gehabt....

Erfahrung dient der Erkenntnis...mal so nebenbei gesagt....deine Frauenfeindlichkeit lass bitte behandeln... hat hier nichts zu suchen..
Erfahrungen sind dazu da, auch seinen eigenen Horizont zu erweitern....nicht nur, um alles Übel bei anderen zu suchen. Amen.
Wenn du stänkern willst u. über dein verzerrtes Frauenbild reden willst, dann bitte bei deinem Behandler....
Zuletzt geändert von Aurelia Belinda am 28. Jun 2023, 01:15, insgesamt 1-mal geändert.
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Aurelia Belinda
Beiträge: 7801
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: föhliche depressive Partnerin und ich völlig ratlos

Beitrag von Aurelia Belinda »

Nachtrag: Bei dir ist jeder dumm, insbesondere Frauen... wie kommt's? Lust mal darüber zu diskutieren? Sachlich, konstruktiv?
Übrigens wurdest du schon mal gesperrt.. Technik macht's möglich was? Dass du hier wieder dein Unwesen treibst....
höre bitte auf, dich weiter als Opfer zu sehen...
könnte hilfreich sein. Mein Erfahrungswert!

Schönen Taach noch.... A.
Zuletzt geändert von Aurelia Belinda am 28. Jun 2023, 09:12, insgesamt 2-mal geändert.
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Love-is-all-around
Beiträge: 77
Registriert: 19. Mär 2023, 11:03

Re: föhliche depressive Partnerin und ich völlig ratlos

Beitrag von Love-is-all-around »

Lieber Peter,

ich komme mal wieder zurück zum Thema. Das ist eine sehr schwierige Situation und du hast mein volles Mitgefühl. Mir fällt leider auch nicht mehr viel ein, was du für deine Partnerin machen könntest. Caylin hat im Grunde schon alles geschrieben, was dir helfen könnte.

Ein depressiver Mensch muss selbst bemerken, dass es so nicht weiter geht und in irgendeiner Weise aktiv werden, um da raus zu kommen. Erst dann ist er auch dazu in der Lage, Hilfe anzunehmen. Meine Erfahrung ist, dass weder Verdrängung des Problems noch Ablenkung davon wirklich helfen. Wie du das deiner Partnerin klar machen kannst, weiß ich auch nicht.

Momentan ist es wichtig, dass du auf dich selbst achtest, damit du nicht krank wirst. Kontaktiere gute Freunde, geh Hobbys nach, finde dich selbst. Wie ich deinem Beitrag entnehme, hast du das auch schon erkannt und fokusierst dich bereits darauf. Ich empfehle dir außerdem die Grübelgedanken, die sich anscheinend immer wieder um deine Partnerin drehen und was du noch machen könntest, mal bewusst loszulassen. Wenn die Gedanken erst einmal frei sind, ergeben sich manchmal von ganz allein neue Ideen.

Ich wünsche dir weiterhin viel Geduld und Kraft.

Herzliche Grüße von Love
Immer wenn du Pläne schmiedest, fällt das Schicksal lachend vom Stuhl.
Maxegon
Beiträge: 2444
Registriert: 25. Mai 2021, 11:33

Re: föhliche depressive Partnerin und ich völlig ratlos

Beitrag von Maxegon »

Hallo Fensterpeter,

für den einen klingt es wie die typischen Anzeichen der Krankheit, für einen anderen für das langsame Abklingen einer Beziehung.

Überallem schwebt das Wort VIELLEICHT.

Warum meldet sich deine Freundin nicht?
Warum beantwortet sie bestimmte Fragen nicht?

Weil sie nicht will!

Nun soll sie erklären, warum sie nicht will.
Wenn sie es selbst nicht weiß? Wenn sie Zeit braucht, um sich im klaren darüber zu werden, was sie überhaupt will.
Wenn ihr die Höflichkeit gebietet, sich ab und zu zu melden?

Vielleicht
Vielleicht weiß sich nicht was sie will.
Vielleicht hat sie die Nase voll.
Vielleicht ist sie niedergeschlagen; ihr ist alles zu viel.
Vielleicht braucht sie ihre Ruhe, um herauszubekommen was sie will.
Vielleicht nervst du.
Vielleicht ist sie zu höflich.
Vielleicht will sie keine soooo feste Partnerschaft.
Vielleicht bildest du dir alles nur ein.
Vielleicht ist aber auch alles ganz anders.
Fensterpeter74
Beiträge: 35
Registriert: 21. Jan 2023, 20:48

Re: föhliche depressive Partnerin und ich völlig ratlos

Beitrag von Fensterpeter74 »

Hallo Maxegon,

wie ich schon beschrieben habe ist die Depression diagnostiziert und nicht vielleicht und sie war auch vor unserer Beziehung in Behandlung und ich habe es schon einmal durch, wo sie froh war, daß ich durchgehalten habe SMS-Zitat:

.... Das hat mich alles so aufgewühlt .. aber im positiven... wie kann ein Mensch nur so sein... anscheinend haben Muttis Gebete doch was gebracht und mir wurde ein Engel geschickt der so beharrlich und stur ist wie ich keinen kenne... ich werde dich immer versuchen zu schützen... aber ich werde den weg mit dir gehen... Du machst mich stark... und sehe was bedingungslos bedeutet ... so was hab ich noch nie fühlen dürfen... aber das gibt mir Kraft.. Hoffnung... Mut... wie kann ein Mensch nur so sein... ich danke dir von Herzen das du so bist.... und ich hoffe und Bete das ich dich nicht kaputt mache... Das könnte ich mir nie verzeihen... ich liebe dich und das wirklich aus ganzen Herzen...
Warum bist du so... jeder gottverdammt jeder würde gehen und gut .. aber du machst das nicht... Du warst die beste Entscheidung die ich je getroffen habe

Ich habe ihr versprochen, da gemeinsam durchzugehen und ich habe auch noch die Kraft dazu und daher versuche ich auch in diesem Forum Wissen darüber zu erlangen und nichts unversucht zu lassen. Sie ist vor meiner Zeit schon mal richtig abgestürzt und unten gewesen und keinen hat es interessiert, wahrscheinlich hatte sie da erst die Einsicht zum Therapeuten/Psychiater zu gehen um vielleicht auch ihres Sohnes wegen.

Nun bin ich aber noch da und möchte sie nicht erst ganz unten sehen, ich möchte unterstützen, damit auch nicht hinterm Berg halten und nichts unversucht lassen und auch Anderen zeigen, daß sie mit solchen Problemen nicht alleine sind:

Peter
Zuletzt geändert von Fensterpeter74 am 28. Jun 2023, 13:28, insgesamt 1-mal geändert.
Fensterpeter74
Beiträge: 35
Registriert: 21. Jan 2023, 20:48

Re: föhliche depressive Partnerin und ich völlig ratlos

Beitrag von Fensterpeter74 »

Nachtrag:

für viele war sie immer nur der "Mülleimer", den man nur ausnutzte, für mich ist sie das liebste und wunderbarste Wesen, der mit wertvollste Mensch.
MissMikse
Beiträge: 466
Registriert: 14. Mär 2023, 20:07

Re: föhliche depressive Partnerin und ich völlig ratlos

Beitrag von MissMikse »

Hallo Peter,

es ist schön, dass du für deine Partnerin da sein und ihr helfen möchtest! Dafür meine Anerkennung!
Was sie schreibt, stimmt. Andere würden einfach gehen und sich die Sch... nicht antun. Basta.

Sei dir nur bitte darüber bewusst: Depris sind ein Kampf, den der Betroffene schlussendlich selbst und allein kämpfen muss. Man kann unterstützen und Hilfe anbieten, aber den Kampf für sie ausfechten kannst du nicht. Ich hatte es eben auch an jemand per PN geschrieben: die anderen (Arzt, Therapeut, Partner, SHG, dieses Forum usw.) sind die, die beim Marathon am Straßenrand stehen und den Läufer anfeuern, ihm Wasser reichen usw. Aber laufen muss derjenige selbst. Oder beim Boxkampf: kämpfen muss der Betroffene selbst. Die anderen können zwischen den Runden aufmuntern, Wunden versorgen, Tipps geben - aber im Ring steht man alleine gegen den Gegner.

Du wirst auch nicht unbedingt verhindern können, dass sie ganz unten ankommt. Im Übrigen ist das manchmal gar nicht so verkehrt, wenn man ganz unten ankommt. Ging mir schon ein paar mal so. Danach kam bei mir aber auch immer die größte Veränderung und der größte Fortschritt im Umgang mit den Depris. Das muss also nicht immer was schlechtes sein und es muss erst recht nicht in einer Katastrophe enden. Klar wünschst du dir das nicht, das verstehe ich. Aber hab auch keine Angst davor, falls es doch so kommen sollte.

Ansonsten schließe ich mich meinen Vorrednern mehr oder weniger an. Deine Freundin muss selbst raus finden, was sie will, ob sie Hilfe will oder nicht, welchen Weg sie gehen möchte, ob sie den Kampf aufnimmt oder aufgibt. Diese Entscheidung kann ihr niemand abnehmen. Auch wenn dir das weh tut, weil du siehst, wie sie leidet. Ein Stück weit hat sie vermutlich das Gefühl, nicht "gut genug zu sein" für dich, weil sie auch schreibt, dass sie hofft, dich nicht kaputt zu machen. Du bist für sie ein schönes und wertvolles Geschenk - trotzdem kann sie es nicht wirklich annehmen, weil sie sich selbst nicht für wertvoll genug erachtet und Angst hat, mit diesem Geschenk nicht richtig umgehen zu können. Den Selbstwert und die Selbstliebe kann man aber niemandem "einimpfen" und das kommt auch nicht, indem man jemanden mit noch mehr Liebe überschüttet. Das ist etwas, was jeder in sich selbst finden und ran züchten muss.

Soweit erst mal. Ich wünsch dir bzw. euch alles Gute!
MissMikse
Beiträge: 466
Registriert: 14. Mär 2023, 20:07

Re: föhliche depressive Partnerin und ich völlig ratlos

Beitrag von MissMikse »

Auch wenn es nicht mein Thread ist:

lasst doch bitte diese Spannungen hier raus, also nicht nur hier im Thread sondern insgesamt aus dem Forum. Wir haben es alle schon schwer genug, da müssen wir uns nicht noch zusätzlich diese negative Energie einer solchen Diskussion aufladen.
Wenn ihr euch gegenseitig anzicken wollt, dann macht das per PN, aber nicht vor allen anderen.

Danke
Aurelia Belinda
Beiträge: 7801
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: föhliche depressive Partnerin und ich völlig ratlos

Beitrag von Aurelia Belinda »

Meine Rede!
Er wurde aus gutem Grund gesperrt.... kann sich dennoch mit X - beliebigen Namen, (Mehrzahl) wieder anmelden? Bin empört!
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
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