Zurück ins Arbeitsleben ?

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Nachtmensch
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Re: Zurück ins Arbeitsleben ?

Beitrag von Nachtmensch »

Hallo Magic,

ich weiß ja nun nicht welchen Beruf Du ausgeübt hast, wie alt Du bist und wie deine finanzielle Absicherung ausschaut. Daher kann ich mich dazu auch nicht äußern. Je nachdem wozu Du aber tatsächlich in der Lage bist, könnte ja vielleicht ein Ehrenamt für Dich, zumindest im Bezug auf ein Tätig sein, in Frage kommen.
Auch gibt es die teilweise EM Rente, die ein Arbeiten bis unter 6 Stunden am Tag erlaubt. Das sind wie gesagt nur Möglichkeiten, die Du erwägen könntest. Wenn es bezüglich der Gesundheit feststellt ist, dass Du Rente beanspruchen kannst, spricht zunächst auch nichts dagegen, dass Du sie später wieder bekämst, wenn Du zwischendurch keine beziehen würdest. Das es dann vom (erneuten) Antrag bis zur Bewilligung unter Umständen kein Spaziergang werden könnte, liegt halt am System.

VG Nachtmensch
Nachtmensch
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Re: Zurück ins Arbeitsleben ?

Beitrag von Nachtmensch »

Hallo Magic,

Danke für deine Antwort und die weiteren Informationen zu Deiner Situation. Ich möchte jetzt nicht darauf eingehen, ob sich Erwerbsarbeit in Deutschland nicht Lohnt. Dieses Thema überlasse ich den Politikern, die es gemäß Ihrer Gesinnung und möglicherweise primär Ihrem eigenen Vorteil entsprechend verwerten.

Arbeit, auch wenn Sie dem Erwerb dient, würde sich für mich schon lohnen, wenn ich sie leisten könnte und sie mir Spaß macht. Wenn Sie auskömmlich vergütet wird, umso besser.
Mein Lebensplan war mal darauf ausgelegt nach 45 Beitragsjahren und mit meiner zusätzlichen Vorsorge in Rente zu gehen. Ich sah Nobbi Blüm live im TV sagen, die Rente ist sicher. Wie es heute tatsächlich ist, sieht man ja. Trotzdem würde ich wohl heute meinen Beruf ausüben, wenn es durch bestimmte Umstände nicht dazu gekommen wäre, das ich ohne Job bin.

Nun ist die IT ja keine Branche, die nicht nach Fachkräften sucht, was zumindest Möglichkeiten für Menschen bietet, deren Kenntnisse in diesem Bereich vorhanden sind. Bezüglich meiner (fehlenden) fachlichen Profession, ist es für mich nicht einfach, eine passende Tätigkeit zu bekommen. Trotzdem suche ich weiter danach und vielleicht werde ich ja doch noch mal genommen. Die Depression macht das alles natürlich nicht leichter. Da mangelt es mir natürlich auch am Antrieb, nach etwas zu suchen, aber ohne mein zutun werde ich nichts ändern können. Aufgeben ist auch für mich eine Option, nur bin ich überzeugt, dass es das dann auch war. Realistisch betrachtet, gebe ich mir mit 59 kaum eine Chance, noch mal angestellt zu werden. Ausschließen will ich es aber noch nicht.

Was also Chancen im Leben angeht, sehe ich auch für Dich welche. Die Chance eine Erwerbsminderungsrente zu bekommen gibt es, nur ob diese alleine deinen Unterhalt sichert, ist etwas anderes. Ebenso sehe ich auch die Chance, dass Du einen Job bekommen kannst, den Du leisten möchtest und auch könntest. Die Frage ist da zunächst, was Du denn möchtest. Erst dann kannst Du den entsprechenden Weg beschreiten, der Dich dort hin bringen soll.

Ob Du in der Altersrente ein Sozialfall würdest, kann ich natürlich nicht beurteilen. Das hängst von vielen sozioökonomischen Faktoren ab, die ja nicht nur an einem selbst liegen. Jemand der eigentlich mit einer kleinen Rente trotzdem gut auskommt, weil er ein eigenes Haus hat, dieses Ihm aber durch eine Katastrophe genommen wird, kann auch zum Sozialfall werden. Dennoch sah dieser ja vermutlich mal eine rosigere Zukunft für sich, bei entsprechender Genügsamkeit. Das der Lebensunterhalt in Deutschland nochmal günstiger wird, sehe ich auch nicht, angesichts dessen was auf der Welt im Gange ist. Das die Welt insgesamt besser wird, sehe ich eigentlich auch nicht. Daher stelle ich mir eher manchmal die Frage, lohnt sich denn überhaupt noch etwas, wo doch alles was ich habe, mir auch verloren gehen oder genommen werden kann. Trotzdem arbeite ich noch auf irgendetwas hin, denn alles ist irgendwie Arbeit. Ob an mir, für mich, oder für andere, das Leben ist Arbeit. Vielleicht ist der Lohn nur, dass ich am leben bin. Oft ist mir das auch nicht genug, aber für ein Mehr bin ich selbst zuständig, sofern mir nicht etwas geschenkt wird.

Welchen Weg Du nun gehen willst liegt also zunächst in der Entscheidung bei Dir und ich wünsche Dir dafür alles Gute. In wie weit Du dann frei von Abhängigkeiten oder dem Goodwill anderer sein kannst, kann ich nicht beurteilen, aber auch für Die Freiheit die Du möchtest und eine baldige Genesung drücke ich Dir die Daumen.

VG Nachtmensch
Nachtmensch
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Re: Zurück ins Arbeitsleben ?

Beitrag von Nachtmensch »

magic3 hat geschrieben:
Da ich meinen Job liebe, würde es mir viel geben auch zu arbeiten, mit dem Risiko wieder eine Episode zu erleiden ja, aber ... sollte man aufgrund allein des Vorhandenseins einer möglichen erneuten Episode alle Segel streichen und nichts mehr machen ? Für mich lautet da die Antwort ganz klar nein.
Ich sehe das auch so. Ich schaue halt, welche Möglichkeiten es gibt und entsprechend richte ich meine Bestrebungen aus. Manchmal braucht es einen langen Atem und Rückschläge muss ich eben akzeptieren.

VG Nachtmensch
Heiligendamm2020
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Registriert: 16. Dez 2020, 20:24

Re: Zurück ins Arbeitsleben ?

Beitrag von Heiligendamm2020 »

Du kannst als Bezieher einer vollem EMR auch täglich bis zu 3 Stunden arbeiten, ohne Nachteile für dich.

Zitat der Deutschen Rentenversicherung:
Rente wegen voller Erwerbsminderung
Die Hinzuverdienst-Regelungen für Renten wegen voller Erwerbsminderung gleichen denen für vorgezogene Altersrenten. Die Hinzuverdienstgrenze liegt bei jährlich 6.300 Euro. Was Sie darüber hinaus verdienen, wird zu 40 Prozent von Ihrer Rente abgezogen.

Zusätzlich ist der Hinzuverdienstdeckel zu beachten. Dieser orientiert sich an Ihrem höchsten Einkommen in den letzten 15 Jahren vor Eintritt Ihrer Erwerbsminderung. Liegt Ihr Hinzuverdienst zusammen mit der schon im ersten Schritt gekürzten Rente über dem Hinzuverdienstdeckel, wird der darüber liegende Betrag voll von Ihrer Teilrente abgezogen.
Flieht - ihr Narren!
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