Psychotherapeutische Klinik?

[Wandervogel]

Hallo Leute,

ich bin unbefristet verberented.
Ich nehme Medikamente und bin auch absolut nicht dagegen, denn sie helfen mir ja. Ohne sie würde es mir noch schlechter gehen.

Nun suche ich eine Klinik, in der die Psychotherapie im Vordergrund steht und nicht die Medikation. Eine Psychiatrische Klinik kommt da eher nicht in Frage. War schon in verschiedenen und am Ende bin ich immer mit einem Sack voll Medis nach Hause geschickt worden. Einmal war ich so voll gepumpt, dass mein Mann sich total erschrocken hatte, weil ich nur noch wie ein Zombie durch die Gegend lief.

Eine Reha, die von der DRV bezahlt wird, kommt leider nicht in Frage. 1. Würde sie abgelehnt werden und 2. könnte das meine Rente gefährden. Arbeiten auf dem ersten Arbeitsmarkt traue ich mir nicht mehr zu. Behindertenwerkstatt ausprobiert. Es hat mich gegruselt, da wäre ich noch kränker geworden.

Ich habe schon mal vorsichtig bei der KV angefragt, ob es so etwas in der Richtung gäbe, was die Kasse bezahlt. Die Sachbearbeiterin druckste rum und meinte, ich müsste schon die Klinik vorlegen in die ich möchte und der MDK würde dann entscheiden, ob die Kosten übernommen werden. MDK - noch Fragen.

Ich habe auch beim Sozialpsychiatrischen Dienst in meiner Stadt nachgefragt. Der Mensch da war sehr nett und wirklich bemüht, aber der war auch total ratlos. Er meinte ich sollte mal hier im Forum nachfragen. Also tue ich das hiermit mal.

Weiß jemand, ob es eine derartige Klinik gibt, die nicht psychatrisch sonder vorwiegend therapeutisch arbeitet. Wie sage der Mensch von SPDi eine Art Kur, die von der Kasse bezahlt wird.
Ich würde sogar was zuzahlen. Würde zwar meine Altersreserven angreifen, aber nun gut. Ist dann halt so. Ganz privat zahlen kann ich so eine Klinik nicht, dann müßte ich Privatinsolvens anmelden.

Gibt es das eigentlich in unserem etwas "schwierigen Gesundheitssystem"?
Hat vielleicht jemand Ahnung wo ich mich unabhängig beraten lassen kann?
Hat vielleicht jemand hier einen ähnlichen Weg beschritten, eine derartige "Kur" gemacht und weiß wie das geht?

Würde mich über Antworten sehr freuen (sind ja schon einige "alte" Hasen hier unterwegs).

Liebe Grüße

[Gartenkobold]

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[SonneundDunkenheit]

Hallo Wandervogel,
schau dir einmal die Heiligenfeldkliniken imm Netz an. Es gibt auch welche, die Kassenpatienten aufnehmen. Wartezeit ist leider lang. Du benötigst einen Einweisungsschein und die Klinik prüft die "Notwendigkeit". MDK war nicht im Spiel.
Viel Erfolg!

[Suchende2]

Hallo Wandervogel,

in meine Klinik (Akutklinik, Psychosomatik) bin ich ohne Medikamente 'rein und raus. Die damalige Oberärztin hielt nicht viel von Medikamenten.
Inzwischen habe ich welche und bin froh diese zu haben.
Ich habe auf der Station niemanden erlebt, der auch nur eine Erhöhung der Medikamente bekommen hat. Bei einer wurde in der Zeit einiges abgesetzt.
Die Klinik gehört zum Asklepios-Konzern.

Alles Gute,
Suchende

[Wandervogel]

@ Sonne und Dunkelheit

Ich habe mir mal die Web-Side der Heiligenfeld Kliniken angeschaut. Tolles Konzept, hätte ich "Lust" drauf. Habe aber gelesen, dass die Behandlung für Lehrer*innen, Beamt*innen, Einsatzkräfte etc. ist.

Nun, ich bin keines von denen. Ich bin schnöde Bürokauffrau weder Selbstzahlerin (Beamtin) noch Privatpatientin (Lehrerin). Wird wohl nix. Bin schnöde gesetzlich in der Techniker Krankenkasse versichert.

Trotzdem - Danke für den Tipp.


@Suchende

Also, Asklepios ... mhm
habe ich keine guten Erfahrungen mit gemacht. Weder Psychiatrie...war total gruselig. Also Irrenanstalt trifft es schon ganz gut. Aber auch wegen anderer Krankheit war es nicht toll. Pflegekräfte total schlimm und sollte eine OP bekommen obwohl ich kein Aufklärungsgespräch bekam noch eine Einwilligung unterzeichnet hatte. Mein Mann musste intervenieren, dass ich nicht unter das Messer kam. Am Schluß stellte sich heraus, dass die OP total unnötig gewesen wäre. Ging also krass nur ums Geld. Asklepios ist ein Privatunternehmen und Börsennotiert.
Da gehe ich ganz bestimmt nicht hin.

@Gartenkobold,

ja, der vom SPDi hat mir auch eine Psychosomatik Klink vorgeschlagen. Aber auch zwei Krankenhäuser, die nicht in meiner Stadt sondern im Nachbarbundesland liegen.
Er hat den Vorschlag gemacht, dass ich an die von ihm genannten Krankenhäuser (die ich beim Gogglen auch ganz interessant fand) schreiben sollte. Einen Brief in dem ich meinen Leidensdruck schildere und was ich mir für eine Hilfe vorstelle. Vielleicht antworten die ja und können mir sagen, ob die mir so weiterhelfen könnten oder was die vorschlagen würden.
Auf die Idee bin ich so gar nicht gekommen. Man muss sich ja eigentlich immer über so ein nix sagendes Online-Formular anmelden.
Ich werde das mal machen. Weiß zwar noch nicht wie ich das genau formulieren soll, aber mein Mann hilft mir dabei. Mehr als ne blöde Absage kann ich ja nicht kriegen.

@Alle

Ich bin ja Mitglied im Sozialverband VdK. Vielleicht können die mich ja beraten wegen der Kostenübernahme und so. Ich werde einfach mal einen Termin machen.

Vielen Dank für Eure Antworten.

Liebe Grüße

[Wandervogel]

Hallo noch mal Sonne und Dunkelheit,

habe noch mal genauer gegogglet. Ups..die haben auch Kliniken für gesetzlich versicherte. Zwar am A... der Welt von meiner Wohnsituation aus - Norddeutschland.

Nehm die einfach mal in meine "Briefliste" mit auf. Glaube zwar nicht, dass meine KK die Kosten da übernehmen wird, weil nicht mein Bundesland oder in unmittelbarer Nähe. Versuch macht aber klug.

Liebe Grüße

[Gartenkobold]

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[SonneundDunkenheit]

@ Wandervogel
In der Heiligenfeldklinik waren auch "schnöde Bürokauffrauen" wie du dich ausdrückst, Rentner,...
Für die aufgeführten Berufsgruppen giebt es spezielle Angebote, aber auch Menschen aus anderen Bereichen werden aufgenommen auch als Kassenpatient. Ruf einfach mal an und lass dich beraten.
Mit Medikamenten waren sie pro Patient. Wer nichts wollte wurde so akzeptiert, wenn er therapiefähig war und wer auf - oder abdosieren wollte fachärztlich begleitet.
Das Kernelement ist die "therapeutsche Gemeinschaft" und hier kommt es eben auf die Persönlichkeit an. Ich war mit dem ständigen Kontakt zeitweise überfordert.
Liebe Grüße

[SonneundDunkenheit]

@ Wandervogel
Zu meiner Zeit waren auch Norddeutsche in der Klinik und ich selbst bin auch hunderte Kilometer gefahren und wie Gartenkobold geschrieben hat, musste ich die Fahrkosten tragen. Die Krankenkasse habe ich nicht um Zustimmung gefragt. Ist nicht nötig. Man muss nur das Auswahlverfahren der Klinik absolvieren. Patienten aus dem eigenen Bundesland werden bevorzugt ausgenommen. Hat was mit dem Bedarfsplan und Förderung durch das jeweilige Bundesland zu tun. Bedeutet halt für die anderen länger warten.

[SonneundDunkenheit]

@ Gartenkobold
Auch wenn es vielleicht jetzt Aufschreie gibt, ist der Bildungsstand durchaus in einer Psychotherapie von Bedeutung insbesondere in einer Gruppentherapie wo sehr viel über Sprache geht.
Ich möchte unmissverständlich klarstellen, dass dies absolut keine Bewertung in keine Richtung ist und auch keine Abstufung oder Höherstellung... einfach nur eine Feststellung.

Bei den speziellen Berufsgruppen geht es in den Heiligenfeldkliniken vordergründig um helfende Berufe und damit einerseits um die Frage warum man diesen Beruf gewählt hat und andererseits warum einen dieser Beruf auffrisst, wie man sich abgrenzen kann...
Die Kerngruppen waren entweder berufsspezifische oder störungsspezifisch zusammengesetzt. In den kreativen Therapie waren alle gemischt je nach Interesse oder Festlegung der Therapeuten.

[Gartenkobold]

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[SonneundDunkenheit]

@ Gartenkobold
Und wer sagt, dass deine Freundin nicht auch als Verkäuferin über einen guten Bildungsstand verfügt.
Ich wollte genau diese Diskussion nicht aufmachen, sondern lediglich darauf hinweisen dass es nicht egal ist über welche Bildung man verfügt. Bildung ist mehr als der Schulabschluss oder gewählte Beruf.
Ich äußere mich dazu jetzt nicht mehr an der Stelle, es führt weg vom Anliegen welches Wandervogel hatte.
Schönen Abend an alle.

[Wandervogel]

Hallo SonneundDunkelheit
Hallo Gartenkobold

@SonneundDunkelheit,

danke, dass Du darauf geachtet hast, dass vom Thema nicht abgewichen wird.

@Euch beide

Also um den Bildungsstand geht es mir überhaupt nicht und geht auch wirklich am Thema vorbei. Mir geht es eher so, dass ich das Gefühl habe dort nicht hineinzupassen. Nicht weil ich unintelligent oder verblödet bin. Ich denke eher, dass die Gründe und Ursachen der Depressionen und Ängste andere sind als z.B. bei Soldaten, Polizisten, Ärzte und Lehrern.
Ich glaube, wenn ein Soldat von seinen Problemen als z.B. Soldat im Einsatz (Afganistan, Mali oder sonst wo berichtet) denke ich bestimmt, was stelle ich mich eigentlich so an mit meinen Problemchen und würde dann den Mund nicht aufmachen.
Es ist einfach eine andere "Erlebniswelt".

Ich könnte auch hier ins Bundeswehrkrankenhaus gehen. Hat einen guten Ruf. Doch die Behandeln vorrangig Soldaten (nehmen mit Wartezeit auch andere Patienten auf). Ist das gleiche "Problem". Die Soldaten haben andere Erlebnisse wie ich gehabt. Deren Probleme sind anders gelagert und würde also nicht passen.

Oh Gott, hoffentlich habe ich mich jetzt verständlich ausgedrückt.

Ich werde die Heiligenfeld Klinik auf jeden Fall auch anschreiben. Wenn ich da nicht hinpasse werden die mir das sicherlich mitteilen.

Vielen Dank für Eure Antworten.

Liebe Grüße

[SonneundDunkenheit]

@ Wandervogel
Du hast dich sehr verständlich ausgedrückt und genau aus diesem Grund gibt es eben auch berufsspezifische Gruppen in Heiligenfeld.
Ich wünsche dir maximale Erfolge bei der Kliniksuche.
Liebe Grüße und einen schönen Tag!

[Gartenkobold]

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[Gartenkobold]

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[Suchende2]

Hallo Wandervogel,

ich verstehe Deine Einwände gegen den Asklepios-Konzern und in der Akutklinik war auch nicht alles toll. Andererseits war ich dann noch in der Tagesklinik (auch Asklepios) und die war einfach super. Die Therapeuten und das ganze Personal waren richtig super. Ich bin froh, daß ich mich für die Asklepios-TK entschieden hatte, aufgrund der Empfehlung meiner Psychiaterin. Sie hatte recht.

Alles Gute,
Suchende

[SonneundDunkenheit]

Hallo Wandervogel,

bist du mit der Suche nach einer geeigneten Klinik weiter gekommen?

LG von SonneundDunkelheit

[Wandervogel]

Hallo SonneundDunkelheit,

ich habe das erst mal wieder auf Eis gelegt.

In der momentanen Situation im Gesundheitswesen, habe ich so überhaupt kein Verlangen danach in freiwillig in irgendeine Klinik zu gehen.

Bin ganz gut mit meinem Doc davor. Stelle gerade die Medikamente um. Und es geht schon ein winziges kleines Stückchen besser.

Danke der Nachfrage.

Liebe Grüße