Eine Überlegung wert. ?

Maxegon
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Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von Maxegon »

Nasrudin kenne ich unter den Namen Hodscha Nassredin und wohl auch jedes Kind in der muslimisch-arbischen geprägten Welt, vom Balkan bis zu den Turkvölkern. Auch ich las die vielen humorigen, weisen Geschichten.
Auch ich war vor kurzem auf einem Markt, eimem Weihnachtsmarkt und erinnerte mich an die Zeit als ich vor vier Jahren die Mongolei besuchte.
Auf dem Weihnachtsmarkt sah ich all die fröhlichen Leute, wie sie prassten und sich allerlei Vergnügungen hingaben, gleichzeitig dachte ich auch an die Menschen in den Kriegsgebieten.
Und mir wurde die Absurdität der Menschen völlig bewusst.
Mir fiel auf Depressionen gibt es eigentlich nur in Industrienationen (ich kann mich irren), woanders sind die Menschen einfach nur traurig, einsam oder verrückt.
Je besser (Lebensbedingungen) uns es geht, je mehr Freizeit wir haben, je mehr Luxus (materiellen Wohlstand, Konsumgüter) wir haben, desto mehr neigen wir zum Grübeln und zu psychischen Problemen.
Einen Einheimischen im Orinokogebiet oder auf den mongolischen Hochebenen sind diese Gedanken fremd, wenn sie geügend Futter haben, es im Winter warm, es der Familie gut geht, sind sie zufrieden.
Bei uns "Wohlstandsvölkern" ist das nicht so, obwohl genügend Futter da ist und die meisten es warm haben.
Leider haben die meisten verlernt oder es nie gelernt, wie einach das Leben sein kann.

Ich wünsche allen einen schönen 3. Advent!
Allegretto
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Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von Allegretto »

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Zuletzt geändert von Allegretto am 28. Sep 2023, 14:06, insgesamt 1-mal geändert.
Maxegon
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Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von Maxegon »

magic3 hat geschrieben: Ich lese da nur wieder ein Urteil über andere Menschen heraus und ein Unterstellen dass alle am Materiellen hängen und auf hohem Niveau jammern (außer man selbst natürlich). Das ist in einem Depressionsforum ...
Du liest da ...

Ich unteile nicht, ich teile eine (!) meiner Beobachtungen.
Nun kann man sich darüber empören, doch mir div. "Urteile" zu unterstellen ist fehl am Platze. Du
urteilst, beurteilst und wirfst es mir vor.
Woher rührt dieser Zorn?

Sich mal was ausdenken und ordentlich meckern können. Kompliment. Mache das bitte in deinem Faden.
SCHÖNEN Sonntag und winke, winke.
Maxegon
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Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von Maxegon »

Allegretto hat geschrieben:Hallo Maxegon,
an Deinem letzten Beitrag mag "etwas dransein" - das kann jede/jeder für sich selbst feststellen.
Was mich betrifft, ich leide nicht deswegen unter rezidivierenden, teilweise schweren Depressionen, weil ich wegen meiner Lebensbedingungen (bescheiden) oder aufgrund von materiellem Wohlstand (nicht vorhanden) zum Grübeln oder zu psychischen Problemen neige, NEIN. ICH leide an Depressionen, weil sie EIN Symptom der komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung ...
Hallo Allegretto,
ich sage ja auch nicht, dass Wohlstand die Ursache für Depressionen sind, es ist nur auffällig.
Viele erleiden Schmerz, Verletzungen etc. und können es nicht verarbeiten, keine Frage, das es eine Krankheit ist steht ja auch ausser Frage.
Auch mir kam die Freunde abhanden.
Man kann ja nicht alle über einen Kamm scheren, die Gründe sind so vielfältig wie die Menschen selbst.
Mich beschäftigt es nur, wie man wieder herauskommt aus dem Jammertal.
Fröhliche Menschen leiden selten an Missstimmungen. Was kann man tun, um wieder diese Fröhlichkeit zu empfinden?
Sich in sein Schneckenhaus zu ziehen ist es nicht, das wissen wir alle.
Gertrud Star
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Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von Gertrud Star »

Zum Thema Jammern auf hohem Niveau würde ich gerne folgendes anmerken:

Statistisch ist erwiesen, dass armutsbetroffene Menschen in Deutschland ein viel höheres Risiko für Depressionen (und andere psychische Krankheiten) haben als finanziell abgesichertere Personen.
Wer längere Zeit nur mit dem Regelbedarf nach SGB II und XII leben muss, der derzeit etwa 450 Euro im Monat beträgt und ab dem neuen Jahr gut 500 Euro pro Monat, ist meist so durch finanzielle Unterdeckung im Leben eingeschränkt, dass die Folgen der Armut alleine schon (oft schleichend und unbemerkt) krank machen, oder bestehende Krankheiten verschlimmern.
Wäre ich Psychotherapeutin, wüsste ich nicht, was ich zur Abhilfe vorschlagen könnte, besonders nicht in der aktuellen politischen Situation mit der Inflation.

Über unseren Weihnachtsmarkt bin ich sehr kurz drüber gehuscht, nur aus Neugierde. Etwas kaufen ist nicht drin und ich werde es nicht noch einmal tun, nicht in diesem Jahr, denn dazu bin ich in meiner Situation viel zu dünnhäutig.

Aus lauter Leid und Frust habe ich am Nikolaustag auf einer Kundgebung unweit von hier ein umgedichtetes Weihnachtslied gesungen, das hatte einen sehr bissigen Text bezogen auf Weihnachten in Armut.
Das hat mir eher gut getan, das ganze mal zu besingen. Und ich habe mir vorgenommen, das regelmäßig zu wiederholen, wenn es sein muss bis ich 90 Jahre alt bin und immer live.

Ich wüsste nicht, was das ganze mit Jammern auf hohem Niveau zu tun haben sollte.
Maxegon
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Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von Maxegon »

Hallo Gertrud Star,

selbst verständlich neigen Menschen, denen es nicht gut geht dazu, dass sie sich in ihrem Jammer verlieren, sei es aus Tauer, "Armut" , Verlust.
Die Perspektive ist weg, der Antrieb im Popo. Eine Aufgabe muss her, eine die einen erfüllt, die wieder Freude macht und ein bisschen Anerkennung schenkt, nicht nur Anerkennung von anderen, auch sich selbst anerkennen.
... alles wird zu viel, man weiss keinen Rat, vorallem keine Lösung und die Perspektive, dass es jetzt immer so weiter geht, stürzt einen in die Depression.
Dazu kommt noch (bei vielen) die Diagnose: sie haben eine Depression. Sie haben es schriftlich, auch noch eine Krankheit, da ist das Unglück perfekt.
Einige erfreuen sich an der Beobachtung der Singvögel, am Kochen, Enkelkinder bespassen, am Häckeln oder mit dem Hund'Max' Gassi gehen.
Andere geniessen den Winterspaziergang, haben AD für sich entdeckt, die auch zu helfen scheinen, anderen wiederrum hilft ein Gespräch mit dem Therapeuten... alles macht irgendwie ein bisschen froh.
Es sind nicht die fehlenden materiellen Dinge die einen (ver)zweifeln lassen.
Bei einigen schon, den Neidern, doch denen kann selten geholfen werden, denke man an die Geschichte "Der Fischer und seine Frau".
Ich frage mich auch immer, und leider zu oft, warum macht mich nichts froh. Bin ich zu ansruchsvoll? Zu übersättigt?
Hege ich immer noch die alten Kindheitsträume? Oder fehlt mir eine Aufgabe, die mir Annerkennung und Freude bringt.
Menschen mit denen ich mich unterhalten kann, die ähnlich ticken wie ich?
Mit denen man sich austauschen kann und die nicht immer nur Recht haben wollen, also ein Miteinander.
Letzteres wird wohl bei mir der Fall sein.(?)
malu60
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Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von malu60 »

:? Warum überhaupt gelesen,rege mich bloß auf."Man sollte es lassen ;)
Zuletzt geändert von malu60 am 13. Dez 2022, 15:25, insgesamt 1-mal geändert.
Leben ist mehr
Allegretto
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Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von Allegretto »

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Zuletzt geändert von Allegretto am 28. Sep 2023, 14:05, insgesamt 1-mal geändert.
Allegretto
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Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von Allegretto »

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Zuletzt geändert von Allegretto am 28. Sep 2023, 14:06, insgesamt 1-mal geändert.
Maxegon
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Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von Maxegon »

An alle Genervten,
so unterschiedlich können die Erfahrungen, Beobachtungen sein.

Verzeiht bitte, wenn ich die meinen äussere, auch wenn sie nicht den euren entsprechen.
Danke für eure Anteilnahme.
Maxegon
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Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von Maxegon »

P.S.
Mein Leben soll nicht erträglicher werden, sondern wieder lebenswert.
Egal was MAN sagt.
Wer Spott oder gar Herablassung unterstellt, nur weil ich eine andere Sehweise, Empfinden habe muss damit klarkommen.
Viel Spass noch!
hundethomas
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Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von hundethomas »

lieber Maxegon,

ja dein nur negatives Reden kann schon mal runterziehen........

Viele Menschen wollen dir helfen, aber du scheinst alles abzublocken.

Mensch, dann ziehe doch wieder in die Stadt. Labere nicht nur rum, sondern komme

endlich in die Gänge.....bewege dich endlich......

Pfeife auf die vielen Stimmen, du hast es nicht drauf......

Sehe nicht mit Neid auf andere Menschen hier........Du hast es drauf, bewege Dich.


liebe, bewegende Grüße
Allegretto
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Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von Allegretto »

.
Zuletzt geändert von Allegretto am 28. Sep 2023, 14:04, insgesamt 1-mal geändert.
MySun
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Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von MySun »

auch eine Überlegung wert...

"Bedenke, dass die menschlichen Verhältnisse insgesamt unbeständig sind,
dann wirst du im Glück nicht zu fröhlich und im Unglück nicht zu traurig sein."


Sokrates
"Viele Menschen sind zwar am Leben, berühren aber nicht das Wunder, am Leben zu sein.“-ThichNhatHanh-

Von Herzen
MySun
Marlene57
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Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von Marlene57 »

Sehr gutes Zitat MySun
lena89
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Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von lena89 »

HopeW hat geschrieben:Maxegon schrieb:
Leide ich überhaupt an Depressionen oder habe ich einfach nur die Schnauze voll, keine Lust mehr und werde faul, lebensmüde, alters-trübsinnig? Spielt Einsamkeit eine Rolle? Beschäftige ich mich zu viel mit mir selbst, mangelnde Ablenkung, Beschäftigung?

Leider geht es mir auch so. Allein dazu ließe sich viel schreiben.
Will mich aber beschränken auf eine Frage, die mich umtreibt.

Ist es mein Gehirn, das programmiert auf Trübsinn, mir tagtäglich vorgibt, was ich zu fühlen und zu denken habe?

Ein simples Beispiel: Morgens und am Vormittag geht es mir richtig, richtig schlecht. Das bessert sich über den Nachmittag und am Abend fühle ich mich meistens so normal, wie ich mir vorstelle, was normal ist.

Ich befürchte, ich habe mein Gehirn darauf programmiert und habe noch keine Ahnung wie ich es umprogrammieren kann.

Viele Grüße an alle
von Hope
Liebe Hope
diesen Eindruck habe ich auch und diese Erfahrung mache ich seit vielen Jahren. (Bin jetzt 68) Im Lauf des Tages ändert es sich. Es ändert sich aber vor allem, wenn ich mich in die Aktivität begebe. Dinge erledigen, FreundInnen treffen (fast alle wissen von meinem Problem), körperliche Anstrengung... Dann habe ich wieder das Gefühl zu leben und kann das Leben auf mich regnen lassen.
Und dann - und das verstehe ich einfach auch nicht - steigt vom Innern wieder dieses bleierne, verzweifelte, angstvolle Gefühl hoch und deckt alles zu und ich denke "jetzt breche ich zusammen".
Meine vielen Therapien haben schon auch viel gebracht, ich weiss es hoch und runter wo was falsch gelaufen ist.
Ich bin immer noch so froh auf dieses Forum gestossen zu sein. Es tut einfach so gut zu erfahren dass andere vor dem selben Mist stehen.
Zum Thema "umprogrammieren". Meine Hausärztin meint ich solle noch eine Verhaltenstherapie machen - ich denke, da geht es genau um dieses umprogrammieren. Aber irgendwie habe ich von Therapien die Schnauze voll.
Lieber Gruß von Inge
lena89
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Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von lena89 »

Maxegon hat geschrieben:P.S.
Mein Leben soll nicht erträglicher werden, sondern wieder lebenswert.
Egal was MAN sagt.
Wer Spott oder gar Herablassung unterstellt, nur weil ich eine andere Sehweise, Empfinden habe muss damit klarkommen.
Viel Spass noch!
Hallo Maxegon,
ich fand deine hingerotzten Worte klasse - hat mich richtig "kalt erwischt" - und eine Stimme, so grade raus sollte hier unbedingt auch Platz finden.
Manchmal gibt einfach keinen Ratschlag, Tip und Hinweis sondern diese Krankheit ist einfach Sch...
Ich wünsche dir viele Augenblicke, wo es nicht so ist :-)
Inge
hundethomas
Beiträge: 1192
Registriert: 28. Aug 2022, 21:04

Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von hundethomas »

hallo,

ja wir empfinden hier alle in unserer Depression unterschiedlich....................

Was manche depressive Menschen voll runter zieht, baut andere Menschen wieder auf.

Und ich habe da auch kein Recht zu werten, zu urteilen, zu verurteilen.

Nur, wenn es zu viele Menschen runterzieht, anstatt aufbaut, dann wird es schwierig.

Aber dafür gibt es Richtlinien...........Orientierungen..............


liebe, leise Grüße,
Maxegon
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Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von Maxegon »

lena89 hat geschrieben:
HopeW hat geschrieben:Maxegon schrieb:
Leide ich überhaupt an Depressionen oder habe ich einfach nur die Schnauze voll, keine Lust mehr und werde faul, lebensmüde, alters-trübsinnig? Spielt Einsamkeit eine Rolle? Beschäftige ich mich zu viel mit mir selbst, mangelnde Ablenkung, Beschäftigung?

Leider geht es mir auch so. Allein dazu ließe sich viel schreiben.
Will mich aber beschränken auf eine Frage, die mich umtreibt.

Ist es mein Gehirn, das programmiert auf Trübsinn, mir tagtäglich vorgibt, was ich zu fühlen und zu denken habe?

Ein simples Beispiel: Morgens und am Vormittag geht es mir richtig, richtig schlecht. Das bessert sich über den Nachmittag und am Abend fühle ich mich meistens so normal, wie ich mir vorstelle, was normal ist.

Ich befürchte, ich habe mein Gehirn darauf programmiert und habe noch keine Ahnung wie ich es umprogrammieren kann.

Viele Grüße an alle
von Hope
...
diesen Eindruck habe ich auch und diese Erfahrung mache ich seit vielen Jahren. (Bin jetzt 68) Im Lauf des Tages ändert es sich. Es ändert sich aber vor allem, wenn ich mich in die Aktivität begebe. Dinge erledigen, FreundInnen treffen (fast alle wissen von meinem Problem), körperliche Anstrengung... Dann habe ich wieder das Gefühl zu leben und kann das Leben auf mich regnen lassen.
Und dann - und das verstehe ich einfach auch nicht - steigt vom Innern wieder dieses bleierne, verzweifelte ...
Hallo Inge,
Dir stimme ich vollens zu, ebenso Hope!
Ich werde langsam faul und leider auch verbittert.
Wie Thomas so schön schrieb, das Einzige was hilft ist raus gehen und sich bewegen, nicht nur körperlich, sondern auch im Kopf.
Nun wird man ja mit zunehmendem Alter anspruchsvoller bzw. wählerischer, man (ich) kennt vieles und weiss genau was einem nicht mehr vom Hocker reisst.
Neue ("angenehme") Menschen kennenzulernen bzw. erst Mal zu finden, fällt schwer, man probiert immer wieder ... der Erfolg bleibt aus und man resigniert .... "alles doof" und man ergibt sich im Selbstmitleid.
Wer da keine Freunde hat oder gar eine Familie, die man mag, hat schlechte Karten.
Ich lebte 10 Jahre überwiegend im Ausland, schmiss vor 4 Jahren meinen Job und kehrte nach D. zurück. Nun endlich "frei", wollte ich mein Leben radikal neu, anders gestalten. Die viele Freizeit stieg mir zu Kopf und die anfängliche Euphorie schlug ins Gegenteil um, nach einiger Zeit.
So ergeht es wohl auch vielen Rentnern, die Stuktur ist weg, die tägliche "Pflicht" , Aufgabe fehlt, man kann zwar alles machen, doch irgendwann machte ich alles und dann kamen nur noch Fragezeichen.
Freundschaften lebten sich auseinander, auf Grund meiner Abwesenheit, die sowieso spärliche Familie löste sich zeitbedingt auf.
Nun war ich allein (mit mir), probierte allerlei aus, von Ehrenamt bis Häckelverband, nichts riss mich vom Hocker und ich wurde mir langsam zu viel.
Ich weiß zwar alles ... na ja ... sehr vieles, wieso, warum es so ist. Doch nichts stellt mich zu frieden.
"Alterseinsamkeit", mangelnde Bestätigung vom aussen ist wohl die Hauptursache, man ist sich selbst nicht genug, die bunte Mischung fehlt und sich immer nur zurückziehen, wenn es einem nicht gefällt, macht auf Dauer doof im Kopf.
An diesem Punkt befinde ich mich.

Wahrscheinlich bin ich nicht mehr kompartibel, da hilft auch kein "umprogrammieren".
Eine Alterswohngemeinschaft, buntgemischt, wäre eine Idee.
Es wird wohl bei der Idee bleiben, denn diese zu formieren benötigt Zeit, Willen und viel Geduld und Verständnis.
Wenn es hier im sicheren, anonymen Forum schon nur sehr holprig klappt und oftmals erstmal dagegen gehalten wird, bewusst oder unbewusst missverstanden wird, sich an Kleinigkeiten, Formfehlern gerieben wird, wie soll es da in der Realität funktionieren?

Na ja ...
Maxegon
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Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von Maxegon »

hundethomas hat geschrieben:...
Und ich habe da auch kein Recht zu werten, zu urteilen, zu verurteilen.
...
Aber dafür gibt es Richtlinien...........Orientierungen..............
Stimmt völlig!!!
Doch leider, leider urteilen viele viel zu schell oder unterstellen dem Anderen geurteilt zu haben.
Daraus entsteht wiederum Missverständnis.

Die "Richtlinie" ist allen bekannt: verhalte dich so wie du es von Anderen erwartest, sei tollerant und verständnisvoll und versuche nicht, den Anderen deine Erkenntnis überzubügeln.
Miteinander, auch wenn's nicht immer so leicht fällt, verstehen ... es zumindest versuchen... das wär's.
Maxegon
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Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von Maxegon »

magic3 hat geschrieben: Da hilft auch kein "man" ... es gibt kein man, dass auf alle passt, oder auf eine große Gruppe.
Liebe magic3,
verzeih' bitte, du regst dich über Formulierungen auf und meinst ich verallgemeinere und das müsse dann auf alle zutreffen.
Natürlich passt nicht alles auf alle, das ist doch wohl jedem klar. Ich würde niemals auf so eine Idee kommen, mir Jacken anzuziehen, die mir weder passen noch gefallen.
Woher dieser Zorn?
Auch fällt es mir schwer, immer das Schlechte in den Äußerungen der Anderen zu vermuten, im Gegenteil, ich versuche zu verstehen, auch wenn ich anderer Meinung bin.
Immer nur sich ereifern, mag zwar befreiend sein, aber hilfreich?
Ich schreibe hier über mich, das darf MAN doch tun und das Wort MAN ist war verallgemeinernd, doch variabel, nicht fix, zwangsläufig, bindend.

Das soll man nun verstehen.

Nix für Ungut, schönen Tag.
Bauchtänzer
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Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von Bauchtänzer »

lena89 hat geschrieben:
Maxegon hat geschrieben:P.S.
Mein Leben soll nicht erträglicher werden, sondern wieder lebenswert.
Egal was MAN sagt.
Wer Spott oder gar Herablassung unterstellt, nur weil ich eine andere Sehweise, Empfinden habe muss damit klarkommen.
Viel Spass noch!
Hallo Maxegon,
ich fand deine hingerotzten Worte klasse - hat mich richtig "kalt erwischt" - und eine Stimme, so grade raus sollte hier unbedingt auch Platz finden.
Manchmal gibt einfach keinen Ratschlag, Tip und Hinweis sondern ......................
Unbedingt! Raus mit der Frustration! Find ich gut. Deinen letzten Satz, Lena, würde ich etwas allgemeiner formulieren: Psychische Erkrankungen, psychische Handycaps sind schwer zu ertragen, besonders schwer im Alter, wenn die Kräfte allgemein nachlassen.

Ich bin zur Zeit mittendrin in den Erfahrungen, dass ich mich zwar nach langen Jahren der Beschäftigung mit meinen psychischen Gebrechen recht gut verstehe, aber nach wie vor immer mal wieder im Kontakt mit Menschen gegen die Wand laufe, ungeschickt agiere, mein Programm abspule, mich von immer denselben Dingen triggern lasse. Immer wieder dasselbe "Fehl-" Verhalten, so sehr ich mich auch bemühe. Ich komme einfach nicht symphatisch rüber. So tief eingegraben in meine Persönlichkeit, dass ich oft ohne Hoffnung bin. Es ist schwer im Alter. Ohne AD würd´ ich das Leben nicht mehr schaffen.
Bauchtänzer
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Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von Bauchtänzer »

Maxegon hat geschrieben:Ich weiß zwar alles ... na ja ... sehr vieles, wieso, warum es so ist. ...............Na ja ...
Wenn ich das mal sagen darf, MaxEgon: Ich bezweifle das sehr. Du klebst im Aussen, bei den Anderen.
Was weisst du von dir? Hab darüber noch nix gelesen. :mrgreen:
Sul
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Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von Sul »

MySun hat geschrieben:auch eine Überlegung wert...

"Bedenke, dass die menschlichen Verhältnisse insgesamt unbeständig sind,
dann wirst du im Glück nicht zu fröhlich und im Unglück nicht zu traurig sein."


Sokrates
Hallo MySun, hallo Alle,
der Unbeständigkeit des Lebens stimme ich zu, aber geht es nicht darum, das Glück, das Gute, das Angenehme auszukosten, zu genießen mit allen Sinnen? Und das "Unglück" möglichst gelassen zu ertragen, anzunehmen, jedoch nicht darin zu versinken?
Nachdenkliche Grüße, Sul
Bauchtänzer
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Re: Eine Überlegung wert. ?

Beitrag von Bauchtänzer »

Hallo Brigitte,

danke für deine Sicht. Du kritisierst mich nicht (auch wenn, wär die Herausforderung für mich eben, damit umzugehen,- wie will ich sonst lernen?).

Ich hab geschrieben:
Immer wieder dasselbe "Fehl-" Verhalten, so sehr ich mich auch bemühe. Ich komme einfach nicht sympathisch rüber. So tief eingegraben in meine Persönlichkeit, dass ich oft ohne Hoffnung bin. Es ist schwer im Alter. Ohne AD würd´ ich das Leben nicht mehr schaffen.
Ich neige dazu, zu überzeichnen und tue mich wirklich schwer, meine Gedanken in Worte zu fassen; würde ich so schreiben wie ich oft rede..., das wäre eine nervige Schwafelei.

"ohne Hoffnung"? Ja, aber nicht durchgehend. Es wird schwerer für mich im Alter, positiv zu denken. "das Leben nicht schaffen"? In der Tat: ich bin unsicher, ob ich durchhalten würde ohne AD. Das Venla hilft mir loszulassen und neu loszumarschieren...., so in etwa wie´s in deiner Signatur steht. Ich finde es sehr respektabel, dass du es geschafft hast, dich vom AD zu lösen,- die Infos in deinem Link sind seriös, der Langzeitentzug ist ein Hammer, ich weiss. Eine Sucht i.S.d. Alkoholismus sehe ich nicht, es ist eine Krücke, ich bin halt auch behindert. Kann mich auch nach 30 Jahren Abstinenz noch sehr gut daran erinnern, wie schlagartig enormst wohl ich mich damals schon nach dem 1. Glas fühlte,- absolut kein Vergleich mit einem AD.
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