Ich brauche einen Ratschlag

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frej
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Registriert: 1. Mai 2022, 23:16

Ich brauche einen Ratschlag

Beitrag von frej »

Hallo!! Seit 3 Jahren eiere ich nun mit einem seltsamen Zustand herum, den ich heute zumindest als depressiv betiteln kann, ob/was da noch bei ist, keine Ahnung. Um es kurz zu machen: Vor 3 Jahren verstarb meine Mutter (ich bin 22 Jahre alt, weiblich (auch wenns keine Rolle spielt)). Zum akuten Krankheitszustand/Tod war ich erst ganz kurz in einer neuen Studentenstadt, sodass ich letztendlich in einen emotionalen Hohlraum gefallen bin, als meine Mutter dann tot war, weil mir weder die Familie, bei der ich seit ca. 8 Monaten nicht mehr lebte (bzw die eh schon etwas "verteilt" (also Geschwister und Vater nicht zusammenlebend und so) Beistand geben konnte, noch die "neu gewonnenen Freunde". Irgendwann ist das dann zu sehr aufgefallen, vor allem, da es dann wichitge Personen gab irgendwie. Nun eiere ich heimatlos umher, würde mich am liebsten meinem eigentlich nciht kleinen Umfeld anvertrauen, aber es scheint mir immer eine Monsteraufgabe zu sein, wem erzähle ich was und blabla.. also da ist in mir ja ganz viel passiert, das ich mit niemandem geteilt habe. Nun, die Frage: Psychiatrie- psychosomatische KLinik, Tagesklinik...? Ich habe ein imenses Bedürfnis nach Nähe, da ich diese sehr lange nicht in dem Maße hatte, die ich vielleicht gebraucht hätte. Und ich habe ein rieeeesen Problem mich anzuvertrauen. Da muss mir das Gegenüber schon sehr ernsthaft (?) Interesse zeigen. Es ist für mich aktuell sehr oft sehr anstrengend mit Menschen Zeit zu verbringenb.. wshl weil ich nicht das mir "wesentliche" erzähle. Ich bin eig gerade in einer Akutsituation teilweise. Habe schon öfter überlegt mich einweisen zu lassen, aber Zeit vergeht und vergeht.
Hat jemand nen Tipp?
skywalker7

Re: Ich brauche einen Ratschlag

Beitrag von skywalker7 »

Hallo Frej,

wenn du in einer Akutsituation bist, dann wäre eine schnelle Einweisung vielleicht nicht schlecht ? Im Allgemeinen gibt es bei stationären Psychotherapien eine Warteliste, aber probieren kannst du es. Eine Psychotherapie im Anschluss an eine Akutbehandlung kann schon sehr hilfreich sein finde ich.

Bei einer Akutstation wird man i.d.R. schneller aufgenommen. z.B. bei Eigen- oder Fremdgefährdung. Wenn es dir so schlecht geht, würde ich das auch versuchen.

Lg skywalker
frej
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Re: Ich brauche einen Ratschlag

Beitrag von frej »

Vielen Dank für die Antworten.
Ist es normal, dass man sich von sehr vielen Menschen nicht "gesehen" fühlt?
Für mich ist das irgendwie alles neu..
Und die Einsamkeit!! :( (obwohl es eigentlich Menschen um mich gibt, ich mich aber nicht (mehr) traue auf sie zuzugehen.
Hat jemand Erfahrungen mit Gruppentherapien? Ich denke, dann würde es mir vielleicht irgendwann grundsätzlich einfacher werden mich zu öffnen, bzw ich würde das was ich erlebt habe verarbeiten können.. bzw darüber sprechen können.. ich checke einfach selber ganz viel nicht so richtig, wieso zieht man sich denn so sehr zurück? Das nervt mich richtig! Aber da ist immer der Gedanke: entweder Klinik oder du öffnest dich jetzt deinen Mitmenschen.. und dadurch hänge ich in der Schwebe, was brauche ich denn mehr (eine Klnik/Tagesklinik oder längst fällige Gespräche mit menschen meiner Umgebung die ich mir wichtig sind? Hat jemand mit einem solchen Zustand Erfahrung?
Danke im Voraus!
mime
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Re: Ich brauche einen Ratschlag

Beitrag von mime »

Hallo Freij,

deine Frage, ob es normal ist, dass man sich von sehr vielen Menschen "nicht gesehen" fühlt, würde ich mit "Ja, teilweise" beantworten. Ich denke, du meinst damit aber eher, Menschen in deinem engeren Umfeld und nicht allgemein, oder?

Ich habe mir auch sehr lange Zeit schwer getan im Kontakt mit anderen und gelernt, dass es Vertrauen voraussetzt, das man nicht immer in andere Menschen hat (entweder möchte man sie nicht belasten, oder sie sind einem nicht so vertraut, dass man alles erzählen kann usw.). Das fällt mir heute (bereits Therapie-erfahren) nicht leicht.

Wieso man sich zurückzieht? Das kann viele Gründe haben (wenn man von anderen enttäuscht wurde; oder der Kontakt von der anderen Seite abbricht; wenn man selbst Ruhe braucht, und die Kraft für sich verwenden muss; usw. usw.) - vielleicht denkt man auch, für andere nicht wichtig (genug) zu sein. Oder man denkt, man ist es selbst nicht wert... Damit hat man oft zu kämpfen: sich selbst wert zu sein, auch mal von anderen etwas zu fordern (z. B. auch mal vor meinem Gegenüber zuzugeben, dass es einem schlecht geht). Es gibt viele Facetten für einen Rückzug.

Vielleicht wäre für dich, wenn du aus der Akutstation entlassen bist, sinnvoll, dich über Möglichkeiten zu informieren, die dir helfen könnten. Als deine Mutter starb (tut mir total leid für dich) warst du noch echt jung, dass du dich seitdem heimatlos fühlst, ist für mich total nachvollziehbar. Auch diese Trauer kann ihren (nachgeholten) Platz finden (Therapie, Trauergruppe etc).

Warst du denn schon mal bei einem Hausarzt und hast dich untersuchen lassen, ob bei dir körperlich alles OK ist (Schilddrüsenwerte sind wichtig)? Konnte schon eine Diagnose gestellt werden, was deine Psyche angeht? Vielleicht wäre das wichtig, um zu schauen, was man "anleihern" könnte, um dich ein bisschen zu unterstützen. Die Nummer 116117 könnte dir ggf. weiterhelfen, Kontaktdaten für ein Erstgespräch bei einem/r Psychotherapeuten/in bekommen.

Du, das eine schließt das andere ja nicht aus. Du schreibst:
frej hat geschrieben:und dadurch hänge ich in der Schwebe, was brauche ich denn mehr (eine Klnik/Tagesklinik oder längst fällige Gespräche mit menschen meiner Umgebung die ich mir wichtig sind?
Die Behandlung eines seelischen Ungleichgewichts hat immer mehrere Bausteine, und sich ein soziales Umfeld wieder langsam aufzubauen, kann mithelfen, sich ein bisschen zu festigen. Alles braucht aber seine Zeit und Ideen, es kommt auch darauf an, was man selbst bewirken kann (oder lernt) im Laufe der Zeit (das ist jetzt z. B. anders, als wenn es einem etwas besser geht).

Mit Gruppentherapien habe ich kaum Erfahrung, bei mir war es eine Einzeltherapie.

Ich wünsche dir erst einmal, dass dir der momentane Aufenthalt etwas Stabiltät bringt und dass sich gute Wege für dich auftun.

Liebe Grüße
Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
Nachtmensch
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Re: Ich brauche einen Ratschlag

Beitrag von Nachtmensch »

Hallo Frej,

Gruppentherapie kenne ich nur aus meinen Klinik/Tagesklinik Aufenthalten. Meine Erfahrungen diesbezüglich sind nicht wirklich positiv. Zum Teil deshalb, weil ich ja immer in eine bestehende Gruppe hinein kam und ich erstmal Vertrauen aufbauen musste. Kaum war ein gewisses Grundvertrauen da, haben auch schon wieder angestammte Mitglieder die Gruppe verlassen, weil deren Aufenthalt zu Ende war.

Leider ist es kaum üblich, dass eine Gruppe von Anfang bis Ende aus den gleichen Mitgliedern besteht.
Aber selbst falls das so wäre, ist nicht gesagt, dass die Gruppe als Ganzes auch harmoniert.

Trotzdem mag es günstig sein, auch mal die Blickwinkel anderer zu erfahren. Auch wenn es mal schmerzhaft ist. Generell will ich aber Gruppentherapie nicht grundsätzlich verteufeln. Ich kann mich auch an gute Gespräche erinnern und einen Rückhalt, den mir einzelne Mitglieder gaben. Wenn das Setting passt, kann es ein Gewinn sein. Hängt halt alles von den Themen und den Menschen ab. In jedem Fall konnte ich viel lernen, wie ich mich unter Kontrolle halte.

VG Nachtmensch
frej
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Re: Ich brauche einen Ratschlag

Beitrag von frej »

Hallo zusammen,
ich weiß nicht, ob das überhaupt beachtet wird, wenn ich hier noch etwas drunter schreibe.
Ich habe jetzt in einer Tagesklinik angefangen, auch wenn ich da mal wieder am zweifeln bin ob das das richtige ist, ich kann nicht diese ständigen Wechsel von "Bezugspersonen" ertragen.

Ich wünschte so sehr mein Umfeld würde wissen/sehen wie es mir geht und wissen, dass ich auch die Unterstützung in dieser Richtung brauche. Mein Umfeld ist wie bereits geschrieben garnicht klein, aber offenbar nicht so aufmerksam (oder ich "schausppiele" einfach zu gut?). Naja, habt ihr einen Tipp?? Es würde mir sehr viel geben, zu wissen, dass da Menschen um mich sind, aber mir kommt es so vor, dass ich ganz alleine bin, und es fällt mir auch schwer mich anzuvertrauen.

Viele Grüße
Suchende2
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Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Ich brauche einen Ratschlag

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Frej,

ich habe meinem privaten Umfeld nach und nach erzählt, was mit mir ist und überwiegend positive Erfahrungen damit gemacht. Ich habe auch gesagt, was ich zur Zeit besser und was ich schlechter kann. Dadurch habe ich aus meinem privaten Umfeld sehr viel Unterstützung erhalten. Auch unerwartete.

Ich wünsche Dir eine gute Zeit in der Tagesklinik. Mich hat sie sehr stabilisiert.
Ich war in Corona-Zeiten da. Wir hatten jeden Tag nur 1 Therapieeinheit, natürlich hatte jedes Element seine eigenen Therapeuten. Das ist anstrengend aber auch gut. Unterschiedliche Therapeuten können einem unterschiedliche Impulse geben.

Alles Gute,
Suchende

Alles Gute,
Suchende
frej
Beiträge: 14
Registriert: 1. Mai 2022, 23:16

Re: Ich brauche einen Ratschlag

Beitrag von frej »

Danke, das ist echt schön, dass ihr antwortet.

Ich möchte gerne noch etwas hinzufügen:
Wie bereits erzählt, bin ich aktuell in einer Tagesklinik. Dazu die Frage an euch: Wie sehr hat es eine Rolle für euch gespielt wo genau ihr in der Tagesklinik seid, sprich, wer dann zu Hause ist, also das ganze drumherum. Bei mir ist es nämlich so, dass ich in einer Tagesklinik in der Studentenstadt bin in der ich studiere, aber aufgrund des Todes meiner Mutter Schwierigkeiten hatte, anzukommen. Ich sehne mich aktuell seeehr nach Vertrautem und habe ein starkes Bedürfnis authentisch sein zu können (hat vermutlich jeder). Nun ist es so, dass ich in dieser Tagesklinik bin, es aber in meinem Studentenumfeld eig garkeiner weiß und so sind dann erst mal 2 Wochen umgegangen. Das hat sich die kompletten 2 Wochen seehr falsch angefühlt. Also jeder Tag. Ich bin auch dann "nach Hause" gekommen, und habe nicht weiter viel gemacht. Also ich bin noch lange nicht da angekommen, wo ich sein möchte. Nach 2 Wochen nun habe ich die erste Person getroffen, welche weiß, dass es mir nicht super gut geht, aber auch nicht weiß, dass ich einer Tagesklinik bin (was ich hätte erzählen können, es hat sich aber irgendwie falsch angefühlt das zu erzählen).
Die Tagesklinik an sich tut mir nur mäßig gut, sicher auch weil ich Schwierigkeiten habe mich einzulassen, und aber auch weil ich selber in einer Psychiatrie (aufgrund meines Studiums) ein Praktikum gemacht habe, und daher die Psychoedukation nicht wirklich neu für mich ist. Ich denke bei mir geht es viel mehr darum, zu schauen wie es weitergeht, aber auch vor allem mich anderen öffnen zu können und so. Keine Ahnung. Also ein kleiner Teil von mir will sich endlich fallen lassen und endlich zeigen wie es mir wirklich geht. Die "Aufgaben" in der Tagesklinik und das ich nenne es mal "strikte" Programm (weil jeder genau das selbe macht und es keine Wahlmöglichkeiten gibt) gibt mir eher das Gefühl von Schule und einer Pflichtveranstaltung, in welcher ich mich womöglich noch mehr stresse und ich das Gefühl habe, dass da weniger meine Gefühle eine Rolle spielen, auf die ich eig gerne den Fokus legen würde (Ich meine weil es dann Psychoedukation gibt, oder man erklärt bekommt wie man sich besser ernährt). Ich weiß wie man sich gesund ernährt, bei mir ist es wie gesagt wichtig dass ich endlich mal sein darf wie ich bin und mich nicht krampfhaft stresse jeden Tag irgendwo hinzufahren, wo ich dann dafür "angemeckert" werde, dass ich zu spät komme oder gewisse Regeln nicht einhalte. (keine Sorge, ich habe eig keine Regeln gebrochen, aber die Aufmerksamkeit nach "nicht passenden" Verhaltensweisen" ist auf jeden Fall da (zum Teil macht das ja auch Sinn), ist aber nicht das was ich gerade brauche.
Was denkt ihr dazu?
Suchende2
Beiträge: 1211
Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Ich brauche einen Ratschlag

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Frej,

ich hatte das Glück, daß ich eine gute Tagesklinik in circa 3 Km Entfernung hatte.

Du hast in der Tagesklinik die Möglichkeit Kontakte in Deinem jetzigen Wohnort zu knüpfen, die Wissen, wie es Dir geht. Nutze dieses!
Ich habe sowohl Kontakte aus dem stationären Aufenthalt als auch aus der Tagesklinik behalten. Diese sind mir sehr wertvoll.

Ja, auch bei mir in der Tagesklinik gab es für alle dasselbe (wegen Corona gekürzte) Programm. Es kommt darauf an, was Du daraus machst.
Nicht alles war was für mich. Heilsames Singen (Chakren) und Nordic Walking sind definitiv nichts für mich!
In der Ergotherapie habe ich einiges über mich gelernt.
Und in Achtsamkeit habe ich es am Ende geschafft, fast ohne Igelball auszukommen. Das war zwar nur ein kleiner Fortschritt, aber er war da.
Allerdings habe ich versucht, mich auf alles einzulassen und die Regeln (nicht zu spät kommen, ...) waren für mich sowieso eine Selbstverständlichkeit.

Sprich über Deine Bedenken und Bedürfnisse mit Deinem Einzeltherapeuten oder einen anderen Therapeuten Deines Vertrauens!

Alles Gute,
Suchende
DieNeue
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Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Ich brauche einen Ratschlag

Beitrag von DieNeue »

Hallo frej,

hättest du die Möglichkeit, notfalls in deinem Heimatort, wo vielleicht noch jemand deiner Familie lebt, in eine Tagesklinik zu gehen und für die Zeit bei der Person zu wohnen?
Ich war während des Studiums auch in der Tagesklinik (zw. 3. und 4. Semester), aber nicht in meinem Studienort, sondern bei meinen Eltern. Das war für mich sehr gut, denn allein die Anfahrt war bei meinen Eltern nur 5-10min, in der Unistadt dagegen fast ne Stunde mit den Öffentlichen, und ich wäre auch gar nicht in der Lage gewesen, neben der Tagesklinik meinen Haushalt zu machen, einkaufen zu gehen usw. Außerdem hatte ich so vertraute Leute um mich und war zuhause nicht ständig allein.
Den wenigen Leuten, die ich an der Uni kannte, habe ich Bescheid gesagt. War auch ne große Überwindung, aber es haben alle verständnisvoll reagiert. Zwei haben dann erzählt, dass sie auch schon mal eine Therapie gemacht haben bzw. in der Klinik waren. Für mich war da die Entscheidung, entweder ich erzähle ihnen die Wahrheit, warum ich ein Semester weg bin oder ich verliere dann komplett den Kontakt zu ihnen.

Bei uns hatten auch alle fast die gleichen Therapien, bei manchen wenigen Sachen wurde man aber für verschiedenes eingetragen, z.B. gab es verschiedene Entspannungsmethoden. Auch in der Ergotherapie konnte man sich ziemlich frei seine Sachen aussuchen.

Ist bestimmt komisch, wenn man schon mal ein Praktikum in der Psychiatrie gemacht hat und jetzt das ganze aus Patientensicht kennenlernt.
Psychoedukation hatten wir auch, nach ein paar Wochen haben sich die Inhalte wiederholt, weil ich so lange dort war, aber die Inhalte waren trotzdem nicht komplett gleich, weil die Teilnehmer andere waren und sich so auch andere Diskussionen und Fragen ergaben.
Vielleicht kannst du ja versuchen, das mit der Psychoedukation oder mit der Ernährung etwas lockerer zu sehen. Es gibt einfach Sachen, die gehören dazu. Du bekommst ja keine Noten dafür und wenn du mal weghörst, macht das ja nichts.

Vielleicht kannst du das ja mal in deinem Einzelgespräch mit deinem Therapeuten in der Klinik ansprechen und ihr könnt überlegen, wo ihr das mit den Gefühlen mehr miteinbauen könnt. Bei uns konnte man in der Ergo auch ganz gut individuell arbeiten, aber das hängt sehr von der Qualität der Ergotherapeuten ab.
Habt ihr auch ein Soziales Kompetenztraining o.ä.? Da könntest du z.B. auch mal üben, jemandem von deiner Krankheit und deinem Klinikaufenthalt zu erzählen.
Ansonsten kommt es wirklich drauf an, sich und seine Probleme in den Gruppentherapien einzubringen, da nicht nur die anderen machen lassen, sondern, sich mal zu trauen, ein eigenes Thema in die Stunde einzubringen, über das dann geredet wird. Es kommt natürlich immer auf die Gruppe und den Gruppenleiter an, aber vielleicht hast du eine Gruppe mit ein paar netten Leuten. Ich wünsche dir viel Mut dazu!

Ansonsten kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass es für mich nicht gut war, mich zu zwingen, nicht so oft nach Hause zu meiner Familie zu fahren. Ich habe mich die ersten sechs Wochen gezwungen an meinem Studienort zu bleiben, damit ich mich dort besser eingewöhne. Mittlerweile denke ich, dass ich ruhig öfter heimfahren hätte sollen. Familie kann einen auch stärken und nur weil man heimfährt, ist das keine Schwäche. Das Studium ist lang genug, um sich einzugewöhnen. Das fiel mir ein, weil du schreibst, dass du dich so nach Vertrautem sehnst. Es ist auch gut, solche Bedürfnisse ernstzunehmen.

Was das Gemecker angeht: Klar sollte man pünktlich sein, aber man muss auch nicht aus einer Mücke einen Elefanten machen. Manchmal hilft es bei Problemen mit dem Personal mal mit den Mitpatienten zu sprechen, ob die die gleichen Erfahrungen machen. Geteiltes Leid ist da oft halbes Leid und manchmal lässt es sich mit ein bisschen Humor leichter ertragen.

Alles Gute dir!

Liebe Grüße,
DieNeue
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