Depressiv - aber niemand hilft

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Exilant
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Depressiv - aber niemand hilft

Beitrag von Exilant »

Moin ihr Lieben,

ich komme aus Hamburg und leide eigentlich seit meiner Jugend vor 20 Jahren an depressiven Phasen. Dieses Jahr war leider sehr hart, da ich auf Arbeit viel Ärger und Stress (ehrere Projekte gleichzeitig) hatte und bis Oktober nach und nach 8 Menschen starben, die mir nahe standen. Darunter meine beste Freundin und ein sehr guter Freund und Menschen, die ich seit meiner frühesten Kindheit an kannte.

Mein Trost war immer mein Hund. Doch nachdem der im Oktober nach kurzer Krankheit innerhalb von 4 Tagen verstarb, konnte ich einfach nicht mehr. Ich schlafe extrem schlecht, bin alle 2 Stunden wach und mein erster Gedanke am Morgen ist: Oh, bitte bitte nicht!

Und immer ist da diese Traurigkeit und dieses "Ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr, lasst mich einfach alle in Ruhe!" - doch man lässt mich nicht in Ruhe.

Mein Hausarzt hält von psychischen Erkrankungen nicht viel. Selbst als ich auf eigene Faust eine psychiatrische Sprechstunde besucht und ein PTV11 Formular vorgelegt habe, laut dem eine zeitnahe Behandlung dringend erforderlich ist, hat er das einfach kopfschüttelnd beiseite gelegt. So lasse ich mich aktuell wegen anderer Sachen krankschreiben. Eine andere Hausärztin habe ich das Problem zu erklären versucht, aber sie verwies mich nur wieder an meinen Hausarzt zurück.

Ich habe etwa 40 Psychiater angeschrieben und um einen Termin gebeten. Etwa 36 haben geantwortet - und mir abgesagt. Die aktuelle Wartezeit beträgt 6 Monate, sofern man auf eine Warteliste kommt. Allerdings führt niemand Wartelisten. Unter der 116117 kann man (nur telefonisch) wohl eine Akutbehandlung vereinbaren. Allerdings ersetzt diese keine richtige Behandlung und außerdem muss man dazu unter der 116117 erstmal jemanden erreichen. Das ist mir bei diversen Versuchen mit Wartezeiten von bis zu 60 Minuten bislang noch nicht geglückt.

Ich könnte Hilfe bei einer Privatpraxis bekommen, doch die Kostenübernahme hat die Barmer mit Verweis auf die mögliche Akutbehandlung unter 116117 abgelehnt.

Eine Tagesklinik, wo ich von morgens bis abends wäre, klappt bei mir aus privaten Gründen leider auch nicht. Und so hangel ich mich von Woche zu Woche, von Krankenschein zu Krankenschein immer mit der Angst, keinen weiteren Schein mehr zu bekommen. Ich kann aktuell einfach nicht zu meinem Job zurück. Allein der Gedanke daran lähmt mich. Aber kündigen kann ich aufgrund der 3monatigen Sperre auch nicht.

Ich hätte nie gedacht, dass ich mich jemals derart überfordert fühlen könnte. Eigentlich möchte ich im Moment nur in meinem Bett liegen und Sitcoms gucken. Selbst einfache Anrufe kosten mich unendlich viel Kraft und nicht selten halte ich das Telefon in den Händen und habe einen derart heftigen Puls, dass mit schwarz vor Augen wird. Unglaublich. Ich habe Jahre lang im Kundenservice gearbeitet und nun schaffe ich einfachste Telefonate nicht mehr.

Ich höre immer von Leuten, die wegen Depressionen mehrere Monate krankgeschrieben sind und frage mich: Wie machen die das? Mir kommt es so vor, als würde man es psychisch kranken Menschen gezielt schwer machen.

Mein Glückwunsch an alle, die es irgendwie geschafft haben, sich da durch zu beißen und Hilfe zu bekommen. Ich habe keine Ahnung, wie ihr das gemacht habt...
Gartenkobold
Beiträge: 2053
Registriert: 9. Jul 2020, 09:26

Re: Depressiv - aber niemand hilft

Beitrag von Gartenkobold »

Hallo Exilant,

Deine Schilderung kommt mir sehr bekannt vor, Corona hat die PT-Situation noch verschärft. Wenn man dann mal einen T gefunden hat, muss es auch noch passen. Bei mir passte es 2x nicht, war verheerend und einmal bedingt, deshalb hat die Therapie zeitweise geholfen. Heute würde ich keine "Notnagel-Therapie" mehr machen. Es hat 6 Jahre gedauert bei den momentan immensen Wartezeiten. Kostenerstattungsverfahren habe ich auch versucht, keine Unterstützung von der KK bei der T-Suche wie bei Dir. Kommt mir alles sehr, sehr bekannt vor, auch die Einstellung Deines Hausarztes.
Gibt nicht auf!
Du kannst über eine Akuteinweisung in eine psychosomatische Klinik. Das hat mir damals sehr geholfen. Einen Arzt, der mir einen Einweisungsschein ausstellt musste ich erst mal finden... Gib bei der Suche bitte nicht auf.
Du kannst eine Reha bei der Rentenversicherung beantragen. Dazu benötigst Du einen Befundbericht eines Arztes, ja den muss man finden. Ist schwer besonders wenn man krank ist. Die DRV (Rentenversicherung) kann auch eigene Gutachter beauftragen. Nach der Reha habe ich von der DRV aus Psyrena erhalten, das ist eine Gruppentherapie. Ich finde sie hilfreich. Auf eine psychosomatische Klinik oder Reha besteht auch Wartezeit, meist mehrere Monate.
Ich habe mir psychisch funktionelle Ergotherapie verordnen lassen (leider braucht man dafür auch einen Arzt der mitzieht...das würde ich als erstes angehen). Mit der Ergotherapeutin habe ich eigentlich VT gemacht, Tagesplan, Struktur... Das hat mir geholfen. Auch die Möglichkeit des Notfallkontakts, die sie mir angeboten hat.
Du kannst auch eine Selbsthilfegruppe besuchen (muss man sich suchen, ich fand das auch sehr anstrengend...) und mit Selbsthilferatgebern arbeiten. Natürlich ist das nicht ausreichend, aber besser als nichts. Es besteht die Möglichkeit beim Sozialpsychiatrischen Dienst Deiner Stadt Beratung zu bekommen, sie helfen weiter in Sachen Akutklinik, Tagesklinik, Rehaklinik, T- und Arztsuche, obwohl sie hier keine konkreten Praxen nennen dürfen.
Ein Psychiater kann auch ambulant Psychiatrische Pflege verordnen, das ist eine Alternative zum Klinikaufenthalt, ambulant betreutes Wohnen wäre weiterführend. Für mich war das ambulant betreute Wohnen erst mal nicht so passend, von der APP habe ich in der akuten Krise profitiert, war besser als so manche Klinik.
Kündigen würde ich auf keinen Fall. Aber wenn man sich durch all das hindurch gewühlt hat und am Ende feststeht, dass man die vorherige Tätigkeit nicht mehr ausüben kann, da sie nicht leidensgerecht ist kann man z.B. einen Aufhebungsvertrag unterschreiben und ein Attest vom Arzt vorlegen, dass diese Stelle Deiner Gesundheit nicht zuträglich ist. Dann gibt es keine Sperre, allerdings muss der AG prüfen ob er Dich anderweitig leidensgerecht einsetzen kann. Kündigen würde ich nicht, aber mir Hilfe und Beratung organisieren, von einem Betriebsrat, einem Sozialverband oder einem Anwalt für Sozialrecht und/oder Arbeitsrecht.
Wenn ich die nötigen Mitgliedschaften (Sozialverband) oder Versicherungen nicht hätte (Rechtsschutz), ich würde sie abschließen. Kann man nicht alles gleichzeitig und es ist sehr, sehr anstrengend. Leider musste ich schon ein paar mal auf zu etwas zurück greifen.

Gute Besserung!
LG Gartenkobold
Pummelchen
Beiträge: 1629
Registriert: 2. Sep 2015, 17:21

Re: Depressiv - aber niemand hilft

Beitrag von Pummelchen »

Hallo Exilant,

es ist wirklich schlimm, dass man in Deutschland so lange Wartezeiten hat, um Hilfe bei Depressionen zu bekommen. Gartenkobold hat dir ja schon sehr viel hilfreiche Informationen geschrieben. Mir ist nur noch eingefallen, es gibt ja in manchen Kliniken sogenannte psychiatrische Institutsambulanzen. Vielleicht könntest du dich da mal hinwenden. Ich kann es so nachvollziehen wie anstrengend so eine Suche ist, wenn es einem sowieso schon so schlecht geht und alles so unendlich viel Mühe bereitet.
Ich wünsche dir ganz gute Besserung und hoffe sehr das du bald Hilfe und Unterstützung bekommst.
Liebe Grüße Pummelchen
MySun
Beiträge: 542
Registriert: 4. Jul 2022, 09:45

Re: Depressiv - aber niemand hilft

Beitrag von MySun »

Hallo Exilant,

Hattest/ hast du liebe Menschen in deiner Nähe, mit denen du über deine schweren Verluste sprechen und trauern konntest?
In Hamburg könntest du z.B. an einer Trauergesprächsgruppe teilnehmen (im Malteser Hospiz-Zentrum)
https://www.malteser-im-norden.de/angeb ... tpage.com/" onclick="window.open(this.href);return false;
Mein Hausarzt hält von psychischen Erkrankungen nicht viel. Selbst als ich auf eigene Faust eine psychiatrische Sprechstunde besucht und ein PTV11 Formular vorgelegt habe, laut dem eine zeitnahe Behandlung dringend erforderlich ist
Für einen Hausarzttermin/Therapeutentermin für eine erforderliche psychotherapeutische Behandlung könntest Du Dein Glück bei der Patientenberatung
der Ärztekammer Hamburg versuchen.
Die bieten eine kompetente und unabhängige Beratung bei allen Fragen rund um die gesundheitliche Versorgung in der Hansestadt an.

Unter der Rufnummer 040-20 22 99 222 ist das Beratungsteam von Montag bis Freitag zu erreichen: Montag-Dienstag 9-13 Uhr 14-16 Uhr
Mittwoch 9-12 Uhr 14-18 Uhr
Donnerstag 9-13 Uhr 14-16 Uhr
Freitag 9-12 Uhr

Die Auskunft der Patientenberatung ist für Sie kostenfrei.
Für eine persönliche Beratung vereinbaren Sie bitte vorab telefonisch einen Termin.

Patientenberatung
der Ärztekammer Hamburg und der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg, Weidestr. 122 b (Alstercity)
22083 Hamburg
https://www.patientenberatung-hamburg.de/" onclick="window.open(this.href);return false;


Herzliche Grüße und alles Gute für Dich
MySun
"Viele Menschen sind zwar am Leben, berühren aber nicht das Wunder, am Leben zu sein.“-ThichNhatHanh-

Von Herzen
MySun
Topo
Beiträge: 83
Registriert: 15. Sep 2021, 22:32

Re: Depressiv - aber niemand hilft

Beitrag von Topo »

Hi Exilant,

je nach deiner finanziellen Situation wäre es sonst evtl. eine Möglichkeit, den privaten Psychiater selbst zu bezahlen ohne Kostenerstattung? Wenn du da alle paar Wochen mal in die Sprachstunde gehst, ist das vl. notfalls bezahlbar und falls dir eins von den gängigen Antidepressive wie Citalopram hilft, könntest du das vl. auch selbst bezahlen.

Wenn du dir einen neuen Hausarzt suchst, kannst du dir dann später auch das von dem Psychiater verordenete Medikament verschreiben lassen. Und zur Hausarzt-Suche: Ich würde beim neuen einfach nicht sagen, dass dir der alte nicht gefällt. Sondern einfach sagen, du hast momentan keinen Hausarzt und brauchst aber aufgrund deiner Depression einen.

LG
Deheteleef
Beiträge: 581
Registriert: 7. Nov 2022, 17:01

Re: Depressiv - aber niemand hilft

Beitrag von Deheteleef »

Ist schon ein Kreuz mit den Nicht-Terminen.

Vielleicht sollte man sich mal vor einer Psycho-Praxis festkleben!
Vier fünfmal vervierfacht macht mehr als fünf viermal verfünffacht. :shock:
Lavendel64
Beiträge: 543
Registriert: 27. Dez 2017, 14:44

Re: Depressiv - aber niemand hilft

Beitrag von Lavendel64 »

Hallo,

bitte gib nicht auf. Kannst Du vielleicht den Hausarzt wechseln und zu jd gehen,der Dir mehr Verständnis entgegen bringt?

Es gibt im städtischen/Kommunalbereich sozialpsychiatrische Dienste, die erst einmal weiterhelfen. Auch die Telefonseelsorge hat Kontaktadressen.

Ich habe damals den Umweg über eine Therapeutin genommen, die Privatpatienten nimmt und eine Weile selber bezahlt. Bei der KRankenkasse einen Antrag auf Kostenübernahme gestellt. Den haben die abgelehnt, weil angeblich Therapeuten verfügbar seien. Der Mitarbeiter hat sich dann dahinter geklemmt und mir innerhalb einer Woche drei Adressen von Kassentherapeuten vermittelt. Klar, wenn jemand von der Kasse bei den Therapeuten anruft, sieht die Sache immer etwas anders aus. Daher vielleicht auch mit der Krankenkasse Kontakt aufnehmen und nachfragen, wie Du weiter vorgehen kannst.

Die Institutsambulanzen wären eine weitere Möglichkeit, allerdings weiß ich, dass es auch dort Wartezeiten gibt. Aber sie vergeben im allgemeinen Termine, Du bekommst eine Diagnose und einen Rat, wie es weitergehen kann.

Man muss sehr viel Kraft aufwenden, um Hilfe zu bekommen, das ist leider so. Ich wünsche dir ganz viel Glück und hoffe, dass Du schnell Hilfe findest. Die angesprochenen Trauergruppen (ich war in einer von der Caritas) sind wirklich hilfreich.

LG Lavendel
***Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen ***
Novvi
Beiträge: 55
Registriert: 11. Apr 2020, 21:01

Re: Depressiv - aber niemand hilft

Beitrag von Novvi »

Guten Morgen,
du hast ja schon einige tipps bekommen. Ich habe damals mit beratungen bei der diakonie, die wartezeit ùberbrùckt und sehr viel bei der telefonseelsorge angerufen. Es gibt auch kostenfreie beratungen ( das sind meistens sozialpadagogen) bei nicht kirchengebunden stellen. Kannst ja mal googlen, was es bei dir in der nàhe gibt. Das ersetzt natùrlich nicht eine Therapie.
Das der Hausarzt deine Leiden nicht versteht oder ernsthaft nimmt, ist voll hart. Es gibt eine freie Hausarztwahl in Deutschland und du hast das Recht deinen Hausarzt zu wechseln, wenn du das mòchtst.
Ich wùnsche dir ganz viel Kraft!
Suchende2
Beiträge: 1218
Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Depressiv - aber niemand hilft

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Exilant,

in Poppenbüttel gibt es eine tolle Hausärztin. Ob die zur Zeit Neupatienten aufnimmt, weiß ich nicht und ob sie für Dich erreichbar wäre. Wenn Du Interesse hast, schreibe mich per PN an.

Meine Psychiaterin habe ich über die Kassenärztliche Vereinigung mit Dringlichkeitscode erhalten. Ich durfte bei ihr bleiben und habe Glück mit ihr.
Um einen Therapieplatz zu bekommen, habe ich über 50 Therapeutinnen angerufen und 6 Erstgespräche geführt. Das funktionierte nur, da ich in dieser Zeit krank geschrieben war und es war sehr anstrengend!

Tagesklinik könnte zur Zeit etwas für Dich sein. Ich war in Corona-Zeiten da und wir hatten täglich nur 1 Einheit + 1 x wöchentlich Einzel. Wir sind zur Einheit gekommen und nach der Einheit gegangen.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft! Der Weg lohnt sich, mir geht es jetzt schon deutlich besser als vor 2 Jahren.

Alles Gute,
Suchende
Amnesiac
Beiträge: 43
Registriert: 23. Sep 2022, 16:59

Re: Depressiv - aber niemand hilft

Beitrag von Amnesiac »

Hey! Wieso findest du in Hamburg keinen Psychiater? Ein Psychiater ist ein Facharzt für Psychiatrie, vielleicht meinst du einen Psychotherapeuten?

Wenn du wirklich einen Psychiater suchst und dir Barmbek nicht zu weit, dann schreib mich an. Ich gebe dir die Adresse von meinem. Die machen immer am ersten eines Monats die Termine für den Folgemonat. Wenn du also am 1.12. dort anrufst, könntest du gute Chancen haben. Auch wenn der mittlerweile auch sehr überlaufen ist. Einfach mal probieren….ich finde den Arzt sehr gut, hat viel Empathie und hat mir schon sehr geholfen.

Liebe Grüße
LG
Amnesiac (der Name ist Programm)

Ich kann sehr gut Mitmenschen umgehen.
Longgardi
Beiträge: 2
Registriert: 23. Nov 2022, 18:18

Re: Depressiv - aber niemand hilft

Beitrag von Longgardi »

Hallo, ich komme aus Lübeck und weiß, dass ich im akuten >Fall jederzeit in eine psychaitrische Klinik kommen kann. D.h. nicht zwingend Aufnahme, sondern auch erst einmal nur ein Gespräch. Wenn dort die Notwendigkeit gesehen wird, könntest Du evt. auch in eine Psychiatrische Ambulanz eine Behandlung / Therapie bekommen.

Was das Kostenerstattungsverfahren betrifft, würde ich weiter kämpfen. Wenn Du der Barmer nachweisen kannst, dass es keinen Therapieplatz gibt, glaube ich schin, dass die zahlen. KK sind aber oft angewiesen, erst mal vieles abzulehnen. Nur ein Teil der Versicherten geht dann in den Widerspruch. Ich spreche aus Erfahrung und ein Widerspruch mit einer anständigen Begründung kann Berge versetzen. Alles Gute und viel Kraft!
Exilant
Beiträge: 5
Registriert: 27. Okt 2022, 11:10

Re: Depressiv - aber niemand hilft

Beitrag von Exilant »

Wow - vielen lieben Dank für die vielen Aufmunterungen und hilfreichen Kommentare!

Mein Widerspruch bei der Krankenkasse, den ich zusammen mit der Psychiaterin formuliert habe, wurde nun ebenfalls abgelehnt. Ich prüfe aktuell die hier genannten Alternativen. Da ich mich bei ihr aber doch schon sehr wohl fühle, denke ich darüber nach, die Stunden selber zu zahlen.

Meine Familie hat mir hierbei Hilfe angeboten, ich habe aber auch ein bisschen was zur Seite gelegt.

Im Forum hier wird immer wieder erwähnt, wie wichtig sie Sympathie zwischen Patienten und Arzt ist und wie schwer es manchmal fällt, die richtige Stelle zu finden. Wenn ich bei dieser Ärztin direkt ein gutes Gefühl habe, sollte ich das nutzen.. denke ich.

An sich muss ich aber sagen, dass ich nach wie vor total schockiert über die Situation in Deutschland bin. Zum einen werden die Therapiestellen künstlich verknappt, zum anderen lassen die Krankenkassen Patienten nicht selten am ausgestreckten Arm verhungern. So werden kranke Menschen, die Hilfe brauchen, wirtschaftlichen Interessen geopfert. Ich will gar nicht wissen, wie viele Suizid-Fälle sich verhindern ließen, wenn die Menschen die Hilfe bekommen würden, die sie benötigen.

Aber gut. Ich bedanke mich nochmals bei euch für den tollen Input! Echt.
Passt alle gut auf euch auf und habt eine schöne Adventszeit!
Paula50
Beiträge: 4
Registriert: 24. Nov 2022, 12:57

Re: Depressiv - aber niemand hilft

Beitrag von Paula50 »

Lieber Exilant
was mir noch einfällt. Bist Du privat oder gesetzlich versichert? Privat hängt man meist wg. Rückstellungen irgendwann fest. Gesetzlich ist ein Krankenkassenwechsel meist sehr einfach. Viel einfacher als man denkt, meist meldest Du Dich nur bei der Neuen an - und schreibst max. noch ein kleines Schreiben an die alte. - Vllt kennt jemand Kassen die da kulanter sind, kann mir vorstellen die ein oder andere BKK oder vllt die Techniker machen weniger Stress als z.B. eine AOK, Barmer whatever?
Gartenkobold
Beiträge: 2053
Registriert: 9. Jul 2020, 09:26

Re: Depressiv - aber niemand hilft

Beitrag von Gartenkobold »

Hallo,

bezüglich Psychotherapie habe ich die Erfahrung gemacht: BKK -> furchtbar!! AOK-> PT wird relativ unkompliziert bewilligt und auch übertragen, von KK zu KK und von T zu T, Bewilligung einer LZT nach einer LZT (Verfahrenswechsel) ist auch möglich mit Gutachten.
Das war der Grund warum ich von der BKK zu AOK gewechselt bin. Tipps zum Kassenwechsel habe ich von der Fachärztin und von der Hausärztin bekommen.

LG Gartenkobold
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