Was ich mal sagen wollte

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MSH
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Was ich mal sagen wollte

Beitrag von MSH »

Ist es nicht das Wichste, das man einen Menschen mit Depressionen nicht im Stich lässt. Egal wie er/sie sich gerade verhält! Es ist eine ernste Erkrankung! Der Person geht es sehr schlecht. Nichts persönlich nehmen, um den Menschen kämpfen, ist es auch oft noch so schwer, es wird sich lohnen. Depressionen kann man überwinden, wenn Jemand in den Tod geht vor Verzweiflung und Schmerz, ist das Leid der Hinterbliebenen vielleicht unendlich.
Vielleicht einfach nur mal Reden,
hilfe anbieten, bei Dingen die der betroffene Person gerade nicht alleine schafft.
Zuletzt geändert von MSH am 15. Jan 2023, 15:03, insgesamt 3-mal geändert.
Von allen Seelen, die ich jemals traf, ist die seine die menschlichste
Katerle
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Re: Was ich mal sagen wollte

Beitrag von Katerle »

Also wenn ich jetzt mal daran denke, wie es bei mir gelaufen war, nach meinem Zusammenbruch...
Mir ging es sehr schlecht und ich hatte Angst, sterben zu müssen und ich wollte Hilfe, ließ mich zum Arzt bringen, dann der Klinikaufenhalt und noch ein weiterer und zwischendurch wieder arbeiten, dann die Reha... Ich sag mal so, ich begab mich in Therapie, weil ich auch Hilfe wollte. Natürlich erforderte das auch Geduld von meinen Angehörigen, war für alle nicht einfach...
Und ich habe auch an mir gearbeitet. Nur Erfolge wurden vom Umfeld eher als Nachteile angesehen und auch Angehörige brauchen etwas Zeit, sich an Veränderungen zu gewöhnen, das ist klar. Aber die negativen Reaktionen vom Umfeld nahmen überhand und ich habe trotzdem versucht, meinen Weg zu gehen. Für mich war es sehr positiv, dass Ärzte und Therapeuten um mich kämpften, es hatte sich also auch gelohnt. Kommen allerdings Angehörige absolut nicht mit der neuen Veränderung klar und es wird versucht, dich wieder kleinzumachen bzw. in die Ecke zu drängen, dann bleibt es zu überlegen, sich entweder zu distanzieren oder zu trennen, um dich selbst zu schützen.
Was ich damit sagen möchte, ich wollte Hilfe und hatte sie auch bekommen. Und es hatte sich gelohnt. Nur wenn ich mal an den Punkt gerate, keine Hilfe mehr zu wollen, weil ich meinen Zustand nicht mehr ertrage, dann wünsche ich mir, dass dies respektiert wird und dann möchte ich auch nicht, dass um mich gekämpft wird...

LG Katerle
Zuletzt geändert von Katerle am 16. Jan 2023, 18:43, insgesamt 1-mal geändert.
MSH
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Re: Was ich mal sagen wollte

Beitrag von MSH »

magic3 hat geschrieben:Ich sehe das auch ein bisschen anders. Wenn jemand die Kraft aufbringt, an der Seite des Depressiven zu stehen, ok. Dann hat derjenige eine gewisse Resilienz, was für ihn selbst auch gut ist. Aber niemand kann von vornherein davon ausgehen, dass der andere unendlich in die Beziehung investieren kann, ohne dabei selbst zugrunde zu gehen. Diese Diskussion wird immer so ein bisschen moralisch geführt: ala man kann den kranken doch nicht allein lassen. Er ist ja krank. Und alle die sich abwenden sind es nicht wert. Das finde ich überhöhend. Es mag jeder selbst entscheiden, was er tragen kann und was nicht und es ist absolut legitim auch zu sagen, das geht nicht mehr, oder meine Kraft ist zu Ende. Und ich sage das als Betroffener, der viele viele Menschen verloren hat, einfach auch, weil es mit mir nicht auszuhalten war. Und ich mache da niemandem einen Vorwurf, sondern sehe das auch zum Wohl des anderen. Völlig legitim.
Du hast Recht, wenn die eigene Kraft am Ende ist, kann man keine Hilfe mehr sein. Nicht jeder Mensch ist in der Lage, mit einem Depressiven umzugehen.
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Katerle
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Re: Was ich mal sagen wollte

Beitrag von Katerle »

Keinesfalls darf es so sein, dass ein Betroffener mit seiner Erkrankung im Stich gelassen, oder nur runtergemacht bzw. in die Ecke bzw. Angst gedrängt wird, nur weil er keine Kraft mehr hat..., oder sich gar lustig...
Auf jedem Fall Angehörige auch auf ihre Grenzen achten. Allein lassen kann man einen Kranken schon, aber nicht nur... LG Katerle
malu60
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Re: Was ich mal sagen wollte

Beitrag von malu60 »

Es gibt auch Depressive,die Ihre Lieben wegschieben,es nicht ertragen,wenn Jemand alles mögliche versucht um zu helfen.Ich wollte das nie und es hat mich grenzenlos überfordert,schämte mich .....

Es gibt auch hilflose Helfer,dann hat man auch noch mit deren Ängsten zu tun.

Da gibt es keine pauschale Lösung.Ich wurde aber immer ein wenig begleitet,wenn ich um Hilfe bitten konnte,war immer Einer da.Als ich aber alleine lebte war es auch schlimm für die Lieben,sie machten sich halt Sorgen.In der Länge der Leidenszeit wußten aber alle,dass ich meinen Rückzug brauchte und nie Dummheiten machen würde......ergo kann ich mir Ruhe erbitten,komm dann von Selbst wieder in den Kontakt.....Tel,What,s App muß aber sein....oder sie schreiben mir Karten.

Seit ca.8 Jahren ist es nur kurz,wo es richtig schlimm ist,da bin ich am Liebsten allein.L.G.malu
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MSH
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Re: Was ich mal sagen wollte

Beitrag von MSH »

-IIorIII hat geschrieben:
MSH hat geschrieben: es wird sich lohnen.
MSH hat geschrieben:Depressionen kann man überwinden,
und Nö
zwar ist das Grundsätzlich möglich aber eben nicht für jeden.
MSH hat geschrieben:wenn Jemand in den Tod geht vor Verzweiflung und Schmerz, ist das Leid der Hinterbliebenen vielleicht unendlich.
Das Leid von Depressiven zählt natürlich nicht. schon klar.
Danke, dass du uns alle hier mit deiner Weisheit und deinen eloquent formulierten und sorgfältig durchdachten Beiträgen erleuchtest.
Es kann jedenfalls nicht der Fall sein, dass du in meinen Beitrag etwas hineininterpretiert hast, dass ich -in so einer Form- nie geschrieben oder gemeint habe.
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Max_
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Re: Was ich mal sagen wollte

Beitrag von Max_ »

Ich habe für mich gelernt, dass auch einige Verantwortung bei mir selbst liegt, um langfristig Hilfe und Verständnis von nahestehenden Personen zu bekommen.

Zum einen, dass ich mich authentisch mitteile, wenn es mir sehr schlecht geht. So verstehen Dritte mein Handeln/Fühlen und können entsprechend helfen, wenn es ihnen denn möglich ist. Und sie verstehen mich nicht falsch, wenn ich „komisch“ bin.

Und zum anderen, dass ich Angehörige nicht mit meiner Erkrankung über einen längeren Zeitraum überfordern will. Die können mich nicht gesund machen, auch wenn es manche versuchen, indem sie maximale Zuwendung zeigen. Das führte in unserer Familie schon zu einem Burnout. Daher halte ich auch einiges zurück bzw. kläre manche Dinge eben mit Ärzt:innen und Therapeut:innen.
Lavendel64
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Re: Was ich mal sagen wollte

Beitrag von Lavendel64 »

Helfen kann man sich in der Depression letztlich nur selber. Das Umfeld ist ein wichtiger stützender Faktor, aber jeder muss erst einmal auf "Eigensicherung" achten. Für die Angehörigen ist es sogar gefährlich, denn sie müssen immer aufpassen, nicht in den Strudel hineingezogen zu werden.

Andererseits muss ich auch als Depressiver dem Umfeld die Luft zum Atmen lassen - so schwer es bei allen Ängsten manchmal auch fällt.

Diese Balance ist schwer zu finden und zu halten.

LG Lavendel
***Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen ***
Pummelchen
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Re: Was ich mal sagen wollte

Beitrag von Pummelchen »

Hallo alle miteinander,

es gibt mit Sicherheit schreckliche Erkrankungen, wo ich vollstes Verständnis habe wenn der Gedanke Sterbehilfe auftaucht.
Im Bezug auf Depressionen bin ich der Meinung, dass alles menschenmögliche versucht werden muss, um den betroffenen Menschen zu helfen. Was ein Mensch leidet der eine therapieresistente Depression hat ist auch unermesslich. Genauso kann der Suizid eines geliebten Menschen für die Hinterbliebenen ein lebenslanges Leid und Schuldgefühle verursachen, obwohl man dem Menschen die Ruhe und den Frieden gönnt. Es ist ein sehr schwieriges Thema!!!

Wünsche allen denen es nicht gut geht gute Besserung und GsD kommen sehr viele Menschen wieder aus diesem "dunklen Tal" heraus!!! Herzliche Grüße Pummelchen
Maxegon
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Re: Was ich mal sagen wollte

Beitrag von Maxegon »

Pummelchen hat geschrieben: es gibt mit Sicherheit schreckliche Erkrankungen, wo ich vollstes Verständnis habe wenn der Gedanke Sterbehilfe auftaucht.
Warum entscheiden andere? Warum müssen andere Verständnis haben?

Ich bin für mich verantwortlich, ich kann mich mit Drogen vollpumpen (sogar erlaubt), ich darf dahinsiechen, mit welcher Krankheit auch immer, dem Ganzen ein Ende bereiten darf ich nicht.

Da haut doch etwas nicht hin!
hundethomas
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Re: Was ich mal sagen wollte

Beitrag von hundethomas »

lieber Maxegon,

Du vor diesen Fragen stand ich auch schon. Und nach meinem letzten Schlaganfall

hätte ich mir auch gewünscht, frei entscheiden zu gehen.........

Doch nachdem es mir heute wieder besser geht, bin ich froh und dankbar, noch zu

leben.........................

Ein Kind, das nicht erwünscht ist, darf man ja heute schon weg machen.

Und hinterher tat es vielen Beziehungen wieder leid, bekommen Schuldgefühle und

auch Depressionen.......


Auf der einen Seite bin ich für das Leben, auf der anderen Seite soll auch jeder

Mensch das Recht haben, frei über sein Leben entscheiden zu dürfen.....

Doch auf jeden Fall finde ich da Gespräche gut, ein miteinander reden, abwägen.....

vielleicht geht doch noch was.....


viele liebe Grüße an Dich,
MSH
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Re: Was ich mal sagen wollte

Beitrag von MSH »

Lieber/Liebe -IIorIII,

Bevor ich auf deine Antwort eingehe, möchte ich vorweggreifen, dass es mir so erscheint als würdest du unterbewusst einen Disput suchen und daher gewisse Dinge in andere hineininterpretieren - aber dazu später vielleicht mehr.
Wenn du behauptest das sich der Kampf immer lohnt hast du noch nicht vielen mit Angehörigen gesprochen. Du bräuchtest auch nur mal hier in den Angehörigenthread schauen.
Es kann so sein, gerade wenn es sich tatsächlich um einmalige, kurze, leichte Episoden handelt. Bei mehrfach und/oder schwer und/oder länger sind aber Angehörige genauso wie Betroffene schnell überfordert/ausgebrannt. Da lohnt es sich sehr schnell nicht mehr.
Lohnt es sich nicht immer für einen Menschen, dem es nicht gut geht, da zu sein?
Weshalb erscheint es mir so, als würdest du dich durch diese Aussage so sehr angegriffen fühlen?
Über das Können hinaus ist doch niemand verpflichtet! Ultra posse nemo obligatur.
Aber sollte man nicht einem depressiven Menschen -so gut man kann- helfen?

Gehen wir vom schlimmsten aller schlimmen Fälle aus: Ein Mensch, der unheilbar depressiv ist, dessen Krankheit durch Therapie, Medikamente etc. weder geheilt noch gelindert wird und der so sehr leidet, dass er sich etwas antut.

Ich bin der Meinung, dass es sich auch in diesem Fall lohnt/ gelohnt hätte, so einem Menschen zu helfen.
Und "zu helfen" kann je nach Mensch, je nach Individuum, kann Unterschiedliches bedeuten.
Ich kann aber schon einmal vorweg nehmen, dass ich glaube, dass es keinem Depressivem hilft, durch seine Umwelt das Gefühl vermittelt zu bekommen, dass man abgeschrieben wird/würde, (dass die Kosten-Nutzen-Rechnung nicht aufgeht/aufgehen würde). Ich schreibe hier "Kosten-Nutzen-Rechnung" weil es mir beim Lesen deines Textes so vorkommt als würdest du dieses Konzept auch auf Menschen und/oder menschliches Leben anwenden -was ich äußerst pervers finde.
Es tut mir leid, aber ich kann dies hier nicht einfach unkommentiert lassen, wenn jemand schreibt, dass "es sich dann schnell nicht mehr lohnt" [sic!].
Und was die Hinterbliebenden angeht. Mal ganz ehrlich wenn interessierts?
Es ist mir unerklärlich, wie du auf einmal die Diskussion auf völlig andere Themen (Suizid, Sterbehilfe) lenkst und dies als Antwort auf meinen Beitrag tarnst, obwohl man mehr als reichlich Kreativität besitzen muss, um hier einen inhaltlichen Zusammenhang zu sehen. Deshalb würde ich dir nicht antworten, wenn ich es nicht für gefährlich halten würde, dass Andere (mitunter Depressive) dies unkommentiert lesen.

Ich sage dir wen es interessiert: Die Hinterbliebenden und allgemein Menschen mit Mitgefühl.

"Das "Leid" von irgendjemand anderen ist da gewichtslos, es ist nichtig."
Du denkst in Extremen, in Schwarz-Weiß. Das Leid des einen Menschens ist auf diese Art nicht mit dem Leid des anderen zu vergleichen. Nur wenn weil die eine Person mehr leidet, ist das Leid der anderen doch nicht nichtig.
Von daher ja wer den Schmerz von Hinterbliebende über den von Suizidenten stellt, missachtet absichtlich das eigentliche leiden.
Wer hat das behauptet? Mit wem diskutierst du hier?

Aber da du das Thema Sterbehilfe und Suizid unbedingt hier einbringen musstest: Hier meine Meinung:
Depression beeinträchtig das rationale Denken. Dinge erscheinen hoffnungslos obwohl sie nicht hoffnungslos sind. Man hat das Gefühl als würde die Antrieblosigkeit und das "Nicht-Freude-empfinden-Können" ewig anhalten und als würde man nie wieder glücklich sein und doch gibt es genug Fälle, bei denen sich dieses Gefühl, welches man in diesen Momenten als Gewissheit empfindet, als falsch entpuppt. (Sicherlich gibt es auch "Ausnahmen".)

Möchtest du uns hier sagen, dass unsere Gesellschaft Jemanden beim Suizid helfen sollte, der nicht mehr klar denken kann und vielleicht nur "augenblicklich" (das mögen auch Monate oder Jahre sein) nicht mehr leben möchte?

Und bezüglich Sterbehilfe bei Menschen mit starken körperlichen Beeinträchtigungen und/oder Schmerzen: Ich denke prinzipiell, dass jeder Mensch das Recht auf einen würdevollen Tot hat, aber es gibt ein sehr großes Problem: Menschen, die auf intensive gesundheitliche Hilfe (Pflege, medizinische Versorgung, Betreuung) angewiesen sind, verbrauchen statistisch gesehen in den letzten Jahren ihres Lebens (gerade ältere Menschen) , weitaus mehr "Ressourcen" als in den Jahrzehnten zuvor zusammengerechnet (genaue Zahlen kann ich dir gerade nicht nennen und im Internet suchen kannst du bestimmt selbst).
Dies bedeutet, dass Krankenversicherungen mitunter auch der Staat finanziell von Euthanasie profitieren würden.
Auch kann es Angehörige geben, die aus eigenen Interessen heraus, einem Menschen, dem es nicht gut geht, dem Euthanasie-Tod nahelegen.
(Und ja! das passiert in Ländern, in denen Sterbehilfe erlaubt ist.)
Ich frage dich: Möchtest du, möchten wir, wirklich in einer Gesellschaft leben in denen man vom Tod anderer profitiert?
Von allen Seelen, die ich jemals traf, ist die seine die menschlichste
Deheteleef
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Re: Was ich mal sagen wollte

Beitrag von Deheteleef »

Jeder Mensch den wir geliebt haben, hat uns zweimal verändert.
Einmal als er kam und einmal als er ging......

https://www.telefonseelsorge.de/" onclick="window.open(this.href);return false;
Vier fünfmal vervierfacht macht mehr als fünf viermal verfünffacht. :shock:
Maxegon
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Re: Was ich mal sagen wollte

Beitrag von Maxegon »

hundethomas hat geschrieben:
Auf der einen Seite bin ich für das Leben, auf der anderen Seite soll auch jeder

Mensch das Recht haben, frei über sein Leben entscheiden zu dürfen.....
Genau darum geht es ja, um nichts anderes!

Da ist doch deine Anführung "Schwangerschaftsabbruch" völlig fehl am Platze.

Wenn ein Mensch etwas will, kann man ihn doch erst nehmen und seine Entscheidung aktzeptieren. Man muss doch nicht sein Leid mehren oder ihn nötigen sich Gewalt anzutun.
Maxegon
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Re: Was ich mal sagen wollte

Beitrag von Maxegon »

MSH hat geschrieben: Und "zu helfen" kann je nach Mensch, je nach Individuum, kann Unterschiedliches bedeuten.
Perfekter Satz.
Peter1
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Re: Was ich mal sagen wollte

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Hallo Maxegon. Ich finde die folgenden Worte sehr unpassend, und kaltherzig. Zeige mir bitte den schwer- oder auch „nur“ mittelgradig Depressiven, der rational denken kann.
Zitat
„Um das Thema Missbrauch gleich auszuschliessen: wenn ein Mensch klar im Denken den Wunsch hat.

Wieviel Arroganz bedarf es den (!) Wunsch eines Menschen zu verwehren.“

Alles Gute und Schöne Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
MSH
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Re: Was ich mal sagen wollte

Beitrag von MSH »

Was ich eigentlich sagen wollte ist, jeder Mensch, der dazu in der Lage ist, sollte doch nicht einfach weg schauen. Keinen depressiven Menschen einfach in seinem Elend alleine lassen. Keiner kann mir glaubhaft machen, das ein Mensch mit schweren Depressionen klar handeln kann, weil er nicht mehr glauben kann, das sich das Leben noch lohnen könnte oder das es irgendwann wieder schön sein kann, noch hier zu sein. Wenn alle so genannten "Freunde" gehen, weil sie einen nicht verstehen und einfach abschreiben. Ich hatte selber 2013 schwere Depressionen und diese tauchen auch kurzeitig wieder zu Tage. Damals bekam ich starke Hilfe, für die ich immer noch sehr dankbar bin. Ich bin diesem Forum beigetreten, weil ich hier an meinem Wohnort einem Jungen Menschen begegnet bin, der gerade meine Hilfe braucht. Nur all zu oft kann ich verstehen, was in ihm vorgeht. Braucht er nicht gerade Menschen, die nicht weglaufen. Menschen die an in glauben. Menschen die sich an ihr versprechen halten, da zu sein, wenn er sie braucht. Für mich wäre es "das Größte", das seine Lebensfreude zurückkehrt. Klar kann ich keinen Facharzt, Therapeuten ersetzen. Aber ich kann an ihn glauben. Ich erlebe gerade Stunden/Tage an dem es glückliche Momente gibt. Kleine Fortschritte und nach 5 Jahren in seinem Leben, die Hoffnung das es doch noch eine Zukunft gibt. Und das soll sich nicht lohnen?
Vor 9 Monaten habe ich ihm versprochen das es wieder aufwärtsgehen wird und viel wichtiger, das ich immer für ihn da bin. Klar, konnte er es nicht glauben! Doch jetzt weiß er es: Ich gibt doch Jemanden, der ihn nicht einfach im stich lässt. Ich merke es schon allein, wie er mit mir umgeht. Keinem Anderem würde er mal einen Spruch reindrücken, ohne Angst wieder verstoßen zu werden. Wenn ich selber die erdrückende Qual erlebt habe, die in einer depressiven Phase das Leben als sinnlos erscheinen lassen, kann ich dann untätig daneben stehen? Ich bin wie ich bin, jeder kann von mir denken was er will! Aber ich werde nicht aufgeben! Meine Worte:" Es wird sich lohnen" Habe ich einen wahren Freund gewonnen? Ein Gut das es heute fast nicht mehr gibt. Einem Menschen, dem man trotz allem, unbegrenzt vertrauen kann.
Dies soll doch ein Forum sein, um sich gegenseitig zu helfen! Und nicht zu diskutieren, wann Sterbehilfe sinnvoll ist. Bei Depressionen ganz bestimmt nicht!
Auch mein bester Freund( hat Depressionen/wäre Damals lieber Tot gewesen als sein Leben weiter zu ertragen), bekommt von mir jederzeit die Möglichkeit alles zu lesen, was hier geschrieben wird. Ich bin mir sicher, das er so weit ist. Übrigens: Heute hatte er einen Einblick hier und er sagte mir, wie furchtbar weh es ihm tut, das alle seine "Freunde" gegangen sind.
Sorry, aber ich werde nicht gehen.
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MSH
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Re: Was ich mal sagen wollte

Beitrag von MSH »

Winfried 123 hat geschrieben:Hallo MSH,

deinen Worte kann ich auch nur zustimmen !

Sehr wichtig ist auch, das der oder die von einer Depression Betroffenen akzeptieren ,dass
professionelle Hilfe nötig ist.
Freunde und Angehörige können unterstützen ,weiterhin da sein, evtl. erste Ansprechpartner bei Suizidgedanken sein , aber es sind keine Ärzte oder Therapeuten.

Oft sind Freunde/Angehörige durch das veränderte Verhalten des Erkrankten überfordert.

Alles Gute und herzliche Grüße.
Brigitte
Du hast Recht, Ärzte und Therapeuten kann ich nicht ersetzen, aber vielleicht die Hoffnung das nicht alle weg laufen. Den wahren Kern erkennen und einfach nur da sein, in der größten Not. Einfach mal nicht weglaufen und zeigen; " Du bist mir sehr wichtig"
Es ist mir klar, das es nur Wenige können. Aber auf die Wenigen kommst es an.
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Ifightdepression79
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Re: Was ich mal sagen wollte

Beitrag von Ifightdepression79 »

Das Leid von hinterbliebenen, minderjährigen Kindern wäre auch gewichtslos? Da darfman ruhig ein bisschen egoistisch sein?
Nicht Euer Ernst...
Viele Grüße

Malte

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"Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts."
Sunshine5678
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Registriert: 19. Nov 2019, 20:06

Re: Was ich mal sagen wollte

Beitrag von Sunshine5678 »

Ich bin mir nicht sicher wie das hier weiter gehen wird , aber ich weiß dass es mir nicht gefällt/gut tut.
:hello:
Maxegon
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Registriert: 25. Mai 2021, 11:33

Re: Was ich mal sagen wollte

Beitrag von Maxegon »

Winfried 123 hat geschrieben:
die meisten Menschen die von einer Depression betroffen sind ,wollen nicht sterben ,sie wollen nur SOOOO nicht weiter leben.
Genau so ist es und daraus zieht jeder seine (!) Konsequenz, ob es uns nun passt oder nicht.
Dieses ständige eingebinde von Konjunktiven ... was wäre wenn, kann zwar für einige sehr unterhaltsam sein, doch mehr auch nicht.
Wenn ich in der Lage bin jemanden zu helfen, kann ich das tun, bei Schutzbefohlen muss ich es tun.
Überfordert mich das alles, darf ich mich zurückziehen, der berühmte Eigenschutz.
Maxegon
Beiträge: 2506
Registriert: 25. Mai 2021, 11:33

Re: Was ich mal sagen wollte

Beitrag von Maxegon »

magic3 hat geschrieben: ich würde die Diskussion nicht so moralisch führen.
Ansonsten sehe ich das so, wenn ich die Kraft übrig habe, dann teile ich auch gern. So handhabe ich das auch mit meinen Freunden. Wenn die Kraft nicht da ist ziehe ich mich zurück. Aus Selbstschutz.
Genau so!
Anne Blume
Moderator
Beiträge: 1668
Registriert: 7. Dez 2006, 13:25

Re: Was ich mal sagen wollte

Beitrag von Anne Blume »

Hallo zusammen,
die Moderation hat die Entwicklungen in diesem Thread verfolgt und die ein oder andere Sorgenfalte in Hinblick auf die Forenregeln bekommen. Einige Beiträge mussten auch gelöscht bzw. editiert werden.
Es ist ein äußerst schwieriges und komplexes Thema - das ist auch hier nochmal deutlich geworden. Es hat Potential, die Grenzen dieses Selbsthilfeforums in Hinblick auf unsere Regeln zum Thema Suizidalität zu sprengen. Und hier geht es uns ganz klar und deutlich um den Schutz der vielen Menschen, die hier mitlesen.

Wer an einer Depression leidet, kennt auch den Gedanken, nicht mehr leben zu wollen. Seit Bestehens des Diskussionsforums haben wir Erfahrungen mit Suizid-Äußerungen im Forum gesammelt und deshalb einige Rahmenbedingungen festgelegt:


Für Menschen, die sich in einer akuten Krisensituation befinden, ist das Diskussionsforum eindeutig der falsche Rahmen, um sich Hilfe zu holen. Die Patienten sollten sich in einer entsprechenden Situation an ihren behandelnden Arzt oder Psychotherapeuten, die Ambulanz der nächstgelegenen Psychiatrischen Klinik oder die Telefonseelsorge (in Deutschland 0800 111 0 111 / 0800 111 0 222; in Österreich 142; in der Schweiz 143) wenden, da eine 24-Stunden-Betreuung des Forums nicht gewährleistet werden kann. Wir möchten vermeiden, dass dieses Forum suizidalen Menschen adäquate Unterstützung suggeriert.
Wenn wir eindeutige Suizidankündigungen bzw. -pläne lesen, sind wir (auch aus rechtlichen Gründen) gezwungen, Schritte einzuleiten, den Betroffenen ausfindig zu machen und ihn gegebenenfalls zu schützen. Aus diesem Grund wird Ihre IP-Adresse gespeichert.
Zum Schutz der anderen Forums-Teilnehmer, die ebenfalls mit suizidalen Gedanken kämpfen, wird der Moderator entsprechende Äußerungen aus dem Diskussionsforum entfernen.

Herzliche Grüße
Anne Blume
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