Was empfinde ich heute als nicht gelungen?

malu60
Beiträge: 4141
Registriert: 28. Dez 2014, 11:31

Re: Was empfinde ich heute als nicht gelungen?

Beitrag von malu60 »

Danke Eva(für Deine Umarmung),Du weißt was ich meine,
vielleicht ist es auch dieses depressive Empfinden,die Grübelei.
Nie das Gefühl gut genug gewesen zu sein,dem Kind keine
stabile Familie erhalten zu haben.Das tut mir so leid für ihn
(Geschwister hat er ja auch nicht,keine Großeltern,ist schon nicht schön)

Heute frage ich ihn schomal danach,was ihm gefehlt hat.
Wenn ich übergriffig wurde,hat er mich schon "jung" zurückgepfiffen.
Er kann sich super abgrenzen...ein Nein....kommt klar,auch öfter mal.
Find ich sehr gut,ist ja auch ein wenig meine Erziehung L.G.malu
Leben ist mehr
Max_
Beiträge: 583
Registriert: 19. Jan 2018, 11:46

Re: Was empfinde ich heute als nicht gelungen?

Beitrag von Max_ »

@Katerle
@Brigitte

Danke :)
malu60
Beiträge: 4141
Registriert: 28. Dez 2014, 11:31

Re: Was empfinde ich heute als nicht gelungen?

Beitrag von malu60 »

Danke,für Euer Verständnis,war gut,es mal hier zu schreiben.Familie ist manchmal schwierig

Lustig max,dass Deine Ma Dir auch Artikel schickt :hello: danke für Deine Worte....Ruhe tat gut

Zu den Geschwister hab ich traurige Ergebnisse.3 Brüder,nach Mutters Tod kein Kontakt mehr.
Die Jüngeren waren anfangs mit meinem Sohn in Kontakt,einer 17jährig Pate.

Erbstreit jetzt zuletzt nach Vaters Tod,brachte alle Geschwister auseinander(Seit 11 Jahren schon)Es ging um 10.000Euro,Peanuts,würd man in besseren Kreisen sagen.Mir wurde angetragen zu verzichten,ich lehnte ab,ich seh das nämlich als Schmerzensgeld.(Trauma)....habe übrigens das Haus 3 Tage(in meinem alten Kinderzimmer geschlafen) mit leergeräumt,auch das Grab bepflanzt.Das mein Vater mich nicht da haben wollte,war so,hab ich akzeptiert.Galt leider
auch für seinen Enkel .Es gibt solche Familien,traurig( Wir waren die Einzigen,die weggezogen sind.Schön ist,dass es für mich noch eine Halbschwester gibt. :D Die Brüder ließen sie auch fallen,wollten auch mit ihr nicht teilen.....sie hat eh verzichtet...Wir mögen uns,sie ist schon 82Jahre,ist 60 Jahre verheiratet,mein positives Vorbild.Sie lebte aber auch bei unseren Großeltern,hat ihr bestimmt bessere Chancen eröffnet....als uns :die zerstrittene Bande ....
Es gibt auch die schönen Erinnerungen an den großen Garten,Haus/Scheune alles mit den anderen Großeltern, die mischten tüchtig mit......Schwiegersohn war nicht der Richtige für sie.

Selbst bauten sie ihr Haus im Garten,da war ich schon 15Jahre,auf dem Absprung,G.s.D.

Einzeln sind wir echt nicht schlecht,gute Berufe,Ehen auch Scheidungen und Kinder untereinander
gehts aber nicht....Versöhnungsversuche wurden im Keim erstickt. Von Therapien,oder Beratungen halten sie garnix,gehen nur die "Verrückten" hin Heute lasse ich sie meistens los , wünsche ihnen Gutes,unsere Schwester hält es auch so.Manchmal macht es mich traurig,auch für meinen Sohn.Mag garnicht dran denken,dass man sich vielleicht auf dem Friedhof erst wieder sieht.Aber da kann ich mir auch vorstellen,weg zu bleiben.Im Leben sollte Kontakt möglich sein!

Liebe Grüße,von Malu
Leben ist mehr
Katerle
Beiträge: 11259
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Was empfinde ich heute als nicht gelungen?

Beitrag von Katerle »

Nein liebe Brigitte, verstehe ich nicht falsch.

LG Katerle
Louissa
Beiträge: 59
Registriert: 14. Sep 2022, 22:10

Re: Was empfinde ich heute als nicht gelungen?

Beitrag von Louissa »

Max_ hat geschrieben:Beim Radfahren konnte ich nicht entspannen, sondern musste immer wieder weinen. Ich weiß gerade nicht genau, woher das wirklich kommt, ist es Liebeskummer oder ist es am Ende die Depression?
Kenne ich…mir passiert das öfters mal beim Spazierengehen im Wald. Ich habe das Gefühl, dass sich dort ein klein bisschen Entspannung auftut und meine Psyche die Gelegenheit nutzt, dem ganzen Alltagsdruck mal nachzugeben und etwas davon „rauszulassen“ (Heulen ist leider mein Ventil für so ziemlich alles: Trauer, Wut, Angst, Überforderung, Hormone, Müdigkeit, sogar für Hunger, wenn er genug nervt und die Grundstimmung schlecht ist :roll: ). Auch denke ich beim Laufen mehr über das nach, was mich gerade beschäftigt, als wenn ich anderen Dingen nachgehen muss.

Mein Tag hat heute eigentlich vielversprechend gestartet. Ich habe mich im Homeoffice ganz gut diszipliniert und bin trotz innerer Widerstände, für meine Verhältnisse gut vorangekommen, mittags ging dann aber nicht mehr viel, obwohl ein paar to dos und Korrespondenzen ganz dringend erledigt werden mussten. Ein Kollege hat mehrfach versucht mich zu erreichen, ich war aber zu gestresst zu antworten, weil mich in solchen Momenten einfach alles ablenkt. Dann kamen meine altbekannten Freunde Wut, Angst und Frust mit Karacho ins Spiel und haben das Zepter übernommen. Also habe ich den restlichen Tag im Wechsel heulend und Junkfood essend vorm Rechner gesessen und lediglich ein paar e–mails in Zeitlupe verfassen können. Ich komme einfach nicht von dem Zustand los, mich ständig fremdgesteuert und/oder gehetzt zu fühlen, den Job wechseln oder kürzer treten möchte ich aber nicht, und eine Beurlaubung kommt für mich gerade auch nicht in Frage. Morgen ist wahrscheinlich alles wieder paletti, aber dieses ständige, unkontrollierte Kippen meiner Stimmung ist so anstrengend und kann gefühlt jederzeit einsetzen.

Hinzu kommt, dass ich die Psychotherapie, die mir leider überhaupt nicht geholfen hat, vor Kurzem beendet habe. Das war eine gute Entscheidung – es fühlt sich tatsächlich richtig an – aber bis heute habe ich noch nicht einmal eine klare Diagnose. Die Dame war der Ansicht, meine Verfassung wirke „schon ein bisschen depressiv“, allerdings hat sie gerne freizügig mit Diagnosen um sich geworfen, ohne sie ernsthaft zu stellen oder zu überprüfen. Damals habe ich ihren Hinweis zur Depression noch belächelt, war mir dann aber nicht mehr sicher, ob ich nicht doch depressiv bin. Dann habe ich überlegt, ob ich mir das vielleicht nur einrede, weil die Psychologin mir nahegelegt hat, dass etwas nicht stimmt. Der Psychiater, von dem ich mir Hilfe für meine Schlafstörungen erhofft hatte, meinte auch nur, da wäre wohl etwas mit meinem Affekt los, er halte aber nichts von Kategorisierungen und würde mir einfach ein Antidepressivum empfehlen. Vor dem Hintergrund meiner Schilderung, Familienanamnese und eigenen Biographie verspreche er sich davon eine Besserung. Ich habe Tage, an denen fühle ich mich fast normal, ich kann Freude empfinden und habe noch Interesse an Dingen wie Musik oder Tieren. Ich fühle mich auch in der Lage, mich selbst zu „coachen“, zu reflektieren, was in mir vorgeht und bin motiviert, neue Maßnahmen auszuprobieren. Das alles würde ja eigentlich gegen eine Depression sprechen. Dass Ausschlafen auch hilft, ebenfalls. Andererseits bin ich ständig gereizt, bissig und zickig, als wäre ich ein Menschgewordener Kampfhund, auch wenn der Kopf sagt, dass das völlig übertrieben ist. Heulen gehört mittlerweile – mal mit Grund, mal ohne – zum Alltag, und meine Leistungsfähigkeit hat massiv abgenommen, ohne dass ich so richtig festnageln kann, wieso. Und je mehr ich versuche, meinen Zustand zu verstehen und verbessern, desto mehr Fragezeichen tun sich auf.

Bitte nicht falsch verstehen: das soll jetzt kein Aufruf zu einer Diagnose o. Ä. sein. Der ganze Mist musste nur mal mit anderen Menschen geteilt werden, auch wenn ich eigentlich nicht vor hatte, hier einen ganz so umfangreichen Hirn–Spam zu hinterlassen (sorry dafür :? ). Ich weiß nicht, wem ich das sonst erzählen kann und Ihr lest das ja freiwillig ;) .
Jogi2014
Beiträge: 47
Registriert: 22. Jul 2014, 11:07

Re: Was empfinde ich heute als nicht gelungen?

Beitrag von Jogi2014 »

Hallo Louissa,
mir geht's sehr ähnlich, Danke für Deine Beschreibungen.
Es ist alles ein auf und ab. Viele Tage sind ein Kampf, insbesondere morgens aber auch tagsüber kenne ich das Gefühl lange für Aufgaben zu benötigen, nicht konzentriert zu sein etc. Zum Glück habe auch ich home office, da kann ich das bisher kaschieren und es ist auch gerade nicht soviel dringendes. Es geht mir wie von Dir beschrieben, Tage an denen ich auch Freude an Dingen habe, die Arbeit ok ist und ich danach Sachen mache die mir Spaß machen oder auch die Alltagsaufgaben ok sind. Aber oft halt nicht und dann geht wenig und ich fühle mich traurig, verzweifelt, hoffnungslos, überfordert etc. Eigentlich dann zu nichts in der Lage, wie dieses sich immer wiederholende meiner Familie sagen, nichts sagen und dann ungewollt ausrasten, sagen dass es mir schlecht geht und man mich in Ruhe lassen soll. Ist besser aber bekomme ich nicht immer hin, weil ich es auch nicht gut in Worte fassen kann, was ich gerade denke, fühle.
Manchmal kippt der Zustand relativ schnell vom einen ins andere.

Ich kann eigentlich gar nichts neues hier beitragen, aber es war mir ein Bedürfnis auch zu schreiben, weil ich beim Lesen so viel ähnliches entdeckt habe.
LG und hoffentlich wieder mehr gute Phasen
Louissa
Beiträge: 59
Registriert: 14. Sep 2022, 22:10

Re: Was empfinde ich heute als nicht gelungen?

Beitrag von Louissa »

Hallo Jogi,

danke für Deine Zeilen und dass Du Dir die Zeit genommen hast, meinen Roman zu lesen. Es tut gut zu wissen, dass es anderen Menschen auch so geht, auch wenn es natürlich schöner wäre, dem wäre nicht so.

Ich hatte heute kurz mit dem Gedanken gespielt, mich krank zumelden, habe dann aber beschlossen, die Tipps mit denen ich Andere gerne „beglücke“, einfach mal selbst umzusetzen, immer nur auf die nächste, eine, kleine Aufgabe fokussiert, und akzeptiert, dass ich im Schneckentempo, aber immerhin Stück für Stück vorankomme. Das war gut.

Ich glaube, einige meiner Kollegen merken schon, dass da etwas nicht stimmt. Viele reagieren auch erstaunlich gelassen, wenn ich sie anzicke :oops: … und heute haben sich gleich zwei nach meinem Befinden erkundigt, bzw. mein Erscheinungsbild kommentiert. Einer davon ist eigentlich Jemand, der Emotionsbezogene Themen eher zu vermeiden versucht. Dass er sich trotzdem dazu überwunden hat, hat mich ein wenig gerührt. Leider ist die Unternehmensleitung eher dafür bekannt, psychisch belastete Mitarbeitende bei der nächsten passenden Gelegenheit auszusortieren :roll: . Ich denke, ich befinde mich da einer recht guten Position, offen ansprechen will ich das Thema aber nicht.

Ich wünsche Dir auch, dass Du immer mehr gute Phasen hast. Vielleicht finden wir ja beide irgendwann die Antworten und Lösungen, die wir brauchen…

LG
Luna1959
Beiträge: 679
Registriert: 20. Mai 2015, 17:35

Re: Was empfinde ich heute als nicht gelungen?

Beitrag von Luna1959 »

Die letzten Tage waren wirklich sehr gut und ich dürfte eigentlich hoch zufrieden sein, mit mir und meinem Leben.
Und trotzdem:
Mir gelingt es einfach nicht, dass Schöne gefühlsmäßig anzunehmen und zu genießen. Immer schaue ich darauf, was mir alles noch nicht gelungen ist, was ich noch alles zu erledigen habe. Wenn ich mich dann selbst frage, was ist denn so DRINGEND Unerledigtes, das nicht warten kann, finde ich eh keine Antwort. Warum setze ich mich immer so unter Druck, statt mich über das Gelungene zu freuen und zu genießen?
Da hab ich noch einiges zu lernen.
Liebe Grüße Eva
Die Vernunft empfiehlt immer das, was andere gerne möchten.
wohin geht die reise
Beiträge: 349
Registriert: 16. Sep 2016, 11:44

Re: Was empfinde ich heute als nicht gelungen?

Beitrag von wohin geht die reise »

Ich merke, dass der Tag, die letzten Tage, viel zu voll gepackt waren. Meine Selbstfürsorge lässt gewaltig nach und ich fühle mich extrem unter Druck, die bevorstehenden Aufgaben zu schaffen.
Lore
flummibär
Beiträge: 25
Registriert: 25. Dez 2022, 08:22

Re: Was empfinde ich heute als nicht gelungen?

Beitrag von flummibär »

Hallo Ihr Lieben,

bin leider noch immer hin und her mit meinem Gedanken, wie es weiter gehen soll....ach wäre ich so froh, wenn ich eventuell weiter Homeoffice machen könnte, leider bekam ich die Info, dass es bei mir so nicht mehr genehmigt werden könnte, wg. Außendienst usw. Letztes Jahr war mit 2 x die Woche bei mir echt soweit vieles besser, ich hatte nicht so den Druck gerade wenn ich die Schlafstörungen hatte.
Mal sehen mein Antrag von meiner Ärztin haben sie, ob ich es ev. weiter machen kann. Man hat kein Recht drauf...klar.
Egal jetzt habe ich die Überweisung für eine Klinik in der Hand u. kein Plan ob ich bereit dafür bin...war schon jemand in Nordrach?
Bin jetzt 4 Wochen in AU u. kann einfach nicht sagen, ob ich den Einstieg schaffe...zur Zeit habe ich wieder arg Unruhe u. Angst...Tabletten traue ich mich nicht zu nehmen...
Hatte diese Woche ein Termin bei einer sehr tollen Psychotherapeutin u. am Di. wieder...
Ich möchte eigentlich den Einstieg schaffen, aber wieder die Angst, dass ich davor so unruhig bin, dass ich nicht schlafen kann...werde versuchen mich abzulenken.
Könnte auch versuchen zur Arbeit zu gehen u. mich trotzdem in der Klinik anmelden, ist ja eh erst in ca. 4 Wochen möglich oder eben noch weiter in AU.
Ich sollte echt mehr Selbstliebe lernen, nach innen schauen u. mich nicht selbst zerstören, das kann ich gut!
Eigentlich will ich versuchen weiter abzuwarten, wer weiß was bis nächsten Mi/Do ist und mich eher auf den jetzigen Moment konzentrieren...
Sorry das sind Probleme, die kann einem keiner abnehmen...jeder hat seine Sorgen

Alles Gute!
Flummibär
Deheteleef
Beiträge: 580
Registriert: 7. Nov 2022, 17:01

Re: Was empfinde ich heute als nicht gelungen?

Beitrag von Deheteleef »

Eine gewisse Trostlosigkeit zeigt heute das Wetter einmal mehr.
Den Depressiven möchte ich kennenlernen, der zurzeit vor Optimismus strotzt.

Ich war schon eine Stunde mit meinem Hund unterwegs, aber der Trübsinn will nicht weichen.
Nach dem Mittagessen lege ich mich mal kurz für 3 Stunden hin :? und starte danach den Tag nochmal neu. Vielleicht ist es dann trockener.
Vier fünfmal vervierfacht macht mehr als fünf viermal verfünffacht. :shock:
Louissa
Beiträge: 59
Registriert: 14. Sep 2022, 22:10

Re: Was empfinde ich heute als nicht gelungen?

Beitrag von Louissa »

Habe mich heute gefühlt, als wäre ich krank, und das, obwohl ich länger geschlafen habe, als sonst. Der Covid–Test war negativ, ich habe keinen Schnupfen, kein Halsweh und eigentlich kann ich mich auch nirgends mit irgendwas angesteckt haben, trotzdem haut es mich immer wieder ins Bett. Hoffentlich geht das schnell vorbei. Ich kann das gerade gar nicht gebrauchen :roll: .
Max_
Beiträge: 583
Registriert: 19. Jan 2018, 11:46

Re: Was empfinde ich heute als nicht gelungen?

Beitrag von Max_ »

Es ist Montag Morgen und ich möchte arbeiten, aber ich kann nicht. Beim besten Willen nicht. Massive körperliche Erschöpfung und ein völlig müder, benebelter Kopf lassen es nicht zu. Und somit wieder ein verschenkter halber Tag in meinem Leben. Diese Krankheit ist einfach zum K…!

Edit: Mittlerweile ist es etwas besser geworden. Ich war mittags immerhin ein paar Sachen besorgen und habe am Nachmittag eine Op beim Hautarzt wahrgenommen. Daran versuche ich mich jetzt stimmungsmässig hochzuziehen.
malu60
Beiträge: 4141
Registriert: 28. Dez 2014, 11:31

Re: Was empfinde ich heute als nicht gelungen?

Beitrag von malu60 »

Heute ist es mir nicht gelungen,mich "schön",wenigstens okay, zu fühlen.
Therapeutin meinte auch,da ist meine Wahrnehmung negativ gefärbt.
Akzeptieren,auch das Alter,die Art wie man ist,geworden ist....oder ändern,was geht in kleinen Schritten.
Da kam Verzweiflung/Angst auf,ich werd mich nie annehmen können,mit Menschen wird immer Stress sein.....bleibt nur der Rückzug....da ist kein Stress,dafür aber Einsamkeit.....grübel,grübel

Bin froh nun zu Hause zu sein.Morgen hab ich wieder "frei" muß Niemand treffen.An den anderen Tagen werde ich üben,ruhig unter Menschen zu sein,Kopfkino aus.....Der Tag brachte gute Einsichten..L.G.Malu
Leben ist mehr
Luna1959
Beiträge: 679
Registriert: 20. Mai 2015, 17:35

Re: Was empfinde ich heute als nicht gelungen?

Beitrag von Luna1959 »

@Ach liebe Malu, obwohl du laut den 3 guten Dingen wieder einiges heute gut geschafft hast, haderst du mit dir. Mir geht's genauso. Rückzug bedeutet Einsamkeit. Im Außen zu sein, strengt an. Und wenn letzteres nicht allzu sehr, nagt das schlechte Gewissen, was zuhause alles liegen bleibt.
Heute bei mir:
Trotzdem ich heute meine To-Do-Liste abgearbeitet und mich dabei sehr bemüht habe, bei den Tätigkeiten dabei zu sein, fühle ich mich "bäh". Nicht einmal stolz bin ich auf mich.
Schon gar nicht gelingt mir, mich darüber zu freuen. Immer ist da der Blick auf das "Unerledigte".
Ein bisschen hat geholfen, was ich heute in der Zeitschrift "Psychologie" dazu gelesen habe. Auch viele Nicht-Depressive leiden unter dem Druck und erinnern mich wieder an die Wichtigkeit, Prioritäten zu setzen.

@Lieber Max: War die Tatsache, dass du heute Vormittag dringend Ruhe brauchtest, wirklich ein verschenkter, halber Tag?
Warum nur sehen wir das so negativ?
Mir geht's oft so, dass ich lange einfach nicht in die Gänge komme, erschöpft, aber dabei so unruhig bin und dann plötzlich z.B. ab 14.00 Uhr vieles möglich wird. Aber was ist: ich "schimpfe" mich dafür, dass ich es nicht früher schaffe.

@Hallo Lore, das Vollpacken der Tage geht oft so schnell. Ich wünsche dir sehr, dass es mit deiner Selbstfürsorge wieder besser ausschaut.
Die Vernunft empfiehlt immer das, was andere gerne möchten.
Louissa
Beiträge: 59
Registriert: 14. Sep 2022, 22:10

Re: Was empfinde ich heute als nicht gelungen?

Beitrag von Louissa »

Ich dachte, einen Therapieplatz zu bekommen wäre schwierig, aber einen Termin für eine ADHS–Diagnostik zu ergattern, scheint unmöglich zu sein. Ich hatte schon den leisen Verdacht, dass ADHS ein Ursprung meiner ganzen Probleme sein könnte und als ich von meiner Hypnosetherapeutin proaktiv darauf hingewiesen wurde, habe ich den dummen Fehler begangen, mir ein wenig Hoffnung auf mehr Klarheit und ggf. einen medikamentösen Ansatzpunkt zu gestatten. Nachdem ich mich nun durch Süddeutschland durchtelefoniert habe, und niemand bereit ist, mir zumindest die Aussicht auf einen Termin oder einen Platz auf einer Warteliste zu geben, habe ich keine Hoffnung mehr.

Und als Sahnehäubchen obendrauf, nachdem ich endlich aufgehört hatte, zu heulen, durfte ich mir noch einen 1,5–stündigen Vortrag einer Karriere–rockenden Geschäftspartnerin über ihren beruflichen Werdegang und ihren neuen Lebenspartner anhören. Zwar möchte ich ihr den Dauererfolg gerne gönnen, mich ziehen solche Energie– und Erfolgsbündel aber momentan nur herunter. Potenzial für Einiges wäre früher bei mir eigtl. auch vorhanden gewesen, aber jetzt habe ich eine vier vorne dran stehen und verschwende abwechselnd meine Zeit damit, zu jammern (z. B. jetzt :roll: ), mir darüber Vorwürfe zu machen, weil es Anderen schlechter geht, um die Lösung meiner Probleme zu kämpfen, und dann zusammenzubrechen, wenn es mir wieder nicht gelingt und ich keine Kraft mehr habe, einzukaufen oder das Klo zu putzen. Der ganze „Therapie“– und Selbstfürsorge–Kram hat mich letztlich auch nicht weiter gebracht. Das ist alles so sinnbefreit.
Luna1959
Beiträge: 679
Registriert: 20. Mai 2015, 17:35

Re: Was empfinde ich heute als nicht gelungen?

Beitrag von Luna1959 »

Vorgestern hatte ich ja einen guten Tag, einfach so, ohne dass ich etwas Besonderes machte oder war. Da dachte ich mir, „Mensch, so könnte Leben sein, einfach mich in meiner Haut wohl fühlen, ohne dieses Gefühl der Getriebenheit, der Minderwertigkeit, des Komischseins“.
Gestern dann gelang mir das wieder gar nicht, obwohl ich mehr „schaffte“ als an dem guten Tag. Ich fühlte mich extrem nervös, unverbunden mit der Welt und daher einsam.
Beim Einschlafen dachte ich darüber nach (nicht gegrübelt), was die Ursache sein könnte. Gut, vorgestern hatte ich eine sehr gute Therapiestunde. Ich erzählte meiner Therapeutin, wie gut es mir tut, jeden Tag im Depri-Forum die guten Dinge des Tages niederzuschreiben und eure Beiträge zu lesen. Ich erzählte ihr auch von diesem Thread, den ich eröffnet habe. Darauf meinte sie, ob es schon gut wäre, sich auf nichtgelingende Dinge zu konzentrieren. Was ja schon einige Forummitglieder angemerkt haben.
Heute war wieder ein „unerklärlich“ guter Tag, was das Fühlen anlangt. Warum?
Ich erinnerte mich daran, mir morgens im Spiegel gleich mal richtig zuzulächeln. Bei der aufkeimenden Nervosität, weil ich schon wieder so lange beim Frühstück und der Zeitung sitze, sagte ich mir, „Eva, du hast Zeit“. Und wieder zulächeln bei der Morgenhygiene. Bei der Meditation schaffte ich es, dass ich trotz immer wieder abschweifender Gedanken, mir bewusst zu machen, wie sicher, geborgen ich hier in meinem schönen Schlafzimmer sitze und mir nichts weh tut. Dann wie so oft der negative Gedanke, „ach ich muss jetzt mit Luna raus in die Kälte“. Es schneite und mit jedem Schritt genoss ich den Spaziergang mehr und verlängerte ihn.
Anderes Beispiel: Für heute hatte ich auf der To-Do-Liste Putzen und Wocheneinkauf. Putzen hieß immer für mich die ganze Wohnung zu putzen. Nun hab ich aber vorher „getrödelt“ und da ich um 14.00 Uhr zum Tanzen ging, hatte ich zu wenig Zeit. Dann fragte ich mich, „Na, warum nicht einfach jetzt nur ein wenig abstauben und das Schlafzimmer und Bad putzen?“ Gesagt, getan. Morgen geht’s weiter.
Das gleiche mit dem Wocheneinkauf, den ich immer sehr ungern und wegen den schweren Sachen mit dem Auto mache. Bei mir ist alles fußläufig in der Nähe und ich will eigentlich das Auto nicht benutzen. Also nahm ich einen Rucksack und verband die Abendrunde mit Luna mit einem Teil des Einkaufs. Und stellte fest, so ist es viel entspannter und netter. Und morgen mache ich halt den 2. Teil.
Warum schreibe ich das so genau?
Mir wurde bewusst, dass ich viel zu sehr in Altem verhaftet bin, weil „so hab’s ich immer gemacht“. Es sind nur kleine Schritte, aber das Ergebnis heute ist jedenfalls ein gutes, zufriedenes Gefühl.
Trotzdem möchte ich mich heute noch mit dem gestrigen Tag mit diesem miesen Gefühl beschäftigen. Was hätte ich anders machen können? Was hat mich runter gezogen? Wie schaffe ich es, dass ich dieses Gefühl besser annehmen kann, ohne mich und mein Leben und Tun gleich wieder in Frage zu stellen?
Euch allen einen schönen Abend Eva
Die Vernunft empfiehlt immer das, was andere gerne möchten.
Luna1959
Beiträge: 679
Registriert: 20. Mai 2015, 17:35

Re: Was empfinde ich heute als nicht gelungen?

Beitrag von Luna1959 »

@Louissa, das hört sich bei dir momentan alles sehr wirklich traurig an. Mit dieser schwierigen Stimmung ist es auch schwer auszuhalten, jemand wie deiner Geschäftspartnerin in ihrer Euphorie zuzuhören? Hättest du sie nicht etwas einbremsen können? Ich weiß schon, leicht ist das nicht.
Jedenfalls wünsche ich dir viel Kraft. Und zwar nicht, um das Klo zu putzen oder Einkaufen zu gehen. Nein, ich glaube, das Wichtigste wäre diese für die Suche nach einem geeigneten Therapieplatz zu nutzen. Und eventuell eine gute medikamentöse Einstellung.
Alles Liebe dir Eva
Die Vernunft empfiehlt immer das, was andere gerne möchten.
Antworten