Depression und dann Psychose?

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MietzeKatze
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Registriert: 31. Aug 2004, 21:00

Depression und dann Psychose?

Beitrag von MietzeKatze »

Hallo.

Ich bin die MietzeKatze oder eben auch Kristin.Ich bin 21 und Studentin.
Ich hab mich eben erst hier angemeldet, bin aber auch in anderen Foren "unterwegs".(z.B. www.dpforum.de.vu da geht's hauptsächlich um die Depersonalisation, und www.panik-attacken.de da gibt's ein Forum speziell zum Theam Angst und Panik).
Seit fast 2 Jahren leide ich unter Depressionen (oder einer Depression?) und einer Angst und Panikstörung.Was mich vor allem sehr belastet ist dieses Depersonalisationssympthom und die Angst vor dem verrückt werden.Wohl das ekligste Gefühl das ich kenne.
Seit Ende Juli bin ich in therapeutischer Behandlung (ich seh meinen Therapeuten 1 bis 2 mal die Woche).Mit dem Therapeuten komm ich auch recht gut klar.Da gibt's keine Probleme.
Mein Therapeut meint übrigens das ich unter einer "schweren mittelschweren Depression" leide, vermutlich auch noch an einer Angst und Panikstörung.Könnte aber auch sein das die zur Depression gehört.
Nun mal zum Thema.
Ich bin mir sicher das die meisten hier die starken negativen Gefühle und Gedanken die mit Depressionen und Ängsten verbunden sind kennen.
Mein klar denkener Verstand kann diese Gefühle und Gedanken auch der Angst/Panik und Depression zuordenen und daran glauben das sie daher rühren.Trotzdem komm ich immer wieder ins Grübeln oder ins Zweifeln.
Jetzt hab ich das Thema Schizophrenie/Psychose aufgeschnappt.Puhh...ich wünschte es wär einfach an mir vorbeigegangen.
Natürlich habe ich im Internet schon einige (medzinische Seiten) zu diesem Thema durchgelesen.Ich kenne alle Sympthome usw..Nun habe ich natürlich riesige Angst schizophren oder überhaupt psychotisch zu werden. Das geht nun schon 3 Wochen so.
Jetzt kommt aber erst meine eigentliche Frage(n).
Ich weiß das einer Schizophrenie eine Zeit von einigen Monaten bis hin zu Jahren vorausgehen kann in welcher der Patient depressiv und ängstlich ist.
Woher kann ich also wissen das diese "Phase" in welcher ich gerade stecke nicht der "Vorbote" einer beginnenden Schizophrenie ist??
Und wie ist das mit einer psychotischen Depression?Entwickelt sich diese innerhalb einer Depression oder ist man von Anfang an, ich sag mal, psychozisch depressiv"?

Nagut, bis später, mit lieben Grüßen, die MietzeKatze
Ich bin lieber glücklich, als korrekt!
Bellasus
Beiträge: 1628
Registriert: 10. Jun 2004, 21:41

Re: Depression und dann Psychose?

Beitrag von Bellasus »

Liebe MietzeKatze,

willkommen im Forum! Zufälle gibts ja nicht, und deshalb antworte ich dir postwendend, weil ich solche Gedanken auch gerade habe und sie aber überhaupt noch nie ausgesprochen habe.

Das Gefühl, möglicherweise verrückt zu werden - wo kann das herkommen? So konkret wie du habe ich mich damit nicht beschäftigt, es ist eher ein Gefühl, das auch was von Sehnsucht hat. Denn dann könnte ja wirklich niemand mehr überhaupt etwas von einem erwarten, oder? Man wäre sozusagen aus dem Schneider, aus dem Verkehr gezogen. Als ich vor Jahren "Ich hab dir nie einen Rosengarten versprochen" gelesen habe, stellte ich mir vor, wie es wäre, "abdrehen" zu dürfen, sich den ganzen Sch... aus dem Leibe schreien und toben zu können.

Ich hoffe, es ist nur die Angst, die Depression und bei mir noch eine "abhängige Persönlichkeitsstörung" nicht in den Griff zu bekommen. Persönlichkeitsstörung geht ja schon ein bißchen in diese Richtung, auf jeden Fall stimmen meine Empfindungen nicht mit denen der meisten Menschen überein. Für mich hat es was mit Flucht zu tun, wenn absolut keine Rettung und Heilung mehr in Sicht scheint und Suizid inakzeptabel für einen ist.

Puh, ohne deinen neuen Thread hätte ich mich nie und nimmer so geäußert. Auf jeden Fall solltest du aufpassen, dass du nicht Schuhe anziehst, die nicht für dich sind. Und das Thema in der Therapie ansprechen, auch wenns schwerfällt. Ich versuche das auch, versprochen!

Erstmal alles Gute und nicht so viele Grübeleien

Annette




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DepriXX
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Re: Depression und dann Psychose?

Beitrag von DepriXX »

hallo

bei meinem doc hab ich auch die diagnose rezidivierende depri (schwer) mit psychotischen symptomen bekommen, da ich auch Depersonalisation + Derealisation kenne.

komm mir immer wie im falschen film vor...

Depersonalisation + Derealisation , das sind eben psychotische symptome! ja und?!
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



Barbra
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Re: Depression und dann Psychose?

Beitrag von Barbra »

Hallo Kristin,

meiner Meinung nach tritt das öfter auf. Ich zumindest hab diese Ängste und Sorgen auch. Allerdings denke ich, dass solche Gedankengänge durchaus mit der Depression einher gehen können. Man grübelt als Depri ja sowieso so gerne, steigert sich in Dinge rein

Meine Methode ist, das so schnell wie möglich zu verdrängen wenn's auftaucht. Es macht ja noch mehr Angst. Bei mir kommt auch ein jahrzehntelanger Drogenkonsum dazu, und wenn ich dann mal wieder lese, dass ich geradezu prädestiniert bin psychotisch oder schizophren zu werden, erschreckt mich das natürlich.

Antworten auf Deine Fragen kann ich Dir leider keine geben, dafür kenne ich mich zu wenig aus. Aber vielleicht tut's ja ganz gut zu wissen, dass es doch einigen anderen auch so geht wie Dir?

Lieben Gruß und einen Winker@Annette
Barbara
tomroerich
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Re: Depression und dann Psychose?

Beitrag von tomroerich »

Hallo Kristin,

ich kenne aus meinen schweren Krankheitsphasen dieses ekelhafte Gefühl sehr gut, das mit Dissoziation und Depersonalisation einhergeht. Allerdings ist das nun mittlerweile etwa 8 Jahre her und ich wurde weder schizophren noch psychotisch. Bei schweren und mittelschweren Depris sind diese Phänomene wirklich nicht ungewöhnlich und die Angst, "verrückt" zu werden hatte ich auch. Man würde diese Dinge nach der allgemeinen Meinung über Depr. nicht erwarten, trotzdem gehören sie aber dazu.
Tu dir selbst einen Gefallen und stöbere nicht im Internet oder sonstwo nach Bestätigung oder Nichtbestätigung, das macht dich dann nämlich wirklich verrückt . Denn eine 100% klare Auskunft wirst du nicht finden, wohl aber ängstigende Fallbeispiele, die du in deiner depressiven Wahrnehmung schnell als zutreffend interpretieren wirst. Und falls dich das zu sehr ängstigt, sprich mit deinem Thera darüber.

Alles Gute,

Thomas
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tomroerich
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Re: Depression und dann Psychose?

Beitrag von tomroerich »

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Xenia
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Re: Depression und dann Psychose?

Beitrag von Xenia »

Liebe Kristin,

Derealisation/Depresonalisation/Dissoziation können Symptome einer Psychose sein, müssen es aber nicht...

Auch im Rahmen von Depressionen kommen diese extrem verunsichernden Symptome vor. Auch im Rahmen von z.B. Persönlichkeitsstörungen gibt es dieses Phänomen.

Aber Thomas hat schon recht: mach' Dich bitte nicht weiter verrückt durch Internet-Eigen-Diagnose! Das bringt Dich mit Sicherheit nicht weiter!

Grüße

Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
MietzeKatze
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Re: Depression und dann Psychose?

Beitrag von MietzeKatze »

Hmmm...

Ich weiß, ich sollte ruhig Blut behalten.Ist nur leider nicht so einfach.
Diese 2 Fragen (im 1. Beitrag) beschäftigen mich seeehhhr.
Und gerade wenn die Depersonalisation mal wieder zuschlägt oder besonders schlimm ist dann ist auch die Angst psychotisch, verrückt oder in sonst einen demenzähnlichen Zustand zu geraten am größten.
@ Thomas.
Wie lange sind denn deine "schweren" Phasen her bzw. wie lange ging es dir überhaupt so (mit Depri und allem drum und dran)??Geht es dir jetzt wieder voll und ganz gut?

OK, erstmal wieder liebe Grüße von mir...
Ich bin lieber glücklich, als korrekt!
tomroerich
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Re: Depression und dann Psychose?

Beitrag von tomroerich »

Hallo Kristin,

schon klar, wir können hier nichts sagen was bei dir diese Ängste beseitigt. Letzten Endes sind sie ein Symptom der Depr. und quälen dich so hartnäckig wie auch die anderen Angstzustände. Man kann jede Art von fast schon wahnhaften Befürchtungen entwickeln. Ich persönlich z.B. war mir sicher, dass ich in Armut enden werde. Weil ich natürlich nie wieder fähig sein würde, zu arbeiten. Weit gefehlt! Ich arbeite seit vielen Jahren wieder und habe, was ich zum Leben brauche und darüber hinaus. Du kanst momentan nur unterlassen, dich mit psychischen Krankheiten zu beschäftigen.

Bei mir sind diese schweren Zeiten seit etwa 8 Jahren Vergangenheit, etwa über einen Zeitraum von 3 Jahren ging es mir, mit Unterbrechungen und vielen Auf und Abs, sehr mies. Depers. und die ganze Pallette. Mit Medis und Therapie, einer veränderten Lebenseinstellung und gründlicher Durchleuchtung meiner Vergangenheit reduzieren sich meine Depris heute auf eine völlig andere Qualität, die mit den Zeiten vor 10 Jahren nichs mehr gemein haben.
Also lass bloß die Flügel nicht hängen, das wird besser und du wirst noch viel Schönes erleben

Thomas

P.S. Sehe gerade, mein 1000ster Beitrag ist dir gewidmet
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DYS-
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Registriert: 19. Mär 2003, 17:28
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Re: Depression und dann Psychose?

Beitrag von DYS- »

Herzlichen Glückwunsch, Thomas
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
Ji-Eun
Beiträge: 16
Registriert: 22. Sep 2004, 22:19

Re: Depression und dann Psychose?

Beitrag von Ji-Eun »

Liebe Mietze-katze,

Ich bin 22 und auch Studentin. Als meine Depression 2002 begann, ging es mir genau wie Dir. Ich hatte eine panische Angst vor einer Schizophrenie oder einer Psychose, zumal meine Mutter eine hatte und ich erlebt habe, wie schlimm das sein kann. Meine Angst war echt riesig. Hatte auch 100 Artikel im Internet dazu gelesen und in Büchern nachgeschlagen und mich in den Symptomen vermeintlicherweise wiedererkannt. Habe die Depression dann aber für zwei Jahre mit Tabletten (Paroxetin) in den Griff bekommen. Eine Psychose oder Schizophrenie hatte ich bis heuet nicht. Jetzt (ich hatte die Tabletten im Frühjahr abgesetzt) geht es mir leider wieder schlecht, aber zumindest die Angst vor der Psychose oder Schizophrenie ist weg. Was sagt denn Deine Therapeutin zu Deiner Angst?
Gruß
Ji-Eun
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