Hallo zusammen,
ich bin Neu in der Runde...Zu mir, bin 31 Jahre alt und vor ca 6 Jahren wurde bei mir eine schwere Depression diagnostiziert. Ich war in Therapeutische Behandlung und nehme seit 6 Jahren auch Anti Depressiva, wobei ich, seit Januar 2020 sie abgesetzt habe, als meine Tochter geboren wurde.
Warum ich hier bin und was meine Geschichte ist: (Ich versuche mich kurz zu fassen)
Mein Hauptproblem bin glaube ich, ich selbst.
Ich war als Kind dick, wurde gehänselt. Der Ex-Partner von meiner Schwester hat mich mit nassen Handtücher geschlagen, weil ich so dick war, sollte mich mehr bewegen. Meine Eltern haben mir nie das Gefühl gegeben das sie stolz auf mich sind. Scheidungskind seit dem ich 9/10 Jahre alt bin. Habe meine Mutter oft weinen gesehen und meinen Vater oft Alkohol trinken sehen, weswegen die beiden immer gestritten haben. Nach der Trennung meiner Eltern, lebte ich 1 Jahr bei meiner Mutter, danach bin ich zu meinem Vater gezogen(großes Haus, durfte tun und lassen was ich wollte). Habe die Freiheit nicht missbraucht, habe mich an Regeln gehalten, die wir beide aufgestellt haben, habe ihm im Haushalt geholfen (Vater war Maurermeister, von morgens bis spät abends am arbeiten). Warum ich zu ihm gezogen bin, obwohl er so war, wie er war? Ich weiss es nicht!!!
Mit 13 fingen meine Kollegen und ich an zu trinken. Bier und sowas wie Kurzen. Das erste Mal im Vollrausch. Also taten wir es öfter. Mit 14 gab uns mein Vater es sogar, wollte lieber das ich es zuhause trinke, als das ich auf Tour gehe. Mit 16 die erste große Liebe auf einen kleinen Festival im Ort kennen gelernt. Man schrieb sich, man hatte sich später getroffen. Sie war die Frau fürs Leben. 5 Jahre waren wir zusammen. Wir hatten eine On - Off Beziehung. Sie wollte das ich kein Kontakt zu meinen Eltern habe und keinen Kontakt zu meinen Freunden, also brach ich die Kontakte ab, vor lauter Liebe und roser Roter Brille. Sie wollte anscheinend nur das Beste. Bei dem letzten Mal On - Off, bezog ich eine kleine Wohnung. Hatte ein Auto, stand kurz vor der Abschluss Prüfung der Ausbildung, hatte Kontakt zu den alten Kollegen wieder hergestellt, sowie zu meinen Eltern, gute Schulnoten...doch dann kam mir der Alkohol wieder zum Verhängnis. Ich war nicht mal 4 Wochen von meiner damaligen Freundin getrennt, ging es auf eine Party. Ich fuhr, wollte nicht trinken...angekommen fingen meine Kollegen an "Ach komm schon, einen kannst du ja trinken" Aus einem wurden dann unzählige. Nach dem ich alles gegeben hatte und nicht mehr wusste, wo vorne und hinten ist, bin ich raus, mir fiel ein "ach du bist ja mit Auto, setzt dich rein und schläfst deinen Rausch aus" Gesagt getan. Nach einer Weile wurde es dann doch kalt, es war im Dezember...Auto an, Heizung laufen lassen....nach ein paar Minuten dachte ich "Hey, du hast solange geschlafen, du kannst auch nach Hause fahren" Also, tat ich es...50meter vom Parkplatz, Polizei sperre, ich habe sie umfahren und bin geflüchtet. Nach 2 km bin ich an die rechte Seite und habe mich gestellt, weil ich eingesehen habe, dass ich keine Chance habe. Blutabnahme, Führerschein Entzug, Gerichtsverhandlung, Strafe, MPU, Führerschein wieder bekommen. Seit dem wird das Auto stehen gelassen, auch wenn es nur ein Gläschen Wein zum netten Abendessen gibt.
Ich kam mit meiner damaligen Freundin wieder zusammen, es war aber nicht das richtige, dachte ich....wir haben es noch mal für ca 1 Jahr versucht. Waren zusammen im Urlaub, dann wollte Sie Kinder, ich war aber zu dem Zeitpunkt ( 21 Jahre') nicht bereit, also trennten wir uns endgültig.
Ich ging zurück in mein Heimatdorf, nur 15 km entfernt. Nahm mir eine Wohnung und begann mein Leben neu zu ordnen. Ich liebte die Stille, begann wieder mit dem Sport, ging 7 Mal die Woche trainieren, ernährte mich gut und alles war soweit in Ordnung. Ich bezahlte meine Schulden und dachte mir, eine Bekanntschaft täte mir auch gut, ich lud mir ein OnlineDating App runter. Es dauerte ein paar Tage, bis ich eine Frau kennen lernte, wo von ich Ihren Papa, Ihre Mama und Ihren Bruder von früher kannte, aber Sie nicht...sie veränderte mein Leben. Sie war endlich das Glück was ich gesucht habe.
Sie zog kurze Zeit später ein, fühlten uns wohl. 1 Jahr später zogen wir in eine größere Wohnung/Haus. 1 Jahr später zogen wir noch mal um, in eine andere Wohnung, Stress mit den Vermietern. Von da an gingen die Probleme los. Wir haben uns nur gestritten, sie hat mich betrogen(nur mit jemandem rum gemacht) wir trennten uns für eine Woche.
Bei Ihr wurde dann auch schwere Depression fest gestellt. Sie nahm Anti Depressiva, hatte nach einer Weile das Gefühl es ändert sich nichts und wurde höher eingestuft. Danach begann es wieder, sie lernte einen auf der Arbeit kennen, ging mit ihm aus, essen, verabredete sich mit ihm und kam eines Abends nach Hause und sagte mir, dass sie sich in ihn verliebt hätte. Wir trennten uns erneut, kurze Zeit später ging sie mit dem anderen Typen auf Tour (arbeitstechnisch) machten rum und zogen sich aus, kein Sex, nur Petting. Trotz dass wir getrennt waren, zerstörte es mich.
Nach einem halben Jahr kamen wir wieder zusammen. Kauften kurze Zeit später ein Haus und sie ging in eine Klinik, lernte wieder einen kennen, der ihr gut tat, hatte aber nichts mit ihm, weil sie mich liebte. NAch dem Aufenthalt, war es wieder Perfekt zwischen uns. Wir kauften 1 Jahr später noch ein Haus. Das eine vermietet, das andere für uns fertig gemacht. Viel Geld, viel Arbeit, viele Sorgen, viele Tränen. Ich liebte diese Frau über alles, aber der Schmerz mit den Männern machte mich innerlich fertig.
2019 überraschte sie mich, sie war Schwanger. Ich wollte es nicht glauben, die Frau die ich über alles liebte machte mich noch glücklicher. 2020 Januar kam unsere Tochter auf die Welt. Alles schien Perfekt. Doch Ihre, aber auch meine Depressionen schlichen immer langsamer wieder ran. Wir hatten es unter Tabletten gut im Griff. Unsere Tochter war ein Schrei Kind. Dann die Pandemie, wir hatten niemanden, nur uns... Ich war glücklich, und gleichzeitig unglücklich. Ich opferte alles, was ich hatte, für SIE, für meine FAMILIE!
2022 Januar fing ich wieder mit dem Training im Studio an. Wollte mich wieder fit machen, weil wir im Juli 2022 uns das "Ja"Wort sagen. Im Mai kam eine neue Trainerin ins Studio. Ich nahm sie war, aber nicht auf die Ebene, Beziehung, sexuelle Eigenschaften. Sie machte mir Komplimente, es tat gut. Sowas bekam ich nicht mal von meiner Frau. Sie hörte mir gerne zu, wenn wir uns im Studio unterhielten, und es tat mir gut zu reden. Gesehen zu werden und das noch von einer Frau.
Im Juli, das "Ja" Wort, es war eine Traumhochzeit, Am Strand, an der Nordsee, es schien alles so perfekt, doch irgendwie war es das nicht, oder irgendwie auch wohl.
Danach veränderte sich alles. Sie wurde immer depressiver, wollte nichts dagegen tun, bis sie mich wieder überraschte, sie ist schwanger. Ich war glücklich, aber gleichzeitig unglücklich.
Wir stritten uns nur noch, ich war mehr im Studio und habe mehr mit der Trainerin gesprochen, bis ich vor 4 Wochen den privaten Kontakt aufgenommen habe. Wir schrieben viel, es tat gut und fühlte sich gut an, aber auch falsch. Meine Frau und ich buchten noch einen Urlaub zusammen, dachten es würde uns gut tun, doch die Woche vor dem Urlaub war gar nichts gut, sie schrie nur noch rum, schrie das Kind an und ich war so verzweifelt, dass ich Morgens vor der Arbeit noch zu meiner Trainerin nach Hause gefahren bin und ihr mein Herz ausgeschüttelt habe, dann lagen wir im Bett und schliefen miteinander.
Meine Frau, mein Kind und Schwiegereltern fuhren dann gemeinsam in den Urlaub. Sie widerte mich an, ich wollte sie nicht mehr, wollte mich trennen und mich endlich wieder frei fühlen, aber gleichzeitig schämte ich mich für meine Tat. Sie fuhren und ich bin ausgezogen. Nahm nur das nötigste mit und bin zu meiner Trainerin gezogen, wollte mit meiner Frau abschließen. Die Tage wo sie im Urlaub war, war alles so einfach...doch als sie wieder kamen, bereute ich alles was ich getan habe, doch es war zu spät. Ich habe alles verloren, was ich jemals aufgebaut habe, habe das Anti Depressiva missbraucht, wollte nur noch weg.
Ein langer Text, aber es tat mir gerade gut, darüber zu schreiben. Wieso machen wir depressiven Menschen sowas. Es war nie mein Bestreben, sie so zu verletzen. Dabei liebe ich diese Frau abgöttisch und habe ihr weh getan und sie angelogen, konnte ihr nicht mal die ganze Wahrheit sagen.
