Paroxat nach 17 Jahren abgesetzt

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Kerstin88
Beiträge: 7
Registriert: 1. Dez 2022, 15:32

Paroxat nach 17 Jahren abgesetzt

Beitrag von Kerstin88 »

Hallo liebe Community,
ich bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen.
Mein Name ist Kerstin und ich bin 56 Jahre alt.Ich leide seit 27 Jahren unter Depressionen und einer Angststörung.
Seit 17 Jahren nehme ich Paroxat 20mg,ich hatte schon lange das Gefühl,dass es nicht mehr richtig wirkt und habe, in Absprache mit meiner Neurorologin, beschlossen es abzusetzen.
Im Mai diesen Jahres habe ich damit begonnen,in super langsamen Schritten.
Ende August hatte ich nur noch eine minimale Dosis,alle drei Tage 5mg.Ich hatte mir die Nebenwirkungen wirklich schlimmer vorgestellt...es war alles gut auszuhalten....Meine Hoffnung,dass es mir vielleicht `Ohne`gutgehen könnte wurde zerschlagen....der schwarze Schleier verfolgte mich immer wieder häufiger.So begann ich mit Doxepin...langsam erhöht auf 50 mg,was überhaupt nichts brachte.
Mitte Dezember war es so schlimm,dass mir die Neurologin riet,dass Doxepin 20mg abends zu belassen und mit Venlafax.37,5 zu beginnen....ich wollte dies nicht sofort machen,aus Angst und Respekt vor diesem Medikament(!!!)...Ich möchte es so gern ohne Med. schaffen.Aber ich bin im Moment in solch einem extremen Tief,dass mir wohl nichts anderes übrig bleibt.
Meine Frage hier:Haben es welche von euch geschafft,nach so vielen Jahren Medikamenteneinnahme auch einen Weg ohne raus zu finden?
Ich sende liebe Grüsse und ein frohes Weihnachtsfest,
Kerstin
Kerstin88
Beiträge: 7
Registriert: 1. Dez 2022, 15:32

Re: Paroxat nach 17 Jahren abgesetzt

Beitrag von Kerstin88 »

Herzlichen Dank für deine Antwort,Brigitte.
Ich habe mir den Beitrag mal angeschaut,
und werde nochmal einige Zeit `ohne`abwarten,in der Hoffnung,dass es vielleicht langsam bergauf geht.
Liebe Grüsse,Kerstin
747er
Beiträge: 386
Registriert: 10. Jul 2022, 10:20

Re: Paroxat nach 17 Jahren abgesetzt

Beitrag von 747er »

Leider kann ich dir zu deiner Frage nichts sagen. Ich habe vor Jahren mal Mirtazapin genommen, hatte damals Depressionen und Schlafstörungen, daher verstehe ich, warum die Wahl des Arztes auf dieses Medikament fiel. Allerdings habe ich davon in kurzer Zeit 25kg zugenommen, was meine Depression deutlich schlechter machte. Daher möchte ich seither keine AD mehr nehmen.

Jetzt war ich ja in einer psychosomatischen Reha (musste aber nach 3 Wochen wegen Corona gehen), und die Psychologin dort meinte in der ersten Einzelsitzung, direkt zu Anfang, dass AD ja zum Standartprogramm dazu gehören würden. Als ich ihr sagte, ich möchte keine, meinte sie, es gäbe ja auch welche, die würden nicht dick machen, aber impotent. Gut, wäre jetzt nicht so schlimm für mich, bin eh Single. Aber ich finde den Ansatz nicht ok. Warum muss immer alles nach Standart verlaufen? Warum kann man die Behandlung nicht individuell auf den jeweiligen Pat ausrichten? Und wenn der eben keine AD will, dann versucht mans eben ohne.

Halt durch, wenn du es ohne AD packen willst, dann kannst du es auch packen!
Kerstin88
Beiträge: 7
Registriert: 1. Dez 2022, 15:32

Re: Paroxat nach 17 Jahren abgesetzt

Beitrag von Kerstin88 »

747er hat geschrieben:Leider kann ich dir zu deiner Frage nichts sagen. Ich habe vor Jahren mal Mirtazapin genommen, hatte damals Depressionen und Schlafstörungen, daher verstehe ich, warum die Wahl des Arztes auf dieses Medikament fiel. Allerdings habe ich davon in kurzer Zeit 25kg zugenommen, was meine Depression deutlich schlechter machte. Daher möchte ich seither keine AD mehr nehmen.

Jetzt war ich ja in einer psychosomatischen Reha (musste aber nach 3 Wochen wegen Corona gehen), und die Psychologin dort meinte in der ersten Einzelsitzung, direkt zu Anfang, dass AD ja zum Standartprogramm dazu gehören würden. Als ich ihr sagte, ich möchte keine, meinte sie, es gäbe ja auch welche, die würden nicht dick machen, aber impotent. Gut, wäre jetzt nicht so schlimm für mich, bin eh Single. Aber ich finde den Ansatz nicht ok. Warum muss immer alles nach Standart verlaufen? Warum kann man die Behandlung nicht individuell auf den jeweiligen Pat ausrichten? Und wenn der eben keine AD will, dann versucht mans eben ohne.

Halt durch, wenn du es ohne AD packen willst, dann kannst du es auch packen!
Ganz lieben Dank für deine Antwort:)
Kerstin88
Beiträge: 7
Registriert: 1. Dez 2022, 15:32

Re: Paroxat nach 17 Jahren abgesetzt

Beitrag von Kerstin88 »

Milan999 hat geschrieben:Ich möchte dazu Dir noch einen Tipp geben, falls es mit dem Absetzen von Paroxetin nicht klappt:
a)vorsichtig sein, Antidepressiva sind kein Spielzeug, wenn es nicht geht, Experiment abbrechen, mit dem Arzt Kontakt halten.

Ich hatte auch jahrelang Paroxetin 20 mg eingenommen, die schließlich nicht mehr richtig wirkten, mein Arzt und ich haben diese dann auf 30 mg erhöht, da hier wieder eine Wirkung eintrat. Zugegebenermaßen nahmen auch anfangs die Nebenwirkungen wieder zu.

Wenn du jetzt Paroxetin ganz abgesetzt hast, dann müsste normalerweise eine 20 mg wieder anfangen "voll" zu wirken, da der Gewöhnungsfaktor des Körpers verschwunden ist.

Ich wünsche Dir aber natürlich von Herzen dass du Deine Ziele erreichst! pass' auf Dich auf!

Vielen lieben Dank für deine Antwort,leider konnte ich es nicht aushalten und nehme seit gestern Venlafaxin 37,5.
Liebe Grüsse
Kerstin
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