Eine Überlegung wert. ?

Kenny
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Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von Kenny »

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HopeW
Beiträge: 356
Registriert: 23. Mai 2004, 10:38

Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von HopeW »

Hallo Kenny und hallo an alle.

Bilder malen - da will ich auch wieder hin
und d.h. ich will "zurück"
(siehe meine Ausführungen an anderer Stelle)

Ich habe damit begonnen, mir das Leben zurückzuerobern. Seit 3 Tagen esse ich.

Liebe Grüße und schöne Weihnachten. Ich selbst bin froh, wenn die Feiertage vorbei sind, ich habe leider keine guten Erfahrungen damit. Bin aber auch etwas neidisch wenn ich von glanzvollen Festen meiner Bekannten erfahre. Es wäre sicher auch schön für mich. Es war und ist mir nicht vergönnt.

Hope
Maxegon
Beiträge: 2475
Registriert: 25. Mai 2021, 11:33

Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von Maxegon »

Bilder malen ist toll!

Vielleicht könnt ihr mir helfen, was ist eigentlich eine Depression?
Vereinfacht wird sie als Gemütsstörung, fallen in tiefe Traurigkeit oder Melancholie bezeichnet.
Diagnostiziert nun ein Arzt, dass ich tief traurig bin, habe ich eine Krankheit ... schriftlich. An sich schon ein Kuriosum, ein anderer bestätigt mit, das es mir so geht, wie es mir geht.

Warum geht es mir so? Weil ich ein "Versager" bin, zu faul oder einfach nichts auf die Reihe bekomme? Weil ich einsam bin, mich keiner versteht, mir niemand zuhört, meine Gedanken, Ängste, Wünsche nicht teilt oder nur ansatzweise verstehen will ... kann?
Weil ich immer noch in den Märchen meiner Kindheit festhänge ... es käme ein Prinz oder eine lieblich Fee und alles wird gut?
Weil meine Wünsche, mein Wunschdenken von der Realität sehr weit entfernt sind?
Weil ich nur mit mir selbst hadere, immer wieder, mir keiner gut zuredet?
Viele haben es warm, geügend Futter, sogar Kleidung und ein bisschen Luxus, wie fliesendes Wasser im Haus, ein WC und ein Dach über'n Kopf, siechen nicht an einem körperlichen Leiden und sind zu tiefst traurig.
Ein Scherz, ein unbekümmertes Lächeln vom kleinen Enkelkind, der aufmerksame, treue Begleiter namens Hund, ein voller Bauch vom Gänsebraten zaubert uns Zufriedenheit ins Gemüt. Wohl dem, dem so etwas passiert.
Haben viele verlernt, so auch ich, diese vielen kleinen Dinge zu schätzen? Sind des kleinen Luxus überdrüssig, dass sie ihn nicht mehr bemerken?
Oder einfach nur einsam und allein und hängen in ihrer eigenen Gedankenwelt fest?
Pummelchen
Beiträge: 1629
Registriert: 2. Sep 2015, 17:21

Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von Pummelchen »

Guten Morgen Maxegon,

deine Frage was ist eine Depression ist schwierig zu beantworten. Ich denke die fühlt sich vielleicht bei jedem etwas anders an. Es gibt ja z.B. nachvollziehbare Gründe warum ein Mensch sehr traurig ist:Einsamkeit, Verluste, große Probleme.......
So richtig glücklich sein sind bei mir manchmal so kleine Momente wo ich es spür. Dankbarkeit für die Lebensbedingungen die ich habe fühle ich schon. Doch in einer depressiven Phase hadere ich schon auch mit mir: Warum habe ich so eine fiese Krankheit.
Ich bin schon sehr dankbar wenn es mir einfach gut (normal) geht. Ja Maxegon es wäre wunderschön wenn es so wäre wenn die gute Fee kommt und alles wird gut.
Ich beschreibe mal wie sich bei mir eine Depression anfühlt: Wie als wenn mein Herz umklammert ist und keine Gefühle mehr vorhanden sind. Früherwachen mit einem Druck auf der Brust und Angstgefühlen wie ich den Tag überstehen soll. Absolute Hoffnungslosigkeit, kein Antrieb, alles geht so zäh wie z.B. das denken. Innere Unruhe.
Dazu kommen körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Schwindel...
Das alles habe ich gerade Gott sei Dank nicht!!!!! Warum es immer wieder mal die Phasen gibt ich weiß es nicht genau, vielleicht passe ich dann zuwenig auf mich auf, oder sie kommen einfach ohne ersichtlichen Grund????
Eine Krankheit mit vielen Gesichtern. Aber ich kämpfe immer wieder dagegen an (soweit möglich) ich weiß auch, auch wenn ich es in der seelischen Krise nicht glauben kann, jede Depression vergeht irgendwann wieder, auch wenn es sehr quälend für einen ist. Habe auch meine Strategien entwickelt um besser wieder rauszukommen.
Wünsche dir Maxegon und allen anderen einen hoffentlich entspannten schönen Tag mit angenehmen Gedanken!!!
Liebe Grüße Pummelchen
HopeW
Beiträge: 356
Registriert: 23. Mai 2004, 10:38

Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von HopeW »

Liebe Brigitte, lieber Maxegon, liebe ALLE.

In eine Akutklinik zu gehen ist für mich keine Option. Man würde mich ja vermutlich gar nicht ernst nehmen. Habe erlebt, dass Dr. X auch Psychotherapeut, mich nach Probestunden wegschickt mit der Aussage: Sie brauchen keine Therapie, sie brauchen nur jemanden zum Reden. Überhaupt, irgendwann geht einem der Atem aus, nach Hilfe zu suchen.

Im Moment, aber wahrscheinlich wirklich nur im Moment, bin ich zornig. Aber das ist ein guter Zustand, viel besser als lethargisch leidend.

Wer Zorn hat, kann handeln. Eben habe ich mir Mittagessen aufgewärmt und fast aufgegessen. Abnehmen ist ja oft noch schön aber mit dieser Schwäche bin ich handlungsunfähig. Also bleibe ich dran, Ziel Nummer 1 ist angemessen zu essen. Und zwar das, was ich meine, essen zu wollen und nicht das, was es in einer Klinik gibt.

Was wollen die überhaupt mit mir machen? Habe alles schon erlebt. Der Überforderung entgehen, Pause machen? Ist es das?

Und wenn ja, wer räumt mir den Mist weg (wenn ich weg bin), der mir immer wieder übergeschüttet wird? Jammern auf hohem Niveau geht mir da durch den Kopf. Ich darf gar nicht daran denken, was Menschen erleben und erleiden müssen. Das treibt mich mit in die Verzweiflung. Dabei – kann denn ich die Welt retten? Nein, nein, nein, ich bin für das allermeiste nicht verantwortlich, ich habe dazu nichts getan.

Du könntest anderen Menschen helfen, fällt mir ein. Schöne Idee. Nur wie sollte ich, wie könnte ich, wenn ich gerade mal irgendwie selbst über die Runden komme.

So, ich habe eine Pause gemacht, und jetzt vernichte ich Papier. Ich räume auf in der Hoffnung, dass das äußere Aufräumen INNEN was bewirkt.

Liebe Grüße
Hope
Luna1959
Beiträge: 679
Registriert: 20. Mai 2015, 17:35

Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von Luna1959 »

Lieber Maxegon,
ich verfolge deine Posts hier und die Aussichtslosigkeit und dein phasenweiser Zynismus haben mich anfangs auch runter gezogen.
Aber komisch, letztendlich halfen mir diese, deine Beiträge auch im Sinne: „Eva, lass es JA nicht so weit kommen“!!! Vielleicht kommt bei dir jetzt das Gefühl hoch: „Wieder half ich jemand anderen, aber wer hilft mir???“
Ich kenne deine Lebensumstände nicht wirklich (mag auch nicht allzu viel Zeit mit virtuellen Kontakten verbringen), aber sie hören sich echt trist an.

Du weißt, dass du deinen Popo nur selber hochbekommen kannst und suchst nach WOW-Erlebnissen, die dich noch vom Hocker hauen und aus deinem Loch raus kapatulieren. Andrerseits ist dir ist klar, dass das so nicht funktioniert. Da ist einfach keine liebliche Fee.
Also, setze an, was ist und erzähle uns darüber:
Du „bist“ ein Versager. Worin genau?
Du „bist“ faul. Wie äußert sich das?
Du bringst „nichts auf die Reihe“. Was möchtest du auf die Reihe bringen?
Du bist „einsam“. Warum? Was wünschst du dir?
Du hast Angst: „Wovor konkret?“
Wer ist „Niemand“, der dir nicht zuhört?

Was ist eine Depression? Früher wurden solche Menschen als Melancholiker bezeichnet.
Ich glaube, dass MelancholikerInnen besonders sensible Menschen mit großem, innerem Reichtum sind. Manche von ihnen erschufen aufgrund ihres So-Seins unglaublich Schönes. Dass sie dabei zutiefst unglückliche Menschen waren, wird höchstens in einem Nebensatz erwähnt.
Traurig, aber Depressive wie ich, tadeln/kritisieren sich ständig dafür, dass wir sind wie wir sind; dass wir für das Wunder Leben spüriger sind, als die „normale“ Bevölkerung; dass wir uns nicht anpassen können an dem vorgegebenen Zeitgeist, wo allein Spaß und Konsum zählt.
Eva
Die Vernunft empfiehlt immer das, was andere gerne möchten.
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