Sehstörungen durch Antidepressiva

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Muschelsammlerin
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Sehstörungen durch Antidepressiva

Beitrag von Muschelsammlerin »

Hallo,
Seit ca. 3 Monaten habe ich Sehstörungen, erst nur auf dem linken Auge, inzwischen merke ich auch , das ich mit dem rechten Auge schlechter sehe. In erster Linie ist das Nahsehen beeinträchtigt, ich sehe eine verschwommene Stelle mitten im Gesichtsfeld. Beim "normalen" Herumlaufen bemerke ich aber nichts davon, nur wenn ich stark fokussiere, also besonders bei kniffligen Näharbeiten oder beim Lesen kleiner Schrift.
Ich war bereits beim Augenarzt, der sagte mir, er kann nichts Auffälliges feststellen, auch die Sehtests verliefen ohne ungewöhnlichen Befund.Nur der Augeninnendruck ist leicht erhöht, man muss aber noch nichts dagegen machen, nur regelmässig kontrollieren, sagte man mir.
Ich habe eine Altersweitsichtigkeit und auf Anraten des Arztes habe ich mir eine neue Lesebrille machen lassen.Aber es ist seitdem ehr schlimmer als besser geworden. Ich habe inzwischen einen neuen Termin beim Augenarzt, leider erst in drei Wochen. Ich mache mir echt Sorgen und frage mich, ob das Ecitalopram evtl. eine Rolle spielen könnte....die ersten Probleme traten nämlich nach der letzten Dosiserhöhung erstmalig auf. Hat da jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
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Liebe Grüße von der Muschelsammlerin
Kiwi78
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Registriert: 8. Feb 2022, 11:36

Re: Sehstörungen durch Antidepressiva

Beitrag von Kiwi78 »

Hi,
Dieser Frage schließe ich mich an. Mir geht es absolut ähnlich. Ich seh auch in der Nähe viel schlechter oder wenn ich von nah plötzlich in die Ferne schaue. Z.b. am Handy tippen und dann was entferntes anschauen. Seh ich unscharf.
Habe auch schon überlegt ob es von dem AD kommt. Ich nehme bupropion 300mg und tatsächlich ähnlich wie bei muschelsammlerin ist es erst seit der Erhöhung so. Beim Augenarzt war ich noch nicht. Allerdings steht in der packungsbeilage unter den Nebenwirkungen etwas in Richtung sehprobleme.
Wäre interessant wenn jemand genaueres dazu weiß und ob das auf Dauer ein Problem ist.
Lg Kiwi
Marco15487
Beiträge: 64
Registriert: 4. Feb 2012, 21:37

Re: Sehstörungen durch Antidepressiva

Beitrag von Marco15487 »

Ich hab das hier auch schon mal vor Jahren angesprochen. Mir gehts genauso. Durch Citalopram hat es bei mir angefangen, erhöhte ich die Dosis, das Höchste waren 40 mg, konnte ich nicht mal mehr die Details von Gesichtern sehen wenn ich mit wem sprach. Bin ich runter wurde es wieder besser. Hab ich ganz abgesetzt, für kurze Zeit, konnte ich nach ein paar Tagen wieder scharf sehen. Seit 2 Jahren nehme ich Escitalopram, da ist es genauso, anscheinend weil derselbe Wirkstoff drin ist.

Ich war letztes Jahr beim Augenarzt, dem fiel meine starke Verschlechterung der Augen auf, von 0,5 auf fast 3 Dioptrin und ich bin noch nicht alt. Hab neue Brillen machen lassen, nur wird das da auch schon langsam schlechter. Kopfschmerzen und brennende Augen beim Lesen sind schon fast Normalität. Er hatte letztens auch etwas unsicher sich geäußert auf eine mögliche Katarakt, grauer Star, bei mir hat es dieses Jahr angefangen, dass ich teilweise leichten Nebel sehe, aber weiter untersucht wurde es auch nicht. Muss da noch mal hin. Ich las, dass manche ADs so was begünstigen und ich nehme das auch schon seit ca. 12 Jahren.
Sanne-
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Re: Sehstörungen durch Antidepressiva

Beitrag von Sanne- »

Eine ehemalige Mitpatientin von mir hatte das auch... sie nimmt ihr Antidepressivum immer morgens nach dem Aufstehen. Aufgrund dessen wurde sie gefragt wie denn die Sehstärke morgens sei bevor sie das Antidepressivum nehme... und da könne sie wohl besser sehen, weshalb davon ausgegangen wurde, dass es eine Nebenwirkung des AD ist... also kann auf jeden Fall davon kommen...
Gute Besserung Euch
Muschelsammlerin
Beiträge: 199
Registriert: 18. Dez 2016, 18:34

Re: Sehstörungen durch Antidepressiva

Beitrag von Muschelsammlerin »

Danke für Eure Beiträge! Ich bin allerdings etwas ratlos, wie ich jetzt reagieren soll. Ich nehme seit drei Monaten 15mg....ob ich wieder auf 10mg zurückgehen soll? Ganz ohne kann ich mir momentan auch nicht vorstellen, zumal es in die dunkle Jahreszeit geht. Ich werde mit dem Augenarzt nochmal reden und dann mit der Psychiaterin. Diese Sehverschlechterung macht mir Angst....
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Liebe Grüße von der Muschelsammlerin
Muschelsammlerin
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Registriert: 18. Dez 2016, 18:34

Re: Sehstörungen durch Antidepressiva

Beitrag von Muschelsammlerin »

Ich habe am Donnerstag den Termin beim Augenarzt....die Sehstörungen haben sich verschlimmert, ich sehe dann auch immer das gleiche Nachbild...so eine Art Strahlenkranz mit Punkt in der Mitte....genau in dem verschwommenen Fleck....das habe ich, wenn ich die Augen schließe und auch beim Blinzeln....ich mache mir inzwischen richtige Sorgen deswegen.Die Sehkraft ist mal besser und wenn ich die Augen anstrenge auch relativ plötzlich richtig schlecht.
Hoffentlich klärt sich am Donnerstag, was mit meinen Augen los ist.....
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Liebe Grüße von der Muschelsammlerin
Muschelsammlerin
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Re: Sehstörungen durch Antidepressiva

Beitrag von Muschelsammlerin »

Nein....ich sehe es nur ,wenn ich die Augen länger angestrengt habe (malen,lesen usw.) und dann schließe oder zusammenkneife....es ist ein Nachbild, so wie man es hat,wenn man in ein helles Licht sieht und dann die Augen zumacht. Nur dass dieses "Nachbild" immer gleich aussieht, egal was ich vorher gesehen habe. Es ist, als ob der verschwommene Fleck dann mit diesem kreisförmigen "Strichcode" ausgefüllt ist...schwer zu beschreiben....So etwas hatte ich vorher nie ....es ist mir unheimlich.
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Marco15487
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Re: Sehstörungen durch Antidepressiva

Beitrag von Marco15487 »

Vllt. meinst du ein Skotom, das hab ich nämlich auch. Das liegt aber am Blutdruck.
Muschelsammlerin
Beiträge: 199
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Re: Sehstörungen durch Antidepressiva

Beitrag von Muschelsammlerin »

So, ich habe eine Diagnose: Epiretinale Gliose....hatte vorher noch nie davon gehört.
Der Augenarzt hat eine Schichtaufnahme von der Netzhaut gemacht, da konnte man es sehen. Über dem Bereich der Makula liegt bei mir eine Art Membran, die dafür sorgt, dass ich im Nahbereich nicht mehr klar sehen kann. Es ist quasi eine Art "Verklebung" mit dem Glaskörper des Auges. Eine altersbedingte Sache, die zwar nicht bösartig oder gefährlich ist, das Sehen aber in fortgeschrittenem Stadium sehr verschlechtert.
Ich soll erstmal abwarten, manchmal löst sich der Glaskörper und somit diese Membran von alleine wieder ab und man sieht wieder besser. Der Verlauf dieser Erkrankung ist nicht vorhersehbar,- es kann so bleiben, aber auch schlechter werden oder ganz weggehen.
In fortgeschrittenem Stadium kann man eine OP machen, die ist aber nicht so ganz einfach, da man dafür den Glaskörper entfernen muss und sich fast immer auch die Linse eintrübt, die dann anschließend auch ersetzt werden muss.
Bevor ich sowas machen ließe, müsste ich aber sehr sehr viel schlechter sehen....ich finde das hört sich gruselig an und es ist wohl auch keine 100%ige Erfolgschance gegeben.
Der Augenarzt meint, es habe nichts mit meinen Medikamenten zu tun.
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