Sich vieles von der Seele schreiben - Tipps? Erfahrungen?

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Nowhere Man
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Sich vieles von der Seele schreiben - Tipps? Erfahrungen?

Beitrag von Nowhere Man »

Hat jemand von euch schon mal (in größerem Rahmen) sein Leben (oder bestimmte Aspekte davon) aufgeschrieben und hätte hierzu Erfahrungswerte?

In mir ist schon ziemlich lang dieser Drang, weil ich einiges erlebt und erfahren habe, wo ich innerlich zerberste, wenn das „nur“ in meinem Kopf allein als Erinnerung ist. Das ist ein großer Druck, den vielleicht der ein oder andere nachvollziehen kann. Es geht dabei auch um negative Erlebnisse, teilweise traumatischer Natur, die außerdem niemand außer mir mitbekommen hat, die mich und meinen Lebensweg aber extrem geprägt haben. Zum Teil geht es aber auch um positive Gefühle und Ideen, die ich zeitlebens nie (oder noch nicht) verwirklichen konnte, und die nur ganz isoliert in meinem Kopf existieren. Und zu guter Letzt sind das allerlei alltägliche Gedanken über Gott und die Welt, wie man einzelne Aspekte des Lebens und Zeitgeschehens um sich so sieht.

Wie manche schon gemerkt und angemerkt haben, ist es eine Eigenschaft von mir, Gedanken scheinbar recht ausführlich darzustellen. Was aber nicht heißt, dass ich sie nicht schon deutlich vordestilliert und verkürzt habe. Manche Themen sind halt so komplex, dass man sie nicht auf 1-2 Seiten vollständig beschreiben kann, zumal wenn es Inhalte sind, die vielleicht die vergangenen 30 oder mehr Jahre auf vielfältige Weise geprägt haben.

Mir tut es erst mal gut, wenn ich von den vielen Verwebungen und Erinnerungen und Begebenheiten, die in meinem Kopf und auf meiner Seele lasten, nicht nur etwas Druck ablassen kann, in dem ich schreibe, sondern sie im Geschriebenen zu manifestieren, dass ich mich daran festhalten kann, dass sie „wirklich“ passiert sind, und sie mir förmlich „von der Seele“ schreibe.
Da es bei mir locker um 20 ganz verschiedene Themenbereiche geht, oder meinetwegen auch 30 oder 40, je nachdem wie man zählt oder sortiert, weiß ich kaum, wo ich anfangen soll.

Und: „Für wen“ ich das schreiben würde. Ich denke: Erst mal wirklich nur für mich. Um mich selbst zu „sortieren“, und meine Gedanken einmal schwarz auf weiß zu formulieren. Dann gehen sie nicht mehr verloren. Gar nicht im Internet, sondern auf dem heimischen PC, auf der lokalen Festplatte. Fertig. (Manche schreiben lieber von Hand auf Papier, aber da bin ich viel langsamer und auch unstrukturierter)

Auf der anderen Seite habe ich auch das Bedürfnis, mit meiner sicher recht ausgefallenen und ungewöhnlichen Geschichte „verstanden“ zu werden. Das ist sicher kein Wunsch, an dessen Erfüllung man sich klammern darf, denn die Erwartung, wirklich gänzlich verstanden zu werden, wird allzu oft enttäuscht! Muss ja auch nicht „gänzlich“ sein, aber zumindest mehr als so ein schwarzes Loch, das alles in sich hineinfrisst. Ich glaube, viele Autoren verspüren zumindest im Teil diesen Drang.

Ein Teil davon mag auch ein „Vermächtnis“ sein (siehe dazu weiter unten auch den Punkt „Musik“), dass ein (ziemlich isoliert und trist) gelebtes Leben nicht eines Tages einfach wie ein Streichholz erlischt und alles, was (nur) im Kopf gespeichert war, für immer verloren ist. Ich kenne Menschen, denen es – von außen betrachtet – so ergangen ist, dass man sich nach dem Ableben fragte: Wer war das eigentlich? Das finde ich dann sehr traurig, wenn so wenig übrigbleibt, vor allem falls diese Person innerlich (insgeheim) viel mehr in sich trug, und es einfach nie geschafft hat, dies mit seinen Mitmenschen zu teilen (da zu schüchtern, zu gehemmt etc.)

Vielleicht würde ich das später (nach anonymisierten Ersetzungen aller Personen inkl. eines eigenen Pseudonyms) eines Tages auch mal überarbeiten und „veröffentlichen“.

Ich, inzwischen 40 Jahre alt, erinnere mich, dass ich bereits mit 20 einmal angefangen hatte, mir zu 12 verschiedenen Themen, die mich bedrückten, verschiedene Mindmaps zu machen und diese Stück für Stück abzuarbeiten (aka meine „Memoiren“). Damals brachte mir das schon eine Menge (aber da war das Leben noch einfacher und ich hatte auch körperlich mehr Energie und Kontinuität). Da ich zu jener Zeit aber die Ambition hatte, alles auf Englisch zu schreiben und ich extremen Anspruch an einen möglichst guten, differenzierten Ausdruck setzte, kam ich nicht ganz so weit, brach nach 2 Wochen ab und hatte gerade mal 1,5 der 12 damaligen Mindmaps zu Papier gebracht. Zwölf DIN A4-Seiten oder so, aber immerhin… Ja, immerhin dienten mir diese Gedanken wenig später dazu, dass ich aus diesen Inhalten innerhalb weniger Tage daraus 6 der schönsten Songs schrieb, die ich bisher zustande gebracht habe. Denn Songwriting (also gerade die Kombination aus lyrischen Texten und entsprechender Musik) war für mich schon immer das stärkste Mittel, mich auszudrücken. Dann bedarf es auch gar nicht soooo vieler Worte. Mit der entsprechenden Melodie und passenden Harmonien ist manchmal in 3 Strophen nach 2 Minuten mehr gesagt, als ich prosaisch auf vielen Seiten verpacke.

Davor scheint mir aber, muss ich das in „ganz normaler Sprache“ (und fortan auf Deutsch) für mich zu Papier bringen. Damit es einmal raus ist. Das lohnte bisher eigentlich immer, kann aber – nebst vieler anderer aktueller dringender Verpflichtungen im Leben – schnell gedanklich und zeitlich zu einem „Vollzeitprojekt“ werden. Insbesondere, wenn ich auch die Absicht hege, dass es eines Tages eben nicht nur von mir verstanden wird, der die Zusammenhänge und Hintergründe und Emotionen dahinter sowieso in und auswendig kennt, sondern eben auch von außenstehenden, die so eine Geschichte vermutlich erstmals aus dieser Perspektive sehen.

Ich sehe mich gerade schon wieder Mindmaps schreiben, nicht derer 12, sondern 40 oder 50, und mich dann fragen, wie ich formuliere – nun doch nur für mich allein? Oder direkt so, dass man es von außen versteht? Nüchtern analytisch? Oder schonungslos mit allen depressiven Emotionen, die dazugehören? Oder ganz im Gegenteil mit einer gewissen Selbstironie (kann ich gut, und kann auch sehr lustig sein) und vielleicht sogar mit einem Spannungsaufbau, wie bei einem Roman, der einen fesselt, wie es denn wohl weitergeht? In meiner Schulzeit und teils noch danach hab ich sehr gern spannende Kurzgeschichten geschrieben. Wäre das vielleicht sogar für mich selbst eine interessante neue Perspektive, dass mein gefühlt tristes Dasein eigentlich eine unheimlich spannende Geschichte ist? (nur eben nie so wirklich mit irgendwelchen Happy-End-Wendungen, sondern eine „Tragödie“ gemäß der klassischen Definition, vielleicht Tragikomödie im heutigen Sinne?) Oder verfälschen solche Gedanken über Struktur und Gestalt der Darstellung am Ende nur den Inhalt und führen zu noch mehr Schreibblockade?

Also wer von euch hat so etwas schon einmal gemacht, im größeren oder kleineren Rahmen? Wie habt ihr das, falls ihr zu der Zeit gearbeitet habt oder sonst schon genug Struggle hattet, einen geregelten Alltag hinzukriegen, mit dem restlichen Alltag zeitlich und gedanklich vereint?

Fragen über Fragen. Bin gespannt, ob jemand dazu etwas schreiben mag :)
Katerle
Beiträge: 11258
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Sich vieles von der Seele schreiben - Tipps? Erfahrungen

Beitrag von Katerle »

Hallo Nowhere Man,

weiß was du meinst. Also ich bringe meine Gedanken lieber aufs Papier. Ja und solche Kurzgeschichten kamen mir auch in den Sinn, zu schreiben. Bevor ich krank wurde, hatte ich alles verdrängt. Aber ich begann dann in der Klinik mir alles von der Seele zu schreiben und da war ganz schön viel zusammengekommen... Auch die Angst, nicht verstanden zu werden kannte ich oder mit all den negativen Erinnerungen allein bleiben zu müssen und eines Tages einfach weg sein. Aber inzwischen hatte ich sehr kompetente Leute um mich herum, bei denen ich mich in sehr guten Händen fühlte. Zum Glück gab es auch schöne Momente in meinem Leben...
Zur Zeit schreibe ich nur, wenn mir danach ist und auch meine Gefühle bringe ich dort mit zum Ausdruck und meine Gedanken.

Wenn es für dich einfacher ist, am PC zu schreiben, dann tue es. Mein Tipp an dich, nicht zuviel auf einmal, sondern immer mal so ca. ne halbe oder eine Seite. Und das muss auch nicht täglich sein. So, wie dir danach ist.

Wünsche dir alles Gute und ganz viel Kraft,
Katerle
hundethomas
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Registriert: 28. Aug 2022, 21:04

Re: Sich vieles von der Seele schreiben - Tipps? Erfahrungen

Beitrag von hundethomas »

lieber Nowhere man,

DU ich bin auch ein Mensch, der schon durch viele Schwierigkeiten in seinem Leben

gehen musste. Ich nehme mir auch bewusst Zeit, mich mit mir selbst über meine Beziehungen

in meinem Leben nach zu denken. Ich möchte es lernen, mir selbst immer wieder in Liebe

begegnen. Dazu schreibe ich jeden Tag so eine Art Tagebuch für mich selbst. Auch noch

mit der Hand.

So versuche ich ehrlich zu mir und meinen Depressionen zu stehen. "Was fühle ich heute,

was möchte ich jetzt, was hilft mir, was hilft mir nicht..was war gestern, vor einer Woche,

vor Jahren, was belastet mich immer noch usw...

So darf ich für mich selbst ein aufmerksames Herz haben. Das erste Recht auf mein

Leben, habe ich selbst. Doch eines durfte ich schon lernen, eine gute Beziehung zu

mir selbst, hilft mir auch in Beziehung zu anderen Menschen...

Oder ich durfte auch lernen, das Leben viel zu kompliziert ist, oder ich es viel zu

kompliziert mache. In Zukunft möchte ich versuchen, viel einfacher zu leben........


viele, liebe Grüße
Lavendel64
Beiträge: 543
Registriert: 27. Dez 2017, 14:44

Re: Sich vieles von der Seele schreiben - Tipps? Erfahrungen

Beitrag von Lavendel64 »

Hallo,
ja, das Schreiben ist für mich auch existenziell und in so unterschiedlicher Form. Als die Depressionen diagnostiziert wurden, habe ich begonnen, Tagebuch zu schreiben (per Hand), es hilft mir heute, meine damaligen Gefühle zu reflektieren - ich bin dabei geblieben und schreibe nicht täglich, aber zwischendurch immer mal. So wie es sich für mich richtig anfühlt.

Vor vielen Jahren habe ich mit eine Romanserie begonnen, an der ich ebenfalls viel aufarbeite. Es gibt so das Gefühl, die Geschehnisse in der Hand zu haben. Tut enorm gut, einiges davon ist veröffentlicht, inzwischen schreibe ich aber nur noch für mich, weil zu viele persönliche Emotionen darin stecken.

Ich bin ein absolutre Verfechter des handschriftlichen, schreibe auch viele Briefe- das Schreiben an Personen, die nicht im direkten Umfeld leben, gibt mir auch sehr viel - man kann sich viel freier äußern und muss keine Angst haben, dass einem irgendwas wieder au fdie Füße fällt.

Ich kann dihc also völlig verstehen und würde bei diesem Riesenprojekt mit kleinen Schritten anfangen. Mir ein Kapitel vornehmen und das dann abarbeiten. Ich kann zu bestimmten Zeiten, in bestimmten Stimmungen manche Dinge überhaupt nicht anfassen, es würde mich runterziehen. Deshalb wäre für mich ein Schema ganz wichtig, wo ich mir je nach Stimmung mal das eine und mal das andere raussuchen würde.

Für wen? NUR für Dich selber, andernfalls verstellst du dich und gerätst in Gefahr so zu schreiben, wie andere es wünschen oder gut finden.

LG Lavendel
***Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen ***
Reve
Beiträge: 753
Registriert: 4. Jun 2008, 17:35

Re: Sich vieles von der Seele schreiben - Tipps? Erfahrungen

Beitrag von Reve »

Hallo Nowhere Man,

auf jeden Fall hat es therapeutischen Wert. Aber es wirft alles wieder nach oben. Also pro und contra.

Ja, ich habs auch gemacht. Vor vielen Jahren. Und dann nach längerer Zeit unermüdlich an Verlage geschickt. Letztendlich hat sich herauskristallisiert, dass ich andere Schwerpunkte bekommen habe. Ich habe Teile herausgepickt, und es wurde nach vielen Monaten ein (literarisches) Gartenbuch daraus. Verbunden mit der Fotografie. Und da hatte ich dann einen Kontakt und es wurde sogar veröffentlicht... aber nur als ebook bislang. Daraus wiederum entstand mein Wunsch, eine website mit Blog zu machen... ein Naturblog. Und den pflege ich seit langem ein.

Also, ich würde einen "Arbeitstitel" suchen und dann die entsprechende Formatierung am Computer.
Du hättest die Möglichkeit autobiographisch zu schreiben oder aber auch eine Romanfigur zu schaffen. Du musst einfach sehen, was dir besser von der Hand geht.
Ich habe immer die Seiten ausgedruckt und die dann morgens gelesen... und handschriftlich verbessert... etc. Und ich habe die Schreiberei mit Joggen verbunden, denn die Sitzerei und das Grübeln und Schreiben ist sehr anstrengend und aufwühlend. Beim Joggen kamen dann wieder entsprechende Gedanken, wo es lang gehen könnte. Feste Zeiten wären hilfreich, denn sonst wird man Gefangener der eigenen Schreiberei.
Gleichzeit war ich einem Schreibforum unterwegs und habe an kleinen Wettbewerben teilgenommen und mich so verbessert.

Eines steht fest, so lernt man das Handwerk, das Schreiben, das Formulieren, das auf den Punkt bringen. Aber das ist ein jahrelanger Prozess.
Viel Glück und Freude daran!

Carin
Nowhere Man
Beiträge: 100
Registriert: 5. Mär 2021, 16:02

Re: Sich vieles von der Seele schreiben - Tipps? Erfahrungen

Beitrag von Nowhere Man »

Hey, sehr cool, dass auch in diesem Thread so viele schöne Rückmeldungen sind :)

Dass ich lieber am PC schreibe, liegt daran, dass ich dann fast 1:1 im Denktempo schreiben kann, deutlich schneller als von Hand, und erst beim Visualisieren (ebenso wie z.B. in der Mathematik, die Teil meines Berufes ist) "sehe, was ich da denke" und dann umstrukturiere. Zu Zeiten, als ich alles mit Bleistift geschrieben/gerechnet habe, hab ich gefühlt 10x pro Minute radiert, aber das war gut. Heute mach ich handschriftliche Sachen fast ausschließlich am extra dafür angeschafften iPad, nicht etwa, weil ich ein Technik-Nerd wäre (höchstens ein halber aus praktischen Gründen, kann aber den häufigen Technik-Hype nach dem neuesten Sch... so gar nicht ab), sondern weil ich dann echt viel organisierter und im Endeffekt viel ordentlicher und effizienter als im Handschriftlichem auf Papier bin.

Natürlich ist es schön, seine eigene Handschrift zu lesen (wie gesagt, mit dem iPad und dem entsprechenden Pencil geht das aber SEHR gut, gefällt mir inzwischen sogar besser als auf Papier - welches ich übrigens immer VERLEGE usw... bin ich dann eigentlich ein "Verleger"?)

Bei Geburtstagskarten oder persönlichen Briefen schreibe ich natürlich auch gern von Hand. Aber wenn es dabei um längere Texte geht, dann formuliere ich die sogar vorher am PC vor, und schreibe sie dann AB ;) Ja, verrückt, ich weiß. Aber sonst hab ich schnell mal eine Schreibblockade.

Lavendel64, ja, das Gefühl, die Geschehnisse in der Hand zu haben (oder zumindest das Geschriebene Schwarz auf Weiß buchstäblich "in der Hand" zu haben). In den letzten 4 Tagen hab ich häufiger mal alles Mögliche, was ich z.B. in Fachforen fragen wollte, in ein und dasselbe fortlaufende Word-Dokument geschrieben. Dort vorformuliert. Und wie bei einem Tagebuch wird es dicker und dicker. Und nimmt zumindest sichtbare "Substanz" an, bin inzwischen auf Seite 17. "Ich schreibe, also bin ich". Dann sind die Gedanken nicht nur "unsichtbare Gespenster", die einen lauthals schreiend um den Schlaf bringen und die man im Zaum zu halten versucht, sondern strukturieren sich mehr und mehr. Bei vielen Fragen, die ich eigentlich in verschiedene Foren posten wollte, ergab sich mir beim Schreiben auch eigentlich die Antwort selbst.

Reve, was du erzählst, klingt echt spannend. Das kann ich mir richtig bildlich vorstellen :) Es ist schon krass, wie viele Seiten man an sich entdecken kann und es ist schön, wenn man gewisse davon dann aktiv vertiefen kann. Es freut mich, dass du da sogar etwas veröffentlichen konntest.

Ach, und ja, Kontakte... Boah, hatte ich früher Kontakte! Mit genau meinen Herzensthemen. Eine riesige "Reichweite", wie man heute sagen würde, sodass sich viele für das interessierten, was bei mir passierte, und umgekehrt. Sobald man was auf dem Herzen oder ein alltägliches Anliegen hatte, war soofrt mindestens ein Kontakt da mit ner helfenden Idee oder kannte jemanden, der jemanden kennt, der helfen konnte. Bis ich mich dann durch einen toxischen Menschen dazu gezwungen fühlte, mich aktiv und KOMPLETT aus der Community zurückzuziehen, also von extremer und wirklich positiver genutzer "Reichweite", bis zu nun jahrelang Reichweite NULL.

Man muss kein Social-Media-Freak sein und zum großen Influencer werden. Auch muss man nicht, wie das bei mir war, "überdurchschnittlich viele" (und auch gute) Kontakte haben, aber wenn man in der heutigen Zeit quasi NULL Kontakte hat (bis auf zwei verbleibende Freunde, die aber mit den Depressionen auch irgendwann ratlos sind, und die man nicht ewig nerven möchte mit den immer gleichen Themen), ist das auch unnatürlich. So überhaupt keinen Austausch.

Manchmal vergehen mehrere Tage hintereinander, an denen ich mit KEINEM Menschen ein EINZIGES Wort spreche. Da geht man ein. Kein Telefonat, es kommt von niemandem eine WhatsApp-Nachricht usw... Das erste lebende Gesicht hat man dann vielleicht beim nötigen Einkauf an der Supermarktkasse. Das ist schon doof, aber ich versuche, da rauszukommen. Hab dazu auch schon ein paar Ideen, kleine Schritte.

Es ist sehr schön, hier zumindest auf schriftliche Weise Kontakt mit lieben Menschen zu finden. Finde ich wertvoll. Vielen Dank euch allen :)
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