Lohnt es sich weiterzumachen?

Macoco
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Lohnt es sich weiterzumachen?

Beitrag von Macoco »

Hallo, ich habe nach längerem hin und her mich dazu entschlossen einem Forum beizutreten um in den Austausch mit anderen betroffenen zu gehen. Ich bin 29 Jahre alt und habe seit 15 Jahren Depressionen. Diese gipfelte in zwei Suizidversuchen einmal mit 15 und das letzte mal 2020. Seitdem habe ich mir immer wieder versucht einzureden, dass das die Tiefpunkte gewesen sind und es von nun an aufwärts gehen sollte Gespräche mit Therapeuten und auch Aufenthalte in Einrichtungen haben mir für den Moment gut getan aber sobald man wieder Zuhause ist und der Alltag zurückkehrt rutscht man doch wieder sehr schnell in alte Muster so zumindest bei mir. Aktuell fühlt es sich auch wieder vermehrt unerträglich an. Viele aus meinem Umfeld, darunter meine Familie können meine Gefühle und Gedankengänge nicht verstehen und ich bin es leid mich rechtfertigen zu müssen. Alle sagen sie mir ich kann mit denen über alles Sprechen aber wenn ich mich dann überwinde und öffne dann merke ich wie bei meinem Gegenüber immer mehr Fragezeichen aufkommen. Ich weiß nicht wohin mit diesen Gedanken ich kann mich zeitweise immer mal wieder kurz ablenken aber dann kommen sie auch schon wieder.
Nach dem Suizidversuch 2020 wurde mir auch von vielen Seiten Fragen gestellt was denn der Auslöser war und auch das Suizid ja das egoistischste ist was man machen kann (das natürlich etwas harmloser formuliert aber die Nachricht dahinter war die selbe)
Ja, mag zwar sein das es egoistisch ist aber würde jemand der diese Dämonen nicht in sich hat einen davon abraten, wenn er selbst diesen Kampf Tag für Tag über Jahre hinweg ertragen muss?
Teilt mal gerne eure Erfahrungen
Nachtmensch
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Re: Lohnt es sich weiterzumachen?

Beitrag von Nachtmensch »

Hallo Macoco,

das „S“ Thema wird hier problematisch gesehen und wird ohnehin von der Moderation im Zweifelsfall gelöscht.
Daher könnte ich etwas dazu äußern, lasse es aber.

Vielleicht nur zum Egoismus soviel. Denken sie mehr an sich und seien sie auch mal egoistisch. Das ist, was mir jeder Therapeut und jede Therapeutin schon mehrfach nahegelegt haben. Würde ich nur einmal nur an mich denken, wäre alles ganz anders.

VG Nachtmensch
Peter1
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Re: Lohnt es sich weiterzumachen?

Beitrag von Peter1 »

Hallo Macoco
Vor 4 Jahren war ich auch so weit wie du. Ich ging in eine psychiatrische Klinik, und machte anschließend 2 Jahre Psychotherapie. Schon kurz nachdem ich die Klinik verlassen hatte, ging es mir, mit den richtigen Medikamenten, und der Umstellung meiner Lebensumstände, wesentlich besser. Ich merkte auch, wie falsch meine Gedanken von vorher waren. Das Leben ist schön!!!
Als Anfang legte ich mir, auf anraten meines Psychiaters, einen Hund zu, um 3 bis 4 mal am Tag meine Wohnung verlassen zu müssen. Bei den Spaziergängen fanden auch erste Sozialkontakte statt. Zuerst ganz vorsichtig, aber mit der Zeit wurden regelmäßige kleine Gespräche daraus.
Das Schlimmste, was du nach einer Therapie machen kannst ist, in alte Muster zu verfallen. Sich in der Wohnung vergraben, nur nicht mit anderen Menschen reden,oder den Grübelschleifen in deinen Gedanken zu nachgeben.
Ich bin seit ca. 60 Jahren depressiv, bin es immer noch, aber ich habe in den letzten vier Jahren gelernt, damit zu leben. Das Leben ist trotzdem schön. Warum sollte ich das schönste Geschenk, das meine Mutter mir gemacht hat weg werfen ?

Alles Gute und Schöne Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Macoco
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Re: Lohnt es sich weiterzumachen?

Beitrag von Macoco »

Sehr schöner Input von euch beiden vielen Dank erstmal dafür. Ich versuche schon dagegen zu steuern wenn meine Gedanken wieder vermehrt negativ werden aber, das kennt ihr sicher auch leider klappt das nicht immer und dann fühle ich mich allein und von meinem Umfeld missverstanden. Gerade das nahe Umfeld ist es die sich zum Teil von mir distanzierten. Meine Schwester war von frühster Kindheit an ein ganz wichtiger Mensch für mich, wenn nicht sogar der wichtigste da meine Eltern bzw. meine Mutter wenig Interesse hat sich das anzuhören. Mein Vater war nach der Scheidung der beiden auch nie für uns da bis zu seinem Tod 2018 und meine Mutter hat mich Suchtproblemen zu kämpfen aber das waren alles Dinge die ich mit meiner Schwester zusammen ertragen habe. Nun hat sie allerdings den Kontakt zu mir abgebrochen als ich letztes Jahr mitten in der Chemotherapie war. Ich mein klar sie hat auch ihre Probleme und wir konnten auch immer darüber sprechen was uns beschäftigt. Vielleicht war es auch genau das was uns weiter runtergezogen hat aber jetzt sitze ich seit 6 Monaten allein da und frage mich warum ich meiner Schwester auf einmal egal geworden bin. Wenn ich an einem schlechten Tag, und die gibt es aktuell immer mehr an das Thema denke dann falle ich in ein tiefes Loch und muss mich tagsüber mit Schlaf dazu zwingen das mein Kopf aufhört zu grübeln.
Sehr schwer wenn ich ehrlich bin :( und der Gedanke daran, dass ich bald 30 bin und dann im Normalfall noch mindestens 30 Jahre weiterlebe und diese täglichen Kämpfe austragen muss macht mich wirklich irre :(
DieNeue
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Re: Lohnt es sich weiterzumachen?

Beitrag von DieNeue »

Hallo Macoco,

vielleicht bist du deiner Schwester gar nicht egal, sondern sie hat den Kontakt abgebrochen, gerade weil sie dich so lieb hat? Vielleicht hat sie es auch nicht ertragen dich so leiden zu sehen, erst der Suizidversuch, dann die Krebserkrankung.
Der Bruder meiner Mutter ist als junger Erwachsener auch psychisch erkrankt und ist auch immer noch krank. Mittlerweile ist er ca. 70 Jahre alt. Er ist erwerbsunfähig und lebt ganz alleine weiter weg. Sie hat mir mal erzählt, dass sie eine Zeit lang nicht mehr ans Telefon gehen konnte, wenn er angerufen hat, weil es sie so fertig gemacht hat, seine Stimme zu hören und mitzubekommen, wie ihr geliebter Bruder so leidet. Er war früher auch in der Psychiatrie, da waren das noch ganz andere Zustände als heute und meine Mutter hat viel schlimmes mitbekommen. Als Kind habe ich das nur bruchstückweise mitbekommen, aber das hat schon gereicht. Er hat wirklich große Probleme, teilweise verlässt er aus Angst das Haus nicht.
Wenn er mal stirbt, wird das wahrscheinlich keiner erstmal mitbekommen. Meine Mutter ist immer total fertig, wenn sie darüber nachdenkt.
Vielleicht geht es deiner Schwester ja auch so?

Dein Suizidversuch und auch die Krebserkrankung sind auch immer Möglichkeiten gewesen, wo sie dich verlieren konnte. Vielleicht hat sie lieber den Kontakt abgebrochen, um das nicht auch noch ertragen zu müssen - weil sie dich lieb hat und du ihr nicht egal bist?

Das sind jetzt nur Vermutungen, aber vielleicht ist es ja tatsächlich so?

Hast du dich schon mal wieder bei ihr gemeldet?

Liebe Grüße,
DieNeue
Jo-hanna
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Re: Lohnt es sich weiterzumachen?

Beitrag von Jo-hanna »

Hallo macoco,

ich denke Dich hier anzumelden war schon eine gute Entscheidung.

Ich selbst bin erst ein paar Tage dabei, aber zu jeder Tageszeit sich was von der Seele schreiben zu können ist schon eine große Entlastung.

Weiter zu machen lohnt sich auf alle Fälle!! Man hat nur das eine Leben.

Meinen 30ten habe ich damals allein gefeiert. Hatte eine schwerer Kriese (Trennung, Depression, unschöne Gedanken) heute bin ich 47 und hätte so einiges verpasst.

Nimm die Entscheidung deiner Schwester nich persönlich. Gib ihr Zeit.
Soweit ich verstanden habe war sie dein einziger Halt! Manchmal distanzieren sich Menschen aus Eigenschutz!!
Und das ist auch gut so.

Finde einen Weg aus deiner Grübelei!
Wenn das zu Hause nicht klappt, finde einen Ort, wo du deine Gedanken loslassen kannst.

Das kann eine Parkpank sein oder Wasserloch völlig egal. Hauptsache der Kopf hat bsl Pause.
Zuletzt geändert von Jo-hanna am 23. Jun 2022, 18:59, insgesamt 1-mal geändert.
Katerle
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Re: Lohnt es sich weiterzumachen?

Beitrag von Katerle »

Hallo Macoco,

ob es sich lohnt, weiterzumachen ist nicht leicht zu beantworten, gerade wenn der tägliche Kampf schon länger mit sich ausgefochten wird.

Für mich kann ich gottseidank sagen, dass es sich gelohnt hat, weiterzumachen. Und bin auch sehr dankbar dafür, einige ganz kompetente Leute an meiner Seite gehabt zu haben (Therapeuten, Ärzte), die mir bei meinem Weg weiterhalfen, um aus dem Sumpf wieder herauszukommen. Zwar habe ich heute auch noch ein paar Schwankungen, aber wie traurig wäre es doch, meine Kinder und auch Enkel nicht aufwachsen zu sehen oder auf all die wertvollen Begegnungen mit Menschen verzichten verzichten zu müssen.
Bald sehe ich meine Enkel wieder und Kinder und ich treffe mich auch mit jemanden, was mich auch sehr freut.

Manchen kann allerdings nicht verdenkt werden, sich anders zu entscheiden, weil der tägliche Kampf nicht mehr zu ertragen ist... Solche Leute verurteile ich auch nicht..., auch wenn das egoistisch klingt...

Wünsche dir ganz viel Kraft, um wieder Licht am Ende des Tunnels zu sehen.

Liebe Grüße
Katerle
Macoco
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Re: Lohnt es sich weiterzumachen?

Beitrag von Macoco »

Es sind wirklich sehr schöne Nachrichten dabei genau das habe ich mir von diesem Forum erhofft. Also erst einmal vielen Dank, dass ihr euch die Zeit nehmt das bedeutet mir sehr viel. Das meine Schwester den Kontaktabbruch aus Eigenschutz gemacht hat kam mir auch immer wieder in den Sinn ich weiß natürlich nicht ob es auch so ist aber hätte mir gewünscht, dass sie das in irgendeiner Form mit mir besprochen hätte. Natürlich ist das in der Theorie leichter gesagt aber so war es schon immer. Wir konnten ausnahmslos über alles sprechen eine andere Sache die daran so schmerzt ist, dass ich meine beiden Neffen ( 5 und 3 Jahre) nun auch nicht mehr sehen kann und gerade der große hatte eine sehr enge Bindung zu mir. Wir waren uns im Wesen sehr ähnlich und ich habe die Zeit mit den beiden immer sehr genossen. Das waren auch Zeiten in denen meine schlechten Gedanken aufgehört haben einfach weil die beiden so eine Fröhlichkeit verbreitet haben die ich allein nicht erreichen konnte.
Bei ihr gemeldet habe ich mich nicht da die Angst vor der Zurückweisung oder gar das Ignorieren zu groß ist. Ich weiß auch nicht sollte ich das einfach so stehen lassen und versuchen damit klar zu kommen?

Zu dem Punkt mit dem Grübeln muss ich sagen, dass ich bei mir Zuhause schlecht abschalten kann. Ich versuche zwar mich immer wieder raus zu zwingen aber in letzter Zeit ging das selten. Hier gibt es einen Kurpark durch den ich gerne laufe und auch ein Kneipbecken was bei den Temperaturen gerade echt gut tut aber leider schaffe ich es nicht regelmäßig hin. Ansonsten gibt es hier in dem Ort (relativ klein) eher wenig Möglichkeiten was zu unternehmen. Ich hole mir das 9,- Ticket für Juli und mal schauen wo ich damit hinkomme
AnnaD
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Re: Lohnt es sich weiterzumachen?

Beitrag von AnnaD »

Hallo Macoco.
Noch ein Gedanke zu deiner Schwester.
Vor kurzem habe ich einen Artikel gelesen über Empathie.
Manche empfinden das Leid des anderen so stark mit, dass sie es einfach nicht ertragen können.
Also, was Jo-hanna schreibt: Selbstschutz.
Da ihr euch so nahe seit, kann das wirklich der Grund sein.
Vielleicht kannst du ihr einen Brief schreiben, mit der Bitte um Erklärung.
Wenn man das liest, dann kann man erstmal selbst mit seinen Emotionen klar kommen.

Die allerdunkelsten Gedanken hatte ich auch schon, das ist ein Symptom der Depression, ohne dass Taten gefolgt wären.
Mit Medikamenten war das weg.
Ich bin immer noch depressiv und es geht mir nicht gut. Doch Suizidgedanken habe ich keine.

LG Anna
Macoco
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Re: Lohnt es sich weiterzumachen?

Beitrag von Macoco »

Hallo Anna,

einen Brief schreiben könnte ich machen aber was mich bisher davon abgehalten hat war, dass ich, sobald ich mich bei ihr wieder melde mich in eine Position begebe in der sie denken könnte, dass ein Kontaktabbruch je nach "Lust und Laune" passieren können und ich mich nach einer gewissen Zeit wieder melde ohne das dies Folgen für sie hat. Kann sein, dass ich mich da auch in etwas verrenne und so wie ich meine Schwester kenne geht es ihr damit auch nicht gut oder vielleicht doch? Bin ich geblendet von der Enttäuschung und will es nicht wahr haben, dass sie den Schritt getan hat? Klar tut es mir weh, dass ich sie und die Jungs nicht mehr sehe aber will natürlich auch nur ihr bestes. :(
Jo-hanna
Beiträge: 38
Registriert: 14. Jun 2022, 19:44

Re: Lohnt es sich weiterzumachen?

Beitrag von Jo-hanna »

Hallo Macoco,

als ich mit Anfang 30 allein war, war das eine bewusste Entscheidung.
Ich habe eine Familie die mir sämtliche Kraft abgezogen hat (hilflose Mutter/schizophrenen Stiefvater).
Mein Sohn war damals 3 Jahre und ich hatte keine Reserven mehr um mich um ihn gut zu Kümmern.
Ich musste mich damals von allen Menschen incl. Familie distanzieren und habe mich ausschließlich um mich und meinen Sohn gekümmert.
Nach einem guten Jahr war ich soweit, dass ich nach und nach den einen und anderen wieder in mein Leben lassen konnte. Ich war gestärkt, konnte es besser aushalten und vor allen wieder eine Stütze sein!

Deine Geschichte fängt bei Dir schon an bevor du 15 wars. Das ist eine lange Zeit!!
Deine Schwester hat 2 kleine Kinder, nimm ihr das nicht übel, dass Sie für die 2 gerade all Ihre Kraft braucht! Sie wird dich immer noch lieben und sich mit Sicherheit Sorgen machen!!

Nutze einen Geburtstag der Kinder oder der Schwester oder irgend einen feierlichen Anlass um auf neutralem Weg mit Ihr Kontakt aufzunehmen. Habe Geduld, lass Ihr die Zeit die sie braucht.
Nutze dieses Forum und deine Gedanken los zu werden und rede mit deinem Therapeuten/in.
Macoco
Beiträge: 15
Registriert: 15. Jun 2022, 13:15

Re: Lohnt es sich weiterzumachen?

Beitrag von Macoco »

Das ist wirklich sehr guter Input, Danke!
Es tut wirklich ganz gut sich das alles von der Seele zu reden bzw. schreiben da ich mich hier verstanden fühle und nicht ständig alles erklären muss.
Es war eine sehr gute Entscheidung :)
Jo-hanna
Beiträge: 38
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Re: Lohnt es sich weiterzumachen?

Beitrag von Jo-hanna »

Das freut mich Macoco ^^

schon nen Ort zum loslassen gefunden!?
Ich habe mir damals eine Stelle in der Wohnung gesucht auf die die Sonne schien!! Decke hingeworfen und die Wärme gespürt....ne Alternative wenn du nicht raus kommst ;)
Wenn du Wärme brauchst hol sie dir...

OK... Vll sollte ich mal langsam ebenfalls meine eigenen Ratschläge befolgen!!! XD mir geht's allein durch das erinnert schon viel besser ;D
Macoco
Beiträge: 15
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Re: Lohnt es sich weiterzumachen?

Beitrag von Macoco »

Also innerhalb der Wohnung schwierig aber draußen habe ich zwei Spots zu denen ich gerne hingehe.
Ich habe dieses positive Befinden auch gleich genutzt und einem Freund geschrieben mit dem ich mich nächste Woche treffe. Das wird mir auch wieder sehr gut tun und vielleicht mache ich das regelmäßig. Habe mich bisher immer davor gesträubt weil ich dachte ehemalige Mitpatienten ziehen mich stimmungstechnisch nur noch weiter runter aber wenn wir uns regelmäßig sehen dann hilft mir das sicherlich deutlich mehr
Jo-hanna
Beiträge: 38
Registriert: 14. Jun 2022, 19:44

Re: Lohnt es sich weiterzumachen?

Beitrag von Jo-hanna »

Glückwunsch
Du probierst einen neuen Pfad ^^

Zum regelmäßig sehen hätte ich auch ne Geschichte
komme mir schon richtig altklug vor!! XD

Ich freue mich das es dir besser geht.
MJE
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Registriert: 23. Jun 2022, 13:48

Re: Lohnt es sich weiterzumachen?

Beitrag von MJE »

Hallo Macoco,

es lohnt sich auf jeden Fall weiterzumachen!

Ich hatte am Anfang dieses Jahres eine Phase, wo ich mir diese Frage des öfteren gestellt habe. Irgendwo tief in mir fühlte ich, dass aufgeben keine Option für mich ist.

Was mir immer dabei hilft ist Hilfe anzunehmen und selbstständig nach neuen Möglichkeiten zu suchen, um meinen Zustand zu ändern (Vom Opfer zum Schöpfer). Heute bin ich froh, dass ich da mal wieder durchgegangen bin und ich habe wieder viel gelernt ;).

Herzliche Grüße
Michael
Aurelia Belinda
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Wohnort: Mittelfranken

Re: Lohnt es sich weiterzumachen?

Beitrag von Aurelia Belinda »

Huhu Michael,

Ein Klasse Spruch, echt super...
Vom Opfer zum Schöpfer!!
Fühle mich momentan völlig überfordert. Und wieder mal kraftlos. Dein Spruch hilft mir gerade nicht in Selbstmitleid zu versinken, noch schlimmer, darin zu verharren, versunken bin ich schon.
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Macoco
Beiträge: 15
Registriert: 15. Jun 2022, 13:15

Re: Lohnt es sich weiterzumachen?

Beitrag von Macoco »

Hey Michael,

danke für deine Antwort! Bei mir schwankt es aktuell immer sehr stark von "Wie soll ich diesen Tag, diesen Moment überstehen" bis zu "Heute geht's ich kann sogar lächeln" und das ist nicht dieses Fake-Lächeln wie ich es seit Jahren perfektioniert habe um nicht immer die selben Fragen gestellt zu bekommen. Ich versuche mich jeden Tag aufs neue mit kleinen Dingen herauszufordern und aktuell klappt das auch hin und wieder besser.
Ich habe gerade auch das Bedürfnis ein wenig raus zu gehen und bevor mir die Laune da wieder einen Strich durch die Rechnung macht werde ich das auch gleich mal tun :)

Darf man fragen welche selbstständigen Möglichkeiten du unternommen hast um deinen Zustand zu verändern? Ich nehme gerne Tipps auf und kann diese eventuell auch für mich nutzen.

Auf jeden Fall jedem der das liest einen schönen Tag und ich schaue später nochmal rein.

Bleibt stark!
Mindblog
Beiträge: 30
Registriert: 30. Mär 2021, 16:48

Re: Lohnt es sich weiterzumachen?

Beitrag von Mindblog »

Das kann ich uneingeschränkt bejahen!
Den Ausweg muss man allerdings selbst finden. Gerne darf und soll man Hilfen annehmen,
die einem dabei behilflich sind, Lösungen zu finden.
Es erfordert manchmal Mut, Missstände zu benennen und gegen diese anzugehen.
Aber, diese Mutproben zu bestehen, hilft ungemein.
Man selber ist und bleibt der Akteur auf der Lebensbühne,
man hat so vieles selbst in der Hand!
Lavendel64
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Registriert: 27. Dez 2017, 14:44

Re: Lohnt es sich weiterzumachen?

Beitrag von Lavendel64 »

Hallo,

ja, mindblog, so ähnlich hat es meine Therapeutin auch ausgedrückt.

"Sie sind doch der Regisseur, Sie entscheiden über die Handlung und wem Sie die Hauptrolle geben"

Ich finde den Vergleich super, denn manchmal muss man im Leben Umbesetzungen vornehmen und Drehorte ändern, manchmal an der Handlung basteln, bis sie paßt. Nur eines möchte man doch eigentlich nicht: dass ein netter Film zu schnell zu Ende ist ;)

LG Lavendel
***Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen ***
Mindblog
Beiträge: 30
Registriert: 30. Mär 2021, 16:48

Re: Lohnt es sich weiterzumachen?

Beitrag von Mindblog »

Hallo Lavendel,
Vielen Dank für deinen Beitrag!
Im Nachhinein sind mir noch Gedanken gekommen, die ich gerne loswerden möchte.
Es kann ja ziemlich oberflächlich klingen, wenn man behauptet, der Regisseur im
eigenen Leben zu sein. Wieviel oder was hat man wirklich in der Hand, wenn es
einem schlecht geht und so viele Enttäuschungen verkraften muss, die ja nicht nur
mit einem selbst, sondern oft auch mit äußeren Umständen zusammenhängen.
Ich persönlich habe mich mit jemandem zusammengetan, den ich meinen persönlichen
Freund und Helfer nenne: Jesus Christus. An kann ich mich in meiner Not wenden
und er hat mit "erstaunliche" Hilfen mit auf meinen Weg gegeben.
Und das eine, das für mich gesichert ist, ist, dass er für mich gestorben ist, und
er somit nicht an meinem Freitod interessiert ist, sondern ein Interesse daran hat,
dass ich lebe und Freude an meinem Leben habe.
Klingt wahrscheinlich verrückt, was ich ausgeführt habe, für mich ist das Realität
oder vielleicht in schweren Zeit, die ich auch mehrfach erlebt hatte, einfach nur
etwas, was ich Hoffnung (auf Besserung) nennen würde
LB Grüße, Mut und Hoffnung
wünscht euch Mindblog
Lavendel64
Beiträge: 542
Registriert: 27. Dez 2017, 14:44

Re: Lohnt es sich weiterzumachen?

Beitrag von Lavendel64 »

Hallo Mindblog,

hört sich in sich logisch an, auch wenn ich mit Religion nicht so viel anfangen kann.

Einfluss besteht durchaus, manchmal ist es nur schwierig, alte Zöpfe durchzuschneiden und für sich etwas zu ändern, das zur Gewohnheit geworden ist. Weil man aus der gewohnheit auch Sicherheit zieht und eine Veränderung Unsicherheit bedeutet. Kann man in einer Krise gar nicht gebrauchen.

Dennoch gibt es meistens eine Wahl. Man muss die Optionen nur sehen und für sich ausloten.

LG Lavendel
***Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen ***
Suchende2
Beiträge: 1211
Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Lohnt es sich weiterzumachen?

Beitrag von Suchende2 »

Mindblog hat geschrieben: Ich persönlich habe mich mit jemandem zusammengetan, den ich meinen persönlichen
Freund und Helfer nenne: Jesus Christus. An kann ich mich in meiner Not wenden
und er hat mit "erstaunliche" Hilfen mit auf meinen Weg gegeben.
Und das eine, das für mich gesichert ist, ist, dass er für mich gestorben ist, und
er somit nicht an meinem Freitod interessiert ist, sondern ein Interesse daran hat,
dass ich lebe und Freude an meinem Leben habe.
Hallo Mindblog,

darum beneide ich Dich!
Mein Glaube hat mich durch wirklich schwere Zeiten getragen, aber mit der Depression habe ich den Zugang auch zu meinem Glauben verloren.
Ich hoffe, daß ich wieder einen Zugang zum Glauben finde.

Alles Gute,
Suchende
Nachtmensch
Beiträge: 615
Registriert: 30. Dez 2020, 06:39

Re: Lohnt es sich weiterzumachen?

Beitrag von Nachtmensch »

Schöner Exkurs in die Filmbranche.

Was jemand aus Metaphern für sich herauszieht, ist dessen subjektive Empfindung. Das gleiche gilt auch für Glaubensfragen. Ich finde es spannend, wie jemand seine subjektive Meinung zu Aussagen anderer in einem Text herabzusetzen versucht, ohne dabei auch nur einmal Bezug auf die eigene Person (Meinung) zu nehmen, weil anscheinend die eigene Meinung als Allgemeingültigkeit verstanden wird.

Die Frage, ob es sich lohnt, weiterzumachen, stelle ich mir immer wieder. Ich mache wohl weiter, weil sich vieles in meinem Leben nicht gelohnt hat (wie auch immer man lohnen für sich definieren mag) und ich vielleicht unterbewusst den Wunsch hege, dass sich das Leben doch mal auch für mich irgendwie lohnen könnte.

Die meiste Zeit denke ich aber, ich mache nur für andere weiter. Und da muss ich halt durch, so lange es dauert.

VG Nachtmensch
Maxegon
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Registriert: 25. Mai 2021, 11:33

Re: Lohnt es sich weiterzumachen?

Beitrag von Maxegon »

Nachtmensch hat geschrieben: Was jemand aus Metaphern für sich herauszieht, ist dessen subjektive Empfindung. Das gleiche gilt auch für Glaubensfragen. Ich finde es spannend, wie jemand seine subjektive Meinung zu Aussagen anderer in einem Text herabzusetzen versucht, ohne dabei auch nur einmal Bezug auf die eigene Person (Meinung) zu nehmen, weil anscheinend die eigene Meinung als Allgemeingültigkeit verstanden wird.
So sind die Menschen. :mrgreen: Ich vergebe ihnen. :P

Ob es sich lohnt, darf jeder für sich entscheiden. Manch einer ist genügsam (Lohn), andere trauern der Vergangenheit nach und sehen mit Graus in die Zukunft. Zu Letzteren gehöre ich.
Ich bin auf der Suche der verlorenen Freude und je länger ich suche, desto verzweifelter werde ich, hinzu kommt das zunehmende Alter - auweia, jetzt geht`s auch bei mir los. :roll:
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