Hallo, ich bin auch neu hier

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Gummiente
Beiträge: 6
Registriert: 17. Jan 2023, 13:57

Hallo, ich bin auch neu hier

Beitrag von Gummiente »

Hallo,
ich habe mich sehr gefreut, auf dieses Forum gestoßen zu sein. Mit anderen Betroffenen habe ich mich bisher noch nicht ausgetauscht, alleine das Lesen der Beiträge hat schon geholfen.

Kurz zu mir:
Ich komme aus dem tiefsten Westen, fast schon Belgien.
Die erste Diagnose Depression oder depressive Episoden habe ich vor ca. 15 Jahren erhalten. Rückblickend denke ich, dass ich mich damit seit meiner Jugend befasse. Zur Zeit mache ich meine dritte ambulante Psychotherapie mit pharmazeutischer Begleitung (Agomelatin und Bupropion), letztere hilft mir nach meinem Empfinden aber nicht ausreichend. Die aktuelle Psychotherapie ist die erste, die mir echten Erkenntnisgewinn bringt, leider ist die heilende Wirkung bislang gering, u. a. deswegen bin ich hier. Mal mehr, mal weniger dysthym bin ich eigentlich seit Jahrzehnten. Vor drei Jahren hatte ich dann eine Lungenembolie, kurz darauf starke Arthritis und ein Jahr später habe ich einen Herzschrittmacher bekommen. Das war zusätzlich zur beruflichen Belastung wohl zu viel für mich. Kurz nach der Schrittmacher-OP hatte ich die erste von jetzt drei Krankschreibungen "weil ich einfach nicht mehr kann".
Im Augenblick fühle ich mich, als sei ich in allen Lebensaspekten, beruflich, persönlich und privat am Ende, egal wo ich hinsehe, es erscheint so schrecklich aussichtslos. Alles überfordert mich und macht mir Angst, Selbstvertrauen, v. a. beruflich, ist kaum noch vorhanden.
Wie es mit mir beruflich weitergehen soll, wenn in 2 Wochen meine 3-wöchige Krankschreibung vorbei ist, ist mir schleierhaft, derzeit denke ich, dass ich kündigen werde, ich brauche eine Pause. Außerdem suche ich derzeit einen Platz in einer Tagesklinik, mal sehen wann und wo, und wie sich das beruflich auswirkt.

Danke schon mal für das "Zuhören" und danke für das Forum und alle schon vorhandenen Beiträge.
Liebe Grüße,
Gummiente
SundayMan
Beiträge: 327
Registriert: 8. Sep 2022, 19:12

Re: Hallo, ich bin auch neu hier

Beitrag von SundayMan »

Hallo Gummiente,

erst einmal ein herzliches Willkommen hier im Forum :)
Ich wünsche dir, dass du weiter passende Dinge aus dem Austausch und den Themen hier für dich ziehen kannst.

Derzeit bin ich in einer ähnlichen Situation wie du - Überlastung, ungewisse berufliche Zukunft, Gedanken an eine Tagesklinik. Vielleicht ist das ein kleiner Trost für dich - es gibt Menschen, die solche Vorgänge im Leben kennen, und da gibt es einige hier.

Oh, und was mir beim zweiten Lesen noch in den Sinn gekommen ist: du machst dir über deine Optionen (Kündigung, Auszeit, Tagesklinik) Gedanken - das finde ich toll, auch wenn du gerade hoffnungslos bist, so schaust du nach Möglichkeiten, wie es weitergehen könnte. Das ist toll!

Liebe Grüße
SundayMan
"You asked me what's my pleasure, a movie or a measure
I'll have a cup of tea and tell you of my dreaming
Dreaming is free"
(Blondie)
Gummiente
Beiträge: 6
Registriert: 17. Jan 2023, 13:57

Re: Hallo, ich bin auch neu hier

Beitrag von Gummiente »

Hallo SundayMan,

danke für Deine Rückmeldung. Ja, beim Lesen in diesem Forum wird einem bewusst, dass viele Betroffene hier mit ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen haben. Es ist ein schmerzhafter Prozess, die eigene Schwäche samt der sich daraus ergebenden Konsequenzen erst zu begreifen, dann zu akzeptieren und dann zwar zu zu akzeptieren aber nicht aufzugeben. Die Kraft und Hoffnung zu haben, sich wieder aufzurappeln, obwohl eben kaum Kraft und Mut da ist, ist .... hart.

Ich hoffe wirklich, dass die Tagesklinik eine Option ist. Bin so verzweifelt, dass ich denke, als Selbstzahler in eine private Klinik zu gehen. Ist finanzielle desaströs, hat aber einen guten Ruf und bietet einen Platz nicht erst "irgendwann" an.

Grüße,
Gummiente
Schlumpffine
Beiträge: 382
Registriert: 3. Mai 2020, 18:29

Re: Hallo, ich bin auch neu hier

Beitrag von Schlumpffine »

Hallo Gummiente,
willkommen im Forum und auf einen guten Gedankenaustausch.
Vieleicht ist es Dir möglich vom "Schwarmwissen" zu partizipieren.
Zitat"Wie es mit mir beruflich weitergehen soll, wenn in 2 Wochen meine 3-wöchige Krankschreibung vorbei ist, ist mir schleierhaft, derzeit denke ich, dass ich kündigen werde, ich brauche eine Pause."
warum kündigen? Du bekommst für max. 72 Wochen Krankengeld- das entspricht ca. dem ALG 1. Du bekommst 72 Wochen "Ruhe", musst deinen Job nicht aufgeben und kannst diese Zeit sinnvoll nutzen. Bei einer Kündigung setzt du dich nur unnötigen Stress aus, der absolut kontraproduktiv ist.
Du kannst Dir in dieser Zeit in Ruhe a)eine TK/Klinik b) Therapeuten suchen.
Die von Dir beschriebene Symptomatik haben hier im Forum sehr viele Foranten-Lese ein bißchen , bringe dich ein und profitiere davon.
Leider gibt es gegen Depressionen keine Medikamente -Medis helfen zwar für den Augenblick, stabilisieren sind aber langfristig nicht "heilend".
In der TK/Klinik bekommst du "Hilfsmittel"( Skills- Achtsamkeit,ABC-Methode, 4 Ohrenprinzip,Inneres Kind/Team) die dir den Alltag erleichtern können- sofern Du bereit bist, sie zu erlernen und auch anzuwenden.
Zitat:Zur Zeit mache ich meine dritte ambulante Psychotherapie mit pharmazeutischer Begleitung (Agomelatin und Bupropion), letztere hilft mir nach meinem Empfinden aber nicht ausreichend. Die aktuelle Psychotherapie ist die erste, die mir echten Erkenntnisgewinn bringt, leider ist die heilende Wirkung bislang gering, u. a. deswegen bin ich hier.

Ohne "Werkzeuge" und Hintergrundwissen wird auch eine Psychotherapie selten wirken.
Die Gespräche helfen selten vorhandene Glaubensgrundsätze und erlernte Schematas neu zu ordnen, zu vegessen oder sie zu verändern.
Sich selber in Frage zu stellen, tut echt weh, ist abernotwendig, um eine Veränderung zu erreichen.
Grüße
Schlumpffine
Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt. Konfuzius
Worte haben die Macht zu zerstören und zu heilen. Wenn Worte sowohl wahr als auch freundlich sind, können sie unsere Welt verändern. “~ Buddha
Überdosis
Beiträge: 251
Registriert: 25. Nov 2021, 23:01

Re: Hallo, ich bin auch neu hier

Beitrag von Überdosis »

Hallo Gummiente,

ich fühle da sehr mit Dir.
Kenne das Gefühl von "alles ist zu viel" sehr gut und du hast ja leider schon einiges an Schicksalsschlägen einstecken und ertragen müssen.

Bin momentan auch krank geschrieben und stehe so wie Du ebenfalls auf der Warteliste zur Tagesklinik.

Von Kündigen würde ich Dir ebenfalls abraten. Ich glaube, das Arbeitsamt würde Dir Stress machen, von wegen, dass Du dann schnell wieder Arbeit finden sollst, aber so recht kenne ich mich da auch nicht aus.

Du hast jedenfalls das Recht dich entsprechend Krank schreiben zu lassen und vielleicht wäre so erstmal das, was für Dich besser wäre, um selbst in Ruhe entscheiden zu können, was, wie für Dich am besten wäre.
Ich finde nämlich, dass sich Dein Entschluss, zu kündigen, so etwas nach "Hauptsache schnell weg von der Arbeit" sich liest und solch eher spontan Entscheidungen bereut man meist sehr sehr schnell.... zumal Du Dir damit ja echt voll Zeit lassen kannst, dank der langen Krankschreibung, die Dir zustehe.

Komm erstmal zu Ruhe, lass Dich Krankschreibung weiterhin und konzentrier Dich erstmal in Ruhe auf die Tagesklinik, währe mein Rat an Dich.

Ich drück Dich mal lieb, wenn Du magst.


Liebe Grüße
Susan
flummibär
Beiträge: 25
Registriert: 25. Dez 2022, 08:22

Re: Hallo, ich bin auch neu hier

Beitrag von flummibär »

Hallo Ihr Lieben,

bin auch noch recht neu hier und konnte schon den ein oder anderen lieben Tipp ergattern...danke dafür!
Im Moment liegt mir die Entscheidung schwer, ob Klinik, versuchen zur Arbeit. Zumal ich ja auch schon 2 x in einer Klinik war und im Moment wieder ein Tief habe. Naja habe immerhin 3 gute Gespräche gehabt die Tage bei einer Therapeutin, jedoch für Selbstzahler, kann ich auch auf Dauer nicht so machen, muss weiter nachfragen, echt schwer ein Platz zu bekommen. Für die Klinik habe ich mich angemeldet wieder in der gleichen wie zuvor, jedoch habe ich nicht so eine Ahnung ob ich dort auch richtig aufgehoben bin.
So und später habe ich meinen 1. Termin bei einem Psychiater und Angst davor, naja brauche ihn aber auch für die Einweisung der Klinik, wenn er das nun macht und wie es mit der Krankmeldung weiter geht-keine Ahnung! Meine letzten 2 Versuche zur Arbeit zu gehen habe ich nicht geschafft, totale Panik. Dann habe ich aber wieder tierisch Angst vor Medikamenten....
Ach das sind Probleme, dann denke ich wieder es gibt Leute die haben echt schlimme Sachen und ich jammere hier rum.
Keine Selbstliebe, kein Selbstwertgefühl...
Dann kommt wieder das schlechte Gewissen wegen der Arbeit, dachte ja auch schon an kündigen, dann kommt die Angst ob ich dort bleiben darf usw....nervt!
Wie lange seit ihr schon krank geschrieben-geht das auch weiter ohne Probleme vom Arzt aus?
Das wegbleiben hilft auch nicht auf Dauer und ein Gespräch mit dem Chef traue ich mir nicht zu, wäre aber als Einstieg schon wichtig...

Ich drücke Euch auch ganz lieb und danke fürs Lesen!

Lieber Gruß
Flummibär
Schlumpffine
Beiträge: 382
Registriert: 3. Mai 2020, 18:29

Re: Hallo, ich bin auch neu hier

Beitrag von Schlumpffine »

Hallo flummibär,
willkommen im Forum. Auch für dich mitlesen,einbringen, Fragen und glücklich sein
Zu deinen Fragen:
Krankengeld-https://www.diskussionsforum-depression ... 67&t=42381
mit einigen Tricks 2 Jahre krankgeschrieben.
Eine RehaKlinik hat einen anderen Behandlungsschwerpunkt als eine TK/Klinik- darum genau hinschauen wo man sich beworben hat.
Vorher ggf. Kosten mit der GKV klären, da das Kostenersttattungsverfahren miest mit viel Stress verbunden ist.
Gruß Schlumpffine
Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt. Konfuzius
Worte haben die Macht zu zerstören und zu heilen. Wenn Worte sowohl wahr als auch freundlich sind, können sie unsere Welt verändern. “~ Buddha
Überdosis
Beiträge: 251
Registriert: 25. Nov 2021, 23:01

Re: Hallo, ich bin auch neu hier

Beitrag von Überdosis »

Hallo flummibär,

willkommen auch von mir nachträglich.

Da du Dich fragst, ob die Klinik, wo Du schon mal warst, dass richtige nun auch wieder erneut wäre.... Wie hat sie denn Dir damals geholfen?
Ging es Dir nach dem Aufenthalt dort besser?

Als Du entlassen wurdest, hattest Du nicht weiter Ambulant mit Psychotherapie gemacht?
Ich glaube eigentlich, dass Kliniken nur stabilisieren, einen aber nicht heilen können und die eigentliche Arbeit der Heilung erst mit weiterer Psychotherapie erfolgen kann.
Ähnlich wie Auto fahren. In der Schule lernt man es zwar, aber richtig fahren lernt man erst mit dem eigenen Wagen beim Fahren, fahren, fahren.

Bin derzeit auch 3 Wochen krank und hab die ganze Woche auch mit mir gehadert, was ich jetzt tun soll...
Mein Arbeitgeber weiß von meinem Problem und ist leider nicht so verständnisvoll.
Da ich wieder Probleme mit raus gehen habe, mir das mein Arbeitgeber aber nicht glaubt und verlangt, dass ich pünktlich bin, werde ich wohl morgen wieder zum Arzt gehen und bitten müssen, mich weiter krank schreiben zu lassen.
Denn dieser Druck, einerseits gegen die Angst vorm raus gehen zu kämpfen und andererseits den Druck meines Arbeitgebers zu haben pünktlich zu sein, da er mit Mahnungen droht, schaff ich nicht.
Es macht alles bei mir nur noch schlimmer und schwerer.

In wie weit ist es denn wichtig, dass dein Arbeitgeber etwas von der Erkrankung weiß?
Bei meinem hatte er es leider durch Tratsch in der Firma erfahren und letztlich vertraute ich mich ihm auch an, weil ich die Schwierigkeiten nicht vertuschen konnte.... Leider glaubt er mir nicht und droht weiter mit raus schmiss.
Ich persönlich wäre daher sehr sehr vorsichtig, was Du ihm erzählen möchtest.
Arbeitgeber müssen nichts von Erkrankungen wissen, das geht sie nichts an und leider haben nicht alle verständniss.
Sie meiner, Jahrelang pünktlich gewesen und durch Verschlimmerung der Depression mit Angst vorm raus gehen begannen die Schwierigkeiten, vertraute mich ihm an, dennoch glaubt er das nicht...
Dem Psychiater hab ich davon erzählt, er weiß von meinem Arbeitgeber, kann mir die Angst aber nicht bescheinigen. Muss er mich halt morgen weiter krank schreiben, sehe keine andere Lösung.



Liebe Grüße
Susan
Überdosis
Beiträge: 251
Registriert: 25. Nov 2021, 23:01

Re: Hallo, ich bin auch neu hier

Beitrag von Überdosis »

Hallo flummibär,

willkommen auch von mir nachträglich.

Da du Dich fragst, ob die Klinik, wo Du schon mal warst, dass richtige nun auch wieder erneut wäre.... Wie hat sie denn Dir damals geholfen?
Ging es Dir nach dem Aufenthalt dort besser?

Als Du entlassen wurdest, hattest Du nicht weiter Ambulant mit Psychotherapie gemacht?
Ich glaube eigentlich, dass Kliniken nur stabilisieren, einen aber nicht heilen können und die eigentliche Arbeit der Heilung erst mit weiterer Psychotherapie erfolgen kann.
Ähnlich wie Auto fahren. In der Schule lernt man es zwar, aber richtig fahren lernt man erst mit dem eigenen Wagen beim Fahren, fahren, fahren.

Bin derzeit auch 3 Wochen krank und hab die ganze Woche auch mit mir gehadert, was ich jetzt tun soll...
Mein Arbeitgeber weiß von meinem Problem und ist leider nicht so verständnisvoll.
Da ich wieder Probleme mit raus gehen habe, mir das mein Arbeitgeber aber nicht glaubt und verlangt, dass ich pünktlich bin, werde ich wohl morgen wieder zum Arzt gehen und bitten müssen, mich weiter krank schreiben zu lassen.
Denn dieser Druck, einerseits gegen die Angst vorm raus gehen zu kämpfen und andererseits den Druck meines Arbeitgebers zu haben pünktlich zu sein, da er mit Mahnungen droht, schaff ich nicht.
Es macht alles bei mir nur noch schlimmer und schwerer.

In wie weit ist es denn wichtig, dass dein Arbeitgeber etwas von der Erkrankung weiß?
Bei meinem hatte er es leider durch Tratsch in der Firma erfahren und letztlich vertraute ich mich ihm auch an, weil ich die Schwierigkeiten nicht vertuschen konnte.... Leider glaubt er mir nicht und droht weiter mit raus schmiss.
Ich persönlich wäre daher sehr sehr vorsichtig, was Du ihm erzählen möchtest.
Arbeitgeber müssen nichts von Erkrankungen wissen, das geht sie nichts an und leider haben nicht alle verständniss.
Sie meiner, Jahrelang pünktlich gewesen und durch Verschlimmerung der Depression mit Angst vorm raus gehen begannen die Schwierigkeiten, vertraute mich ihm an, dennoch glaubt er das nicht...
Dem Psychiater hab ich davon erzählt, er weiß von meinem Arbeitgeber, kann mir die Angst aber nicht bescheinigen. Muss er mich halt morgen weiter krank schreiben, sehe keine andere Lösung.



Liebe Grüße
Susan
flummibär
Beiträge: 25
Registriert: 25. Dez 2022, 08:22

Re: Hallo, ich bin auch neu hier

Beitrag von flummibär »

Liebe Susan,

sehr lieb von Dir für Deine Antwort-hab mich sehr gefreut!
Ja, überlege schon die ganzen Wochen wie es weiter gehen soll....bei der Tagesklinik u. stationär bin ich angemeldet.
Wie ist Dein Plan, Du bist auch angemeldet für die Klinik, warst Du schon öfters?
Bei mir kann es schon noch 4 Wochen dauern...krank schreiben lassen bis dorthin?
Das war ein guter Einwand, dass die Klinik nicht heilen kann.
Nach meinem letzten Aufenthalt war ich leider nicht fortwährend in Therapie danach, weil ich irgendwie dachte das brauch ich bestimmt nicht mehr, bzw. wenn es dann wieder schlimmer wurde, hatte ich mir einen Termin gemacht.
Ich habe schon einige Sachen mitgenommen damals, aber nun bin ich schlauer, dass man dadurch nicht auf Knopfdruck wieder gesund wird.
Auf der Arbeit ist bei mir schon vieles bekannt, das kann ich leider nicht mehr ändern.
Mein Gespräch mit dem Chef wäre auch, ob ich eventuell eine Änderung in meiner Stelle haben könnte, bzw. ich hätte das für mich als Einstieg gesehen da ich nicht weiß wie es sonst weiter gehen soll.
Traue mir im Moment einfach das alles nicht zu, muss ich später leider um eine Verlängerung der AU bitten.
Nur ich habe kein Plan wie es weiter gehen soll, denke ich habe nur die Klinikwahl oder Tabletten zur Angstlösung, bzw. für den Schlaf.
Was meinst Du mit Angst bescheinigen von Deinem Psychiater?
Nimmst Du Tabletten gegen Deine Angst?
Kannst Du schon sagen, wann Du in die Klinik gehst?
Nochmals danke für Deine aufmunternden Worte, ich habe Angst vor weiteren Krankmeldungen.
Aber wie Du schon geschrieben hast eine Kündigung macht auch nur Stress, aber da wäre man erst mal aus allem raus-keine Lösung ich weiß.
Werde mir jetzt aufschreiben was ich der Ärztin später sagen möchte.

Viel Glück für Dich auch und bis später....

Drück Dich!

Flummibär
Überdosis
Beiträge: 251
Registriert: 25. Nov 2021, 23:01

Re: Hallo, ich bin auch neu hier

Beitrag von Überdosis »

Hallo Flummibär,

ich war bisher nur 1 mal stationär für 8 Wochen, was mir (und viele Mitpatienten) aber leider nicht wirklich geholfen hatte in der damaligen Zeit.
Dann war ich 1 Jahr ohne Therapie und fand dann aber einen Therapeuten, zu dem ich auch ein paar Monate jede Woche hinging, der mir aber nicht mit dem Problem "Angst vorm raus gehen" wirklich gut helfen konnte und wo ich immer mehr merkte, dass es nicht so wirklich passt, weswegen ich die Therapie von mir aus schweren Herzens abgebrochen habe.

Jetzt stehe ich seit 3 Wochen auf der Liste zur Tagesklinik.
Nochmal Stationär möchte ich nicht, denn als ich damals da war, kamen Patienten dort hin, die dort schon einmal stationär waren und bei denen wurde bei dem ersten Visiten Gespräch direkt das Entlassungstermin in 2 Wochen genannt, obwohl es denen richtig mies ging.
So nach dem Motto" Du warst hier schon mal Stationär, jetzt musst du in 3 Wochen fit hier sein, weil länger gibt es nicht"
Fand das damals schon total schlimm, weil die Leute jedesmal verzweifelt und heulend aus dem Arztzimmer kamen, weil sie sich nicht im stande fühlten, in 2 Wochen wieder so fitt zu sein, dass sie gestärkter Heim konnten.. :(
Die Tagesklinik soll da einen besseren Ruf haben als diese Station und ich hoffe, dass es dort besser läuft.

Wie lange es dauert, weiß ich nicht mit der aufnahme..
Hier ist es so, dass man zur Tagesklinik viel länger wartet, als auf die Station.
Ich bin jetzt erstmal nochmal für 2 Wochen Krank geschrieben, wenn die beendet sind, bin ich insgesamt 5 Wochen Zuhause.
Wie lange ich noch krank geschrieben bleibe, lasse ich meinem Befinden entscheiden.
Gestern Nacht und heute früh schob ich wieder totale Angst und Panik beim Gedanken raus zu müssen, zur arbeit.
Solange das so ist, kann ich nicht arbeiten gehen... nicht, weil ich nicht möchte, sondern, weil ich dann echt Probleme hab Pünktlich irgendwo zu erscheinen und das verlangt mein Chef ja aber.

Medikamente nehme ich. Eine Zeitlang halfen sie mir auch gegen die Angst und es klappte echt gut mit dem pünktlich sein, aber in letzter Zeit fängt es leider wieder stark an (deswegen möchte ich nun auch die Tagesklinik).

Das mit der Bescheinigung mit einer Befreiung will mein Arbeitgeber haben.
Sowas in der Art kann mir der Arzt aber nicht ausstellen, weil man Angst nicht nachweisen kann.
Ist halt nicht wie ein nachweisbarer Bandscheibenvorfall, wo einem der Arzt eine Befreiung mitgeben kann, dass man nichts mehr schweres heben darf z.B. aufgrund dieser Erkrankung.

Da keine Befreiung "von pünktlich sein" wegen der Angststörung möglich ist, glaubt mir mein Arbeitgeber das nicht und handhabt es so, wie bei einem gesunden, der immer unpünktlich ist.
Ich weiß da leider keine Lösung außer mich dann krank schreiben zu lassen, denn ich arbeite ja daran, meine Angst zu überwinden, aber das braucht einfach Zeit...


Klingt so, als wärst du aus deinen Klinik Aufenthalten jedes mal so gestärkt raus gegangen, dass du Dir den restlichen Weg selbst zutrautest, ohne Hilfe.
Ich finde das sehr positiv, denn der Aufenthalt dort scheint Dir geholfen zu haben dann.
Meinst Du denn, dass Dir nach der Klinik eine weitere Psychotherapie ambulant helfen könnte, um stabil zu bleiben oder wäre das gar nichts für Dich?
Damals in meiner Klinikzeit, sagten die Therapeuten, dass weitere Psychotherapie nach der Klinik wichtig sei, weil die Klinik nur stabilisieren könne und man vorzeitig beginnen solle zu telefonieren, weil die Wartezeit für dortige Plätze bei 6, 12 oder mehr Monate liege.

Dass Du dich nun erstmal weiter Krank schreiben lässt, kann ich gut nachempfinden.
Es macht, meiner Erfahrung nach, auch einfach kaum Sinn, verfrüht zurück zu kehren, wenn man eigentlich noch total im tief steckt und/oder sich überfordert und ausgebrannt fühlt.
Eine Zeitlang geht es, aber nach kurzer Zeit klappt man doch nur wieder zusammen und landet im erneuten Krankenschein, weil man zuvor nicht fit genug war.
Ob es sinnvoll ist die AU bis zum Klinikaufenthalt aufrecht zu halten, solltest Du von Deinem Befinden abhängig machen, finde ich.
Damals für Stationäre Aufnahme, musste ich nur 1 Woche warten, das ging hier richtig schnell damals.
Für die Tagesklinik wirds dauern, aber da Du auf beiden bei Dir auf der jeweiligen Liste zu stehst und nicht wie ich, nur auf einer, denke ich schon, dass es da bestimmt nicht mehr lange dauern dürfte, bei Dir.

Ich drücke Dir für das Gespräch mit dem Arbeitgeber alle Daumen und auch für jetzt, mit der Ärztin.
Ist beides nicht immer leicht und ich hoffe und wünsche Dir von Herzen, dass Dein Arbeitgeber Dich unterstützt und so gut er eben kann hilft, damit es Dir besser geht.
Deine Idee Stichworte zu notieren mit Anliegen, die für Dich wichtig sind, um sie nicht zu vergessen, finde ich eine sehr gute.

Berichte gerne mal, wie es verlief und was sich ergab, beim Arzt und gerne später auch bei deinem Chef, wenn Du magst.

Ich drück Dich lieb zurück und wünsche Dir ebenso alles Liebe.

Susan
flummibär
Beiträge: 25
Registriert: 25. Dez 2022, 08:22

Re: Hallo, ich bin auch neu hier

Beitrag von flummibär »

Hallo Susan,

vielen Dank für Deinen langen ausführlichen Bericht....hab mich wieder sehr gefreut, man erfährt doch schon einiges indem man sich austauscht-klar bei jedem ist alles anders.
Wenn ich das richtig verstehe, ist deine Tagesklinik auch die gleiche Klinik auf der Du stationär warst?
Ich bin bei 2 verschiedenen angemeldet, aber die Tagesklinik wäre im Ort und bei der stationären Klinik muss ich weiter weg (nicht gut für Heimweh) und müsste das Einzelzimmer bezahlen.
Naja, wie gesagt die Klinik hat mir schon neue Erkenntnisse gebracht, aber die Angst vor der Arbeit, Schlafprobleme usw. hatte ich danach leider immer noch, die Sozialphobie ist nicht einfach so ausschaltbar.
Aber ich bin davon ausgegangen, dass ich keine anschließende Therapie mehr brauche....dazu bin ich nun schlauer!
Wie ist Dein Gespräch beim Arzt verlaufen....
Heute morgen bin ich mit einem total schlechten Gefühl aufwacht, sollte ich nicht doch besser arbeiten gehen, erst war ich froh, dass ich weiter krank geschrieben bin und nun das-schrecklich-klar ständiger Wechsel.
Wenn es komisch läuft, muss ich bis zur Tagesklinik noch Wochen warten....
Mit meinem Chefgespräch soll ich noch warten laut meiner Ärztin...sie meint eher nicht mehr arbeiten bis zur Klinik??
Kann Dich auch gut verstehen mit den Ängsten, ist das auch bei Dir Sozialphobie?
Bei mir kommt die Redeangst dazu, mein Standpunkt klar machen, mangelnder Selbstwert.
Hast Du eigentlich auch eine Gleichstellung, also % zur Behinderung?
Bin nämlich am überlegen, das einzureichen, wg. Kündigungsschutz eben....
Denke bei Dir kann es doch nicht mehr so lange dauern mit der Tagesklinik, wenn Du schon einige Zeit angemeldet bist-drücke Dir die Daumen!
Das hört sich aber sehr positiv an finde ich: Du entscheidest nach Befinden wie Du nach den 2 Wochen weiter machst-toll! Du entscheidest nach Gefühl!
Das habe ich total verlernt...mein Kopf sagt: du musst arbeiten, andere gehen schließlich auch schaffen!
Ich sollte auch versuchen meine Situation zu akzeptieren, das fällt schwer, ich denke jetzt müsste das Ganze doch mal vorbei sein und die fehlen Fehlzeiten zermürben mich.

Schreib gerne wenn Du Zeit und Lust hast!

Alles Gute!

Flummibär
Lavendel64
Beiträge: 543
Registriert: 27. Dez 2017, 14:44

Re: Hallo, ich bin auch neu hier

Beitrag von Lavendel64 »

Hallo @Gummiente,

ich möchte auf den eigentlichen Thread zurückkommen, weil auch ich - wie meine Vorschreiber - von einer Kündigung zunächst (ohne Deine Gründ ezu kennen) abraten würde. Ich kann mir gut vorstellen, dass es Dir jetzt vorkommt, als würdest Du Dich von einer Last befreien, aber die Krankheit ist tückisch: der offensichtliche Grund muss nicht der tatsächliche sein. Nicht umsonst sagen viele Therapeuten: keine weitreichenden Entscheidungen im akuten Stadium.

Abgesehen davon fand ich ***persönlich *** die Aussicht hilfreich, nach meiner Klinikzeit einen 'stabilen Ort' zu haben, d.h. ein Arbeitsverhältnis, in das ich zurückkehren konnte. Es ersparte mir Druck vom Jobcenter, Bewerbungen und vor allem: einen neuen Arbeitsbeginn mit allen Belastungen. Ich konnte über die Wiedereingliederung, also ganz langsam, ins Arbeitsleben zurückkehren und hatte damit etwas Vertrautes. Allerdings gehört die Arbeit zu meinen positiv besetzten Skills, wie das bei Dir ist, kannst nur Du beurteilen.

Auf jeden Fall kann Dir eine Klinikzeit helfen, für dich selber zu reflektieren, wie der weitre Weg aussehen soll Kündigen kannst Du immer noch.

Die Angst, das weißt Du vielleicht selber, ist eine Symptomatik, die dazugehört und die im akuten Fall allumfänglich ist. Da machen Dinge Angst, die gehst Du im "Normalmodus" locker an. Mir haben da Vergleiche geholfen (was habe ich schon bewältigt, wenn es mir gut ging) und (nicht lachen!) bisweilen beschimpfe ich mein Gehirn ("Du tickst doch nicht richtig!"), wenn es zu schlimm wird.

LG Lavendel
***Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen ***
Gummiente
Beiträge: 6
Registriert: 17. Jan 2023, 13:57

Re: Hallo, ich bin auch neu hier

Beitrag von Gummiente »

Hallo zusammen,

lieben Dank für eure Kommentare zu meiner Situation.
Die Gründe für meine Überlegungen zur Kündigung sind verschieden, sie betreffen die vergangene und vermutete zukünftige Entwicklung meiner Arbeitsstelle (wirtschaftlich, personell und "atmosphärisch"), die derzeitigen Aufgaben, aber auch, ihr habt Recht, Ängste, Zweifel und das Gefühl akuter Überlastung. Prinzipiell bin ich entschlossen, die Arbeitsstelle zu wechseln, da ich mich mittlerweile sehr unwohl fühle und die Perspektiven dort (ich glaube ganz objektiv) schlecht sind; ganz abgesehen davon, dass die tägliche Arbeit derzeit hochgradig unbefriedigend ist - was aber natürlich immer mal wieder vorkommt. Die Fragen sind daher eher: wie und wann wechsle ich unter Berücksichtigung meiner derzeitigen Verfassung und meiner Therapiemöglichkeiten, der finanziellen Konsequenzen und meiner zukünftigen Fähigkeiten / meiner Belastbarkeit. Nicht einfach, schon garnicht in meiner konfusen und erschöpften Verfassung.
Derzeit habe ich kurzfristig einen tagesklinischen Therapieplatz in Aussicht (Privatklinik, Selbstzahler, sonst könnte ich das vergessen) und versuche die Zeit bis dahin noch krankgeschrieben zu sein. Während dessen hoffe ich mir über mich selbst klarer zu werden und eine machbare Entscheidung treffen zu können.

Liebe Grüße,
Gummiente
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