Meine Depression und die Liebe

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sweetmint
Beiträge: 3
Registriert: 21. Jul 2022, 18:19

Meine Depression und die Liebe

Beitrag von sweetmint »

Hallo,

bei mir wurde mit 17 Jahren das erste Mal eine Depression diagnostiziert und ich schreibe hier über einen Teil meiner Geschichte. Rückblickend kann ich sagen, dass ich schon seit meiner Kindheit Schwere und Erschöpfung spüre und mich nicht daran erinnern kann, dass das Leben sich jemals leicht angefühlt hat. Dennoch habe ich es irgendwie geschafft, mich durch das Leben zu kämpfen: Abi, Studium, Job. Zwischendurch habe ich eine Therapie gemacht. Seit ich 16 war immer an meiner Seite: mein damaliger Partner. Meine Jugendliebe. Mein Fels in der Brandung. Er wusste alles von mir und hat mich immer unterstützt. War in den bis dahin dunkelsten Stunden an meiner Seite. 2017 erhielt ich die Diagnose Burnout und fuhr zur Reha. Dort erfuhr ich Akzeptanz, Freude, Leichtigkeit. Doch plötzlich fühlte ich nichts mehr für meinen Partner, den ich kurz vor der Reha als einzig positiven Faktor in meinem Leben bezeichnet hatte. Ich wollte nicht mehr mit ihm sprechen und ihn nicht mehr sehen. Sogar unseren 11. Jahrestag verbrachten wir getrennt und ohne Kontakt. Die Psychologin in der Reha sagte mir, ich sollte mir Zeit lassen. Doch es war unerträglich für mich. Wie konnten die Gefühle plötzlich weg sein? Ich verliebte mich in der Reha außerdem in einen anderen Mann und die Idee von Freiheit und Leichtigkeit, die die Zeit dort brachte. Ja, es klingt nach Klischee. Ich habe mich einerseits leicht und gesund wie noch nie gefühlt und war gleichzeitig so verwirrt wie noch nie. Es bestand zu dem Zeitpunkt nicht die Idee, dass ich mich tatsächlich trenne oder eine Affäre beginne. Ich genoss einfach den Austausch mit dem Mann, auch auf spiritueller Ebene.

Wieder zu Hause fiel ich in ein tiefes Loch. Plötzlich war nichts mehr von der Energie zu spüren, die ich während der Reha erfahren hatte. Nur noch Leere und Verzweiflung. Ich sollte zurück in meinen alten Job, was eine Horrorvorstellung war. Ich wollte Veränderung, Leben, Natur und Träume verwirklichen. Für meinen Partner war das alles sehr viel. Ich hatte keine Geduld, ihn mit meinen Plänen Schritt halten zu lassen und unsere Vorstellungen aneinander anzupassen. Es war nicht alles rosig in der Beziehung, aber keinesfalls so negativ, wie ich es zu dem Zeitpunkt empfand. Meine Therapeutin riet mir ebenfalls, abzuwarten. Doch 6 Wochen nach der Reha wollte ich die Trennung nach 11 Jahren Beziehung. Mein Freund hat dies akzeptiert. Wir hatten zwei Wochen einer Übergangsphase, in der wir beide darüber nachdachten. Am Ende zog er aus. Das war einer der schlimmsten Momente in meinem Leben. Noch immer habe ich die Bilder vor mir, wie er mit traurigem Blick seinen Koffer nahm und unsere gemeinsame Wohnung verließ. Doch die Depression hatte mich eiskalt gemacht. Drückte alle Zweifel weg. So ließ ich ihn Mitte Januar 2018 gehen. Alle Versuche, noch einmal zu reden, verliefen ins Leere. Zu groß war der Vertrauensverlust, von der Verletzung ganz zu schweigen.

Seitdem ist viel passiert. Ich war noch ein ¾ Jahr lang krankgeschrieben, kündigte meinen Job, absolvierte meinen Master, lernte andere Männer kennen, ging mit einem eine Beziehung ein und zog mit ihm zusammen in der Hoffnung auf ein erfülltes Leben. Die Beziehung war für uns beide eine Illusion und scheiterte. Etwas ließ mich all die Jahre nicht los. Ich dachte immer und immer wieder an die Trennung. Und je besser es mir mit der Depression ging, desto stärker wurde die Sicht, dass die Krankheit so erheblich zur Trennung beigetragen hat und wir gar keine Chance hatten, etwas zu ändern. Ich war völlig überfordert und unzurechnungsfähig, isoliert und auf mich allein gestellt. Ich habe zu niemandem jemals wieder so eine tiefe Bindung gespürt wie zu meinem ersten Partner. Ich vermisse ihn jeden Tag. Mehrmals habe ich Kontakt aufgenommen, mich entschuldigt, mich erklärt. Zuletzt sogar mit der Hoffnung, dass wir uns nach knapp 2 ½ Jahren wiedersehen. Doch er möchte nicht. Zu groß sei die Sorge, dass alte Wunden wieder aufreißen. Das kann ich verstehen und weiß gleichzeitig nicht wohin mit meinem Schmerz.

Was ist nun das Fazit? Alle Menschen, die an Depression erkrankt sind: überlegt euch, ob die Beziehung wirklich so sehr zu eurer Krankheit beiträgt oder ob die Krankheit euch vieles schlechter erscheinen lässt. Viele Vorwürfe, die ich meinem Partner damals gemacht habe, waren der Depression geschuldet. Ich bitte euch: habt Geduld mit euch und euren Partner:innen. Gebt nicht etwas auf, was sich eigentlich gut angefühlt hat. Sucht euch Unterstützung und wartet ab. Und alle Partner:innen, Freund:innen, Familienmitglieder:innen von an Depression Erkrankten: bei all dem Freiraum, den ihr gebt, hinterfragt solch weitreichende Entscheidungen! Bei mir hat das niemand getan. Schock war das Einzige, was mir entgegengebracht wurde. Niemand hat meine Entscheidung in Frage gestellt. Doch heute weiß ich: „Mein Schwarzer Hund drängte sich schamlos zwischen meine Liebe und mich.“ (Matthew Johnstone).

Im Moment denke ich, dass ich nie wieder einen Menschen so lieben kann, in meinem Herz kein Platz für einen anderen Mann ist und ich nie wieder glücklich sein werde. Das sind zum einen meine Erfahrungen der letzten Jahre. Ich kann nur hoffen, dass diese Gedanken andererseits nur ein Symptom sind. Seit Ende 2020 habe ich wieder eine sehr depressive Episode.

Meine Frage an andere an Depressionen Erkrankte: wart ihr in einer ähnlichen Situation? Habt Ihr euch getrennt und es dann bereut? Gab es ein „Happy End“, sei es mit ihm/ihr oder einer anderen Person?

Alles Liebe,

sweetmint
Launebaer1981
Beiträge: 9
Registriert: 23. Jul 2022, 18:25

Re: Meine Depression und die Liebe

Beitrag von Launebaer1981 »

Hallo Sweetmint,
die Trennung von meiner Frau damals verlief anders, aber war auch zu einer Zeit als es mit meiner Depression schon einige Zeit lief, ich diese aber nicht so für voll genommen habe. Nach dieser Trennung habe ich einige neue Partnerinnen gehabt / versucht mit einigen Frauen etwas aufzubauen, doch haben mir meine Ängste, meine Sorgen, meine Gedanken immer wieder gesagt "sei vorsichtig, lieber nicht, halte Abstand" und so weiter. Mein Wunsch ist es aber eigentlich auch endlich wieder jemanden an meiner Seite zu haben, zu vertrauen, nicht mehr alleine zu sein .... aber durch die vielen negativen Erfahrungen, die Gedanken und Befürchtungen werde ich immer wieder zurückgehalten und die Ängste das es sich nicht wieder zum besseren ändern wird werden daher immer größer.

LG
Launebaer
Lucien
Beiträge: 50
Registriert: 5. Dez 2019, 10:43

Re: Meine Depression und die Liebe

Beitrag von Lucien »

Hallo sweetmint,

kann dir nur aus ehemaliger Angehörigensicht antworten.

Mein Ex hat sich ähnlich wie du verhalten. Vor gut zwei Jahren hat es bei ihm in der Firma ziemlich gekracht. Ich hatte gemerkt, dass da etwas schief läuft, aber er wollte mit mir immer weniger über die Arbeit sprechen, nur noch "Prime Time" mit mir haben. Von heute auf morgen hat er dann gar nicht mehr "richtig" mit mir gesprochen, geschweige denn mich treffen wollen. Wenn man bis zum Tag vorher nur hört, dass der Partner sich noch nie so wohl in einer Beziehung gefühlt hätte, wie sehr er mich liebt, was für ein schönes Leben wir uns machen können, es zudem keinen Streit gab und von heute auf morgen ist diese Person kommentarlos einfach weg aus der Beziehung, dann ist das wie mit 180km gegen die Wand. Über whatsapp habe ich nur noch knappe, höflich-distanzierte Antworten bekommen (guten Morgen, gute Nacht und sowas). Da ich um die Situation in der Firma wußte, habe ich ihm den, wie heißt es so schön: Freiraum gelassen, Kontakt gehalten, gelegentlich Gespräche angeboten, keine Vorwürfe gemacht usw.

Nach einem halben Jahr fing er an, wieder mehr Kontakt von sich aus zu suchen, schwärmte von vergangenen Zeiten, wie toll ich wäre, wie schön unsere Beziehung immer war, unsere Nähe, wie sehr er mich vermissen würde und erweckte den Eindruck, dass er die Beziehung fortführen wollte. Kurz darauf kam der nächste berufliche Tiefschlag, nach tagelangem Schweigen kam per whatsapp die Aussage, dass er sich an eine "Freundin" geklammert hätte, die er erst vor kurzem kennengelernt hatte und machte damit quasi durch die Blume "offiziell" Schluss mit mir, mit den Worten, dass er mich nach wie vor toll finden würde, ich etwas besonderers wäre, ich ihm unglaublich wichtig wäre und er wollen würde, dass wir uns erhalten bleiben. Ehrlich gesagt, solche Worte im selben Satz mit "ich habe eine neue", selten bin ich mir so, entschuldige die Wortwahl, verarscht vorgekommen. Ich hatte ihm gesagt, dass eine Freundschaft für mich unter diesen Umständen nicht in Frage kommt, er müsste sich entscheiden. Wenn er sich für die andere entscheidet, akzeptiere ich das natürlich, aber dann soll er sich bei mir nicht mehr melden. Wenn er sich für mich entscheidet, kann er sich gerne wieder melden. Ein paar Wochen später meldete er sich und tat dann ein knappes dreiviertel Jahr so, wie wenn das mit der anderen erledigt wäre und er, wenn er sich von der Sache mit der Firma erholt hätte, die Beziehung mit mir fortsetzen wollte.

Nachdem er jeden Vorschlag für ein Treffen mit immer anderen Ausreden verschoben hat, habe ich irgendwann die Entscheidung gesucht. Dabei kam heraus, dass das Thema mit der anderen mitnichten erledigt ist. Sie hätten zwar seit damals nur noch selten Kontakt, aber es würde sich anfühlen wie ein Neuanfang im Leben, daher könnte er sich nicht entscheiden. Ihm würde zwar sehr viel an mir liegen und der Kontakt mit mir wäre schön, aber eine Fortführung der Beziehung wäre ein Rückschritt in die alte schlechte Zeit. Mit den Vorfällen in der Firma oder der Firma an sich habe ich übrigens nichts zu tun, ich war nur zufällig mit ihm zusammen, als es da gekracht hat. Nach der Vorgeschichte war das der nächste Schlag ins Gesicht.

Ein happy end wird es sicher nicht geben. Auf meine letzte Nachricht habe ich bis heute keine Antwort mehr bekommen (bald 1 Jahr). Sein Schweigen erweckt nicht nur bei mir den Eindruck, dass er sein Verhalten mir gegenüber völlig normal, richtig und korrekt findet und für ihn die Sache erledigt ist. Das wiederum führt bei mir dazu, unsere Beziehung und die jahrelange Freundschaft davor, lediglich als falsches Spiel mit meinen Gefühlen abzubuchen. Selbst wenn er sein Verhalten in ein paar Jahren anders bewerten würde, würde er sicher nicht den Kontakt zu mir suchen und sich entschuldigen, dafür ist er nicht der Typ. Insofern mein Respekt und Anerkennung an dich, dass du dich um deinen ehemaligen Freund bemüht hast. Schade, dass es kein happy end mit ihm gegeben hat, wobei ich ihn auch verstehen kann. Auch wenn mein Ex meine große Liebe gewesen ist, so denke ich doch, dass ich irgendwann wieder einen anderen Mann so lieben werden kann, wie ihn. Und du wirst sicher auch irgendwann einem neuen Herzensmenschen begegnen.

LG
Mister Tom
Beiträge: 4
Registriert: 18. Jul 2022, 13:19

Re: Meine Depression und die Liebe

Beitrag von Mister Tom »

Hallo sweetmint,

was Du in Deiner Krankheitsgeschichte schreibst, ist bei mir so ähnlich. Die Symptome deiser erkrankung hatte ich schon lange bevor mit Mitte 20 bei mir Depressionen diagnostiziert wurden. Es folgten Krankenhausaufenthalte und immer wieder Therapien.
Die schweren Depressionen haben sich in eine chronische Depression gewandelt, die es mir nie über längere Möglich gemacht hat, beschwerdefrei zu sein.

Bei mir war es allerdings so, dass sich meine Frau von mir getrennt hat nach 13 Jahren. Meine Symptome wie Antriebslosikkeit, Trauer, Pessimismus haben dazu geführt, dass es ihr auch nicht gut ging in der Beziehung. So eine Trennung hatten wir vor 3 Jahren schon einmal und haben es dann erneut versucht miteinander. Ich hatte nie die Hoffnung aufgegeben dass wir es schaffen.

Das war aber zum Scheitern verurteilt. Zu großen waren die Belastungen und Verletzungen der Vergangenheit. Bei Ihr und auch bei mir. Jetzt ist die Trennung entgültig. Als wir uns kennen gelernt hatte, war es meine große Liebe. Sie war die erste Frau, bei der ich mir vorstellen konnte sie zu heiraten. Ich mache mir Vorwürfe, nicht härter an mir gearbeitet zu haben. Vielleicht hätte das die beziehung gerettet.

Andererseits bringt das nichts. Du und ich und alle hier im Forum handeln so gut, wie sie es können mit ihrer Erkrankung.
Ob ich allerding jemals wieder eine so tiefe, vertrauensvolle Partnerschaft eingehen kann, weiß ich nicht. Ich sehe sehr stark die Anteile, die ich am Scheitern der Beziehung habe. Dann denke ich mir, wer hält es denn mit einem depressiven Partner aus?

LG Tom
Jo-hanna
Beiträge: 38
Registriert: 14. Jun 2022, 19:44

Re: Meine Depression und die Liebe

Beitrag von Jo-hanna »

Hallo,

ich habe hier mal still mitgelesen und beschlossen mich mit einzubringen.
Habe rezidivierende Depressionen seit mindestens 23 Jahren nehme AD und habe seit Dezember einen Schub. Ich bin mit meinem Partner seit 28 Jahren zusammen, mit allen Höhen und Tiefen. Zunehmend habe ich das Bedürfnisse allein zu leben. Mich strengt es so an mich auf ihn einzustellen, auch empfinde ich schon eine ganze Weile nichts für ihn. Andersrum ist es schon der Fall. Er lässt mich seit Monaten völlig in Ruhe. Ich habe mein Zimmer aus dem ich kaum noch raus komme um ihm nicht über den Weg zu laufen. Auf der einen Seite denke ich es ist ein Schub, das geht vorbei, auf der anderen Seite stört mich die bloße Anwesenheit meines Partners in der Wohnung. Ich kann erst wieder durchatmen, wenn ich allein bin. Das Gefühl verstärkt sich, dass ich ohne Trennung dort nicht raus komme....
Ich bin so kraftlos, traurig und unendlich müde gerade.
Geht es noch jemandem so??
SonneundDunkenheit
Beiträge: 706
Registriert: 25. Jul 2021, 09:24

Re: Meine Depression und die Liebe

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Liebe Jo-hanna, mir geht es ziemlich ähnlich wie dir. Depressionen von Kindesbeinen an, aber über Jahrzehnte relativ gut im Griff gehabt. Bin auch schon fast ein viertel Jahrhundert verheiratet, zwei von drei Kindern wohnen noch zuhause, sind aber weitgehend selbständig.
Seit etwa zwei Jahren hänge ich in einer schweren Episode fest und bin auch nicht mehr arbeitsfähig. Bis dahin habe ich auf sehr hohem Niveau funktioniert...in der Arbeitswelt, als Ehefrau und Mutter, im Alltag. Jetzt muss ich auf einem sehr geringen Energielevel zurecht kommen, brauche sehr viel Ruhe, mag oft nicht kommunizieren, nicht endlos diskutieren oder Rücksicht nehmen. Ich achte gerade zum ersten Mal in meinem Leben darauf was ICH möchte. Mir geht's alleine momentan besser und ich bin froh, wenn mein Mann tagsüber arbeiten ist. Die Anwesenheit der Kinder halte ich interessanterweise deutlich besser aus.
Mein Mann möchte gerne die agile, funktionierende Ehefrau zurück, dachte ich komme "repariert" aus der Klinik zurück... ich möchte nicht mehr in den Funktionsmodus, aber natürlich aus der Depression raus. Nähe ertrage ich momentan nur schwer (eigentlich gar nicht), gemeinsame Mahlzeiten oder Unternehmungen empfinde ich als Stress.
Mein Mann und ich haben aktuell zwei Therapiestunden zusammen genutzt und mir ist deutlich geworden wie unsere Lebensstile auseinanderdriften. Ist es die Depression/ meine Wesensveränderung oder wären wir uns auch ohne die akute Depriphase fremd geworden? Eine klare Antwort werde ich auf die Frage nicht bekommen. Ich sehe momentan wenig Gemeinsamkeiten, empfinde das Zusammensein als anstrengend, zusätzlich kräftezehrend und die Idee der Therapeutin, dass ich mir vorübergehend eine zweite Bleibe als Rückzugsort suche, wäre für mich denkbar (mit einem gewissen schlechten Gewissen der Kinder wegen). Mein Mann kann da überhaupt nicht mitgehen, hat massive Angst mich zu verlieren. Er denkt, wenn die akute Phase abgeklungen ist, wird es wie früher.... ich fürchte er irrt gewaltig.
Ich bin momentan auch ziemlich kraftlos, traurig, schnell erschöpft müde, ge(über)reizt und schiebe eine Entscheidung bezüglich des weiteren Zusammenlebens auf. Die Kinder spielen natürlich auch eine Rolle, aber vielleicht verstecke ich mich auch dahinter, um jetzt noch keine Entscheidung treffen zu müssen...
Ich verschaffe mir Freiräume, verreise mittlerweile auch alleine oder verlasse die Wohnung, wenn ich es nicht aushalte, treffe mich mit Menschen, die mir gut tun...

Ich bin mir zudem unsicher, ob ich wirklich dauerhaft alleine leben möchte? Momentan habe ich das Gefühl es wäre besser für mich. Eigentlich wünsche ich mir Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten innerhalb der Gemeinschaft. Ist halt blöd wenn die anderen Mitglieder der Gemeinschaft andere Erwartungen an einen haben.

Ich kann dir leider nichts raten, aber zumindest signalisieren, dass auch andere Menschen in ähnlich schwierigen Konstellationen wie du stecken.
Liebe Grüße von SonneundDunkelheit
Jo-hanna
Beiträge: 38
Registriert: 14. Jun 2022, 19:44

Re: Meine Depression und die Liebe

Beitrag von Jo-hanna »

Hallo Sonne,

vielen Dank für deine Rückmeldung.
Ja, ein Reha-antrag ist unterwegs und die Antwort lässt auf sich warten.

So wird mein Partner das auch sehen, ich gehe dort hin und komme nach 5 Wochen geheilt wieder. Alles bleibt beim Alten. Ich bin mir da nicht so sicher.

Irgendetwas muss ich machen, denn langsam geht dieser Zustand auf meine Arbeitskraft!! Ich mache Fehler und es kommen langsam Angst und Panikattacken dazu.
Die Arbeit ist seit Anfang des Jahres das einzige was mich aus dem Bett holt.
Das ist wie ein umgeleitet Schalter.
Arbeit zuende, durch die Haustüre,
schaffe ich gerade noch die Küche aufzuräumen und falle ins Bett. Bin total antriebslos, erschöpft und müde..

Das allein sein macht mir keine Angst.
Ich bin gern allein.

Wenn Kinder dabei sind fällt eine Entscheidung natürlich noch schwerer!
Mein Sohn ist schon selbstständig auf ihn muss ich keine Rücksicht mehr nehmen.
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