Herz ausschütten

Aurelia Belinda
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Re: Herz ausschütten

Beitrag von Aurelia Belinda »

Sei stolz Joanni dass du die 1000 Schritte geschafft hast. Du musst bei der Hitze nicht umher hüpfen und tanzen...wenn du eh schnell erschöpft bist. Das mit dem zittrig sein ist mir durchaus bekannt...
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
AnnaD
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Re: Herz ausschütten

Beitrag von AnnaD »

Hallo Peter 1 und Aurelia Belinda
Peter1 hat geschrieben:Anna, hast du schon mal versucht, mittels Hypnose , den Grund für deine Angst heraus zu finden ?
Meine Thera hat mich ganz sanft zurück geführt, um den Grund für meine bösen Gedanken heraus zu finden. Als wir uns die Ton Aufnahme gemeinsam anhörten, wusste ich, wo die Gedanken ihre Ursache hatten. Seit der Zeit sind die Gedanken zwar immer noch in meinem Kopf, wo sie seit 60 Jahren sind, aber, wie ich oben schon schrieb, warum sollte ich mein Leben weg werfen?
Wichtig ist, genau zu wissen, ob die Situation wirklich so statt gefunden hat, oder ob sie nur deiner ängstlichen Phantasie entspringt.
und
Aurelia Belinda hat geschrieben:AnnaD, du weisst den genauen Grund gar nicht deiner Ängste..
Danke für eure Antworten. Ist schon ein paar Tage her. Ich musste aber erstmal meine Gedanken sortieren.

Ich denke, dass ich schon als Kleinkind (hypersensibel) Angst vor den Wutausbrüchen meines Vaters hatte, auch wenn sie mich nicht betrafen.
Dann kam noch die Gewissheit dazu, dass er mich töten könnte.
Auch wenn die beschriebene Situation vielleicht nicht real war, das Wissen war es.
Gerade seine Brüllerei war für mich unerträglich.

Das "Gedanken sortieren" hat dazu geführt, dass ich das alles in Ruhe betrachten kann. Mich nicht mehr in die damalige Situation hineinziehen lasse.

LG Anna
Heiligendamm2020
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Re: Herz ausschütten

Beitrag von Heiligendamm2020 »

Ich kann mich nur wenigen Menschen gegenüber weit öffnen.
Ganz öffnen, dass habe ich noch nicht geschafft.
Bei meiner letzten Zeit in einer Akutklinik hatte ich einen empathischen Therapeuten.
Seine Arbeitsweise brachte mich (im positiven Sinne) in fast jeder Sitzung zum weinen. Ich empfand es (von Mann zu Mann) nie peinlich oder schlimm. Nein, es war erlösend. Nie zuvor hatte ich mich so verstanden gefühlt. Ihm gegenüber konnte ich mich weit öffnen.
Privat gibt es nur eine handvoll Menschen in meinem Umfeld, bei denen mir beim "Herz ausschütten" das Öffnen gelingt und auch da mitten im Gespräch die Tränen kullern. Für mich ist das ein gutes Zeichen.
Flieht - ihr Narren!
Aurelia Belinda
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Re: Herz ausschütten

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo Heiligendamm,

Es kommt dann wohl auf das richtige Gegenüber an, ob man sich öffnen kann oder mag, oder eben nicht.
Meine Pädagogin hatte das bei mir ein paar mal bei unseren ersten therapeutischen Gesprächen versucht, mir Tränen zu entlocken, es war mir aber gar nicht möglich zu weinen, egal wie arg sie auf die Tränendrüse drückte, wer dann über mein erlebtes geweint hat, war sie.
Ich hatte noch nie in Gegenwart von Menschen das Bedürfnis zu weinen.
Man sagt, es soll befreiend sein ja. Wenn überhaupt, dann kann ich das nur mal für mich alleine, und das nicht richtig. Das Thema werde ich bei meiner Therapie auch mal ansprechen. Ich bin es einfach gewohnt, die starke sein zu müssen.
Das hat mich auch oft weiter gebracht. Aber natürlich hab ich keine Lust, irgendwann gefühlskalt zu werden. Ich vermute da ist einiges zu tun therapeutisch. Ich glaube dass ich vor Schmerz und Überlastung eines Tages einfach ausgestiegen bin gedanklich. Habe alles neue an Leid weg gepackt. Das war die beste Strategie um all den Mist überhaupt zu überstehen.

Gute Nacht Grüße, Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Sanne-
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Re: Herz ausschütten

Beitrag von Sanne- »

Hallo Winfried,

Vielen Dank für deine Antwort :) schön, dass dir die Verhaltenstherapie so viel gebracht hat und du so stark bist, dass du die Dinge, die du gelernt hast umsetzen konntest :) ich bin bei einer Psychoanalytikerin aber denke auch immer wieder darüber nach doch eine Verhaltenstherapie zu machen um von der Frage "warum" zur Frage "wie" (kann ich das ändern) zu kommen... deine Antwort bekräftigt mich darin, mir darüber intensiver Gedanken zu machen...
Ich finde deine Tochter scheint unglaublich mutig zu sein und ich finde es total schön, dass du sie darin unterstützt und stolz auf ihren eigenen Weg bist... ich glaube ehrlich gesagt bei meinem Vater wäre das Gegenteil der Fall und er würde mich verurteilen... nicht falsch verstehen, ich liebe meine Eltern sehr und wir haben ein recht gutes Verhältnis. Auch wenn es oft schwierig war und wir so unsere Diskrepanzen haben, bin ich doch sehr dankbar für die schöne Zeit, die wir immer wieder zusammen hatten :)
Ich wünsche dir nur das Beste für deinen weiteren Weg und euch allen hier auch... ich finde eure Geschichten sehr bewegend und Frage mich manchmal "weshalb tut man sowas?"... über die Menschen, die euch schlimme Dinge angetan haben... aber eine nachvollziehbare Antwort wird es da ja nicht geben... vielleicht brauchen wir die ja auch gar nicht...
Winfried 123 hat geschrieben:Hallo Sanne ,hallo alle.

Um auf deine Frage zu antworten, ich habe sehr lange eine kognitive Verhaltenstherapie gemacht .
Ganz langsam habe ich gelernt,
negative Gedanken, in realistische umzuformulieren.
Dabei hatte ich Glück ,denn der damalige junge Therapeut hat für mich gepasst.
Das war noch vor meinem 60.Geburtstag,ich litt schon sehr lange unter rezidivierenden Depressionen.
Mir ging es damals sehr schlecht.
Sehr lange wurde bei mir die depressive Störung nur mit Medikamenten behandelt ,aber die alleine verändern ja nichts an unserem Verhalten.

Deinen Aussteigerwunsch kann ich gut verstehen, denn ich habe eine Tochter, die auch in Deutschland schon alternativ lebt.
Sie machte u.A. schon eine sehr lange Rucksackreise durch Asien.
Auch heute noch ist sie oft unterwegs.
Sie wandert viel in der Natur, das ist ihre Kraftquelle.
Vor drei Jahren nahm sie ein allgemeines Angebot ihrer Firma an, Stellenabbau mit Abfindung, und macht jetzt was ganz anderes.
Körperlich anstrengend , vorher war es ein Computerjob.
Sie hatte aber immer öfter Stimmungsschwankungen, durch die negativen Nachrichten der Medien, denen sie beruflich ausgesetzt war .
Sie hat jetzt weniger Geld ,aber fühlt sich glücklicher.


Vielleicht lernt sie aber auch wieder einen Mann kennen,
wirft ihre weiteren beruflichen Pläne aus Liebe über Bord ?
Wer weiß das schon?
Gestern haben wir lange telefoniert, sie hatte Pause und hörte sich sehr gut an.

Kompromisse gehören zu Veränderungen immer dazu.
Diese bin ich in meinem Leben auch immer wieder eingegangen.
Man kann leider nicht Alles haben.
Sehr wünsche ich dir ,die für dich richtige Entscheidung treffen zu können.

Für dich und alle Leser heute einen guten Sonntag.
Maxegon
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Re: Herz ausschütten

Beitrag von Maxegon »

Hallo Joanni,

ich bin selbst Raucher. Probier`s mal mit einer Zigarette in den Mund stecken. ohne sie anzuzünden.
Kein Scherz!
Angelika 1964
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Re: Herz ausschütten

Beitrag von Angelika 1964 »

Auch ich rauche seit 40 Jahren und habe es nie lange ohne Zigaretten ausgehalten. Nikotinpflaster, Nikotinkaugummi, Akkupunktür ect hat mir nicht geholfen. Im Januar letztes Jahr bin ich dann auf E Zigarette umgestiegen. Hat zwar etwas gedauert, ist aber jetzt gut.
Der Lungenfacharzt war mit dieser Lösung sehr zufrieden und ich spare nicht nur jede Menge Geld sondern entwöhne mich auch Schritt für Schritt vom Nikotin, ohne unter Druck zu geraten. Mit Druck geht bei mir eher gar nichts.

Liebe Grüße
So viele Jahre in der Schule und niemand hat uns beigebracht uns selbst zu lieben und warum das so wichtig ist
Peter1
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Re: Herz ausschütten

Beitrag von Peter1 »

Hallo
„Ratschläge sind Schläge“ Wer diesen Satz erfunden hat, gehört ausgepeitscht !
Sicher gibt es dumme Ratschläge, wie den meines Vaters. „Die Depressiven sind doch bescheuert, die brauchen nur anders zu denken!“ Das sagte er im Wissen, das seine Frau, meine Mami, seit vielen Jahren schwer depressiv war. Leider hat sie eine klinische Behandlung verweigert, aus Angst, vor der Tratscherei der Nachbarn.
Solche Ratschläge sind wirklich Schläge.
Andere jedoch zeugen meist von viel Erfahrung, und können ein Ansatz zur Selbsthilfe sein. Ist das nicht der eigentliche Sinn dieses Forums ?
Ein Ratschlag ist in meinen Augen eine Empfehlung. Bei mir hat es geholfen, probier du es doch auch mal. Dann kann jeder, der es liest, selbst entscheiden, ob es für ihn selbst passt, oder nicht. Jeder kann selbst entscheiden, denn wir leben in einem freien Land.
Dabei spielt meiner Meinung nach, zur Bewältigung der Depression, das Alter des Betroffenen nur eine untergeordnete Rolle, denn wir sitzen alle im gleichen Boot, nur möchte der Eine links aussteigen, und der Andere rechts.

Alles Gute und Schöne Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Peter1
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Re: Herz ausschütten

Beitrag von Peter1 »

Hallo Winfried
So einfach, wie es sich anhört, geht das nicht. Ich versuche seit vielen Jahren den unbändigen Hass gegen ihn aus meinen Gedanken zu verjagen. Es ist mir ja auch fast gelungen, nur wenn ich wieder dabei bin, in ein Tief zu rutschen, fühle ich mich wieder wie der kleine, drei jährige Junge, der nicht weinen darf. Gestern bin ich offenen Auges in so ein Tief hinein gelaufen. Zuerst war das Verlangen, meinen Bedarf zu nehmen recht groß, aber ich habe widerstanden. Du kommst auch ohne Quetiapin zurecht, sagte mein innerer Therapeut. Dafür durfte die bayerische Staatsoper in meinem Wohnzimmer Wagners Lohengrin aufführen. Es gibt nicht viele Opern, die mir besser gefallen. Jonas Kaufmann, und Anja Harteros sind das Dream Team der Staatsoper. Als ich wieder zurück in die Realität kam, war das Tief vorbei. Die Musik und der Gesang lassen einfach keine Traurigkeit, oder andere Gedanken zu. Nun geht es mir wieder gut, und auch der Hass ist verschwunden.
Nun ja, so haben wir alle unser Päckchen zu tragen, sonst wären wir nicht hier.

Alles Gute und Schöne Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
malu60
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Re: Herz ausschütten

Beitrag von malu60 »

Ja,zum Thema da kann ich auch mein Herz ausschütten.

Mit einigen instalierten Hilfen,noch ohne Medi,s habe ich die Depressionstiefen schneller wieder im Griff.Zu sehen,dass gerade Konflikte im Leben,oder auch hier im Forum,schon unter die Haut gehen,zeigt mir,ich hab immer noch zu lernen,mir auf die Schliche zu kommen.....

Es allen Recht machen zu wollen,mit der eigenen Meinung sich zurückhalten,das ist immer noch ein Thema,Grade wohl akut.Die Konseqenzen auszuhalten auch..Es ist angehnem "Every Bodys Darling" zu sein.Wohlwollende Antworten,Lob ,Bestärkung das tut hier gut,vor Allem unter Gleichen,wissen wir doch,auch in Abstufungen ,wie es sich anfühlt in ein Loch zu fallen.Im Leben ist es auch so,gerade wieder mit den Nachbarinnen im Haus erlebt(Stichwort Magd)is G.s.D viel besser!Es macht krank,den unteren Weg zu gehen,aus Angst vor Ablehnung.

Wichtig ist,dies auch zu spüren,sich zu hinterfragen:Warum schreib,oder tu ich was!?
Manchmal unbewußt,oder getriggert von Worten,die vielleicht ganz anders gemeint sind,ich sie aber auslege,wie es garnicht gut für mich ist.Auch Öl ins Feuer gießen,Neid,oder einfach sich
äußern,obwohl es nix mit mir zu tun hat ,das doch dem Angesprochenen selbst obliegt.

Mir ist klar,rausgehen und anwenden im richtigen Leben,was ich in all den Therapien gelernt hab ist 1.Priorität........Sich austauschen und hier reflektieren hilft auf diesem Weg ungemein.

........Zeit sich abzunabeln,Liebgewonnenes loslassen fällt schwer,ist aber wohl auch Ziel des Forums.....war vor kurzem Thema hier....Menschen treffen statt virtuell!???

Soweit meine Gedanken am Morgen....schön ,dass es Euch gibt!Malu
Leben ist mehr
AnnaD
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Re: Herz ausschütten

Beitrag von AnnaD »

Hallo Peter,
fast mein ganzes Leben lang hatte ich einen Hass auf meinen Vater.
Keineswegs will ich aufrechnen, wer mehr gelitten hat unter seinem Erzeuger.

Eines Tages konnte ich verstehen, warum mein Vater handelte, wie er es tat. Warum er war, wie er war. Wie er unter seinen Eltern gelitten hatte und dann als junger Mann in den Krieg musste.
Das hatte ich immer "gewusst". Doch dann hatte ich es wirklich gefühlt.
Da war der Hass weg.
Ich werde nie vergessen, dass er ein schlechter Vater war, konnte mich aber mit ihm aussöhnen. Das passierte sozusagen nebenbei. Ich war nie auf Versöhnung aus.

Seither kann ich die Dinge, die mit ihm zu tun haben mit viel mehr Distanz betrachten. Es zieht mich nicht mehr runter.

Das soll jetzt kein "mach es doch so oder so" sein.
Nur eine Aussage, wie es bei mir war.

LG Anna
malu60
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Re: Herz ausschütten

Beitrag von malu60 »

:hello: Herzliche Grüße,ja es soll ein guter Tag werden,für Alle
Wenn was nicht rund läuft,ansprechen,oder akzeptieren.Das Leben ist kein Wunschkonzert.
Machts gut Malu ;)
Leben ist mehr
Aurelia Belinda
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Re: Herz ausschütten

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallöchen miteinander,
Würde ein jeder/jede, sich mal Gedanken machen, wie das auf andere wirkt was man so von sich gibt, gäbe es vielleicht weniger Konflikte. Vielen ist es völlig egal wie sie auf Mitmenschen wirken und was ihr Verhalten nach sich zieht....
Sich so zu benehmen wie man es von anderen erwartet, sich für seiner selbst erhofft und erwünscht, dazu ist wohl nicht jeder in der Lage.
Vieles wird anderen "zugemutet" was jemanden ganz anderem gilt.
Emotionen die an falscher Stelle die Oberfläche erreichen...Konflikte sind vorprogrammiert. Sie schwelen in uns, sind Teil des Lebens.
Der ordentliche Umgang damit ist entscheidend.
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
MySun
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Re: Herz ausschütten

Beitrag von MySun »

Jeder sagt oder tut oder denkt
nur entsprechend seiner eigenen Entwicklung,
und somit kann er es nicht besser machen.
Warum also nicht tolerieren?
Warum also nicht verzeihen?
"Viele Menschen sind zwar am Leben, berühren aber nicht das Wunder, am Leben zu sein.“-ThichNhatHanh-

Von Herzen
MySun
Aurelia Belinda
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Re: Herz ausschütten

Beitrag von Aurelia Belinda »

Es ist aber zu einfach zu sagen, der oder die kann nicht anders...
Verzeihen und tolerieren ist wichtig ja, hilft einem persönlich auch. Nicht jeder kann und will das jedoch.
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
malu60
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Re: Herz ausschütten

Beitrag von malu60 »

Ich denke,da ist was dran,was My Sun schreibt.
Außerdem gibt es auch noch Vorlieben und Abneigungen.
Wir müssen lernen miteinander auszukommen oder sich aus
dem Weg gehen....Leben und leben lassen

Außerdem darf man sich,wenn man willens ist hinterfragen
und weiter entwickeln,dafür sind Kontroversen (schonmal)ganz gut.(tut aber weh und müßte nicht sein.....am Liebsten Frieden......

Einen angenehmen Abend wünscht Euch Malu
Leben ist mehr
Aurelia Belinda
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Re: Herz ausschütten

Beitrag von Aurelia Belinda »

Na ja, sich hinterfragen logisch.
Macht eben auch nicht jeder.
Es stellt sich natürlich auch die Frage, warum herrscht kein Frieden, wenn im Grunde der Mensch sich das wünscht....tja, Menschen eben.
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Peter1
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Re: Herz ausschütten

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Ich habe mich gefragt, warum ich mich durch einen, mittlerweile gelöschten Beitrag, hier im Forum getriggert fühlte, und trotzdem weiter gelesen habe. Ich trage der Schreiberin den Beitrag nicht nach, da sie in einer Ausnahme Situation war, in die wir alle mal kommen können. Das weiß wohl jeder von uns.
Ich war wohl, da ich lange kein richtiges Tief mehr hatte, von meiner Stabilität so überzeugt, das ich unachtsam geworden bin. Das wird mir so schnell nicht mehr passieren !!!
Ich lese hier so oft von Achtsamkeit, war aber in dem Irrglauben, das meine Depressionen vorbei sind. Darum dachte ich, das das Wort für andere wichtig ist, aber doch nicht mehr für mich. Da hat mir mein Gehirn einen ganz gewaltigen Streich gespielt.
Simona hat mir dann beim Eis essen gut zu geredet, das mein Selbstvertrauen nicht zu schnell gewachsen ist, und ich keinesfalls überheblich bin, aber Achtsamkeit immer angeraten ist.
Wir waren auch im Baumarkt, um Deko Material für meine Wohnung zu kaufen. Dafür ust es immer von Vorteil, eine Frau dabei zu haben, denn ich habe zwar ein gutes räumliches Sehen, aber Farb Zusammenstellung ist nicht unbedingt mein Ding. Es hat richtig Spaß gemacht, die Sachen zu Hause aus zu packen und meine Räuber Höhle etwas aufzuhübschen. Jetzt sitze ich hier, auf den Ohren den Kopfhörer mit Il Trovatare und schreibe. Mir geht es wieder richtig gut.

Alles Gute und Schöne Peter
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Aurelia Belinda
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Re: Herz ausschütten

Beitrag von Aurelia Belinda »

@ Peter,
Dann genieße deine "Räuberhöhle" haha :)
Die starke Achtsamkeit ist für mich neben den Medikamenten das einzig hilfreiche. Dass man gut stabil ist, heisst nicht zeitgleich, nie mehr verletzlich zu sein. Die Dünnhäutigkeit verfliegt ja nicht mal einfach so, leider.
Deshalb ist es wohl auch im einigermaßen stabilen Zustand sehr wichtig, achtsam und wachsam zu bleiben. Reaktionen auf Postings anderer oder auch Ratschläge, können unter emotionsgeladener Stimmung, sowohl beim Schreibenden, als auch beim Gegenüber, nicht immer so wie erhofft und gewünscht, rüberkommen. Gerade hier im Forum wo es um Verletzlichkeit der Seele geht, ist es oft nicht einfach, zwischenmenschlich angemessen zu agieren und reagieren, denke ich.
Es ist gut dass du dich, und auch die Situation reflektierst und mit Simona besprichst.

Grüssle an dich, Aurelia
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Maxegon
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Re: Herz ausschütten

Beitrag von Maxegon »

Aurelia Belinda hat geschrieben: Die starke Achtsamkeit ...
Darf ich bitte mal fragen, was damit gemeint ist?
Ist es das Synonym für Aufmerksamkeit?
Peter1
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Re: Herz ausschütten

Beitrag von Peter1 »

Hallo Maxegon
Ja, mit Achtsamkeit ist Aufmerksamkeit gemeint.
Wie beim Auto fahren. Vorausschauend, um Gefahren rechtzeitig zu erkennen, und sich nicht zu sehr zu belasten.
Peter
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Maxegon
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Re: Herz ausschütten

Beitrag von Maxegon »

Hallo Peter,
jeder Mensch ist doch von Natur aus aufmerksam und bekommt mit, wie es einem selbst geht.
Ich lese hier immer von Selbstreflexion, Achtsamkeit etc.pp … ist es wirklich so, daß viele, das nicht mehr mitbekommen und deshalb immer wieder darauf aufmerksam gemacht werden müssen?
Haben sie wirklich die natürlichen Gaben verloren?
Peter1
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Re: Herz ausschütten

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Meistens merke ich früh genug, wenn mich etwas Triggert, aber manchmal eben zu spät. Wenn meine Stimmung sich verschlechtert, muß ich mich sofort ablenken, oder ich rutsche wieder in das schwarze Loch. Zum Glück nicht mehr so tief wie vor 4 Jahren, denn mittlerweile habe ich gelernt, mit der Depression zu leben. Ich kämpfe nicht mehr dagegen an, sondern sitze die schlechten Phasen einfach aus. Ja, manchmal bekomme ich das Abrutschen erst mit, wenn ich schon im Loch bin. Dann hilft eigentlich nur noch mein innerer Therapeut, denn mir selbst fallen dann kaum Sachen ein, die mir helfen könnten, denn ich bin irgendwie blockiert.
Manchmal merkt meine Hündin eher als ich, das es mir schlecht geht. Meist will sie dann mit mir Kuscheln, oder schleppt eines ihrer Spielzeuge an, um mich zu beschäftigen. Tiere sind auf dem Gebiet viel feinfühliger, als Menschen.

Alles Gute und Schöne Peter
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Aurelia Belinda
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Re: Herz ausschütten

Beitrag von Aurelia Belinda »

@ Maxegon,
Ich würde es auf keinen Fall NUR als eine Aufmerksamkeit bezeichnen.
Speziell meine Achtsamkeit ist zumindest viel mehr und geht tiefer....wer echte Achtsamkeit lebt, ist im Einklang mit sich.
Körper und Seele sind in Balance und durch nichts leicht zu erschüttern.
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Aurelia Belinda
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Re: Herz ausschütten

Beitrag von Aurelia Belinda »

Stimmt Peter,
Wenn Tiere sprechen könnten, dann würden sie einen vermutlich warnen, bevor der Mensch es begreift.
Der Mensch, vor allem "der Depressive" spürt manchmal vielleicht nicht richtig hin, horcht nicht mehr in sich hinein, erkennt dann u.U.zu spät die erneute Gefahr...
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
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