Unwissenheit in der Therapie oder "zu doof" dafür?

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brinamaste
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Registriert: 1. Feb 2023, 15:00

Unwissenheit in der Therapie oder "zu doof" dafür?

Beitrag von brinamaste »

Hallo Zusammen,

bin ganz neu hier und hab schon einiges gelesen, jedoch habe ich nichts zu meinem Thema gefunden, weswegen ich es nun auf diesem Wege hier versuche. :)

Ich bin 36 Jahre alt und habe (seit Juni 2021 diagnostiziert) schwere Depressionen - mal besser mal schlechter, aber seit ich 11 bin immer wieder kehrend. Ich war bereits in einer Akutklinik, Tagesklinik und auch in Reha, aber es "verschlimmbesserte" sich mein Zustand eher und ich bin leider immer noch nicht arbeitsfähig.

Ich wartete lange auf einen Therapieplatz (meinen ersten) und kam letztendlich zu meinem Wunschtherapeuten, der mir empfohlen wurde. Seit nun ca. 3 Monaten bin ich bei ihm in Therapie (Tiefenpsychologisch) und fand es eigentlich immer ok. Wunderte mich, dass ich "nur" alle zwei Wochen geladen wurde und mein Antrag "nur" eine Kurzzeittherapie (Verhaltenstherapie) beinhaltete, aber ich schob dies auf die Auslastung des Therapeuten und dass dieser sicherlich zu viele Patienten hat...
Gestern wurde ich aber eines besseren belehrt...

Er fragt mich grundsätzlich immer zu beginn wie es mir geht und daraus entwickelt sich immer schnell ein Thema, dass die Stunde dann begleitet. Einen ausführlichen Lebenslauf gab ich bereits auch ab, sodass wir dies als Grundlage nehmen können.
Gestern aber, als ich ihm berichtete, dass es wieder einmal bergab geht machte er mir deutlich, dass wir nur "herumeiern" und dass solch eine schwere Depression nicht ohne ein Trauma zustande kommen könnte und dass ich endlich sagen soll was ist...
Ich weiß nicht wie Therapie geht... ich dachte, ich bin sehr offen und lege alles auf den Tisch...
Meine Erinnerungen an die Vergangenheit ist viel ummantelt von Nebel - ich kann mich einfach nicht mehr an vieles erinnern.
Er machte mir deutlich, dass wenn es so bleibt, er es bei der Kurzzeittherapie belassen möchte, weil er mir so nicht helfen kann...

Ich bin ratlos... Wirklich sehr ratlos... und es steigt natürlich nun eine gewisse Art Panik hoch, weil ich ja selbst nicht weiß, wie ich herausfinde, ob ich ein Trauma hab, oder was eins sein könnte, bei dem wo ich mich noch erinnern kann... Bin richtig fertig deswegen... auch weil er sagte, er könne das so keinem Gutachter sagen...
Ich hoffe, ich drücke mich verständlich aus :)

Wie soll ich mich nun verhalten? Was soll ich machen? Ich kann mir ja nichts ausdenken... :(
Hattet ihr auch schon mal so ein "Problem"?
Ich soll bis zum nächsten Termin nun die für mich größten Belastungen aufschreiben... Derzeit bei mir die Therapie :?
Bin ich nicht therapierbar oder wie? :cry:

Viele liebe Grüße
Kiwi78
Beiträge: 95
Registriert: 8. Feb 2022, 11:36

Re: Unwissenheit in der Therapie oder "zu doof" dafür?

Beitrag von Kiwi78 »

Hallo brinamaste,
Also ich bin auch wegen Depressionen in die Therapie gestartet und wäre auch nie auf die Idee gekommen dass Traumatas mit eine der Ursachen sind. Das entpuppte sich erst viel später im Laufe der Therapie. Ich musste auch aufschreiben welche belastenden Ereignisse es in meinem Leben gab, aber das waren letztendlich nicht die Ursachen.
Bei mir wurde dann eine komplexe Ptbs festgestellt auf Grund von kindheitstraumatas bzw. Bindungstraumatas. Davon wusste ich auch nichts, an meine Kindheit kann ich mich nur bruchstückhaft erinnern, aber es kam wohl regelmäßig zu emotionaler Vernachlässigung und anderes (will ich wegen triggergefahr nicht näher erläutern).
Aber das ergab sich alles erst im Laufe der Therapie. Ist dein Therapeut auch in Traumatherapie ausgebildet? Das wäre vielleicht ein Vorteil wenn es um Traumas geht. Hast du in manchen Situationen dissoziationen? Das war bei mir letztendlich ein Hinweis, dass was in Richtung Trauma vorliegt.
Kurz um - ich wusste auch nichts von meinen Traumatas, das ist die Aufgabe des Therapeuten es herauszufinden.
Lg Kiwi
SonneundDunkenheit
Beiträge: 682
Registriert: 25. Jul 2021, 09:24

Re: Unwissenheit in der Therapie oder "zu doof" dafür?

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Hallo brinamaste!

Du bist sicher nicht zu doof oder nicht therapierbar.

Bin nicht ganz schlau geworden ob dein Therapeut nun tiefenpsychologisch oder verhaltenstherapeutisch arbeitet. Ist aber auch nicht entscheidend.

Seit drei Monaten aller 14 Tage = sind bisher etwa 6 Therapiestunden. Eine Kurzzeittherapie kann 2x 12 h = 24 h dauern ohne dass ein Gutachten geschrieben werden muss.

Ich verstehe die Ungeduld deines Therapeuten absolut nicht und finde sie eher kontraproduktiv. Für den Fall eines Traumas braucht es ein sicheres zugewandtes Therapiesetting und es ist auch sein Job dich behutsam zu führen, um nicht mehr kaputt zu machen.

Ich bin auch in meiner ersten Therapie (obwohl schon ü 50). Auch nach drei Jahren intensiver Therapie hab ich oft den Eindruck "nicht zu wissen wie Therapie geht". Ich habe Traumata und war mir dieser auch vor Therapiebeginn bewusst, aber ich habe monatelang in der Therapie nicht drüber gesprochen....ging einfach nicht. Meine Therapeutin hat sich vorsichtig rangearbeitet und irgendwann konnte ich ansatzweise drüber reden (oder schreiben, wenn reden zu viel war).
Ich will damit sagen, alles braucht seine Zeit und du solltest das Tempo bestimmen dürfen. Auch ich war in den ersten Monaten nicht in der Lage von mir aus Probleme/ Befindlichkeiten anzusprechen. Ich wusste nicht was wirklich wichtig gewesen wäre, hab mich aber auch für vieles geschämt und nicht getraut drüber zu reden. Meine Therapeutin hat mich lange "geführt", bestimmt ein halbes Jahr und dann langsam die Verantwortung die Stunde zu eröffnen an mich abgegeben. Manchmal habe ich minutenlang geschwiegen, weil ich nicht wusste wie ich starten sollte. Mittlerweile geht das ganz gut.

Bin kein Therapeut, aber eine schwere Depression heißt noch lange nicht Trauma. Ich finde die Aussage daher sehr vermessen.

Du hast ja schon einige Behandlungen hinter dir. Dort wurde doch sicherlich auch nach Auslösern der Depression geschaut. Oder? Was waren deren Vermutungen?

Du schreibst, es sei dein "Wunschtherapeut" gewesen. Warum er?

Du hast ja noch einige Tage Zeit bis zur nächsten Stunde und musst die Antwort noch nicht haben was für dich die größten Belastungen sind. Du schreibst, dass du arbeitsunfähig bist.... also gibt es ja Gründe/ Belastungen.

Liebe Grüße von SonneundDunkelheit


Überleg dir, was dich belastet und nein, bitte nichts ausdenken. Sag ihm, dass du dich unter Druck gesetzt fühlst. So sollte es in der Therapie nicht sein. Je nachdem wie er reagiert, kannst du für dich entscheiden ob du die Therapie bei ihm fortsetzen möchtest.
brinamaste
Beiträge: 3
Registriert: 1. Feb 2023, 15:00

Re: Unwissenheit in der Therapie oder "zu doof" dafür?

Beitrag von brinamaste »

Kiwi78 hat geschrieben:Hallo brinamaste,
Also ich bin auch wegen Depressionen in die Therapie gestartet und wäre auch nie auf die Idee gekommen dass Traumatas mit eine der Ursachen sind. Das entpuppte sich erst viel später im Laufe der Therapie. Ich musste auch aufschreiben welche belastenden Ereignisse es in meinem Leben gab, aber das waren letztendlich nicht die Ursachen.
Bei mir wurde dann eine komplexe Ptbs festgestellt auf Grund von kindheitstraumatas bzw. Bindungstraumatas. Davon wusste ich auch nichts, an meine Kindheit kann ich mich nur bruchstückhaft erinnern, aber es kam wohl regelmäßig zu emotionaler Vernachlässigung und anderes (will ich wegen triggergefahr nicht näher erläutern).
Aber das ergab sich alles erst im Laufe der Therapie. Ist dein Therapeut auch in Traumatherapie ausgebildet? Das wäre vielleicht ein Vorteil wenn es um Traumas geht. Hast du in manchen Situationen dissoziationen? Das war bei mir letztendlich ein Hinweis, dass was in Richtung Trauma vorliegt.
Kurz um - ich wusste auch nichts von meinen Traumatas, das ist die Aufgabe des Therapeuten es herauszufinden.
Lg Kiwi
Hallo Kiwi,

vielen lieben Dank für deine Antwort und die Einblicke - was mich etwas beruhigen kann :)
Ja, der Therapeut ist tatsächlich auch Traumatherapeut seit vielen langen Jahren.
Ich habe nun aber tatsächlich nach der langen Wartezeit große Angst meinen Therapieplatz zu verlieren - die Worte waren ganz klar...
Aber gut zu wissen, dass du auch belastende Ereignisse nennen musstest und daraus resultierend gearbeitet wurde - ich werde versuchen dies auch zu machen, auch wenn es schwer ist, wenn man sich nicht genau an Ereignisse, sondern eher nur Phasen erinnern kann... Dissoziationen habe ich meines Wissens nicht - kann auch wieder sein, dass ich ein für mich typisches Verhalten so nicht einstufe...
Ich bin ein schlechter Beobachter meinerseits fällt mir da wieder auf... :?
brinamaste
Beiträge: 3
Registriert: 1. Feb 2023, 15:00

Re: Unwissenheit in der Therapie oder "zu doof" dafür?

Beitrag von brinamaste »

SonneundDunkenheit hat geschrieben:Hallo brinamaste!

Du bist sicher nicht zu doof oder nicht therapierbar.

Bin nicht ganz schlau geworden ob dein Therapeut nun tiefenpsychologisch oder verhaltenstherapeutisch arbeitet. Ist aber auch nicht entscheidend.

Seit drei Monaten aller 14 Tage = sind bisher etwa 6 Therapiestunden. Eine Kurzzeittherapie kann 2x 12 h = 24 h dauern ohne dass ein Gutachten geschrieben werden muss.

Ich verstehe die Ungeduld deines Therapeuten absolut nicht und finde sie eher kontraproduktiv. Für den Fall eines Traumas braucht es ein sicheres zugewandtes Therapiesetting und es ist auch sein Job dich behutsam zu führen, um nicht mehr kaputt zu machen.

Ich bin auch in meiner ersten Therapie (obwohl schon ü 50). Auch nach drei Jahren intensiver Therapie hab ich oft den Eindruck "nicht zu wissen wie Therapie geht". Ich habe Traumata und war mir dieser auch vor Therapiebeginn bewusst, aber ich habe monatelang in der Therapie nicht drüber gesprochen....ging einfach nicht. Meine Therapeutin hat sich vorsichtig rangearbeitet und irgendwann konnte ich ansatzweise drüber reden (oder schreiben, wenn reden zu viel war).
Ich will damit sagen, alles braucht seine Zeit und du solltest das Tempo bestimmen dürfen. Auch ich war in den ersten Monaten nicht in der Lage von mir aus Probleme/ Befindlichkeiten anzusprechen. Ich wusste nicht was wirklich wichtig gewesen wäre, hab mich aber auch für vieles geschämt und nicht getraut drüber zu reden. Meine Therapeutin hat mich lange "geführt", bestimmt ein halbes Jahr und dann langsam die Verantwortung die Stunde zu eröffnen an mich abgegeben. Manchmal habe ich minutenlang geschwiegen, weil ich nicht wusste wie ich starten sollte. Mittlerweile geht das ganz gut.

Bin kein Therapeut, aber eine schwere Depression heißt noch lange nicht Trauma. Ich finde die Aussage daher sehr vermessen.

Du hast ja schon einige Behandlungen hinter dir. Dort wurde doch sicherlich auch nach Auslösern der Depression geschaut. Oder? Was waren deren Vermutungen?

Du schreibst, es sei dein "Wunschtherapeut" gewesen. Warum er?

Du hast ja noch einige Tage Zeit bis zur nächsten Stunde und musst die Antwort noch nicht haben was für dich die größten Belastungen sind. Du schreibst, dass du arbeitsunfähig bist.... also gibt es ja Gründe/ Belastungen.

Liebe Grüße von SonneundDunkelheit


Überleg dir, was dich belastet und nein, bitte nichts ausdenken. Sag ihm, dass du dich unter Druck gesetzt fühlst. So sollte es in der Therapie nicht sein. Je nachdem wie er reagiert, kannst du für dich entscheiden ob du die Therapie bei ihm fortsetzen möchtest.
Hallo SonneundDunkelheit,

vielen lieben Dank für deine Nachricht und deine Einschätzung, dass ich nicht zu doof bin :)

Mein Therapeut ist Tiefenpsychologe und Traumatherapeut, hat aber im Antrag auf Kurzzeittherapie - warum auch immer - Verhaltenstherapie benannt.

Ja so sehe ich das auch, dass es in meiner Situation (rohes Ei) eher kontraproduktiv ist... zumindest fühlte es sich so an, aber jetzt komme ich ins Tun, um das für mich aufzuklären, was ja auch ein Schritt nach vorne ist?

Das hört sich für mich sehr schlüssig und gut an, wie deine Therapeutin bei dir vorgegangen ist.

Die anderen Behandlungen waren ja leider nur sehr kurzweilig und dank Corona auch sehr eingeschränkt... Eine der Vermutungen war tatsächlich, dass ich etwas schlimmes in meiner Kindheit erlebt haben muss (bei Hypnose festgestellt worden) und eine andere Feststellung war, dass man bei mir am Besten mit alternativen Methoden ran muss (wie zb Elektro), weil es sehr "festsitzend" wäre... Wollte aber natürlich zuerst einmal eine Therapie ausprobieren, bevor ich anderes teste...

Wunschtherapeut, weil er mir in der Akutklinik empfohlen wurde von einer Person, die mir sehr ähnlich ist. Im großen und ganzen macht der Therapeut auf mich auch wirklich einen sehr guten Eindruck und für mich waren die letzten Stunden auch ok - also ich möchte mit diesem Beitrag nicht die Kompetenz des Therapeuten in Frage stellen, sondern eher meine als Patient :)

Ja die Gründe gibt es durchaus, weshalb ich auch krank geschrieben bin seit so langer Zeit, aber er sieht diese nicht als Auslöser meiner so starken Depression...
Ja genau, zum Glück ist noch etwas Zeit, aber nun fängt halt wieder das schlimme Grübeln an, was mich wieder einmal komplett fertig macht...
SonneundDunkenheit
Beiträge: 682
Registriert: 25. Jul 2021, 09:24

Re: Unwissenheit in der Therapie oder "zu doof" dafür?

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Hallo brinamaste,
zu einem Therapieprozess gehören zwei Personen, ein Therapeut, der einfühlsam, geschickt, ehrlich... ist und ein Patient, der in der Lage ist zu reflektieren und es braucht Vertrauen auf beiden Seiten. Therapeuten sind keine "Götter" und Patienten die "Blöden" . Aber natürlich hinterfragt man sich zunächst selbst, fragt sich ob man "Schuld" "zu blöd" ist, wenn es nicht funktioniert wie gewünscht.

Therapie ist harte Arbeit und zwar für beide Seiten.

Manchmal muss man sich von hinten anschleichen und es dauert bis man bei den Ursachen/ Auslösern ankommt.

Hypnose....alle Achtung. So ein Kontrollverlust hätte ich niemals zulassen können.

Nicht jeder, der dissoziert, ist sich dessen auch bewusst. Dein Therapeut sollte es aber erkennen vor allem wenn er Traumatherapeut ist. Ich dissoziere recht häufig im Alltag und auch in der Therapie, nicht immer bin ich mir dessen bewusst (aber schon recht oft).

Eigentlich kann ein Therapeut nur die Therapieform anbieten und abrechnen wofür er eine Ausbildung/ Zulassung hat. Traumatherapie gibt es nicht als zugelassenes Verfahren im Sinne der Richtlinien. Für tiefenpsychologische Therapie gibt es mehr Stunden in der Langzeittherapie. Frag ihn doch einfach, warum er das Kreuz bei VT gesetzt hat.

Natürlich ist ins Tun kommen ein Schritt in die richtige Richtung, aber Dauergrübeln und Angst davor den Therapieplatz zu verlieren eben nicht.

Alles Gute für dich.

Liebe Grüße von SonneundDunkelheit
Kiwi78
Beiträge: 95
Registriert: 8. Feb 2022, 11:36

Re: Unwissenheit in der Therapie oder "zu doof" dafür?

Beitrag von Kiwi78 »

Hallo Brinamaste,

Du machst bei ihm nur eine kurzzeittherapie? Bei trauma sicher nicht ausreichend. Vielleicht sucht er deswegen nach traumatas um dann doch auf langzeittherapie umzuschwenken. Bei trauma wird das wahrscheinlich auch problemlos genehmigt. Nur so ein Gedanke.
Jedenfalls sollte man da nicht mit der Tür ins Haus fallen. Es braucht Zeit und vor allem Vertrauen in diesem heiklen Bereich. Meine Therapeutin hat das mit der Traumavergangenheit schon geahnt und immer irgendwelche Themen vorsichtig angesprochen. Bis ich dann zum dissoziieren anfing. Mir ist die dissoziation am Anfang auch nicht so bewusst gewesen. War halt geistig einfach abwesend und nicht mehr ansprechbar. Meine thera erkannte das aber sofort.
Eventuell hat dein Therapeut da vielleicht auch was in diese Richtung bei dir bemerkt und bohrt deshalb nach. Oder provoziert dich um dich aus der Reserve zu locken oder deine Reaktionen abzuchecken. Wenn er Traumatherapeut ist, sollte er wissen was er tut.
Nur wäre dann kurzzeittherapie zu wenig. Egal ob verhaltenstherapie oder tiefenpsychologisch. Welche Traumatherapieverfahren wendet er an? Habt ihr mal besprochen, wie es weitergeht, wenn du wirklich ein trauma hast?
Lg Kiwi
Schlumpffine
Beiträge: 361
Registriert: 3. Mai 2020, 18:29

Re: Unwissenheit in der Therapie oder "zu doof" dafür?

Beitrag von Schlumpffine »

Hallo brinamaste,
willkommen im Forum.Ich habe deine Beitrage gelesen und weiß immer noch nicht, was deine Intension ist. Therapie bedeutet, das man mit professioneller Unterstützung an sich selber arbeitet. Kein Therapeut besitzt einen Zauberstab, der Probleme "wegzaubert" und er ist auch kein "Hellseher".
An sich selber arbeiten, sich reflektieren kann-muss aber nicht- wehtun.
Dazu werden aber "Arbeitsmittel" benötigt , die im Vorfeld eines Gepräches sicherlich notwendig sind. Dazu zählt Bsp.Achtsamkeit, Selbstfürsorge, Glaubensbekenntnisse, aber auch die ABC-Methode,Inneres Team oder das 4 Ohrenprinzip. Es ist schwer, auf etwas zu antworten,wenn man die Frage nicht versteht.
Meine Meinung zu einem Rehaaufenthalt ist folgender, gut für Personen die keine Probleme haben- schlecht aber für Personen, die welche haben.
De Zielsetzung der Reha liegt in der "Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit", aber nicht in der Behandlung.
Hab also Geduld.Hinterfrage alles was du nicht verstanden hast.
LG Schlumpffine
Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt. Konfuzius
Worte haben die Macht zu zerstören und zu heilen. Wenn Worte sowohl wahr als auch freundlich sind, können sie unsere Welt verändern. “~ Buddha
uli2705
Beiträge: 179
Registriert: 12. Aug 2007, 19:20

Re: Unwissenheit in der Therapie oder "zu doof" dafür?

Beitrag von uli2705 »

Hallo.

Also: ich kenne das auch...genauso.
Allerdings muss und möchte ich sagen, das es von deinem Therapeuten gar nicht gut ist Dich so unter Druck zu setzen. Natürlich verunsichert Dich das total...würde es bei jedem.

Wenn Du ein Trauma hattest, ist es durchaus möglich das Du hieran keine bewusste Erinnerung hast. Das schreibt Dir jemand, dem es genauso ergangen ist: ich hatte keine bewusste Erinnerung daran.

Das kann daran liegen, das Du es vielleicht als (kleines) Kind erlebt haben kannst. Was Dir vielleicht als "normal" erschien weil es alle taten, was aber nicht "normal" war.
Bei mir war es eine Mandel-OP als 2-jähriges Kind in den 70er Jahren, wo ich brutalst mit Gewalt festgehalten wurde. Diese Trauma (=schwerer Schock), hat sich manifestiert und habe das über die Jahre verschleppt. Das war und ist dann leider auch die Wurzel allen Übels und meiner Depressionen.

Kann es so etwas oder so etwas in dieser Art bei Dir einmal gegeben haben?

Letztendlich: Du musst natürlich nicht zwingend ein Trauma gehabt haben. Also "martere" Dich selbst nicht.
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