Hallo von der Moderation,
dies ist ein Versuch (wir haben dies früher schon sehr oft regelmäßig gemacht) kurz anzumerken, dass es sehr sinnig wäre einen Unterschied zwischen Depression und Persönlichkeit oder Persönlichkeitsakzentuierung, oder Persönlichkeitsstörung zu machen.
Der Hintergrund ist sehr einfach: Dies ist ein Diskussionsforum für DEPRESSIONEN und zwar ganz klassische. Problematisch ist, dass depressive Symptome auch im Rahmen zahlreicher Persönlichkeitsbilder und/Persönlichkeitsveränderungen z.B. nach Traumata auftauchen. ABER: Die Therapie unterscheidet sich zum Teil diametral...
Beispiel: Die Kognitiv-Behaviorale VT würde einem depressiven Menschen, der sich zurücknimmt, sich nie raustraut aus sich, empfehlen "seine/ihre Bedürfnisse mehr zu äußern ..
Wie unschwer nachvollziehbar würde diese Empfehlung bei einer narzisstischen Persönlichkeitsstruktur mit depressiven Symptomen, keine so gute Empfehlung sein, da die eigenen Bedürfnisse eh schon sehr im Fokus stehen..
Hier ließen sich unzählige Beispiele benennen.
Wichtig ist dies im Rahmen eines solchen Forums nur, damit nicht alle untereinander eher symptomunterhaltende oder verstärkende Dinge empfehlen..
Dinge wie:
Ständig Ärger mit anderen Menschen
Selbstverletzungen
Süchte, Abhängigkeiten,
Impulsive Symptome (Geld ausgeben, riskantes Autofahren oder Sexualverhalten)
starke Wut, Ärger und starke Kränkbarkeit
starke Selbstbezogenheit
Externalisierung (andere sind an allem schuld)
3 oder mehr psychische Störungen parallel (z.B. Depression, Zwang, Essstörung)
extremes Vermeidungsverhalten
Sollten zumindest an das Vorliegen einer Persönlichkeitskomponente denken lassen. Wir bitten dies bei Postings und Antworten immer zu berücksichtigen UND würden auch bitten, dass wenn ganz klar eine komplexere Problematik vorliegt, dass dann vielleicht speziell für diese Persönlichkeitsstörung bestehende Diskussionsforen besucht werden..
Vielen Dank
Die Moderation
Depression und/oder Persönlichkeit (-sstörung)
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Nico Niedermeier
- Moderator
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- Registriert: 21. Mär 2003, 11:10
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Nachtmensch
- Beiträge: 615
- Registriert: 30. Dez 2020, 06:39
Re: Depression und/oder Persönlichkeit (-sstörung)
Eigentlich ist die Bitte der Moderation für mich verständlich geäußert.
Wie bei so vielem im Leben, ist eine klare Umsetzung von Vorgaben aber oft nicht leicht.
Für mich sehe ich das so, wenn ich eine diagnostizierte PS habe oder mir auffällt, dass ich bestimmte Persönlichkeitsakzente besitze, die auf eine PS hindeuten, sollte ich diese hier nicht Thematisieren.
Wenn also Depression möglicherweise aufgrund einer PS vorliegt, darf ich mich gerne über das (Symptom) Depression hier austauschen. Alles andere hat hier aber bitte nichts zu suchen, ums mal salopp auszudrücken.
Auch um über die Symptome einer Depression zu sprechen, bin ich hier richtig. Und Erfahrungen mit Medikamenten und Therapien, die eine Depression betreffen, darf ich hier schildern. Ebenso darf ich mich über den Umgang im Bezug auf Arbeit und Institutionen, die Depression betreffend austauschen.
Für mich ist das Trennen der Depression von allem was nicht tatsächlich nur mit Ihr zu tun hat, schwierig. Vor allem deshalb, weil die Depression ja zum Beispiel auch Symptome mit sich bringt wie Angst oder extremes Vermeidungsverhalten. Nur wann ist oder wird dieses als PS erkennbar.
Idealerweise wäre es natürlich gut, wenn man hier entsprechend ausgebildete fachkundige Menschen hätte, die am besten rund um die Uhr analysieren und beraten könnten. Dies kann die Moderation natürlich nicht leisten.
Daher danke ich der Moderation dafür, dass Sie immer wiedermal verdeutlicht, worum es in diesem Forum gehen darf. Das übt mich zumindest in Zurückhaltung und hat in letzter Zeit auch dazu geführt, dass ich weniger zum Trafficverbrauch beigesteuert habe. Allerdings auch deshalb, weil ich für mich ein Forum gefunden habe, das bezüglich der Thematik bei psychischen Erkrankungen breiter aufgestellt ist. Dazu bedurfte es nicht mal einer Anregung der Moderation, wie sie ja eingangs zu lesen ist.
VG Nachtmensch
Wie bei so vielem im Leben, ist eine klare Umsetzung von Vorgaben aber oft nicht leicht.
Für mich sehe ich das so, wenn ich eine diagnostizierte PS habe oder mir auffällt, dass ich bestimmte Persönlichkeitsakzente besitze, die auf eine PS hindeuten, sollte ich diese hier nicht Thematisieren.
Wenn also Depression möglicherweise aufgrund einer PS vorliegt, darf ich mich gerne über das (Symptom) Depression hier austauschen. Alles andere hat hier aber bitte nichts zu suchen, ums mal salopp auszudrücken.
Auch um über die Symptome einer Depression zu sprechen, bin ich hier richtig. Und Erfahrungen mit Medikamenten und Therapien, die eine Depression betreffen, darf ich hier schildern. Ebenso darf ich mich über den Umgang im Bezug auf Arbeit und Institutionen, die Depression betreffend austauschen.
Für mich ist das Trennen der Depression von allem was nicht tatsächlich nur mit Ihr zu tun hat, schwierig. Vor allem deshalb, weil die Depression ja zum Beispiel auch Symptome mit sich bringt wie Angst oder extremes Vermeidungsverhalten. Nur wann ist oder wird dieses als PS erkennbar.
Idealerweise wäre es natürlich gut, wenn man hier entsprechend ausgebildete fachkundige Menschen hätte, die am besten rund um die Uhr analysieren und beraten könnten. Dies kann die Moderation natürlich nicht leisten.
Daher danke ich der Moderation dafür, dass Sie immer wiedermal verdeutlicht, worum es in diesem Forum gehen darf. Das übt mich zumindest in Zurückhaltung und hat in letzter Zeit auch dazu geführt, dass ich weniger zum Trafficverbrauch beigesteuert habe. Allerdings auch deshalb, weil ich für mich ein Forum gefunden habe, das bezüglich der Thematik bei psychischen Erkrankungen breiter aufgestellt ist. Dazu bedurfte es nicht mal einer Anregung der Moderation, wie sie ja eingangs zu lesen ist.
VG Nachtmensch
Re: Depression und/oder Persönlichkeit (-sstörung)
@ Joanni
Verstehe den Beitrag von der Moderation jetzt nicht als Ausschluss, sondern eher als Hinweis.
LG Katerle
Verstehe den Beitrag von der Moderation jetzt nicht als Ausschluss, sondern eher als Hinweis.
LG Katerle
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Aurelia Belinda
- Beiträge: 7872
- Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
- Wohnort: Mittelfranken
Re: Depression und/oder Persönlichkeit (-sstörung)
Meine Überlegung geht dahin,
Dass es oftmals ziemlich schwierig erscheint, einzelne Symptome nur zu benennen. Gerade die Anteile einer Wesensveränderung durch eine lange Leidenszeit und die damit verbundenen Folgen, Verhaltensweisen, können nicht immer strikt voneinander getrennt werden. Weil es eine Koppelung ist die statt findet. Wie also um alles in der Welt, soll man seinen Zustand benennen, und die Koppelung einfach weg diskutieren oder außen vor lassen.....da liegt die Problematik.
Aber wie gut dass ich "nur" Depression habe, eine Angststörung liegt zwar auch vor, die schlummert so im Hintergrund.
Im Prinzip gehören die beiden aber zusammen, das eine, ohne das andere, hab ich zumindest nie gehört. Und selbst wenn eines von beiden zuerst vorlag, gesellt sich das andere zwangsläufig dazu. Starke Ängste als Dauerzustand, begünstigen eine Depression. Und umgekehrt. Durch die erlebt man oft wirtschaftliche und soziale Verluste, die wiederum Einsamkeit begünstigen, alleine diese Ängste sind ein Dilemma.
Leider stellt sich aber auch bei genauer Betrachtung oft heraus, dass bereits Urängste vorliegen aus der Vergangenheit.
Dass es oftmals ziemlich schwierig erscheint, einzelne Symptome nur zu benennen. Gerade die Anteile einer Wesensveränderung durch eine lange Leidenszeit und die damit verbundenen Folgen, Verhaltensweisen, können nicht immer strikt voneinander getrennt werden. Weil es eine Koppelung ist die statt findet. Wie also um alles in der Welt, soll man seinen Zustand benennen, und die Koppelung einfach weg diskutieren oder außen vor lassen.....da liegt die Problematik.
Aber wie gut dass ich "nur" Depression habe, eine Angststörung liegt zwar auch vor, die schlummert so im Hintergrund.
Im Prinzip gehören die beiden aber zusammen, das eine, ohne das andere, hab ich zumindest nie gehört. Und selbst wenn eines von beiden zuerst vorlag, gesellt sich das andere zwangsläufig dazu. Starke Ängste als Dauerzustand, begünstigen eine Depression. Und umgekehrt. Durch die erlebt man oft wirtschaftliche und soziale Verluste, die wiederum Einsamkeit begünstigen, alleine diese Ängste sind ein Dilemma.
Leider stellt sich aber auch bei genauer Betrachtung oft heraus, dass bereits Urängste vorliegen aus der Vergangenheit.
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Re: Depression und/oder Persönlichkeit (-sstörung)
Hallo Aurelia,
ich habe sowohl eine Depression als auch eine Persönlichkeitsstörung.
Zwischen beiden gibt es natürlich Überschneidungen.
Aber ich kann für mich meistens ganz klar trennen, was ist Depression und was ist Persönlichkeitsstörung.
ich habe sowohl eine Depression als auch eine Persönlichkeitsstörung.
Zwischen beiden gibt es natürlich Überschneidungen.
Aber ich kann für mich meistens ganz klar trennen, was ist Depression und was ist Persönlichkeitsstörung.
Re: Depression und/oder Persönlichkeit (-sstörung)
Hallo Suchende,
das klingt interessant. Woran merkst du denn, was die Depression ist und was die Persönlichkeitsstörung? Mir wurde auch eine kombinierte Persönlichkeitsstörung diagnostiziert, aber irgendwie finde ich mich da teilweise gar nicht wieder und es ist dementsprechend schwer, da was zu unterscheiden. Wurde das bei dir in der Therapie anders behandelt oder beides extra getrennt behandelt?
Liebe Grüße,
DieNeue
das klingt interessant. Woran merkst du denn, was die Depression ist und was die Persönlichkeitsstörung? Mir wurde auch eine kombinierte Persönlichkeitsstörung diagnostiziert, aber irgendwie finde ich mich da teilweise gar nicht wieder und es ist dementsprechend schwer, da was zu unterscheiden. Wurde das bei dir in der Therapie anders behandelt oder beides extra getrennt behandelt?
Liebe Grüße,
DieNeue
Re: Depression und/oder Persönlichkeit (-sstörung)
Guten Morgen,
finde es auch ein bisschen schwierig, das zu unterscheiden. Ich habe auch mehrere Baustellen. Komplexe ptbs und depressionen. Das eine bedingt ja oft das andere. Und bei manchen Symptomen könnte es ja von beiden Erkrankungen her kommen. Ich schreibe hier sowieso nicht so viel und versuche mich auf die depri zu begrenzen.
Hat eventuell jemand gute Erfahrungen mit einem anderen forum bezüglich Komplexe ptbs gemacht? Ich hab dazu bisher nix wirklich gutes im Netz gefunden.
Viele Grüße! Kiwi
finde es auch ein bisschen schwierig, das zu unterscheiden. Ich habe auch mehrere Baustellen. Komplexe ptbs und depressionen. Das eine bedingt ja oft das andere. Und bei manchen Symptomen könnte es ja von beiden Erkrankungen her kommen. Ich schreibe hier sowieso nicht so viel und versuche mich auf die depri zu begrenzen.
Hat eventuell jemand gute Erfahrungen mit einem anderen forum bezüglich Komplexe ptbs gemacht? Ich hab dazu bisher nix wirklich gutes im Netz gefunden.
Viele Grüße! Kiwi
-
Aurelia Belinda
- Beiträge: 7872
- Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
- Wohnort: Mittelfranken
Re: Depression und/oder Persönlichkeit (-sstörung)
Hallo DieNeue,
Alleine die Symptome bei Depression sind ja sehr vielfältig.
Und eine chronisch verlaufende solche, verändert einen unweigerlich. Ich hab das beobachtet bei meinem Mann.
Er hat mehrere psychische Diagnosen. Natürlich bedingt die eine die nächste u.s.f.
Aber ich schon immer versucht, zu deuten, welche Ausbrüche oder Verhaltensweisen sind nun welcher Diagnose zuzuschreiben. Einfach ist das nicht, aber für mich war es echt hilfreich über die Diagnosen viel Hintergrundwissen mir angeeignet zu haben. Somit konnte ich angemessener darauf reagieren, wenn z. B. mal wieder ein Wahn sich ausbreitete.
Alleine die Symptome bei Depression sind ja sehr vielfältig.
Und eine chronisch verlaufende solche, verändert einen unweigerlich. Ich hab das beobachtet bei meinem Mann.
Er hat mehrere psychische Diagnosen. Natürlich bedingt die eine die nächste u.s.f.
Aber ich schon immer versucht, zu deuten, welche Ausbrüche oder Verhaltensweisen sind nun welcher Diagnose zuzuschreiben. Einfach ist das nicht, aber für mich war es echt hilfreich über die Diagnosen viel Hintergrundwissen mir angeeignet zu haben. Somit konnte ich angemessener darauf reagieren, wenn z. B. mal wieder ein Wahn sich ausbreitete.
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Re: Depression und/oder Persönlichkeit (-sstörung)
Hallo DieNeue,
meine PS habe ich letzten Herbst in der Tagesklinik erhalten. Der Einzeltherapeut hat das auch sehr gut mit mir zusammen bearbeitet. Nachdem ich neben meiner Hauptdiagnose Depression eine PS als Nebendiagnose erhalten sollte, schmeckte mir das erstmal gar nicht.
Inzwischen ist diese Diagnose einfach eine Erklärung für mich, warum ich für einige Sachen deutlich mehr innere Kraft benötige als "Normalos". Ich kann dadurch wohlwollender mit mir umgehen und ärgere mich in dem Bereich nicht mehr über mich selbst, daß es bei mir so ein großer Kraftaufwand ist.
Nun zu Deiner Frage.
Die PS habe ich mein Leben lang und kenne ich sehr gut. Sie war und ist immer da. Im Gegensatz zur Depression, die ich zwar auch schon sehr lange habe (allerdings undiagnostiziert), aber da gab es auch immer depressionsfreie Zeiten.
In der Depression kostet mich die PS auch mehr Kraft, in den Bereichen, wo sich beide Überschneiden. Da ist es dann schwerer zu unterscheiden. Allerdings habe ich für mich entschlossen, den Großteil davon auf die PS "zu schieben", was auch wahrscheinlich ist, sie wird halt durch die Depression verstärkt.
Ich hoffe, ich konnte einigermaßen verständlich schreiben. Ansonsten mehr per PN.
Alles Gute,
Suchende
meine PS habe ich letzten Herbst in der Tagesklinik erhalten. Der Einzeltherapeut hat das auch sehr gut mit mir zusammen bearbeitet. Nachdem ich neben meiner Hauptdiagnose Depression eine PS als Nebendiagnose erhalten sollte, schmeckte mir das erstmal gar nicht.
Inzwischen ist diese Diagnose einfach eine Erklärung für mich, warum ich für einige Sachen deutlich mehr innere Kraft benötige als "Normalos". Ich kann dadurch wohlwollender mit mir umgehen und ärgere mich in dem Bereich nicht mehr über mich selbst, daß es bei mir so ein großer Kraftaufwand ist.
Nun zu Deiner Frage.
Die PS habe ich mein Leben lang und kenne ich sehr gut. Sie war und ist immer da. Im Gegensatz zur Depression, die ich zwar auch schon sehr lange habe (allerdings undiagnostiziert), aber da gab es auch immer depressionsfreie Zeiten.
In der Depression kostet mich die PS auch mehr Kraft, in den Bereichen, wo sich beide Überschneiden. Da ist es dann schwerer zu unterscheiden. Allerdings habe ich für mich entschlossen, den Großteil davon auf die PS "zu schieben", was auch wahrscheinlich ist, sie wird halt durch die Depression verstärkt.
Ich hoffe, ich konnte einigermaßen verständlich schreiben. Ansonsten mehr per PN.
Alles Gute,
Suchende
Re: Depression und/oder Persönlichkeit (-sstörung)
Liebe Moderation,
danke für die Erstellung dieses Threads. Es ist für mich ein Trigger-Thema, aber im positiven Sinne, da ich meine Therapieerfolge sehe.
Vor Jahren hatte ich die Diagnose "Akzentuierung einer Borderline-PS" und war zutiefst erschrocken.
Meine Persönlichkeit, mein Charakter ist gestört, na toll dachte ich.
Mir sind Menschen, die sich nicht zu benehmen wissen, ihre Wut auf andere projizieren,Krankheit hin oder her, äußerst unangenehm und ich möchte mit ihnen nichts zu tun haben. Nun sollte ich selbst so sein?
Irgendwann habe ich verstanden, dass es um Anteile in mir geht, die gestört, aber reparabel sind. Mit viel Selbstreflexion und Therapie habe ich meine akzentuierte PS im Griff und nicht umgekehrt.
Liebe Grüße
Tara
danke für die Erstellung dieses Threads. Es ist für mich ein Trigger-Thema, aber im positiven Sinne, da ich meine Therapieerfolge sehe.
Vor Jahren hatte ich die Diagnose "Akzentuierung einer Borderline-PS" und war zutiefst erschrocken.
Meine Persönlichkeit, mein Charakter ist gestört, na toll dachte ich.
Mir sind Menschen, die sich nicht zu benehmen wissen, ihre Wut auf andere projizieren,Krankheit hin oder her, äußerst unangenehm und ich möchte mit ihnen nichts zu tun haben. Nun sollte ich selbst so sein?
Irgendwann habe ich verstanden, dass es um Anteile in mir geht, die gestört, aber reparabel sind. Mit viel Selbstreflexion und Therapie habe ich meine akzentuierte PS im Griff und nicht umgekehrt.
Liebe Grüße
Tara
-
Aurelia Belinda
- Beiträge: 7872
- Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
- Wohnort: Mittelfranken
Re: Depression und/oder Persönlichkeit (-sstörung)
Interessant Tara,
Ich beschäftige mich gerade mit einem Fall "Betroffener" bei dem mir das auch so zu sein scheint.
Dieser jemand mag jedoch nicht erkennen dass dies wohl auch behandelt werden sollte...
Deshalb meine Frage, mit welcher Art von Therapie hattest du da Erfolge für dich verbuchen können?
LG Aurelia
Ich beschäftige mich gerade mit einem Fall "Betroffener" bei dem mir das auch so zu sein scheint.
Dieser jemand mag jedoch nicht erkennen dass dies wohl auch behandelt werden sollte...
Deshalb meine Frage, mit welcher Art von Therapie hattest du da Erfolge für dich verbuchen können?
LG Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Re: Depression und/oder Persönlichkeit (-sstörung)
Liebe Aurelia,
ganz am Anfang stand die Krankheitseinsicht, oder besser gesagt der Leidensdruck. Ich war bedingt durch meine Biographie nicht in der Lage, Wut zuzulassen oder damit umzugehen.
Vor ca. 10 Jahren meinte der Oberarzt in der Tagesklinik zu mir, dass Depressionen nicht meine Hauptdiagnose sondern eine Begleitdiagnose sei. Damit konnte ich nichts anfangen.
Meinen ambulanten Psychiater fragte ich, ob ich eine Depressive mit PS oder eine PS Erkrankte mit depressiven Episoden sei.
Seine Antwort öffnete mir die Augen:
"Sie sind ein Mensch und nicht Ihre Diagnose."
Daraus entwickelte sich mein Mantra:
Ich habe eine Krankheit, aber ich bin nicht meine Krankheit.
Im Laufe meines Lebens habe ich viele ambulante Therapie unterschiedlicher Schulen gemacht.
Nachhaltig geholfen hat mir die Schematherapie. Sie hat mir geholfen, mich selbst kennenzulernen und zu begreifen, welche Funktion die einzelnen Schemata haben.
Ironischerweise habe ich festgestellt, dass auch ich einiges an trotzigem Verhalten an den Tag legen konnte. Verhalten, dass ich bei anderen kritisiere, aber mir nicht eingestehen wollte.
Meine Therapeutin hat mir sehr oft den Spiegel vorgehalten, mich provoziert. Das war schmerzhaft, aber notwendig.
Indem ich meine wunden Punkte kennengelernt habe und sie zulasse, fühle ich mich freier. Die Kunst ist, die eigenen Gefühle nicht auf andere zu projizieren. Da ich berufsbedingt viel Selbstreflektion anwende, bin ich auf einem guten Weg.
Da wir Menschen uns stets weiterentwickeln, ist dieser Prozess glaube ich nie abgeschlossen.
LG
Tara
ganz am Anfang stand die Krankheitseinsicht, oder besser gesagt der Leidensdruck. Ich war bedingt durch meine Biographie nicht in der Lage, Wut zuzulassen oder damit umzugehen.
Vor ca. 10 Jahren meinte der Oberarzt in der Tagesklinik zu mir, dass Depressionen nicht meine Hauptdiagnose sondern eine Begleitdiagnose sei. Damit konnte ich nichts anfangen.
Meinen ambulanten Psychiater fragte ich, ob ich eine Depressive mit PS oder eine PS Erkrankte mit depressiven Episoden sei.
Seine Antwort öffnete mir die Augen:
"Sie sind ein Mensch und nicht Ihre Diagnose."
Daraus entwickelte sich mein Mantra:
Ich habe eine Krankheit, aber ich bin nicht meine Krankheit.
Im Laufe meines Lebens habe ich viele ambulante Therapie unterschiedlicher Schulen gemacht.
Nachhaltig geholfen hat mir die Schematherapie. Sie hat mir geholfen, mich selbst kennenzulernen und zu begreifen, welche Funktion die einzelnen Schemata haben.
Ironischerweise habe ich festgestellt, dass auch ich einiges an trotzigem Verhalten an den Tag legen konnte. Verhalten, dass ich bei anderen kritisiere, aber mir nicht eingestehen wollte.
Meine Therapeutin hat mir sehr oft den Spiegel vorgehalten, mich provoziert. Das war schmerzhaft, aber notwendig.
Indem ich meine wunden Punkte kennengelernt habe und sie zulasse, fühle ich mich freier. Die Kunst ist, die eigenen Gefühle nicht auf andere zu projizieren. Da ich berufsbedingt viel Selbstreflektion anwende, bin ich auf einem guten Weg.
Da wir Menschen uns stets weiterentwickeln, ist dieser Prozess glaube ich nie abgeschlossen.
LG
Tara
-
Nico Niedermeier
- Moderator
- Beiträge: 2837
- Registriert: 21. Mär 2003, 11:10
Re: Depression und/oder Persönlichkeit (-sstörung)
Ich Danke Ihnen allen für die gute und sehr besonnene Diskussion und Ihre klugen und wertvollen Beiträge!
Nico Niedermeier (ein Teil der Moderation:-)
Nico Niedermeier (ein Teil der Moderation:-)
-
Aurelia Belinda
- Beiträge: 7872
- Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
- Wohnort: Mittelfranken
Re: Depression und/oder Persönlichkeit (-sstörung)
Recht schönen Dank liebe Tara,
für deine detaillierte Ausführung und alles Gute für dich!
Das hilft mir schon mal ein Stück weiter.
LG Aurelia
für deine detaillierte Ausführung und alles Gute für dich!
Das hilft mir schon mal ein Stück weiter.
LG Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Re: Depression und/oder Persönlichkeit (-sstörung)
Liebe Aurelia,
Danke für deine Zeilen. Es freut mich, dass ich Dir behilflich sein konnte:-)
LG Tara
Danke für deine Zeilen. Es freut mich, dass ich Dir behilflich sein konnte:-)
LG Tara
Re: Depression und/oder Persönlichkeit (-sstörung)
DANKE Tara für deine interessanten Beiträge. Sehr treffend formuliert. Kann mir da auch einiges für mich herausnehmen.
Liebe Grüße und alles Gute
Katerle
Liebe Grüße und alles Gute
Katerle
Re: Depression und/oder Persönlichkeit (-sstörung)
Guten Morgen ihr Lieben,
Vielen herzlichen Dank für Eure Worte. Das tut sehr gut zu lesen.
Schön, dass wir uns gegenseitig unterstützen, so soll es sein:-)
Liebe Grüße
Tara
Vielen herzlichen Dank für Eure Worte. Das tut sehr gut zu lesen.
Schön, dass wir uns gegenseitig unterstützen, so soll es sein:-)
Liebe Grüße
Tara
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Gartenkobold
- Beiträge: 2053
- Registriert: 9. Jul 2020, 09:26
Re: Depression und/oder Persönlichkeit (-sstörung)
Hallo Malte,
hier...
Das Forum ist geschlossen (https://www.borderline-netzwerk.info/fo ... .php?f=446" onclick="window.open(this.href);return false;") und wird von M. Armbrust bzw. seinen Mitarbeitern aus BB moderiert.
LG Gartenkobold
hier...
Das Forum ist geschlossen (https://www.borderline-netzwerk.info/fo ... .php?f=446" onclick="window.open(this.href);return false;") und wird von M. Armbrust bzw. seinen Mitarbeitern aus BB moderiert.
LG Gartenkobold
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Ifightdepression79
- Beiträge: 299
- Registriert: 22. Jul 2022, 13:44
Re: Depression und/oder Persönlichkeit (-sstörung)
Vielen Dank Gartenkobold.
Verstehe die Moderation auf jeden Fall.
Nach meiner Erfahrung ist es allerdings auch so, dass erst immer Depressionen diagnostiziert werden und die wirkliche Ursache eine PS erst später ans Licht kommt. Kann das aber verstehen und schau mir gern das andere Forum mal an. Danke dir.
Verstehe die Moderation auf jeden Fall.
Nach meiner Erfahrung ist es allerdings auch so, dass erst immer Depressionen diagnostiziert werden und die wirkliche Ursache eine PS erst später ans Licht kommt. Kann das aber verstehen und schau mir gern das andere Forum mal an. Danke dir.
Viele Grüße
Malte
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"Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts."
Malte
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"Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts."
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Gartenkobold
- Beiträge: 2053
- Registriert: 9. Jul 2020, 09:26
Re: Depression und/oder Persönlichkeit (-sstörung)
Hallo Malte,
bei mir war es auch so, dass die Depression zuerst diagnostiziert wurde. Die weiteren Diagnosen kamen nach 2-3 Jahren und nach 6 Jahren und die Diagnose PS/kPTBS steht bis heute nicht fest. Das andere Forum kenne ich ehrlich gesagt nicht gut, bin im Netz darüber gestolpert... und darüber, dass es von BB moderiert wird. Kann sein, es ist nicht hilfreich. Ich komme mit den "normalen" VT-Methoden zur Behandlung der Depression ganz gut hin. Auch bei chronische Depressionen kann man ja zwischenmenschliche Probleme haben, wird mit Gruppentherapie behandelt und mit Rollenspielen (CBASP). Wer weiß woher was kommt und was einem hilft...ausprobieren.
Ein spezifisches Forum bezüglich Trauma kenne ich nicht. Tausche mich mit ehemaligen Mitpatienten aus, das hilft schon mal.
LG Gartenkobold
bei mir war es auch so, dass die Depression zuerst diagnostiziert wurde. Die weiteren Diagnosen kamen nach 2-3 Jahren und nach 6 Jahren und die Diagnose PS/kPTBS steht bis heute nicht fest. Das andere Forum kenne ich ehrlich gesagt nicht gut, bin im Netz darüber gestolpert... und darüber, dass es von BB moderiert wird. Kann sein, es ist nicht hilfreich. Ich komme mit den "normalen" VT-Methoden zur Behandlung der Depression ganz gut hin. Auch bei chronische Depressionen kann man ja zwischenmenschliche Probleme haben, wird mit Gruppentherapie behandelt und mit Rollenspielen (CBASP). Wer weiß woher was kommt und was einem hilft...ausprobieren.
Ein spezifisches Forum bezüglich Trauma kenne ich nicht. Tausche mich mit ehemaligen Mitpatienten aus, das hilft schon mal.
LG Gartenkobold