Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Aurelia Belinda
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo Winfried,

Ja, das sehe ich auch so, Erfahrungen austauschen, Mut oder Hoffnung schenken, ist in der Selbsthilfe sehr bedeutend.
Auch ich wurde hier im Forum schon so manches mal aufgefangen, oder man hat mir Mut zugesprochen.
Ja, die Vielschreiber können auch mal nervig sein. Zwinker....
Depression ist zwar mittlerweile auch durch die Öffentlichkeitsarbeit besser in den Köpfen der Gesellschaft verankert, aber da ist noch viel zu tun.
Es wird immer noch verharmlost was es für schwerwiegende Auswirkungen haben kann. Ich bin gerade in einer Phase wo ich auch des öfteren über die krassen Folgen sinniere.
Wie gut dass es bei dir nur bei dem beiden Versuchen des Suizid geblieben ist, und schön dass du hier bist! :)
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Peter1
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Peter1 »

Hallo Winfried!
Bei dir läuft im Moment nicht alles rund, aber das wird sich garantiert ändern. Irgendwann wird dein Schwiegersohn wieder gesund sein, und ihr könnt wieder zusammen sein.
Heute beim einkaufen standen mir auch die Haare zu Berge. Von zehn Kunden im vollen Supermarkt trugen im Schnitt zwei eine Maske. Die anderen liefen ganz sorglos ohne Abstand aneinander vorbei, als hätte es Corona nie gegeben. Mir fehlt jedes Verständnis für solchen Leichtsinn.
Nach meiner Ansicht wäre die Regierung gut beraten, wenn die Maskenpflicht in geschlossenen Räumen wieder eingeführt würde.
Wir Betroffenen haben es mit dem Abstand halten leichter, als die Gesunden, denn wir waren schon vor Corona weniger auf das Zusammen sein mit größeren Menschen Gruppen fixiert. ( Kino,Restaurants usw.)
Sicher setze ich mich auch in ein Straßencafe, und trinke meinen Latte, aber ich achte darauf, genügend Abstand zu anderen Menschen zu halten. Wenn meine Betreuerin mich besucht, mache ich selbstverständlich vorher einen Test. Die paar Euros im Monat ist mir unsere Gesundheit wert. Simona wird morgens im Büro getestet. Trotzdem können wir uns anstecken, aber das ist dann eben so.
Ich wünsche dir und deiner Familie, das ihr bald wieder zusammen essen könnt.

Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Suchende2
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Winfried,

meinem Mann und mir ging es ähnlich wie Deinem Schwiegersohn mit Corona.
Wir sind sehr vorsichtig, ich trage beim Einkaufen immer eine FFP2 Maske, ...

Trotzdem hat mein Mann es nach Hause gebracht (als er einmal nicht ganz vorsichtig war!) und bevor er Symptome hatte, hatte er mich leider schon angesteckt.
Wir haben beide jeweils 2 Tage flach gelegen. Danach ging es aufwärts. Wir waren beide circa 10 Tage positiv.
Bei meinem Mann hat der Geruchssinn etwas gelitten. Obwohl er Ende April infiziert war, riecht er zum Teil immer noch einen süßlichen Geruch. Es wird aber besser und inzwischen hat er nicht mehr meine "komischen" Tees in Verdacht. :-)
Ich bin in der ersten Zeit zum Teil nachts aufgewacht, mit dem Gefühl, keinen Sauerstoff in meine Lunge zu bekommen. Nach ein paar Nächten hatte ich es zum Glück nur noch im wachen Zustand. Und auch das ist besser geworden. Diese Luftnot habe ich nur noch selten und es wird immer besser.
Ich wünsche Deinem Schwiegersohn, daß es ihm genauso wie uns geht und seine Symptome sich stetig bessern.

Gestern war bei uns auf dem Marktplatz ein kostenloses gutes Konzert.
Wir haben nur in den Livestream geschaut. Zum Glück sind wir nicht hingegangen.
Die Leute standen dicht gedrängt ohne Masken vor der Bühne.
So etwas verstehe ich nicht.

Ich wünsche Euch allen einen guten Sonntag,
Suchende
Aurelia Belinda
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Aurelia Belinda »

@ Winfried,
Schaue mal in dein PN Postfach.


Liebe Grüße, von Aurelia
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Aurelia Belinda
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Aurelia Belinda »

Liebe Winfried,

Ein sehr bewegender und lesenswerter Bericht ist dein Update finde ich.
Ich sehe das auch so wie du, bei der aktuellen Lage das Haus verkaufen, ob das sinnvoll ist..
Allerdings wissen wir alle auch nicht wohin das Ganze noch führt, wenn der Finanzmarkt völlig zusammenbricht, sind neue Überlegungen notwendig, in völlig neuen Dimensionen und ganz andere Richtungen als bisher.
Ob eine Wohnungssuche nun gerade eine gute oder schlechte Entscheidung ist, bleibt also dahin gestellt. Niemand kann es genau abschätzen was auf uns zukommt.
In jedem Fall ist es ziemlich klar, die Welt ist und wird nicht mehr sein wie als Beispiel vor Corona, aber das zeichnete sich schon länger ab. Mich wundert es sowieso dass nicht schon heftige Bürgerkriege entstanden sind. Aber die Tendenz steigt gewaltig, der Hass auf die Politik, auf Flüchtlinge, Rassismus, Angst vor Armut, Not, und jetzt durch den Krieg direkte "Bedrohung". Erstmal in Form von einem ausgeliefert sein, abhängig von anderen Staaten,finanzieller Einbußen, überhaupt die wirtschaftlich reale Existenz Angst im Nacken. Corona war da erst der Anfang vom Wandel der Zeit, Wandel der Welt. Die Zerstörungswut des Exemplars Mensch seines eigenen Planeten, rächt sich eben. Und Corona ist wie jede Erkrankung auch, nicht einfach so vom Himmel gefallen. Sondern warnt.
Sich neu zu besinnen....u.s.f.

Aber zurück zu dir. Es ist erfreulich dass es eurem Babyenkel besser geht, nebst den Eltern.
Da hattest du sicher auch Sorge!
Und du brauchst gewiss nicht noch mehr Leid als du in der Vergangenheit schon getragen hast und mit großer Willensstärke durchgestanden hast. Dafür hast du meinen vollsten Respekt, und schaffst es hier auch noch anderen Mut zu machen, Tipps weiter zu reichen, und kommst gesellig und auch positiv rüber.
Dieses immer wieder akzeptieren, dass es zwischendurch Tiefs gibt, Tage, Wochen, Monate an denen erneut alles zu schwer erscheint, vielleicht neue Ängste, Belastungen da sind, führen natürlich u. a. Zu einer schnellen Überforderung, auch zu einer Rückzugs Tendenz, das bleibt nicht aus wenn man so lange schon betroffen ist. Die Belastbarkeit der Nerven ist nun mal gering. Und körperliche Baustellen hast du auch!
Insofern bleibt nur, immer neu zu akzeptieren wenn mal wieder weniger geht...leider. im Geduld üben dürfte uns somit ruhig mal ein Orden verliehen werden. Haha...
Kostet schließlich viel Kraft, Nerven und erzeugt hin und wieder auch Frust, immer ausgebremst zu werden, wer mag das schon!
Aber du hast einen guten Umgang mit deinem Schicksal und deinem Leid gefunden.
Bist ebenso ein dankbarer Mensch wie ich es bin. Trotz all dem Mist, den man sich gern erspart hätte.
Oder eben vielleicht gerade deshalb. Nicht die glücklichen sind dankbar...sondern die dankbaren sind glücklich. So heißt es. Weil diejenigen denen es gesundheitlich, beruflich oder privat gut geht, wenig Sorgen haben, schätzen das gar nicht. Und unser eins erfreut sich am kleinen Glück, hält sich manchmal an winzigen Momenten fest.
Ein Lächeln, ein Duft, ein Sonnenstrahl. Ein gutes Essen etc.
Das kann pures Glück sein. Aus der richtigen Perspektive aus betrachtet. Das mit den kleinen Vorlieben oder freudigen Momenten, wie als Beispiel deine Bepflanzung der Terrasse, sich die Mühe machen, sich auf dem Weg machen...für etwas, das man im besten Falle, wenn es der Zustand hergibt, dann genießen kann, sich einfach etwas daran erfreut, ist enorm von Bedeutung. Aber wie es scheint fühlst du dich einigermaßen stabil.
Und das gönne ich dir von ganzem Herzen! Du sorgst wohl auch gut für dich, nicht nur für deine Lieben.
Das ist vorbildlich und das spornt auch mich an, weiter auf meine Grenzen zu achten, auch wenn es oft schwer ist, man mehr möchte, als die Kräfte zulassen. In dem Sinne, weiter im Modus der Achtsamkeit bleiben. Das mit der 88 jährigen Dame ist auch berührend. Aber zu viele Menschen sind eben oft anstrengend. Das laugt einen aus.
Auch wenn es der eigene Anhang ist den man u. U. gerne um sich hat.
Mit dem Krebskranken Herren das macht auch ziemlich nachdenklich. Corona kann natürlich für jeden tragisch verlaufen. Selbst geimpfte. Dass es da nur leichten Verlauf hinter sich zieht, ist ein Trugschluss , dachte man eine Weile. Aber logisch, bei schweren Vorerkrankungen und geschwächtem Immunsystem....ist es sehr kritisch. Heute hab ich gelesen, in den Kliniken sind wieder die Fälle gestiegen, die stationär behandelt werden müssen. Es nimmt kein Ende.
Da sind wir uns wohl alle einig.
Gesundheit ist das höchste Gut das wir besitzen!

Wünsche dir noch einen schönen Herbst, möglichst ohne Infekte.
Und grüße dich ganz herzlichst,
Aurelia
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Aurelia Belinda
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Aurelia Belinda »

Liebe Winfried,

Deine Zeilen konnte ich sehr gut nachvollziehen, und ich habe dabei mehr als einmal bejahend genickt.
Auch bei mir gibt es immer mal Phasen in denen ich es echt nervig finde, auf derart niedrigem Niveau unterwegs zu sein im Alltag. Ich denke mal an diese Grenze kommt ein jeder der dauerhaft betroffen ist, oder mit Rezidiven zu kämpfen hat, immer mal und das ist auch legitim!
Nicht in jeder Minute kann man die oft sehr kleinen Schritte auch positiv sehen. Eine gewisse Gelassenheit hast du dir ja in all der Leidenszeit zugelegt wie ich deinen Beiträgen entnehme.
Und das finde ich enorm wichtig, um in neuen Krisen oder neuen Verletzungen, nicht mehr ganz so tief zu fallen. Da sind wir uns ja ähnlich. Dennoch gibt's Momente für die man sich aber nicht schämen sollte, wenn man dann doch mal hadert. Ist nur menschlich!
Das machen ja sogar gesunde, die hin und wieder auch überfordert sein können oder denen mal Situationen über den Kopf wachsen. Nicht vergleichbar allerdings was unser eins regelmäßig auszuhalten und zu stemmen hat...natürlich versucht man sich immer wieder zu sagen, was nun mal nicht zu ändern ist, hat man zu akzeptieren. Im besten Fall ist das auch der optimale Umgang damit, weil dieses hadern, und mehr wollen, als gerade geht, eben nicht förderlich ist und kontraproduktiv für den eh schon arg lädierten Zustand.
Dennoch ist es denke ich schwer okay, sich auch mal Luft zu verschaffen in dem man mal den Frust und die Enttäuschung anspricht, wie als Beispiel hier.
Um das nicht in sich hinein zu fressen. Wollte in jedem Fall sagen, nimm auch das an, einfach zur Kenntnis nehmen dass es durchaus legitim ist, wenn die ewigen Mini Schritte, oder schlimmer noch, der Rückfall, einen zusetzt! Das "doofe" ist halt, meint man deswegen, jetzt mit Gewalt mehr erreichen zu wollen als der Zustand hergibt, geht der Schuss ganz schnell nach hinten los. Sogar mir passiert das noch ab und an, trotz gut verinnerlichter Achtsamkeit. Mein "Steckenpferd" haha, :)
Es nützt also wenig, dann in die Selbstüberforderung zu gehen und auf die Schnauze zu fallen, weil das im Endeffekt dann das selbe ist, man wird ausgeknockt, nur etwas später...insofern, ist es ratsam, weiter die Akzeptanz zu üben, auch wenn dies manchmal schwer fällt. Na klar willst du nicht immer einen Rückzieher machen, oder passen...wer will das schon. Aber in Anbetracht dessen, die Stabilität nicht gefährden zu wollen, hat man leider keine große Wahl :(....finde das auch manchmal niederschmetternd. Ist mir in den letzten Monaten auch wiederholt passiert, dass ich den Eindruck hatte: meine Güte, noch mehr runter Schrauben und reduzieren, mag ich nicht! Tja, und doch bleibt nichts anderes übrig als sich dem zu beugen. Der Zustand und die wenige Energie fordern es.
Es ist halt traurig wenn man im Prinzip gerne für andere da ist wie du für deine Lieben, deine Kinder und Enkelchen, und ich kenne das gut, die Enttäuschung, man möchte doch gern, und kann nicht.
Gebe bitte auf dich acht, wir brauchen dich hier :)
Und es nützt drüber hinaus deiner Family nichts, wenn du aus Enttäuschung oder Frust, dich überforderst und dann ganz flach liegst. In dem Sinne, es wird wieder Tage geben, da geht mehr. Nicht nur die kleinen Schritte.
Ich wünsche dir solche Tage, an denen die Energie dann ausreicht, um auch noch für andere da sein zu können. Ich fühle da mit dir, habe das auch so erlebt. Wollen und doch an seine Grenzen kommen, ist nicht schön.
Gute Besserung und solidarische Grüße von Herzen, Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Peter1
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Ich bin auch wieder da. Vor vier Wochen habe ich meine Pin von der Geldkarte vergessen, und bin innerhalb von Sekunden total abgestürzt. Obwohl Simona dabei war, befand ich mich von einem Augenblick zum Anderen in einer Krise. Tränen, Hilflosigkeit, und ein Selbstwert Gefühl von weit unter Null. Das Schlimmste dabei war, das mir all das Werkzeug aus der Therapie nicht geholfen hat. Immer wieder kam der Gedanke, "Du bist zu blöd zum Leben "!
Erst mein Psychiater hat dem ein Ende gemacht, durch Medikamente. Seitdem geht es mir wieder richtig gut, und ich habe einen stärkeren Bedarf bekommen. Warum habe ich mich nur gut drei Wochen gesträubt, zum Arzt zu gehen? Ich weiß es nicht!
Wie geht es Euch?

Alles Gute und Schöne Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Aurelia Belinda
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo Peter,

Schön von dir wieder zu lesen.
Der Absturz ist nicht so dolle.
Aber dein Psychiater hat darauf reagiert und es scheint dir besser zu gehen.
Diesen vernichtenden Gedanken kenne ich auch von mir selbst... Zu blöd um was auf die Kette zu kriegen. Zu blöd zum Leben...zu doof um alleine klar zu kommen. :(
Das ist keine gute Basis, und das weißt du, weil es die Depri fördert. Ich hüte mich mittlerweile vor solchen Gedanken.
Aber du kriegst das schon wieder in den Griff. Du hast so vieles schon gemeistert. Ab und an versuchen es die miesen Gedanken immer wieder mal, Macht zu gewinnen.
Gebe gut auf dich acht!
Und schön dass du wieder hier bist.

LG Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Aurelia Belinda
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Aurelia Belinda »

Liebe Brigitte,

Lass dich mal feste knuddeln.
Fur Außenstehende mag das aussehen wie es will. Du steckst in deiner Haut, und du hast diese Empfindungen. Und wenn ich auf meine letzten Jahre zurück blicke, habe ich mir die selben Fragen gestellt. Warum kann es nicht mal eine lange, einfach stabile Phase geben, bei der man ohne sich zu verausgaben, ohne ständig stark auf sich achten zu müssen, gut laufen.
Ich glaube je länger man mit diesem erbärmlichen Leid zu tun hat, desto mehr kommt man in erneuten Krisen oder wiederkehrenden Phasen ans Limit. Kein Wunder, ist doch der Kraftaufwand enorm sich einigermaßen stabil halten zu können. Von einem Leben wie Otto Normalverbrauchern es gesegnet ist, kann unser eins wohl nur träumen.
Nicht umsonst fühlt man sich oft fehl am Platze, hat andere Themen etc. und den Eindruck, da gibt's keine Parallelen, das sind zwei
völlig unterschiedliche Welten, Lebensformen.

Die Welt wie sie sich momentan zeigt, macht jedem Angst. Auch einem noch gesunden Menschen.
Hat man Kinder und Enkel denkt man in eine ganz "neue", ungewisse Zukunft. Sie wird einem mehr und mehr bewusst durch den momentanen Wandel, die vermehrten Katastrophen, aber das zeichnete sich schon sehr lange an, dass es wirtschaftlich wohl wie gehabt, nicht mehr ewig weiter gehen kann. Auch hat man gedacht, Corona ist überstanden. Normalität kehrt zurück. Zumindest für manch einen. Für mich ist der Lockdown nichts besonderes gewesen. Ich bin es gewohnt, so zu leben.
Viele Jahrzehnte lebe ich bereits mit gravierenden Einschränkungen. Sei es gesundheitlich, finanziell oder im sozialen Bereich.
Aber das bin ich.

Du bist immer sehr gewillt, und auch motiviert, das Beste aus jeder Situation im Leben zu machen. Das habe ich in Anbetracht deines Verlaufes und den Tücken in deinem Leben oft bewundert. Es hat mich auch bestärkt, selbst nicht aufzugeben, als ich hier neu war. Du hast mir oft Mut zugesprochen oder mich einfach beruhigt, oder auch motiviert, beim Lesen deiner Zeilen. Ich konnte durch dich hier vieles für mich mitnehmen an neuer Energie. Meine Antragsflut....ich glaube ohne dein Zureden hätte ich wohl irgendwann kapituliert. Ich war nicht am Limit, sondern längst darüber hinaus angelangt.

Ich hoffe inständig für dich, und wünsche dir das auch, dass du die Kurve wieder kriegst, dich nicht zu sehr von der Weltproblematik einschüchtern lässt, Ängste sind legitim. Aber den Kreislauf wenn man ihnen nicht die Stirn bietet, kennst du, die Verkettung, eines führt zum nächsten, und der Fall ist vorprogrammiert. Aber wem erzähle ich das. Du bist selbst Expertin deiner eigenen Erkrankung und das ist auch gut so. Und das wird dir auch diesmal wieder hilfreich sein, nicht ganz abzustürzen. Du wirst es schaffen, dich erneut trotz großer Ängste, und Sorgen, und Kraftlosigkeit, aufzuraffen. Deine Lieben sind dir das wichtigste, und für deine Familie hast du schon so vieles geopfert. Schließlich war dein Verlauf alles andere als geradlinig. Du bist eine Löwin, vergiss das nie. Du schaffst es, auch diesmal. Ganz bestimmt. Ich glaube an dich. Bitte, glaube auch du daran. Ja, du darfst zweifeln, auch Tränen sind okay. Nur nicht den Kopf in den Sand stecken.
Ich habe gestern kurz beim anderen Thread deine lieben und aufbauenden Zeilen gelesen. Zum Antworten war ich zu müde. Aber sei gewiss, deine Zeilen sind für mich stets Balsam in der Seele. Und ich möchte nicht dass es dir gerade so schlecht geht. In Gedanken bin ich bei dir, ich drücke dich freundschaftlich, und sende dir viele, liebe, solidarische Grüße und wünsche dir baldige Besserung deines Zustandes.
Gib nicht auf. Es gibt Menschen die dich brauchen. Auch hier.

Herzlich, Aurelia
Zuletzt geändert von Aurelia Belinda am 18. Nov 2022, 23:01, insgesamt 1-mal geändert.
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Pummelchen
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Registriert: 2. Sep 2015, 17:21

Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Pummelchen »

Hallo liebe Brigitte,

Aurelia hat dir ja schon einen sehr schönen, einfühlsamen Beitrag geschrieben. Auch ich umarme dich ganz fest!!! Ich kenne das Gefühl leider auch zu gut, wenn sich die Depression wieder anschleicht. Ich habe es auch so satt, immer wieder zu kämpfen. Aber du weißt es selber am besten, die Depression verschwindet wieder und es lohnt sich immer wieder, wenn es auch sehr sehr mühsam ist, sich durchzubeißen. Das Schlimme ist ja immer, dass man die Gefühle der Hoffnungslosigkeit, Angstgefühle usw. hat. Der Verstand sagt :Nimm diese Gefühle nicht für "bare Münze", aber in dem Moment fühle ich mich auch immer so ausgeliefert und verzweifelt. Ja und dann ist es meistens so dass sich die Depression plötzlich wieder verzieht und ich sehr dankbar bin!!! Allerdings nehme ich schon sehr lange das AD Paroxetin 20, dadurch sind die Abstürze nicht so tief und langwierig. Mir persönlich hilft auch Sport sehr gut, den inneren Druck etwas abzubauen. Es hält zwar nicht solange an, aber es ist schon wohltuend ein paar Stunden ein besseres Gefühl zu haben. Natürlich fällt das Aufraffen in einer depressiven Phase sehr schwer,wie du ja selber zur Genüge weißt.
Brigitte lass dich bitte nicht unterkriegen, du bist viel stärker als diese bösartige Depression. Du schaffst das diesmal auch wieder, da bin ich mir ganz sicher. Die Zeit gerade verunsichert viele Menschen, dass du dir da Sorgen machst ist auch verständlich. So wie Aurelia schreibt du wirst sehr gebraucht in deiner Familie und auch im Forum hast du schon vielen Menschen geholfen.
Als ich 2015 sehr verzweifelt war ,und meinen ganzen Mut zusammen genommen hatte hier im Forum zu schreiben, warst du die erste die mir geantwortet hat und weitergeholfen (sowie auch andere treue Forumschreiber)
Wünsche dir und allen anderen denen es gerade nicht gut geht ganz gute Besserung!!! Es wird wieder besser, auch wenn euch die Depression was anderes einreden will.
Liebe mitfühlende Grüße Pummelchen
anja76
Beiträge: 25
Registriert: 30. Jul 2022, 00:43

Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von anja76 »

Liebe Brigitte,

Deine Worte gehen mir sehr nah. Fühl Dich gedrückt & verstanden. Gib nicht auf.

Ganz lieben Gruß
Anja
Dora20
Beiträge: 217
Registriert: 1. Nov 2020, 15:05

Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Dora20 »

Liebe Winfried,

das klingt schrecklich, jetzt auch noch Zahnschmerzen auszuhalten.

Ich bin ja schon eine ganze Weile kaum noch aktiv hier, da ich es schon auch herausfordernd finde, immer wieder verantwortungsvoll und einfühlsam zu reagieren.

Andererseits nutze und genieße ich weiterhin immer wieder hier reinzuschauen.
Und gerade deine lieben und klugen Auseinandersetzungen geben mir immer wieder viel.
So wie auch die der anderen gerade hier in deinem thread.

Ja, du bist wertvoll, Winfried, wie auch Malu und Thomas und Aurelia und die anderen, die hier geschrieben haben.

Aber liebe Winfried, das ist doch die Crux, nicht zu glauben, du seist nur wertvoll, wenn du unterstützend und mitfühlend bist.
Du bleibst es auch, wenn es dir nicht gut geht.
Ich wünsche dir sehr, dass du das auch und gerade heute zum Jahreswechsel so wahrnehmen kannst.
Und vielleicht Hilfe und Unterstützung annehmen kannst, dich zurückziehst, wenn es dir nicht gut geht und dich immer noch wertvoll fühlst!

Ihr Lieben hier, Winfried, Malu, Thomas, Aurelia und die anderen, die hier ab und zu geschrieben haben:
Ich wünsche Euch, Euch lieben und annehmen zu können in allen Momenten, auch den schwachen und dunklen.

Ich drücke Euch fest und wünsche allen anzunehmen, wie Ihr heute ins neue Jahr reinkommt, egal, wie es ist. Es ist wie es ist wie es ist.
Ihr bleibt wertvoll.

Und dass Ihr alle nach Euren Möglichkeiten im neuen Jahr schrittchenweise immer weiter kommt, und das Anhalten und Zurückfallen gehört halt leider immer dazu.

Immer wieder zum Wohlwollen zurück kehren zu können, vor allem uns selbst gegenüber,

mit den besten Wünschen

Dora
Max_
Beiträge: 583
Registriert: 19. Jan 2018, 11:46

Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Max_ »

Liebe Brigitte,

wünsche dir das Beste für heute… und natürlich auch, dass es bald wieder einfacher für dich wird! Du hängst gerade tief drin, vielleicht ist jetzt aber das Tal erreicht, so dass es bald wieder bergauf geht.

Da ich immer auch praktisch denke: wenn mein Zahn-Implantat zickt, bearbeite ich es mit Chlorhexamed, Zahnseide und stündlichen Kamille-Betropfungen. Ersetzt nicht den Zahnarzt, kann aber evt schon mal die Heilung einleiten…

Ganz liebe Grüße
Max
Kanaro
Beiträge: 27
Registriert: 30. Okt 2022, 16:43

Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Kanaro »

Hallo Brigitte,

leider fällt es mir im Moment gerade sehr schwer überhaupt etwas zu lesen, aufzunehmen und zu behalten und geschweige denn zu schreiben und dann wird es auch noch immer ein Roman und dauert ewig weil ich mich so schwer konzentrieren und dadurch irgendwie auch nicht kurz fassen kann.
Das hatte ich mir als ich mich hier angemeldet hab in meinem Hochmut eigentlich anders vorgestellt und ich weiß nicht ob das noch im "normalen Rahmen" der Depression ist...

Jedenfalls kenne ich es leider auch sehr gut dass viel Mist und zuletzt vermehrt auch körperliche Symptome zur Depression dazu kommen und wie einen das natürlich zusätzlich belastet.

Angefangen ab Juni mit Erkältung und 4 Wochen Nebenhöhlenentzündung (oder war es Corona, obwohl ich mich artig 4 mal hab impfen lassen, wer weiß es schon…) und anschließender noch schlimmerer Erschöpfung als sonst ohnehin schon.
Hab dann wochenlang qualvoll dagegen angekämpft mit Dingen die eigentlich gut tun sollten, inkl. sportlichen Betätigungen, aber es wurde nur schlimmer. Gefolgt dann von Schulter-/Nacken-/Rückenschmerzen bis in die Hand runter, Zahnschmerzen von nächtlichem Knirschen , Mandelentzündung, ein winziger Kratzer am Finger, der sich entzündet hat und wochenlang nicht heilen wollte.

Und bis dahin war ich wegen der Erschöpfung, dieser Antriebslosigkeit und wohl auch schon sozialer Phobie/Angst nicht mal in der Lage mit irgendetwas davon zum Arzt zu gehen…

Als ich es dann Ende Oktober wg. der Depression doch endlich geschafft hatte, wurden am folgenden Wochenende (das mit dem Feiertag am Montag) die Zahnschmerzen trotz der Schmerztabletten die ich wg. der anderen Schmerzen genommen hatte, so stark, dass ich mich doch überwunden hab zum zahnärztlichen Notdienst zu gehen.

Naja, eine Woche später kam bei mir ja auch noch eine Gürtelrose dazu, die auch trotz Medikamente einfach nicht so recht weggehen wollte und die ich heute noch spüre. Es heilt irgendwie einfach nichts mehr wie es normal sein sollte…

Bei uns machen den zahnärztlichen Notdienst glaube ich auch ein paar normale Zahnarztpraxen bis glaube 18:00 oder so und ab dann eine Notfallpraxis und auch manche Krankenhäuser haben das.
Das sind ja auch alles Fachleute. Ich war jedenfalls froh dass ich mich dazu durchgerungen hatte. Es war eine Entzündung die so noch rechtzeitig bevor es zu Schlimmeren führt und heutzutage auch schmerzfrei behandelt werden konnte und hat auch zur sofortigen Linderung geführt. Im Zweifel muss man ja nichts machen lassen, was man nicht möchte. Evtl. bekommt man auch Antibiotika.

Also, ich würde das echt lieber machen bevor es noch schlimmer wird.

Die Tipps von Max sind auch gut. Chlorhexamed habe ich auch seit langem immer da und es hilft tatsächlich oftmals bereits wenn man es frühzeitig anwendet.

Ich wünsche Dir dass es schnell besser wird und auch allen anderen alles Gute und den Sylvestertag so verbringen zu können wie es ihnen am besten tut.
Mich schreckt bereits das Beböller und ich werde versuchen trotzdem einen geruhsamen Fernsehabend zu verbringen und nachher vom Fenster das laute bunte Treiben beobachten. Irgendwie schon normal nicht am normalen Leben teilnehmen zu können...

Irgendwie ist es ja wie schon weitgehend auch Weihnachten nur ein ersetztes Wochenende so dass die „Feiertage“ nicht zu einer zusätzlichen Ruhezeit führen, in der nichts Schlimmes per Post, Telefon oder sonstiges zu befürchten ist (vielleicht kennt jemand was ich meine).

Viele liebe Grüße
Kanaro
malu60
Beiträge: 4141
Registriert: 28. Dez 2014, 11:31

Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von malu60 »

Hallo Brigitte,ich hoffe,dass Dein Zahnarzt Dir gut weiterhilft.Wünsche Dir,dass es wieder ein paar Stufen hoch geht,auf der Kellertreppe weiter an die Sonne,wenn sie scheint.
Alles Gute von Malu

An Dieser Stelle,ganz liebe Grüße an---- Dora- -----.

Wünsche Dir ein weiterhin gutes Erleben in der "freien Wildbahn" (Ich vermute,dass es gut klappt)Bist da ein Vorbild,zuviel schreiben,PC-Zeit -----verkürzt das Üben am "Echten" Gegenüber.-----Zu schreiben ist soviel leichter,als sich "zu stellen".Da sind Verletzungen,bei mir auch Wahrnehmungsstörungen nochmal schmerzhafter.....
Ich will mich fokusieren,raus unter Menschen (Ehrenamt???)......
Allein ist Allein,da tut sich zu wenig.....dafür brauchts Spiegel.Schwierige Menschen möchte ich weniger an mich ran lassen.Da sende ich was Merkwürdiges aus.Tut überhaupt nicht gut,purer Stress.Warum ist das so,Thema für die neue Therapie.Bewerten,abwerten...ect

Wie Du es machst,ab und an hier lesen ist ja auch eine Bereicherung und gibt Tipps und Unterstützung,am Ball zu bleiben."Wenn Du was postest,freu ich mich immer sehr."

Könnte bei mir eine "Art" Suchtverlagerung sein....Schreibsucht/Mitteilungssucht,im besten Falle.. Helfersucht(Co-Abhängig).....
Ab ins "Erleben"heißt,leider auch mit Enttäuschungen umgehen,reale Verluste riskieren,sich verwundbar machen.Abgrenzen,authentischer sein, die freundliche Dominanz möchte ich mehr entwickeln.......Magst Du über Deine erfahrungen berichten,liebe Dora,würd mich freuen........

Herzliche Grüße malu
Leben ist mehr
Pummelchen
Beiträge: 1629
Registriert: 2. Sep 2015, 17:21

Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Pummelchen »

Hallo Brigitte und alle anderen,

ich hoffe auch sehr das du deinen Zahnarzttermin gut überstanden hast und das dir dein Zahnarzt gut helfen konnte.
Ich sollte auch schon lange einen Termin machen, aber schiebe es gerade immer auf. Bin auch ein Angstpatient und schon das anrufen ist für mich ein Problem. Ich schaffe es zwar irgendwann immer, aber auf dem Weg zu meinem Zahnarzt komme ich mir immer vor als "müsste ich an den Marterpfahl". Ich kann mich da leider selber schlecht beruhigen (denke z.B. an Menschen die ganz andere Dinge aushalten müssen) aber es hilft leider nicht.
Zum Beispiel beim Abdrücke machen muss ich aufpassen das ich keine Panik bekomme. Ich habe GsD auch einen verständnisvollen Zahnarzt mit netten Helferinnen. Ich habe auch meine Angst schon lange mitgeteilt und werde wirklich nett behandelt.


So jetzt bin ich auch Rentnerin juchu! Fühlt sich noch ein bisschen komisch an. Meine Arbeitskolleginnen haben mir einen schönen Abschied bereitet. Darüber habe ich mich sehr gefreut.
Es ist schön jetzt keinen so Druck mehr zu haben und Zeit für andere Dinge und Freiheit zu haben. Aber mir kamen auch so Gedanken jetzt ist es der letzte Lebensabschnitt und wielange habe ich noch Lebensqualität. Aber ich denke das ist ganz normal sowas zu denken.
Ich glaube für mein seelisches Wohlbefinden ist es sicherlich gut nicht mehr so belastet zu sein. Auf der anderen Seite hat mir die Arbeit auch manchmal geholfen (wenn die Depressionen nicht zu schlimm waren) mich abzulenken. In schweren Phasen war es eine Qual und ich würde es heute nicht mehr so machen und mich öfters krankschreiben lassen. Ich musste auch erst lernen die Krankheit versuchen zu akzeptieren und einzusehen das es manchmal einfach nicht mehr ging. Wenn ich krankgeschrieben war, dass war immer so eine Niederlage für mich.
Ich habe mich auch in der Arbeit nie "geoutet" Wollte nach außen immer die nette fröhliche Krankenschwester sein die anderen hilft. Da war ich einfach zu feige und hatte auch Angst auf Unverständnis zu treffen. Ich hatte ja schon mal berichtet das eine leitende Krankenschwester mal die Bemerkung über einen Patienten fallen ließ das sie "mit diesen psychischen Erkrankungen" nichts anfangen kann...... Würde solchen Menschen mal nur einen Tag in einer tiefen Depression wünschen, vielleicht würden sie umdenken.
Aber zur Zeit geht es mir relativ gut, darüber bin ich sehr glücklich und ich wünsche dir Winfried (Brigitte) Malu, Max, Seide, Krimi, Thomas, Bittermandel, Aurelia, Anna, Frautel, Sunshine, die Neue, 747er, Bauchtänzer, Katerle, Gertrud Star, Deheteleef, und allen anderen selbstverständlich noch einen schönen Tag und denen es nicht gut geht ganz gute schnelle Besserung!!!



Liebe Grüße Pummelchen
malu60
Beiträge: 4141
Registriert: 28. Dez 2014, 11:31

Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von malu60 »

Danke Pummelchen,Dir einen guten Start in Dein freieres Leben.Viele genießen es erstmal wie einen langen Urlaub.Oft hilft auch eine neue feste Struktur zu finden,ich hab da lange für gebraucht.Bin ja über 20 Jahre in Pension und seit April 22 in offizieller Rente/Angestelltenzeit.

Seither fühl ich mich viel besser,denn nun ist es dem, Alter entsprechend.Schämen,verstecken,oder Notlügen sind Geschichte.Manchmal wurde ich als Simulant eingestuft.Ja diese Menschen müßten mal 1Tag ,das aushalten,was Monate am Stück mein Leben war....Nix ging....Kliniken,Hamburger Modell immer wieder gescheitert.....

Ein Ehrenamt,such grad mal wieder dannach, ist auch hifreich,sich fitt und gebraucht zu fühlen, Möchte was mit Kindern machen...in der Stadtbücherei vorlesen,hätt ich auch Freude dran.

Ich denke,da würdest Du auch fündig,wenn das mal angesagt wäre, aber reisen,Familenzeit,es gibt viel,wer weiß was Du alles erleben möchtest.Alt bist Du noch lange nicht.Es kann die beste Zeit sein,wenn die Gesundheit mitspielt.....Fitneßstudio/Schwimmwn/Sauna möcht ich auch gern öfter. machen.......Geld spielt aber auch eine Rolle,gerade z.Zt....genauso bei kulturellem Angebot
Hast Du schon Enkelchen?Ich werd keine haben,das liest sich ja hier bei Einigen so toll!

Also auf in eine neue Zeit und ein neues Jahr,liebe Grüße malu
Leben ist mehr
Dora20
Beiträge: 217
Registriert: 1. Nov 2020, 15:05

Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Dora20 »

Hallo liebe Malu,

boah, da stellst du mich vor Herausforderungen!
Ich habe den Eindruck, dass viele hier - auch du - viel weiter sind als ich.

Ich bin ja erst seit 3 Jahren frühverrentet, praktisch gleichzeitig mit Corona.
Und so habe ich erst in dieser Zeit angefangen, mich mit meinen Depressionen in Ruhe zu beschäftigen.
Das war zunächst sehr hilfreich.
Ich habe tolle Podcasts gefunden und bin auch hier im Forum gelandet.
Alles sehr wichtig für mich. Ich habe viel viel über mich verstehen gelernt.
Aber das umzusetzen? Ist eine ganz andere Nummer!
Ich versuche irgendwann mal ein bisschen zu schreiben.

Aber ich lerne immer noch viel von dem, was Ihr hier schreibt.

Liebe Malu, ich glaube, wir sind uns am dem Punkt ähnlich, dass wir immer wieder und immer wieder versuchen zu lernen, es besser zu machen, neue Menschen kennen zu lernen ...
Aber ich finde das wie du zwar bereichernd, aber auch furchtbar anstrengend.
Und wenn ich immer und immer wieder dieselben Fehler mache, ist das auch frustrierend.

Von dir hat mich sehr gefreut in letzter Zeit immer wieder von der guten Beziehung zu deinem Sohn und seiner Freundin zu lesen.
Ich glaube, da hast du vieles richtig gemacht.


Liebe Winfried,
du lebst in Ehe, hast Kinder und Enkel, Kontakt zu ihnen, machst viel mit ihnen, für sie und für andere.
Das könnte ich gar nicht mehr.
Der Wunsch an dich, dich annehmen und lieben zu können, wenn du mal wenig tun kannst, schwach bist, ist natürlich auch Ausdruck davon, dass ich versuche, das selbst für mich zu lernen. Denn ich kann all das, was du leistest, nicht mehr leisten.
Ich habe es 60 Jahre lang versucht, aber bin dann auch "gescheitert", und ich habe mich selbst und meine eigenen Bedürfnisse völlig aus dem Blick verloren.
Pass schön auf dich auf, Winfried.

Lieber Thomas,
wenn du mal wieder hier reinschaust,
du warst für mich der erste hier, der von Selbstliebe und Selbstakzeptanz gesprochen hat.
Ich habe den Eindruck, du hast schon viel gelernt..

Für heute verabschiede ich mich wieder, ich habe in dieser Woche eine Menge Arzttermine, eine Gruppentherapie (sehr sehr anstrengend!), Chortermin, Yoga, und zwei Freundinnentreffen.
Das klingt alles viel toller und mehr .... das ist nicht immer so. Ich bin oft auch sehr einsam, Termine sind schwierig.
Aber ich lebe in Berlin, ist halt eine Großstadt mit wirklich vielen Möglichkeiten.
Anders als bei dir, liebe Malu!! :lol:

Passt alle weiterhin schön auf Euch auf!
Bis bald, liebe Grüße
Michaela
Dora20
Beiträge: 217
Registriert: 1. Nov 2020, 15:05

Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Dora20 »

Ich habe noch was vergessen:
Ich war sehr beeindruckt, das Ihr beide, Malu und Winfried, vor 8 Jahren hier gemeinsam das Rauchen aufgehört habt!
Was für eine lange Zeit! Ich finde das sehr schön, wie gut viele von Euch sich kennen gelernt und einander geholfen haben, sehr schön!
malu60
Beiträge: 4141
Registriert: 28. Dez 2014, 11:31

Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von malu60 »

Das ist jetzt aber schön,liebe Dora ,hier von Dir zu lesen.

Bin grade ganz bewegt von einem ,für mich, außergewöhnlichen Film in der ARD.
-------Werk ohne Autor-----hatte ihn schon mal gesehen.
Echt schwere Kost aber eben auch so sensible,schöne Menschen,die ihr Inneres leben.In Zeiten,wo sowas über Irrenhaus in den Tod führen konnte,umso bewundernswerter

Mich hat die Kunst,ihre Ernsthaftigkeit,das Ringen um die eigene Wahrheit richtig gepackt.
Ganz wehmütig habe ich an meinen Wanderfreund Peet gedacht.So ein wunderbarer Mensch,auch ein begnadeter Künstler.....ganz lange und viel studiert und dann sich nicht vermarktet,lieber weiter seinen Weg gesucht ,sein Geld zuletzt als Gabelstablerfahrer verdient,weil ers brauchte.

Was hatte ich für ein Glück,mit diesem Menschen viele Jahre gewandert,gefilmt,fotografiert zu haben.Gespräche wie mit ihm hatte ich noch nie geführt....alles mehr philosophisch.Als ich mal einen Klöppelkurs machte,schloss er sich an.....er machte FreeStyl Klöppeln,uns blieb die Spucke weg,die Leiterin raufte sich permanent die Haare.dabei war er ein stiller,unscheinbarer überaus freundlicher und zugewandter Mensch.Im April ist er schon 2 Jahre tot.....

Warum merk ich immer erst hinterher,was ich für wertvolle Menschen um mich hab.Er war absolut kein Vorzeigemensch,da hatte ich lange dran zu lernen.mein Sohn hatte mir früher ähnliche Übungen geliefert (auch künstlerisch angehaucht).Nicht wie ich,immer schauen,dass man relativ "perfekt " außen dem Mainstream entspricht.

.....Auf das Innen kommt es an,Konsum,sich anpassen,das juckt die garnicht.....

Mit meiner Bewerterei hab ich da ganz schön gespürt,wie oberflächlich,ängstlich ich bin,nicht weiß wer ich bin.....heute immer noch ein Problem.....

So,ich mußte das grad mal los werden.Ich bin im Moment sehr froh,sogar im Dorf so einen Menschen getroffen zu haben....wir haben uns ergänzt.Durch meine leichte Art,bekam er Kontakte,wir besuchten Ausstellungen,lernten die Umgebung gut kennen...Peets Mutter sagt oft,wie glücklich es sie macht,dass er mit mir so unternehmungslustig war.Ein Liebespaar waren wir nicht,ich war bei ihm in den letzten Stunden,konnte auch wieder wichtges erfahren über Echtheit/innere Schönheit.....Loslassen,trauern.......neu anfangen.....suchen,finden!?
Mir wurde klar,was für eine reine,schöne Seele er hatte....er war frei und hatte seine Kunst.

In den Bildern lebt er weiter und wir sprechen oft von ihm.

Sorry,ist jetzt hier garnicht das Thema.

Euch eine gute Woche,Deine Dora,ist ja voll bepackt.
Seh Dich grad in Berlin,Wehmut kommt auf,was da alles zu entdecken wär.....bei mir auf der Alm gibs "kei Sünd"und jetzt sogar noch mieses Wetter.
Also schaun wir weiter,wo es uns hinführt,das Leben......wenns geht etwas weniger anstrengend,und in guter Gesellschaft.Gute Nacht Euch malu
Leben ist mehr
Dora20
Beiträge: 217
Registriert: 1. Nov 2020, 15:05

Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Dora20 »

Liebe Malu,

darauf muss ich doch kurz antworten. Ob es in diesen thread passt oder nicht....?
Du lässt dich so bewegen - das finde ich sehr schön!
Ich würde dich ja gerne nach Berlin einladen.
Die Vorstellung, wie wir beiden alten Mädels losziehen mit unserem immer wieder ausgebremsten Hunger nach Leben - das hat was!
Aber wir würden das beide - in der Realität - wahrscheinlich nicht aushalten, sind ja doch auch ganz schöne Eigenbrötlerinnen.
Und: Ich rauche. Immer noch.

Und was deinen Freund Peet betrifft - du hast ihn geliebt, auch als er noch gelebt hat. Daran kann ich mich gut erinnern. Im Leben ist halt alles immer AUCH anstrengend. Z.B. wenn er dich jeden Sonntag abholen kam, auch wenn es dir schlecht ging, und du eigentlich keine Energie hattest.
Aber du warst ihm jedes Mal dankbar. Du hast hier viel über ihn geschrieben.

Liebe Grüße

Michaela
malu60
Beiträge: 4141
Registriert: 28. Dez 2014, 11:31

Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von malu60 »

Hey Michaela,ja lustige Vorstellung wir Zwei in Berlin.....war noch nie dor.
Falls ich mal einen StädteTripp mache schreib ich Dir ne PN....einen Nachmittag kriegen auch "Eigenbrötlerinnen",wie wir, hin.Jetzt möchte ich erstmal Wien wieder erleben,wo ich ja beinah gelandet wäre jung und verliebt...ist immer noch meine Lieblingsstadt.

Mir ist noch was eingefallen---
Dieses ForumTreffen,damals in Bad Beversen,verlängertes Wochennede,gäbs das nochmal,so ein Treffen,egal wo,das wäre,bin ich dabei und Du ja vielleicht auch........
Katerle,Bittchen ,Seide ,T Ally,Manu und Schwester,u.a.das war so schön,auch mit den Moderatoren,unvergessen....und lehrreich dazu.....

Mal sehen,was kommt .
Für Freude und Schönes sorgen wir schon,das haben wir ja ein Leben lang geübt,hoffentlich bei guter Gesundheit.Und immer wieder neu starten,wenn mal miese Zeiten anbrechen.

In diesem Sinne,ich wünsch Dir was....

Ach,noch was....danke für Deine Sicht auf meine Beziehung zu Peet.War gestern im Verkärungsmodus.Der kleine, authistische Lebenskünstler konnte auch nerven.... da war ich froh,wenn ich wieder für mich war.Schrullig ,wie ich bin,,aber auch taff,weiß schon was ich brauch und aushalte.....vor allem was nicht mehr geht,akzeptiere ich ,wenn auch ungern....

Ich wünsche Dir freundliche ,liebenswerte Menschen um Dich ,ein angenehmes Leben eben.
Winke,winke malu

P.S.Ich mag Raucher,mit Ihnen ist es gemütlich,bei den Rauchern war meist gute Stimmung auch im Büro.Bin nach all den Jahren immun....und tolerant,weiß um den Genuß.

Gruß an Brigitte,gute Wünsche für die Zahnbehandlung.
Hoffe unser Austausch hier war okay.
Leben ist mehr
Pummelchen
Beiträge: 1629
Registriert: 2. Sep 2015, 17:21

Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Pummelchen »

Liebe Winfried und liebe Malu vielen Dank für eure guten Wünsche und lieben Worten!!! Malu wegen deiner Frage, nein bin leider noch keine Oma.
Herzliche Grüße an euch und alle anderen "Rentnerin" Pummelchen
Dora20
Beiträge: 217
Registriert: 1. Nov 2020, 15:05

Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Dora20 »

Hallo Ihr Lieben hier,

Winfried, Malu, (und weniger bekannt, deshalb nicht weniger gegrüßt!) Pummelchen,

auf diesen sehr langen und immer wieder tiefgehenden Austausch jetzt weiter einzugehen, ist mir im Moment zu viel. Entschuldigt!

Aber ja, wer weiß, vielleicht treffen wir uns doch eines Tages in Berlin?!

Und für mich noch schöner wäre Bad Bevensen.
Ich lebe gerne in Berlin. Aber in Urlaub mag ich nicht mehr in Großstädte fahren.
Gerne an Wasser, Berge, Wälder, Wiesen... wohltuende Landschaft. Ich liebe das!

Wenn also wirklich wieder ein Treffen dort stattfände, wäre ich gerne dabei. Sehr schön.

Gemeinsam Natur und gute Gespräche genießen, wäre wunderbar.

Zwischendurch lese ich immer wieder gerne bei Euch rein.
Finde vielleicht auch immer mal Zeit mich zu melden.

Ihr wisst also, ich "bin bei Euch" und wünsche Euch immer das Beste!

Allen hier liebe Grüße

Michaela
Kanaro
Beiträge: 27
Registriert: 30. Okt 2022, 16:43

Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Kanaro »

Hallo Brigitte,

ich war die ganze Woche nicht in der Lage hier zu schreiben, wollte aber sagen dass es schön ist zu lesen dass die Tage bis zum Zahnarzttermin doch auch so erträglich zu machen waren und dass es schon besser ist und vielen Dank für die Wünsche.

Das kann ich gut nachvollziehen und denke ich bin auch Angstpantient, wohl generell...
Hatte diese Woche auch einen Artzbesuch, am Tag vorher anrufen was mehrere Anläufe brauchte um durchzukommen, dann dort hin und obwohl es nicht anstrengend und auch nur kurz war und ich mich danach eigentlich vergleichsweise recht gut gefühlt hatte, am gleichen Tag kurz noch mal raus spazieren gegangen, zur Post, ein Brötchen und 2 Döner kaufen, war das wohl schon wieder zu viel. Es war schön, die Sonne schien aber es war recht kalt, gleich wieder Nebenhöhlenreizung, die ich dann immer schnell bekomme u. Angst wieder Nebenhöhlenentzündung zu bekommen, aber zum Glück Dank Nasendusche und Nasenspray doch nicht gekommen, aber gefolgt von sich nachmittags schon wieder schlecht zu fühlen. einer Nacht ganz schlecht schlafen und sich am nächsten Tag richtig mies fühlen und am Tag danach dann fast gar nicht aufwachen/aufstehen können.

Dann Freitag der Kampf mit dem übernötigen Einkaufen... (Hab gelesen, das hast du auch gestern hinter dir)... Einkaufszettel machen, sich "gesellschaftsfähig herrichten", raus gehen, hinfahren, durch den Supermarkt irren, alles einpacken, ins Auto schleppen, nach Hause fahren, alles in die Wohnung schleppen, alle einsortieren, diese einzelnen Schritte, diese Hürden... dass man bei sowas banalem zwischendurch Pausen braucht und es insges. Stunden dauert (bei 10 min. pro Fahrt), gleich wieder die nächsten 1 - 2 Tage kpl. platt... diese Erschöpfung, das es so nervt und stresst, es kann sich keiner vorstellen der es nicht selber erlebt hat. Nu ist schon wieder Sonntag und die Woche ist einfach so wech.

Gut auch dass ihr euch gegen Gürtelrose habt impfen lassen bzw. noch dabei seid. Hätte ich vorher gar nicht geahnt, dass man das überhaupt kann. Ist wirklich ne sehr unangenehme Sache, die einen ja auch wieder zusäztlich runter zieht und noch weiter einschränkt.

Die besten Wünsche dir und allen anderen und viele Grüße
Kanaro
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