Was im Vorstellungsgespräch erzählen und was nicht?

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Ifightdepression79
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Was im Vorstellungsgespräch erzählen und was nicht?

Beitrag von Ifightdepression79 »

Moin Zusammen,

momentan bin ich schon unterwegs Richtung Erwerbsminderungsrente.
Trotzdem habe ich es nochmal versucht und mich bei einem Bauunternehmen in der Nähe beworben.
Eigentlich habe ich nur eine Email geschrieben, die aber als Bewerbung gewertet wurde und zu einer Einladung zum Gespräch geführt hat.

Nun die Frage an Euch : Was macht Eurer Erfahrung nach Sinn zu sagen und was nicht?

Mindestens werde ich sagen, dass ich krank war und berufliche Rehabilitation gemacht habe und nun in Form eines Praktikums mich ausprobieren möchte Hinsicht der ausgeschriebenen Stelle mit evtl. Einstellung, sollte es gut laufen.

Ja, wie offen würdet ihr in das Gespräch gehen? Was hat sich bei euch bewährt?
Was würdet ihr preisgeben und was nicht?

Ich tendiere dazu ehrlich zu sagen, wie es ist und Unsicherheit auch Preis zu geben, statt Selbstbewusstsein vorzutäuschen.

Liebe Grüße
Malte
Zuletzt geändert von Ifightdepression79 am 16. Aug 2022, 16:39, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße

Malte

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SonneundDunkenheit
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Re: Was im Vorstellungsgespräch erzählen und was nicht?

Beitrag von SonneundDunkenheit »

@Malte
Was du sagen möchtest oder nicht ist schwer zu sagen. Vertrau deinem Gefühl. Ich wäre eher zurückhaltend, aber da ist jeder anders.

Wenn ich nicht falsch liege, hast du ja einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente gestellt.
Mein Antrag wurde im ersten Anlauf abgelehnt und zwar mit der schnöden Begründung das ich ja gerade arbeite und damit beweisen würde arbeitsfähig zu sein. Ich wollte damals eine halbe Rente und war zuvor 1 Jahr AU. Die gesundheitliche Seite wurde kaum geprüft.
Bin in Widerspruch gegangen und da es mir zu dem Zeitpunkt auch wieder sehr schlecht ging in die AU.
Rente wurde dann nach 13 Monaten Bearbeitungszeit rückwirkend bewilligt und zwar als volle EMR. Dem Bescheid konnte ich entnehmen, dass mein Anspruch auf EMR mit dem Tag der erneuten Krankschreibnung anerkannt wurde. Einige Wochen vor der Entscheidung musste ich der DRV nochmals Auskunft geben ob ich in irgendeinem Beschäftigungsverhältnis bin. Also gut abwägen.
Mit dem Eingang einer erneuten Beschäftigung erklärst du ja praktisch dich arbeitsfähig zu fühlen.
Liebe Grüße von SonneundDunkelheit
Ifightdepression79
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Re: Was im Vorstellungsgespräch erzählen und was nicht?

Beitrag von Ifightdepression79 »

Ah danke dir vielmals.
Darüber hatte ich noch nicht nachgedacht.
Ich kann zu einem Vorstellungsgespräch gehen, ich kann auch Praktikum machen.
Aber wenn es darum geht einen Vertrag zu unterschreiben, dann sollte ich mich möglichst sicher fühlen, weil es dem Rentenantrag nicht entspricht arbeiten zu gehen. Das wäre wirklich gut abzuwägen.
Danke dir und einen schönen Abend wünscht dir
Malte
Viele Grüße

Malte

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Ifightdepression79
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Re: Was im Vorstellungsgespräch erzählen und was nicht?

Beitrag von Ifightdepression79 »

Oh wie schön die Zweifel und die Angst jetzt wieder hochkriechen. "Was machst du da? Bist du verrückt? Erkenne doch endlich mal deine Grenzen an.", schallt es durch den Kopf. Ob es überhaupt dazu kommt?

Lieben Gruß und schönen Tag Euch.
Malte
Viele Grüße

Malte

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Suchende2
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Re: Was im Vorstellungsgespräch erzählen und was nicht?

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Malte,

ich finde es toll, daß Du versuchen möchtest zu arbeiten und Dich nicht von Deiner Erkrankung behindern lassen möchtest.
Ich finde, Du hast Dir auch einen guten Weg überlegt, über ein Praktikum Deine Belastbarkeit zu prüfen!
Du wirst nie wissen, ob sich Deine Grenzen verschoben (erweitert haben), wenn Du es nicht ausprobierst.
Du darfst Deinen Depri-Gedanken sagen, daß sie stolz auf Dich sein können!

Was Du Dir überlegt hast zu sagen, hört sich für mich gut an (allerdings habe ich keine Ahnung auf diesem Gebiet!).

Was sagt Dein Therapeut dazu?

Alles Gute,
Suchende
Ifightdepression79
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Re: Was im Vorstellungsgespräch erzählen und was nicht?

Beitrag von Ifightdepression79 »

Hi liebe Suchende,
Therapeut und Psychiater raten grundsätzlich dazu mich um Arbeit zu bemühen.
Mein Therapeut rät mir dazu anzuerkennen, was schon alles da ist an Lebenserfahrung, statt immer noch wie der Esel hinter der Karotte hinterher zu laufen.
Inwieweit ich mich zu gesundheitlichen Dingen öffnen sollte habe ich ihn nicht gefragt.
Im Berufsförderungswerk haben Sie dazu geraten dazu nicht zu viele Worte zu verlieren so nach dem Motto :"Ich war krank, hab Reha gemacht, fühle mich bereit, hier bin ich."
So fühle ich mich aber nicht und ich werde meine Bedenken da auch äußern. Ein Praktikum kostet den ja auch nichts. Jeder kann jederzeit aufhören.
Ich brauche erstmal ein Minimum an Sicherheit, vielleicht kleine Erfolgserlebnisse um sagen zu können :" Ich ziehs durch."

Lieben Gruß und danke für deinen Beitrag und fürs Mutmachen

Malte
Viele Grüße

Malte

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Ifightdepression79
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Re: Was im Vorstellungsgespräch erzählen und was nicht?

Beitrag von Ifightdepression79 »

Hi Zusammen
kurzes Fazit des Gesprächs:
*die Schlagzahl dort ist hoch
*man ist sehr motiviert
*im Großraumbüro sei "immer Alarm ⏰"
*ich sagte vom Alarm will ich eher weg, trotz vorhandener Leistungsbereitschaft
* Alternative wäre zb. Nachmittags Frachtabrechnung
*Da hast du eher etwas Ruhe, aber trotzdem viel Arbeit, bei der du sehr sehr konzentriert sein musst. Logisch.

Ich habe Bedenken. Der junge Mann war sehr motiviert, vielleicht sogar übermotiviert. Weiß nicht, ob der so geduldig ist..

"immer Alarm" ist eine Aussage, wegen der ich dort wohl nicht anfangen werde.
Das war mir einfach viel zu drüber.

Vg
Malte
Viele Grüße

Malte

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MySun
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Re: Was im Vorstellungsgespräch erzählen und was nicht?

Beitrag von MySun »

Ifightdepression79 hat geschrieben:Hi Zusammen
kurzes Fazit des Gesprächs:
*die Schlagzahl dort ist hoch
*man ist sehr motiviert
*im Großraumbüro sei "immer Alarm ⏰"
*ich sagte vom Alarm will ich eher weg, trotz vorhandener Leistungsbereitschaft
* Alternative wäre zb. Nachmittags Frachtabrechnung
*Da hast du eher etwas Ruhe, aber trotzdem viel Arbeit, bei der du sehr sehr konzentriert sein musst. Logisch.

Ich habe Bedenken. Der junge Mann war sehr motiviert, vielleicht sogar übermotiviert. Weiß nicht, ob der so geduldig ist..

"immer Alarm" ist eine Aussage, wegen der ich dort wohl nicht anfangen werde.
Das war mir einfach viel zu drüber.

Vg
Malte
Hallo Malte,
wenn du deiner Intuition vertraust, und wenn dein Kopf und Verstand deine Intuition verstehen können, dann kann deine endgültige Entscheidung doch nur gut werden.
LGMySun
"Viele Menschen sind zwar am Leben, berühren aber nicht das Wunder, am Leben zu sein.“-ThichNhatHanh-

Von Herzen
MySun
Max_
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Re: Was im Vorstellungsgespräch erzählen und was nicht?

Beitrag von Max_ »

Glückwunsch zur Expo, @Malte. Das war bei einem Bauunternehmen, richtig?
Ifightdepression79
Beiträge: 297
Registriert: 22. Jul 2022, 13:44

Re: Was im Vorstellungsgespräch erzählen und was nicht?

Beitrag von Ifightdepression79 »

Hi Max, dankeschön. Ja das war ein Bauunternehmen bzw. deren Transportsparte.
Ich bin ganz glücklich darüber, dass ich mich dieses mal nicht so angepasst habe und auch sagen konnte :"Tut mir leid, so habe ich mir das nicht vorgestellt."
Das ist ein gutes Gefühl.
Als Belohnung gabs Kuchen, Bier, grillen und Eis :-)
Gute Nacht Max
Viele Grüße

Malte

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747er
Beiträge: 386
Registriert: 10. Jul 2022, 10:20

Re: Was im Vorstellungsgespräch erzählen und was nicht?

Beitrag von 747er »

Moin, Malte!

Ja, ich denke auch, wenn gewisse Ansagen fallen in Vorstellungsgesprächen, und man spontan ein negatives Gefühl hat, dann sollte man lieber die Finger von der Stelle lassen, als sich selber einzureden, dass der Bauch sich täuscht.

Zumindest ist das auch meine Erfahrung. Wenn ein Job einen hohen Stresspegel verspricht, bin ich raus. Und eine Aussage, wie das im Büro immer Alarm ist, kann ja auch bedeuten, dass die Stimmung da eher mies ist.

Genauso bin ich raus, wenn mir der Chef sagt, dass er meint, ein guter Chef zu sein. Wenn die Mitarbeiter das sagen, ok, aber meine Erfahrung mit solchen Chefs war, dass ausser ihm niemand in der Firma dachte, er sei ein guter Chef.

Ich hab mich auch schon oft genug dazu "überredet" solche Jobs trotzdem anzunehmen, weil ich halt eine Arbeit brauchte, weil es hier nicht viel Auswahl gibt, und weil ich dachte, ich könnte ja auch falsch liegen. Bisher war es so, dass ich mich hinterher geärgert habe, weil ich nicht auf meinen Bauch gehört habe. Und das werde ich ab sofort tun.
Ifightdepression79
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Re: Was im Vorstellungsgespräch erzählen und was nicht?

Beitrag von Ifightdepression79 »

747er hat geschrieben:Moin, Malte!

Ja, ich denke auch, wenn gewisse Ansagen fallen in Vorstellungsgesprächen, und man spontan ein negatives Gefühl hat, dann sollte man lieber die Finger von der Stelle lassen, als sich selber einzureden, dass der Bauch sich täuscht.

Zumindest ist das auch meine Erfahrung. Wenn ein Job einen hohen Stresspegel verspricht, bin ich raus. Und eine Aussage, wie das im Büro immer Alarm ist, kann ja auch bedeuten, dass die Stimmung da eher mies ist.

Genauso bin ich raus, wenn mir der Chef sagt, dass er meint, ein guter Chef zu sein. Wenn die Mitarbeiter das sagen, ok, aber meine Erfahrung mit solchen Chefs war, dass ausser ihm niemand in der Firma dachte, er sei ein guter Chef.

Ich hab mich auch schon oft genug dazu "überredet" solche Jobs trotzdem anzunehmen, weil ich halt eine Arbeit brauchte, weil es hier nicht viel Auswahl gibt, und weil ich dachte, ich könnte ja auch falsch liegen. Bisher war es so, dass ich mich hinterher geärgert habe, weil ich nicht auf meinen Bauch gehört habe. Und das werde ich ab sofort tun.

Moin 747,
ich habe viel Wiedererkennung mit deinen Erfahrungen und oft genug meine Gefühle ignoriert.
Der Kollege gestern hat z. B. weiterhin gesagt, dass er Verbesserungsvorschläge so wichtig findet und hat dann ein Beispiel genannt, wo er eine Kollegin auf einen Missstand angesprochen hat und dass er verärgert darüber war, dass sie sagte das wäre seit Wochen so.
Kann ich grundsätzlich nachvollziehen, aber er ist nicht der Chef. Er macht nur auf Chef.
Das wurde deutlich als ich fragte, was kfm. Mitarbeiter denn so im Schnitt verdienen. Da guckt er erst hilflos seinen Kollegen an, um mir dann zu sagen, dass der Chef im Urlaub ist und das in einer zweiten Runde zu besprechen sei.
Er wollte dann aber die Frage trotzdem nicht unbeantwortet lassen,weil er vermutlich auf alles eine Antwort hat.
Diese Situation hat er dann für einen Scherz genutzt, indem er sagte:"Geld verdient er." (der Kaufmann).
Als er sah, dass ich ihn mit ausdrucksloser Miene ansah, schob er nach:"Das war ein Scherz." Wow.
Die Unterlagen, die ich ihm per Mail geschickt habe, hatte er nicht parat.
Zum Rechnungswesen sagte er, dass ER die Fehlerquote auf Null reduzieren möchte.
Witzigerweise hat eine Bekannte eines anderen Unternehmens von ihm schon mal eine falsche Rechnung bekommen und kannte ihn daher.
Man müsse ja Ziele haben sagt er.
Klar stimmt. Aber wenn eine Fehlerquote bei 6% liegt, wäre ja auch 2% ein Ziel.
Und dann die Aussage man müsse hier jeden Tag 120% geben 7,8,9...ja sogar 10 Stunden lang ununterbrochen, die hat mir total den Stecker gezogen.
Und sowas zu erzählen, wenn da jemand sitzt, von dem man weiß, dass er gesundheitliche Probleme hatte und gerade erst den Einstieg wieder wagen will ist entweder unfassbar dumm oder die Beiden wollten mich gezielt abschrecken.
Ich habe heute abgesagt und meine narz.Tendenz wäre gewesen dem eloquent volle Kante einen reinzuwürgen mit Chef in CC. Ich habe mich dann aber darauf besonnen mich höflich zu bedanken und geschrieben, ich wäre noch nicht soweit. So habe ich keine verbrannte Erde hinterlassen. Das kann ich sonst auch gut und ich bin glücklich darüber, dass ich darauf verzichten konnte und auf mein Gefühl gehört habe, dass gesagt hat:"Lauf so schnell du kannst."

Wir haben genug mit unsere Psyche zu tun, die muss uns kein Arbeitgeber mehr kaputt machen. Das ist es nicht wert.

Schönen Nachmittag und Abend

Malte
Viele Grüße

Malte

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DieNeue
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Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Was im Vorstellungsgespräch erzählen und was nicht?

Beitrag von DieNeue »

Hallo Malte,
Ifightdepression79 hat geschrieben:Und dann die Aussage man müsse hier jeden Tag 120% geben 7,8,9...ja sogar 10 Stunden lang ununterbrochen, die hat mir total den Stecker gezogen.
Und sowas zu erzählen, wenn da jemand sitzt, von dem man weiß, dass er gesundheitliche Probleme hatte und gerade erst den Einstieg wieder wagen will ist entweder unfassbar dumm oder die Beiden wollten mich gezielt abschrecken.
Der Ton macht natürlich die Musik, aber vielleicht hat er auch nur gesagt, wie es real dort abläuft in der Firma. Da wäre es doch eigentlich eher unfair gewesen, dir das nicht zu sagen, dich einfach einzustellen und hinterher bist du wieder kaputt, weil dich die Arbeitsanforderungen und der Stress überfordern. Vielleicht hilft die Sichtweise ein bisschen. Und wenn man den Mitarbeiter jetzt schon unsympathisch findet und er solche Ansprüche stellt, ist das auch nicht so eine tolle Aussicht, mit dem zusammenarbeiten zu müssen.

Finds gut, dass du auf dein Gefühl gehört hast.

Liebe Grüße,
DieNeue
Ifightdepression79
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Re: Was im Vorstellungsgespräch erzählen und was nicht?

Beitrag von Ifightdepression79 »

DieNeue hat geschrieben:Hallo Malte,
Ifightdepression79 hat geschrieben:Und dann die Aussage man müsse hier jeden Tag 120% geben 7,8,9...ja sogar 10 Stunden lang ununterbrochen, die hat mir total den Stecker gezogen.
Und sowas zu erzählen, wenn da jemand sitzt, von dem man weiß, dass er gesundheitliche Probleme hatte und gerade erst den Einstieg wieder wagen will ist entweder unfassbar dumm oder die Beiden wollten mich gezielt abschrecken.
Der Ton macht natürlich die Musik, aber vielleicht hat er auch nur gesagt, wie es real dort abläuft in der Firma. Da wäre es doch eigentlich eher unfair gewesen, dir das nicht zu sagen, dich einfach einzustellen und hinterher bist du wieder kaputt, weil dich die Arbeitsanforderungen und der Stress überfordern. Vielleicht hilft die Sichtweise ein bisschen. Und wenn man den Mitarbeiter jetzt schon unsympathisch findet und er solche Ansprüche stellt, ist das auch nicht so eine tolle Aussicht, mit dem zusammenarbeiten zu müssen.

Finds gut, dass du auf dein Gefühl gehört hast.

Liebe Grüße,
DieNeue
Hi liebe Neue,
diese Sichtweise hilft auf jeden Fall.
Wenn sie gesagt hätten, dass ein total entspannter Job auf mich wartet, wäre ich wohl nicht glücklich geworden im Nachhinein.

Danke für dein Kompliment und einen schönen Abend

Malte
Viele Grüße

Malte

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Max_
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Re: Was im Vorstellungsgespräch erzählen und was nicht?

Beitrag von Max_ »

Ifightdepression79 hat geschrieben:Hi Max, dankeschön. Ja das war ein Bauunternehmen bzw. deren Transportsparte.
Ich bin ganz glücklich darüber, dass ich mich dieses mal nicht so angepasst habe und auch sagen konnte :"Tut mir leid, so habe ich mir das nicht vorgestellt."
Das ist ein gutes Gefühl.
Als Belohnung gabs Kuchen, Bier, grillen und Eis :-)
Gute Nacht Max
Hallo Malte,
klingt so, als wärst du sehr bei dir gewesen, cool! Und sich belohnen ist immer gut :-)

Wegen des Bauunternehmens hatte ich nochmal nachgefragt, weil sich mir die Frage gestellt hat, ob das eigentlich ein optimales Umfeld für dich als sensiblen Menschen ist? Du hast sich in einem anderen Thread so beschrieben... während die Baubranche an sich ja eher rau ist.

In einer Paartherapie ging es mal um meine große Sensibilität. Der Therapeut hat sich dann ein bisschen drauf eingeschossen, dass Sensibilität schon auch eine Gabe sei, die eben nur richtig genutzt oder eingesetzt werden muss (als Therapeut hat er es jedenfalls richtig gemacht).

Naja, was ich sagen will: vielleicht kannst du ein potentielles Arbeitsumfeld finden, in dem Sensibilität gefragter ist oder sogar eine wichtige Voraussetzung darstellt? Kommt dabei natürlich auch drauf an, was für Unternehmen du in deiner Umgebung hast.

LG Max
Ifightdepression79
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Re: Was im Vorstellungsgespräch erzählen und was nicht?

Beitrag von Ifightdepression79 »

Max76 hat geschrieben:
Ifightdepression79 hat geschrieben:Hi Max, dankeschön. Ja das war ein Bauunternehmen bzw. deren Transportsparte.
Ich bin ganz glücklich darüber, dass ich mich dieses mal nicht so angepasst habe und auch sagen konnte :"Tut mir leid, so habe ich mir das nicht vorgestellt."
Das ist ein gutes Gefühl.
Als Belohnung gabs Kuchen, Bier, grillen und Eis :-)
Gute Nacht Max
Hallo Malte,
klingt so, als wärst du sehr bei dir gewesen, cool! Und sich belohnen ist immer gut :-)

Wegen des Bauunternehmens hatte ich nochmal nachgefragt, weil sich mir die Frage gestellt hat, ob das eigentlich ein optimales Umfeld für dich als sensiblen Menschen ist? Du hast sich in einem anderen Thread so beschrieben... während die Baubranche an sich ja eher rau ist.

In einer Paartherapie ging es mal um meine große Sensibilität. Der Therapeut hat sich dann ein bisschen drauf eingeschossen, dass Sensibilität schon auch eine Gabe sei, die eben nur richtig genutzt oder eingesetzt werden muss (als Therapeut hat er es jedenfalls richtig gemacht).

Naja, was ich sagen will: vielleicht kannst du ein potentielles Arbeitsumfeld finden, in dem Sensibilität gefragter ist oder sogar eine wichtige Voraussetzung darstellt? Kommt dabei natürlich auch drauf an, was für Unternehmen du in deiner Umgebung hast.

LG Max
Moin Max,

auf dem Bau gehts natürlich rau zu. Und da man auch im Büro mit Bauleuten zu tun hat, kann es gut sein, dass das nichts wäre.

Es gibt bestimmt bessere Nischen.

Für mich ist es glaube ich aber vor allem wichtig an mir selbst zu arbeiten. Nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Mal Fünfe gerade sein lassen bei den Anderen und bei mir selbst. Ich bin ok, du bist ok. Entspannen wir uns.

Diese hohe Sensibilität hat natürlich mit der hohen Verletzlichkeit zu tun, die die PS mit sich bringt.

Das "positive" Selbstbild muss ja geschützt werden, damit die vermeintliche Minderwertigkeit nicht gespürt wird. Diese Selbstbilder als das zu erkennen, was sie sind, nämlich nur Bilder ist auch wichtig. Am eigenen Selbstwert arbeiten, nicht am Selbstbild.

Eine Nische wäre z. B. Genesungsbegleiter. Da stelle ich mir aber folgende Fragen : Bin ich dafür einfühlsam genug? Kann ich mich abgrenzen? Genesungsbegleiter mit narzisstischer PS, ist das gut?
Die Voraussetzungen in Form von gemachten Erfahrungen habe ich natürlich. Da hätte ich viel zu geben.

Gute Nacht erstmal
Vg
Malte
Viele Grüße

Malte

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Max_
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Re: Was im Vorstellungsgespräch erzählen und was nicht?

Beitrag von Max_ »

Meine Psychotherapeutin hat manchmal schon gesagt, dass sie selbst auch ihre Themen hat. Sonst hätte sie sich nicht so für Psychologie interessiert. Wichtig sei nur, diese zu kennen und im Griff zu haben, und dass sie sich vorallem nicht negativ auf die Beziehung zum Patienten auswirken dürften. Ansonsten denke ich, dass eine gewisse Erfahrung nicht schaden kann.

Vielleicht kannst du ja auch mit deinem gelernten Beruf ein Umfeld finden, wo Sensibilität einen höheren Stellenwert hat? Du hast mal Vertrieb gemacht, richtig?

Vg Max
Ifightdepression79
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Re: Was im Vorstellungsgespräch erzählen und was nicht?

Beitrag von Ifightdepression79 »

Hi Max,
Vetriebsinnendienst in einem mittelständischen Produktionsunternehmen und auch ein paar Jahre Einkauf.
Ich gehe jetzt erstmal AU zum Jobcenter und lege denen meine Unterlagen auf den Tisch und dann werden die sicher ihren medizinischen Dienst erstmal einschalten.

Diesen Monat lasse ich es mir nur gut gehen, so gut es eben geht.
Mittlerweile habe ich kein schlechtes Gewissen mehr, weil ich nicht arbeite.

Ein Gespräch für ein Ehrenamt steht auch an. Das verursacht nicht so viel Druck.

Vg
Malte
Viele Grüße

Malte

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