Was mir gut tut!

Deprina
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Beitrag von Deprina »

Liebe Susan und Merry. Stellt Euch vor: wenn Ihr aus meiner Haustür geht, ist rechts vom Haus eine Weide für Kühe die immer sehr neugierig sind, geradeaus, etwas links ist ein Maisfeld, hinterm Haus auch, etwas weiter, den Weg zurück wächst Korn, auf der anderen Seite vom Weg ist ein Wäldchen und so geht es immer fort mit Kühen, Wäldchen, Korn und Mais. Und unendlich vielen kleinen Spazierwegen. Oft sieht man auch Reiher und Rehe. Im Sommer, da bleibt die Haustür tagsüber auf, besuchen uns in der Dämmerung täglich viele Kröten und kleine Lurche, die wir dann abends einsammeln und wieder nach draußen bringen. Ich schäme mich, weil ich das seit Wochen nicht mehr beachtet habe. Gleich morgen schmeiß ich mich in die warme Jacke, pfeif den Hund und dann marschieren wir los. Heute geht nicht mehr, weil es gleich dunkel wird und hier gibt es keine Laternen, da muß man die Taschenlampe mitnehmen. Ach ja, die nächsten Nachbarn sind gaaaanz weit weg und das ist für mich das schönste. Euch beiden alles Liebe von :o))))
MerryPotter
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Beitrag von MerryPotter »

Hallo Deprina, beneidenswert, wie du wohnst. Ich wohne hier am Stadtrand und bin auch schon zufrieden, dass ich durch die Haustür gehen kann und sofort Felder und Wald vorfinde; aber mit deiner Wohnsituation wohl eben nicht zu vergleichen. Ich träume immer schon von `nem kleinen Kotten, dann neben Katzen noch `nen Hund, oder auch zwei, vielleicht noch eine Ziege........ und Kaninchen in einem riesigen Freigehege............. . Träum! Grüße MerryPotter
Far Dareis Mai
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Beitrag von Far Dareis Mai »

Der Film "Harold and Maude" tut mir gut, wie schön, daß er gerade läuft ... Harold, alomost twenty, fond of funerals and staging fake suicides ... Maude, his girlfriend, almost eighty, fond of fast cars and modelling in the nude. A bizarre thougt, but ... Das Buch ist übrigens genauso genial wie der Film!!
MerryPotter
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Beitrag von MerryPotter »

Hallo Erasmus, bin doch noch nicht "drüber weg"... über deine (wie ich finde) arrogante Abkanzelei von wegen "Tja Merry, meinen Humor zu mögen und ihn zu versttehen, sind eben doch zwei Welten." Auch hinter dem Satz soll wohl Humor stecken (ich kenne diese bissige Art auch von mir)..... Magst du dazu was schreiben? Ich denke eher nicht, denn du "schneist" hier ja wohl eher für die kleinen Lustigkeiten rein. Oder? Grüße MerryPotter
Erasmus

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Beitrag von Erasmus »

Kick-Kuck, liebe MerryPotter (ist die Ähnlichkeit mit Mary Poppins eigentlich von Deiner geschätzten Lieblingsautorin beabsichtigt?)! Ich bin seinerzeit durchaus mit einem ernsthaften Anspruch ins Forum gekommen und ich habe anfangs auch ernsthaft versucht, konstruktive Gespräche mit LeidensgenossInnen einzuleiten oder meine eigene Problematik vorzustellen. Reaktion gleich null, soll heißen: entweder es kam gar keine Antwort oder aber es fand sich jemand, der/die sich bemüssigt fühlte, darauf hinzuweisen, daß es ihm/ihr viel schlechter geht oder daß es da einen Freund von Freunden gibt, wo alles noch viel schlimmer ist ... Rückblickend vermag ich durchaus zuzugeben, daß ich mich damals ignoriert, zurückgewiesen und damit verletzt gefühlt habe. Ja, und wenn ich im Archiv Postings aus meiner Anfangszeit und heutige vergleiche, bemerke ich oft, daß es vielfach kaum Weiterentwicklung gibt, daß die Postings beliebig austauschbar sind, daß die Leidenssituation stagniert und sich die Diskussion in gegenseitigem, beinahe standardisiertem Tüte-Kraft-Schicken und In den Arm nehmen erschöpft. Ich achte und respektiere jeden, der/die sich in einem Zustand der Erschöpfung und Hoffnungslosigkeit befindet und sich entsprechend eine Auszeit nimmt. Ich selbst allerdings befinde mich in einer Situation, in der es nur noch Vorwärts geben kann. Und zu meinem Glück bin ich im Laufe der Zeit von einigen wenigen Teilnehmern erkannt und akzeptiert worden, und der Austausch mit diesen findet, der üblichen Eigendynamik folgend, quasi forumsextern auf einer privaten Ebene statt. Du hast völlig recht: ich schneie in der Tat nur noch selten für die kleinen Lustigkeiten herein. Ich denke aber, daß mit diesen kleinen Lustigkeiten mein gelegentlich aufflammendes Kritikbedürfnis an den Forumsmechanismen weniger verletzend daherkommt. Und: es ist doch so, daß Provokationen, ob sie nun verstanden werden oder nicht, durchaus noch die gelegentliche Lethargie aufweichen können, Resonanz und Nachfragen hervorrufen und recht lebhafte Diskussionen in Gang setzen können, oder? Und wenn nicht: ich zweifle daran, daß so ein kurzfristiges charmantes Geplänkel irgend jemanden ernsthaft in seiner/ihrer Leidenssituation nachhaltig zu schädigen vermag. Ein "gesundes" Depressionsforum kann in seinem Gruppenverhalten übrigens auch vereinzelte Quertreiber, seien sie nun witzig, boshaft, provokant oder was auch immer, verkraften. Dont feed the trolls? Mitnichten, die Trolls füttern Euch, und das durchaus im positiven Sinne! Adventsmässigen Gruss von Erasmus
MerryPotter
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Beitrag von MerryPotter »

Hallo Erasmus, würde mich sehr freuen, wenn du vielleicht etwas in meinen anderen postings lesen würdest; weil ich in unseren Einstellungen sehr viel Ähnlichkeiten entdecke (grmpf - wahrscheinlich auch so `ne gern genommerne Floskel); ich meine es aber so. Also nix mit "Tüte-Kraft, weil Ähnlickeiten vorhanden zu sein schein (und das ja immer gut tut). Humor (besonders der "scharfe") ist auch für mich ein Therapeutikum. Schon immer gewesen; inzwischen weiß ich, wie es "wirkt". (Welche unbewussten Anteile in mir ich damit befreidige). wird es hier schon wieder zu analytisch? Ich schreine hier online, erwarte jederzeit den Compi-Absturz und deshalb schnell, schnell. Würde mich sehr über Kontakt zu dir freuen. Grüße MerryPotter
MerryPotter
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Beitrag von MerryPotter »

Und noch mal hallo, über Mary Poppins und meine Lieblingsautorin (HÄ?) muss ich mal nachdenken. Ich habe schon in einem anderen posting erklärt, wie ich zu diesem nick kam. Also ursprünglich hatte ich (konsumgeschädigt, wie ich auch sein kann) kann Harry Potter gedacht. Ich suchte dann eine weibliche Form; und da bot sich selbstmurmelnd "Mary" an. Und gleich die nächste Assoziation war "merry" wegen der Doppeldeutigkeit, die ich dir wohl eher nicht erklären muss. Und so war MerryPotter geboren. Grüße MP
christabelle
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Beitrag von christabelle »

Hi, Erasmus! ...was denn nun: wir brauchen die Trolls, damit wir nicht in unserer Lethargie versinken - aber Deine Kritik könnten wir unverbrämt nicht ertragen?Versuch's doch einfach mal - oder traust Du Dich seit damals jetzt nie mehr ernsthaft und ohne Deinen Schutz aus "regt Euch nicht auf, Leute, war doch alles nur ein Scherz" ins Forum? Für mich hört es sich so an, als hättest Du zwar Menschen hier gefunden, die Dich erkennen und schätzen - aber als wäre die Verletzung vom "ersten Versuch" noch nicht verheilt...? Gruß Christabelle
susan
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Beitrag von susan »

@Erasmus "Mitnichten, die Trolls füttern Euch, und das durchaus im positiven Sinne!" Euch???? Mich braucht kein Troll füttern, ich suche mir meine Nahrung selbst... Gruß Susan


MerryPotter
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Beitrag von MerryPotter »

Kick-Kuck Christabelle, kuck-kick Erasmus, so so, interessant, interessant........ wenn ich eine Brille hätte, würde ich sie nun auf die Nasenspitze schieben und vor mich hin murmeln. Vielleicht schaue ich doch mal in die alten postings von Erasmus. Ach, Erasmus, noch viel geiler als ein Tandem-Sprung ist ein eigener Fallschirmsprung. Habe ich mal gemacht (war so `n Wochenend-Paket, ein bisschen Theorie, und dann durfte ich springen) sooooooooooooooo geil. Schon mal drüber nachgedacht, was das aus analytischer Sicht zu sagen haben könnte? Freifall-Grüße (muss ja nicht immer schlecht sein, so `n freier Fall) MerryPotter
christabelle
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Beitrag von christabelle »

...mich würde - aus analytischer Sicht? - nein, wohl eher nur so interessieren, was dieses kuck-kick oder was immer soll? Nein, kenne weder Harry Potter noch Mary Poppins - krieg' ich's trotzdem erklärt? Gruß Christabelle
susan
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Beitrag von susan »

Ich habe in den letzten beiden Tagen Post bekommen, die mich sehr überrascht hat - freudig überrascht! Es hat mir eine junge Frau aus der Klinik geschrieben, in der ich war und meine ehemalige Nachbarin. Zu Beiden konnte ich den Kontakt im letzten Jahr aufgrund meines Befindens nicht aufrecht erhalten. Ich dachte auch nicht daran, von ihnen jemals wieder zu hören. Nun diese Post, hübsche Karten, mit lieben Zeilen - an MICH! Habe mich doll gefreut, das es gerade in diesem für mich nicht einfachen Jahr Menschen gibt, die an mich denken :-) Susan


Uta
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Beitrag von Uta »

Liebe Susan, ich freue mich mit dir!!! Ich kenne dieses schöne Gefühl. ;-) Dir noch einen schönen Tag!! Liebe Grüsse Uta
sewi
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Beitrag von sewi »

Urs Amberg
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Beitrag von Urs Amberg »

Ich hatte heute in meiner Depression einen recht guten Tag. Am Nachmittag war mir richtig wohl. Plötzlich - innerhalb von 15 Minuten - hatte ich Null Antrieb, es erschien mir alles hoffnungslos usw.. Eine halbe Stunde später ging es mir wieder wesentlich besser, so dass ich jetzt schreiben kann. Kennt das jemand von euch, eine so schnelle Zustandsveränderung. Falls ja, was macht ihr dann ?
chrissy
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Beitrag von chrissy »

hallo urs, ich kenne das ebenfalls, was du beschrieben hast. und leider weiss ich (noch) keinen dauerhaft wirksamen mechanismus, um diese harten schwankungen aufzufangen. meist sind sie bei mir vorbote zu einem grossen tief, so weit habe ich das erkennen können bisher. ich lerne gerade genau das zu beobachten und stellte häufig fest, dass ich durch meine gedankengänge und/oder einem ungünstigen äusseren zustand (z.b. tagelang allein sein, andauernde überforderung, überreizung o.ä.)schneller hineingerate. aber ich gebe zu, dass es auch ohne erkennbaren grund auftaucht, leider. also quasi erlebe ich ein durchschnittliches dauertief mit kurzen schönen unterbrechungen, nicht umgekehrt. vielleicht hattest du dich gefragt, als dir so wohl war, nanu, wieso gehts mir denn gut jetzt, und ruckzuck hörte es damit auf. kann das sein? herzlicher gruss chris
matthias
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Beitrag von matthias »

krass wie sehr sich die symptome gleichen. auch mir geht´s so. und die problematik is nicht neu. habr ihr schon "Die Leiden des jungen Werthers gelesen?" Da geht´s mitnichten nur um Liebskummer!
renate
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Beitrag von renate »

Hallo Chris, kann von dieser Dauerdepression mit kurzen Lichtblicken auch ein Lied singen. Habe gerade wieder so eine Phase durchgemacht. Wenn ich oben bin, denke ich immer, so jetzt habe ich es geschafft, bin ich unten, dann denke ich es bleibt immer so schlecht. Diese ewige auf und ab macht einen fertig. Plant man was, wenns einem gut geht, dann hat man kein Interesse mehr daran wenns wieder schlecht ist. Meine Bekannten können das natürlich nicht verstehen, aber es ist so. Komme allerdings relativ selten rauf, die meiste Zeit verbringe ich "unten" und kämpfe und kämpfe mit dem Alltag und mit Kleinigkeiten, die für andere gar nicht der Rede wert sind: einkaufen, Haare waschen, Schreibkram erledigen und und und..... Kommt dann noch ein persönliches Problem dazu, dann geht gar nichts mehr. So ists im Moment. Hoffentlich komm ich da heil raus. So, für heut genug gejammert ! Viele Grüße Renate
Urs Amberg
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Beitrag von Urs Amberg »

Hallo Chrissy und Renate Schreibt doch mal etwas mehr über eure Situation. Wie lange geht das schon so ? Nehmt ihr ADs, welche, seit wann, wieviel ? Ich konnte jetzt in meiner 6 jährigen Depression das dritte Mal nicht arbeiten und zwar 2 Monate lang. In dieser Zeit probiere ich jetzt neben Zoloft (keine Wirkung in 4 Wochen), Deroxat (keine Wirkung in 4 Wochen), Efexor aus (4. Woche, Wirkung unklar). Seit 3 Arbeitstagen arbeite ich wieder (mit grosser Mühe). Morgen will ich wieder arbeiten gehen.
renate
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Beitrag von renate »

Hallo Urs, bei mir geht das jetzt seit 20 Jahren so. Hatte immer wieder Klinikaufenthalte, Therapien und mind. 25 verschiedene Medikamente. Wenn ich jetzt depressiv bin, spüre ich es hauptsächlich körperlich, Beklemmung als wenn mit eine große Hand zudrückt, Schwindel, Übelkeit, aber oft kommt auch eine große Verzweiflung dazu, diffuse Angst, Schwäche, Antriebslosigkeit fast bis zur Antriebslähmung. Ich bin seit über 5 Jahren ín Erwerbsunfähigkeitsrente und kann auch keinen Stundenjob annehmen, weil sich mein Zustand von einen Tag auf den anderen ändern kann. Habe letztes Jahr mit dem Reiten angefangen und mußte wieder aufhören. Ich lebe allein und da ist so ein Tag schon sehr lange. Andererseits könnte ich es mir nicht vorstellen, daß ein Partner es mit mir aushält, da ich so gewaltige Stimmungsschwankungen habe und auch sehr empfindsam bin. Habe zwar viele Hobbys, die ich aber auch nur ausüben kann, wenn es mir gut geht. Ich vertrage viele AD's nicht oder sie wirken bei mir nicht richtig oder haben enorme Nebenwirkungen. Manche machen dick und das würde meine Depression eher noch verstärken. Habe sowieso schon einige Kilos zugenommen, die ich akzeptieren muß. Ich reguliere meine Medikamenteneinnahme mittlerweile selbst, da ich die Reaktionen meines Körpers selbst am besten kenne und spüre. Nehme zur Zeit Stangyl gegen meine Angst- und Unruhezustände - Dosis ist abhängig von meinem Zustand. So wurstle ich mich halt seit Jahren durch, ohne wirklich richtig leben zu können. Meine Krankheit bestimmt mein Leben. Hast du noch Fragen ? Ich beantworte Sie gerne. Viele Grüße Renate
chrissy
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Beitrag von chrissy »

hallo urs, allzu viel kann ich gar nicht mehr dazu sagen als das, was ich oben schon beschrieb. seit 2 jahren nehme ich amitryptilin, und die dosis beträgt jetzt 100mg. zwischenzeitlich versuchte ich mehrmals abzusetzen (trugschluss, da es sofort wieder schlechter wurde), somit bewährt sich das mittel ganz gut trotz der schwankungen. ich wünsche dir, dass du morgen gut überstehst ! herzlicher gruss chris
Urs Amberg
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Beitrag von Urs Amberg »

Liebe Renate Mir ist klar, dass ich mit meiner 6-jährigen Depression ein Greenhorn bin verglichen mit dir. Ich kann es jedoch nicht akzeptieren, niemals davon loszukommen. Was hast du für eine Diagnose ? Hast du es schon bei Spezialisten für therapieresistente Depressionen versucht. Ich bin zur Zeit betreut durch einen Arzt (Homöopath) und eine Psychiaterin (Spezialistin für Medikamente). Wenn es nicht bald besser wird gehe ich zu einer Spezialistin für therapieresistente Depressionen und zwar zu Brigitte Woggon in Zürich (Schweiz). Meine Diagnose lautet auf endogene Depression. Ich werde auch versuchen eine kognitive Verhaltenstherapie zu machen. Was hast du vor ? Lieber Gruss Urs
Urs Amberg
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Beitrag von Urs Amberg »

Liebe Chrissy Wieso sagst du, dass sich das Mittel ganz gut bewährt, wenn es dir im Normalfall so schlecht geht. Ich bin immer davon ausgegangen, dass ein AD gut wirkt, wenn es einem ohne Störungen gut geht und man genügend Antrieb hat. Siehst du das nicht so ?
chrissy
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Beitrag von chrissy »

lieber urs, diese frage habe ich beinahe erwartet :-) und darauf möchte ich dir gern antworten. ich beschreibe mal, was passiert, wenn ich das medi nicht nehme. also, eine zeitlang war es wirklich so, dass ich schon richtig sauer war, dass ich über etliche monate dieses medi nehme, aber nichts von der gepriesenen wirkung (was ich von anderen hörte, die ad´s einnehmen)wie stimmungserhellung spürte. nun empfindet ja sowieso jeder mensch stimmungen unterschiedlich, ich hatte so etwas bahnbrechendes erwartet wie glücksgefühle. von wegen, bis heute nicht einmal. ich war sehr schlecht aufgeklärt zu beginn der einnahme, somit war meine enttäuschung schon irgendwie vorprogrammiert. ich erkenne die wirkung daran, dass ich nach absetzen oder ausschleichen ab etwa dem sechsten, siebenten tag in so eine art stupor verfalle. das hat mit schwankung von emotionen dann nichts mehr gemein, denn ich werde langsam aber sicher apathisch, düster und meine gefühlswelt ändert sich dahingehend, dass ich dauertrauer fühle, was auch nichts mit normaler traurigkeit zu tun hat. wie soll ich sagen, ich als echte skeptikerin bezüglich medis habe erst sehr spät dadurch erkannt, dass dieser botenstoffwechsel in der tat vollkommen gestört ist. noch benötige ich das medi, um arbeit, haushalt etc. schaffen zu können. diese ständig anwesende traurigkeit/melancholie kann das medi nicht beseitigen, also nicht bei mir jedenfalls. ich muss auch, zugegeben mit vorbehalt und auch trotz, einsehen, dass mir das medi mittlerweile erlaubt, mich in meiner therapie an die dinge heranzuwagen durch gespräche, die eigentliche ursache für diese imense gefühlsachterbahn sind. also verluste zum beispiel. das verrückte ist ja gerade, dass ich ohne das medi im moment noch nicht mal zur therapie gehen würde,weil es mir scheissegal wäre, was mit mir los ist. null antrieb überhaupt. ich mache keine werbung für das medi, wohl eher nicht. und nach wie vor bin ich bestrebt es ohne schaffen zu können. das geht aber noch nicht. ich habe ja nun schon mehrmals erlebt, was passiert mit mir nach dem absetzen. mir wurde auch gesagt, dass die medikation lange dauern kann, in einigen fällen ein lebenlang. vielleicht gehöre ich zu dieser kategorie, keine ahnung, das wird sich zeigen. ja, so ist das. du kennst den spruch sicher "in der not frisst der teufel fliegen", und so ähnlich habe ich mich damit arrangiert. mein beispiel ist nur eines von vielen, das musst du dir vor augen halten. ein ad, wenn es das richtige ist, wirkt in jedem fall, aber auch in jedem fall unterschiedlich. man muss selbst entscheiden, inwie weit man damit zufrieden ist. es gibt ja keine einheitliche formel dafür. nun hoffe ich, ich habe dich nicht verunsichert, aber ich will gar nichts beschönigen, das hilft dir auch nicht. gib nicht auf bei der suche, ich glaube, dass du auf dem richtigen weg bist. gruss chris
renate
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Beitrag von renate »

Lieber Urs, ich habe bisher noch von keiner Therapie für therapieresistente Depressionen gehört und auch nicht, wie diese aussieht.Bin aus Bayern und müßte mich erst erkundigen, wo eine Klinik in meiner Nähe dafür wäre. Meine Diagnose lautet auch endogene/neurotische Depression. Manchmal glaube ich, daß das Umfeld bei mir stimmen müßte, dann würde es mir besser gehen. Aber gegen Einsamkeit gibt es kein Mittel. Ich habe zwar viele Bekannte, aber die Einsamkeit bleibt. Ich war ein paar Jahre nach meiner Scheidung in einer 5-jährigen Beziehung und dann ging es mir mit der Zeit so gut, daß ich sogar die Medikamente weglassen konnte und bin 1 1/2 ohne sie ausgekommen. Ich bin auch ein Mensch, der alles in sich reinfrißt, sich selbst nicht akzeptiert und immer 150 prozentig sein will. All das kann kein Medikament ändern und Therapien brachten mir auf Dauer auch nicht das erwünschte Ergebnis. Woher hast Du die Adresse dieser Ärztin oder was ist sie eigentlich ? Kannst Du mir genaueres beschreiben ? Viele Grüße Renate
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