Hoffnung auf Besserung?

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Jasmina
Beiträge: 11
Registriert: 1. Mär 2020, 18:30

Hoffnung auf Besserung?

Beitrag von Jasmina »

Hallo liebes Forum,

seit Monaten denke ich darüber nach, hier erneut zu schreiben. Es fällt mir jedoch mangels Kraft jedes Mal schwer, einen Beitrag zu verfassen und mich aktiv an einem Austausch zu beteiligen.

Es wäre hauptsächlich mein Wunsch, hier gesehen zu werden und mich zugehörig zu fühlen, weil meine Situation im Alltag nicht einfach ist. Am besten gelingt es mir, mich mitzuteilen, wenn ich Teile aus meinen vorigen Threads übernehme und ein paar Dinge ergänze.

Ich bin vierzig, musste mich vor Jahren in Behandlung begeben und werde aktuell noch ärztlich betreut. Ich bin schon Jahre enttäuscht von meinem Medikament, weil ich dadurch schleichend zugenommen habe - nicht nur zehn, fünfzehn, ... Kilogramm und eine medizinische Umstellung oder ein Arztwechsel nicht möglich war. Leider haben Ernährungsberatung und regelmäßige Bewegung nichts bewirkt und das Gewicht schränkt mich im Alltag mehr ein als gedacht.

Mir ist bewusst geworden, dass ich schon als schlanker Mensch gesundheitliche Probleme und verschiedene Symptome hatte, die ich überwiegend beim früheren Therapeuten und in der Klinik thematisiert habe und durch die ich bis heute sehr auf mich achten muss. Mittlerweile bin ich nicht mehr in Vollzeit arbeitsfähig, womit ich mich alleine fühle. Seit mindestens sieben Jahren habe ich mich außerdem von fast allen Freunden distanziert – es gab Gründe. Das alles und noch Weiteres ist gerade nicht so einfach für mich...

In letzter Zeit hat sich einiges ungünstig auf meine psychische Gesundheit ausgewirkt, so dass Schwankungen wahrnehmbar sind. Auch wenn ich das gerade nicht genauer schildern kann und möchte, besteht bei mir der Wunsch nach Verständnis, Zugehörigkeit und Mitgefühl.

Vielleicht tut es mir gut, diesen Beitrag trotz der sich wiederholenden Inhalte schon abzuschicken, um mich hier zu integrieren und vielleicht eine Antwort zu erhalten.

Danke für das Lesen!
Liebe Grüße
Jasmina
Ifightdepression79
Beiträge: 299
Registriert: 22. Jul 2022, 13:44

Re: Hoffnung auf Besserung?

Beitrag von Ifightdepression79 »

Hi Jasmina,
mir wurde letzte Woche EM Rente empfohlen. Bin in einem Praktikum voll gegen die Wand gelaufen. Auch viel Therapie usw. gemacht.
Ich habe beschlossen die Einschränkungen zu akzeptieren und das Beste draus zu machen. Kommen sicher auch wieder andere Phasen, aber nicht so hart mit sich zu sein ist schon viel wert finde ich.
Gestern Alg2 beantragt, heute Geburtstag. Du bist nicht allein.
Viele Grüße

Malte

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"Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts."
Jo-hanna
Beiträge: 38
Registriert: 14. Jun 2022, 19:44

Re: Hoffnung auf Besserung?

Beitrag von Jo-hanna »

Hallo Jasmina,

ich habe Dich gelesen, du bist nicht allein.
Einen eigen Thread anzulegen finde ich schon sehr mutig, meinen Respekt.
Aus dich raus zu gehen und dich hier zu zeigen, ich finde da hast du schon einen guten Schritt gemacht.

Mir hat es sehr geholfen einfach nur meine Gedanken hier los zu werden.

Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft.
Jo-hanna
Beiträge: 38
Registriert: 14. Jun 2022, 19:44

Re: Hoffnung auf Besserung?

Beitrag von Jo-hanna »

Hallo Lfightdepression,

Dir alles gute zum Geburtstag!! Habe dich ebenfalls gelesen ^^

Deine Name ist eine mächtige Herausforderung für meine t9 Korrektur. Hat länger gedauert den zu schreiben als den ganzen Text XD.

Hab noch einen schönen Tag.
Ifightdepression79
Beiträge: 299
Registriert: 22. Jul 2022, 13:44

Re: Hoffnung auf Besserung?

Beitrag von Ifightdepression79 »

Vielen vielen lieben Dank ❤️
Es soll eigentlich heißen : I fight depression, wie das Online Programm.
Viele Grüße

Malte

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"Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts."
MySun
Beiträge: 548
Registriert: 4. Jul 2022, 09:45

Re: Hoffnung auf Besserung?

Beitrag von MySun »

Hallo Jasmina,
ich habe noch einmal zurückgeschaut und deine Nachrichten gelesen.
Sie unterscheiden sich nicht wesentlich voneinander.

Es zieht sich wie ein roter Faden durch deine Threads und Nachrichten.
Du bist sehr, unglücklich über deine gesundheitlichen Probleme, die dich zudem noch haben einsam werden lassen.

Trotz fachärztlicher und therapeutischer Hilfe hat sich dein gesundheitliches Befinden nicht zu deiner Zufriedenheit verändert. Deine Zukunftspläne und Lebensziele, die du hattest, werden sich vielleicht so, wie du sie dir einmal erträumt hast, wahrscheinlich nie erfüllen. Sicher geht es hier im Forum vielen so wie dir, oder so ähnlich.

Immer wieder brauchen wir liebe Menschen um uns herum, die uns neue Kraft geben können, die uns Mut machen, und die uns neue Impulse geben können, damit wir neue Zukunftspläne schmieden können. Hast du Familie, Freunde oder ehemalige Kollegen oder vielleicht Bekannte, die du in einem deiner Klinikaufenthalte kennengelernt hast?
Kannst du dich vielleicht um eine geeignete Selbsthilfegruppe bemühen, die du noch zusätzlich zum Austausch hier im Forum, regelmäßig besuchen könntest?

Du bist nicht allein. Wir haben hier im Forum einen regen Austausch. Aber ein digitaler Austausch allein, kann unsere Bedürfnisse nicht zufriedenstellend erfüllen. Wir Menschen sind soziale Wesen, und wir brauchen persönlichen und vertrauten Kontakt zu anderen Menschen, wie die Luft zum Atmen.

Ich wünsche viel Kraft und Mut, damit auch du neue Wege gehen kannst, die deine Einsamkeit hoffentlich beenden können.
Herzliche Grüße
MySun
P.S.: ich schreibe hier im Forum als Angehörige.


@Ifightdepression79
❤️-liche Glückwünsche und viel Gesund für deine weiteren Lebensjahre
LG My Sun
"Viele Menschen sind zwar am Leben, berühren aber nicht das Wunder, am Leben zu sein.“-ThichNhatHanh-

Von Herzen
MySun
Muschelsammlerin
Beiträge: 200
Registriert: 18. Dez 2016, 18:34

Re: Hoffnung auf Besserung?

Beitrag von Muschelsammlerin »

Hallo Jasmina,

ich habe Deinen Text jetzt zweimal gelesen....Du scheinst in einer ziemlichen Krise zu stecken, ist es "nur" eine Depression?
In Deinen Schilderungen bist Du sehr vage....schreibst von gesundheitlichen Problemen und Dingen die sich ungünstig auf Deine Psyche auswirken....aber eben nichts genaues.
Den Freudeskreis komplett aufzugeben hat doch wohl massive Gründe gehabt,- wie kam es dazu?
Ich kann mir vorstellen, dass Du Dich einsam und verlassen fühlst. Hast Du einen Partner, der hinter Dir steht?
Ich weiß, wie man sich fühlt, wenn man seit Jahren immer wieder dunkle Phasen hat und nicht mehr leistungsfähig ist....ich habe die Diagnose seit 11 Jahren und war zeitweise so erschöpft, dass ich aus dem Bett nur stundenweise herauskam.
Medikamente sind meist keine Dauerlösung, so ist jedenfalls meine Erfahrung.
Was dem einzelnen wirklich hilft, ist von Fall zu Fall immer sehr verschieden,- aber es hat sicherlich auch etwas mit Veränderung zu tun....Veränderung des Denkens, der Lebensumstände oder der Arbeit.....oder ...oder. Oft hilft auf Dauer gar nichts. Damit muss man erstmal klarkommen. Das hat bei mir Jahre gedauert und ab und an bin ich immer noch sehr frustriert.
Aber ich akzeptiere es immer besser.

Abnehmen ist nur möglich mit einer Ernährungsumstellung (keine Diät!) und einem guten Maß an Bewegung, dreimal je Woche eine Stunde Ausdauertraining wie Walking oder Radfahren z.B.
Dazu gehört sehr viel Disziplin, die man während einer Depression oft nicht aufbringen kann. Ich habe es auch mehrfach probiert, bin jetzt wenigstens soweit, dass ich nicht mehr zunehme.
Es gibt auch AD´s , die keine Gewichtszunahme bewirken sollen. Hast Du denn mit dem behandelnden Arzt darüber gesprochen, wie sehr Dich diese Gewichtszunahme belastet?
Mir hat man jedenfalls Alternativen angeboten.....statt Mirtazapin (davon nahm ich zu).

Du bist erst vierzig....ein gutes Alter in dem man noch sehr viel Lebenszeit vor sich hat. Auch wenn Du eingeschränkt bist, kannst Du einige Dinge verändern und vielleicht auch in kleinen Schritten aktiver werden....ich finde, Du darfst nicht resignieren ....das führt immer weiter abwärts.
Warst Du mal in einer psychosomatischen Reha? Mir hat das ganz viel geholfen, auch was die "Denke" im Kopf angeht.Vielleicht musst Du mal raus aus dem Alltag.
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Liebe Grüße von der Muschelsammlerin
Jasmina
Beiträge: 11
Registriert: 1. Mär 2020, 18:30

Re: Hoffnung auf Besserung?

Beitrag von Jasmina »

Hallo liebes Forum,

hallo Ifightdepression79,
danke für deine Antwort und alles Gute zum Geburtstag nachträglich!
hallo Jo-hanna, Mysun und Muschelsammlerin,
danke auch für eure Antworten.

Ich schreibe mangels Kraft kurz, um nicht so viel Zeit vergehen zu lassen. Vieles, was ihr geschrieben habt, erscheint mir richtig und zutreffend. Vielleicht habe ich die Möglichkeit, in ein paar Tagen noch etwas zu schreiben und bin auch für weitere Antworten dankbar.

Danke für das Lesen!
Liebe Grüße
Jasmina
Ifightdepression79
Beiträge: 299
Registriert: 22. Jul 2022, 13:44

Re: Hoffnung auf Besserung?

Beitrag von Ifightdepression79 »

Lieben Dank für die Glückwünsche ❤️
Viele Grüße

Malte

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"Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts."
MySun
Beiträge: 548
Registriert: 4. Jul 2022, 09:45

Re: Hoffnung auf Besserung?

Beitrag von MySun »

Jasmina hat geschrieben: Es wäre hauptsächlich mein Wunsch, hier gesehen zu werden und mich zugehörig zu fühlen, weil meine Situation im Alltag nicht einfach ist.
Leider haben Ernährungsberatung und regelmäßige Bewegung nichts bewirkt und das Gewicht schränkt mich im Alltag mehr ein als gedacht.
Liebe Jasmina,
Deinen Wunsch nach Verständnis, Zugehörigkeit und Mitgefühl kann ich gut verstehen.

Vielleicht könntest du dich dazu durchringen, für einige Wochen in eine Psychosomatische Klinik zu gehen? In eine Klinik, die für deine Bedürfnisse geeignet wäre. Du könntest dort, neben allen erforderlichen Therapiemaßnahmen, auch ein Zugehörigkeitsgefühl in den gemeinsamen Gesprächsgruppen erfahren. Diese Gruppenerfahrungen können eine recht positive und nachhaltige Wirkung auf die Teilnehmer ausüben.

Ich wünsche dir alles Gute.

Liebe GrÜße
MySun
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MySun
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