Neu hier und gleich Fragen zu Escitalopram!

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Triathletl70
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Neu hier und gleich Fragen zu Escitalopram!

Beitrag von Triathletl70 »

Hallo zusammen,

mein Name ist Michael, ich bin 52 Jahre alt, selbständig und komme aus dem Raum FFM. Nach mehreren familiären Schicksalsschlägen ( Vater / Mutter durch schwere Krankheiten verstorben, einer meiner Brüder beging außerdem Suizid ) die ich ohne Trauerbewältigung mit zuviel Arbeit versuchte zu "kompensieren" endete das ganze im Nov/Dez 2021 mit mehreren Panikattacken, Angststörungen ( Herz & Blutdruckphobie, Todesangst, Schwankschwindel ) in Depressionen / Burnout.

Seit Januar 2022 mache ich eine Gesprächstherapie, habe die Arbeit von knapp 50 Std/Woche auf 24 Std/Woche reduziert und bekam Citalopram 10mg verschrieben. Zusätzlich meditiere ich, mache Atemübungen nach Wim Hof und verbinde das ganze mit kalten Duschen.

Meinen geliebten Sport Triathlon und Ultraläufe musste ich nach einer Corona-Infektion im Februar 2022 ( das kam quasi noch als "Sahnehäubchen" obendrauf ) erstmal auf Eis legen. Ich bin aktuell immer noch zu erschöpft und zu kaputt, gehe aber regelmäßig spazieren und versuche alles mit dem Rad zu erledigen.

Allerdings verspürte ich mit Citalopram 10mg kaum Wirkung aber viele Nebenwirkungen ( u.a. Verstärkung der Ängste, keine Schwindelreduktion ). Meine Neurologin hat mich dann einschleichend auf Escitalopram umgestellt, ich bin aktuell bei 20mg, diese Dosis nehme ich jetzt seit 5 Wochen.

Nachdem sich nun meine Symptome deutlich verbessert haben, hatte ich leider vergangenes W-Ende einen bösen Rückfall. Alles war wieder da als hätte ich keine Therapie gemacht oder AD genommen. Ängste, Hoffnungslosigkeit, Traurigkeit, Herz & Blutdruckphobie. Durch was das getriggert wurde kann ich nicht nachvollziehen.

Mir ist klar daß man durch AD allein keine Wunder erwarten darf, aber erschrocken hat mich das schon.

Gehört das dazu, daß es trotz Therapie, Entspannungstechniken, Achtsamkeitsübungen und AD zu solchen Rückfällen kommt? Bin ich da zu naiv bzw. zu ungeduldig?

Stimmt es, daß es bei Escitalopram bis zu 3 Monate dauern kann bis die volle Wirkung eintritt? Ich meine mich erinnern zu können daß meine Neurologin von 4 - 5 Wochen sprach.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

Gruß

Michael
Marco15487
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Re: Neu hier und gleich Fragen zu Escitalopram!

Beitrag von Marco15487 »

Du hast Escitalopram eingeschlichen und bist jetzt schon bei 20mg? Das ist die Höchstdosis, ich nehme die ebenfalls. Escitalopram nehme ich seit 1 1/2 J., da davor das Citalopram über 10 J. seine Wirkung nicht mehr entfaltete. Seit wann hast du den Schwindel und wie äußert er sich?
Wieso wurde das Citalopram nicht erst mal gesteigert? 10mg sind nicht gerade viel. 20mg Escitalopram entsprechen ca. 40mg Citalopram.
lonesome
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Re: Neu hier und gleich Fragen zu Escitalopram!

Beitrag von lonesome »

Hallo,
wenn ich das richtig verstanden habe ist Escatilopram das erste und bisher einzige Antipepressivum das dir verschrieben wurde?
Ich nehme jetzt seit vielen Jahren ein anderes AD aus der gleichen Wirkgruppe SSRI (Seratonin Wiederaufnahmehimmer) und bin damit praktisch beschwerdefrei. - Aber vorher mußte ich ein halbes dutzend anderer AD´s tiws. in Kombination nehmen, die mir alle nicht wirklich geholfen haben.

Damit will ich sagen, daß es gut sein kann, daß du mglw. einfach ein anderes Antidepressivum brauchst. Leider funktioniert das manchmal nur über Versuch und Irrtum, was natürlich bei AD´s zusätzlich schwierig ist, weil die Wirkung erst nach mehreren Tagen oder Wochen völlständig eintritt.
Wenn du aber das richtige Mittel gefunden hast, sollte dich die Krankheit keinesfalles daran hindern deinen Sport wieder zu betreiben wie gewohnt bzw. dich wieder heranzutasten. Der Ausdauersport ist für mich eine wichtige zusätzliche Wohlfühlsäule deren antidepressive Wirkung ich fast nach jeder Trainingseinheit verspüre.

Viel Erfolg bei deinem weiteren Weg. Glaub mir, wenn du erst richtig eingestellt bist kannst du mit großer Wahrscheinlichkeit wieder ein Leben führen wie vorher auch.

LG
lonesome
Angelika 1964
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Re: Neu hier und gleich Fragen zu Escitalopram!

Beitrag von Angelika 1964 »

Hallo Michael
Ich wurde 2020 auf Escitalopram umgestellt und es ging mir ähnlich wie Dir, im Juli hatte ich ohne Auslöser einen heftigen Rückfall. Mein Arzt hat mir dann zusätzlich Bupropion verordnet und Quetiapin gegen die Panikattacken.
Jetzt! Geht es mir allmählich besser. Rede mit Deiner Ärztin, vielleicht brauchst Du noch zusätzlich ein Medikament
Herzliche Grüße
Angelika
So viele Jahre in der Schule und niemand hat uns beigebracht uns selbst zu lieben und warum das so wichtig ist
Triathletl70
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Re: Neu hier und gleich Fragen zu Escitalopram!

Beitrag von Triathletl70 »

Hallo zusammen,

und vielen Dank erstmal für die Antworten! :)
Marco15487 hat geschrieben:Du hast Escitalopram eingeschlichen und bist jetzt schon bei 20mg? Das ist die Höchstdosis, ich nehme die ebenfalls. Escitalopram nehme ich seit 1 1/2 J., da davor das Citalopram über 10 J. seine Wirkung nicht mehr entfaltete. Seit wann hast du den Schwindel und wie äußert er sich?
Hi Marco,

der Schwindel fing 2021 im März an und fühlt sich an wie schwankender Boden, wie auf einem Schiff bspw. Dazu Gangunsicherheit aber keine Fallneigung. Mein HA meinte das wäre typischer phobischer Schwank/Angstschwindel.
Marco15487 hat geschrieben:Wieso wurde das Citalopram nicht erst mal gesteigert? 10mg sind nicht gerade viel. 20mg Escitalopram entsprechen ca. 40mg Citalopram.
Keine Ahnung. Citalopram hat mir mein HA verschrieben, die Umstellung auf Escitalopram veranlasste dann meine Neurologin. Und ich komme damit ja auch gut zurecht.
lonesome hat geschrieben:Hallo,
wenn ich das richtig verstanden habe ist Escatilopram das erste und bisher einzige Antipepressivum das dir verschrieben wurde?
Ich nehme jetzt seit vielen Jahren ein anderes AD aus der gleichen Wirkgruppe SSRI (Seratonin Wiederaufnahmehimmer) und bin damit praktisch beschwerdefrei. - Aber vorher mußte ich ein halbes dutzend anderer AD´s tiws. in Kombination nehmen, die mir alle nicht wirklich geholfen haben.

Damit will ich sagen, daß es gut sein kann, daß du mglw. einfach ein anderes Antidepressivum brauchst. Leider funktioniert das manchmal nur über Versuch und Irrtum, was natürlich bei AD´s zusätzlich schwierig ist, weil die Wirkung erst nach mehreren Tagen oder Wochen völlständig eintritt.
Wenn du aber das richtige Mittel gefunden hast, sollte dich die Krankheit keinesfalles daran hindern deinen Sport wieder zu betreiben wie gewohnt bzw. dich wieder heranzutasten. Der Ausdauersport ist für mich eine wichtige zusätzliche Wohlfühlsäule deren antidepressive Wirkung ich fast nach jeder Trainingseinheit verspüre.

Viel Erfolg bei deinem weiteren Weg. Glaub mir, wenn du erst richtig eingestellt bist kannst du mit großer Wahrscheinlichkeit wieder ein Leben führen wie vorher auch.

LG
lonesome
Hi lonesome,

ja, außer Citalopram und Escitalopram habe ich bisher nichts anderes verschrieben bekommen. Bei Citalopram waren die Nebenwirkungen wochenlang sehr sehr unangenehm, die Umstellung auf Escitalopram hab ich dagegen überhaupt nicht gemerkt. Und es geht mir besser damit, bis auf diesen Rückfall letztens.

Ich warte jetzt erstmal ab wie es sich mit Escitalopram weiter entwickelt, ich merke bereits daß die Lust auf Sport sich langsam wieder einstellt und die Angst vor der Belastung ( wegen meiner Blutdruck & Herzphobie ) nachlässt.....
Angelika 1964 hat geschrieben:Hallo Michael
Ich wurde 2020 auf Escitalopram umgestellt und es ging mir ähnlich wie Dir, im Juli hatte ich ohne Auslöser einen heftigen Rückfall. Mein Arzt hat mir dann zusätzlich Bupropion verordnet und Quetiapin gegen die Panikattacken.
Jetzt! Geht es mir allmählich besser. Rede mit Deiner Ärztin, vielleicht brauchst Du noch zusätzlich ein Medikament
Herzliche Grüße
Angelika
Hi Angelika,

ich möchte erstmal abwarten bevor ich mir noch was anderes verschreiben lasse. Bei dem Rückfall letztens hatte ich gsd keine Panikattacke, es war "nur" Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und das Gefühl von Sinnlosigkeit. Ich werde darüber mit meiner Therapeutin sprechen und auch mit meiner Neurologin.

Gruß

Michael
Jo-hanna
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Re: Neu hier und gleich Fragen zu Escitalopram!

Beitrag von Jo-hanna »

Sry für die PN

ich konnte den Text nicht anders abschicken
Triathletl70
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Re: Neu hier und gleich Fragen zu Escitalopram!

Beitrag von Triathletl70 »

Jo-hanna hat geschrieben:Sry für die PN

ich konnte den Text nicht anders abschicken
Hi Jo-hanna,

macht nix aber außer meinem 1ten Beitrag ist in der PN nichts weiter zu sehen.

Gruß

Michael
Jo-hanna
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Re: Neu hier und gleich Fragen zu Escitalopram!

Beitrag von Jo-hanna »

Super... das ist sooo typisch :( ne A4 Seite weg
Egal, versuche ich etwas kürzer nochmal.
Jo-hanna
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Re: Neu hier und gleich Fragen zu Escitalopram!

Beitrag von Jo-hanna »

Ich erkenne diese Schwindelgefühl wieder, dass du beschreibst.
Habe noch nie vom phobischer Schwank/Angstschwindel gehört!? Aber es klingt sehr schlüssig ^^
Jo-hanna
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Re: Neu hier und gleich Fragen zu Escitalopram!

Beitrag von Jo-hanna »

Schleppe mich seit ca. 20 Jahren mit rezidivierenden Depressionen umher, nehme seit 17 Jahren Escitalopram (ich weiß nicht ob man 3 Monate ohne Tabletten als Unterbrechung zählen darf) und werde in Abständen von genau diesem Schwindel ausgeknockt. Von eben auf jetzt ein Schalter umgelegt und man rennt rum wie mit ner halben Flasche Rotwein im Kopf :( (fühle mich auch gerade so.
Jo-hanna
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Re: Neu hier und gleich Fragen zu Escitalopram!

Beitrag von Jo-hanna »

Es war für mich bisher immer ein Zeichen, dass ich spätesten jetzt was ändern muss.
Bisher hat eine Veränderung meiner Tablettendosis das Gefühl runter gedrückt.

Ich benutze "gedrückt" mit Absicht. Die Tabletten bewirken, dass bei mir das ich nicht ganz Handlungsunfähig werde, wenn mich wieder eine Depri- welle überrollt.
Jo-hanna
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Re: Neu hier und gleich Fragen zu Escitalopram!

Beitrag von Jo-hanna »

Du hattest schonmal keine Panikattacke!!! Ich würde sagen irgendwas hat sich schon verändert.
Jo-hanna
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Re: Neu hier und gleich Fragen zu Escitalopram!

Beitrag von Jo-hanna »

Die ersten Anzeichen hast du seit März 21 erfolgreich unterdrückt! Das ist nicht mit Tabletten und nem sportlichen Lauf durch die Therapiesitzungen getan.

Kurz: Du bist noch am Anfang, lass Dir die Zeit und alles weitere wird sich in der Gesprächstherapie finden.
Schrauberling
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Re: Neu hier und gleich Fragen zu Escitalopram!

Beitrag von Schrauberling »

Hallo zusammen. Ich bin auch neu hier und habe mal eine Frage: wie geht es euch mit der Einnahme von Medikamenten. Als ich vor 20 Jahren meine erste akut Phase hatte, hab ich von einem Neurologen Tabletten bekommen (weiß nicht mehr was das war) die mich so ausgenockt haben, dass ich über die Wirkung so entsetzt war dass ich die nie wieder genommen habe und auch zu dem Neurologen nicht mehr gegangen bin. Hatte bald darauf einen Therapieplatz.

Viele Jahre später kam ich dann auch zu Escitalopram. Nach ein paar Wochen, war ich in der Arbeit in einem Zustand...naja…. Ich hätte mit einem seligen grinsen singen können „ i believe i can Fly“ ? Das hat mich so durcheinander geworfen dass ich Angst hatte in der Arbeit einen Unfall zu haben oder jemanden anderen zu gefährden. Seitdem hab ich eine große Abneigung gegen Medikamente.

Kennt das jemand von euch? Wenn ja wie geht ihr damit um?

Viele Grüße
Triathletl70
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Re: Neu hier und gleich Fragen zu Escitalopram!

Beitrag von Triathletl70 »

Jo-hanna hat geschrieben:Die ersten Anzeichen hast du seit März 21 erfolgreich unterdrückt! Das ist nicht mit Tabletten und nem sportlichen Lauf durch die Therapiesitzungen getan.

Kurz: Du bist noch am Anfang, lass Dir die Zeit und alles weitere wird sich in der Gesprächstherapie finden.
Hallo Jo-hanna,

du wirst wohl Recht haben, ich bin halt schon immer sehr ungeduldig gewesen. Im Moment läuft es recht gut und ich hoffe das bleibt so!
Schrauberling hat geschrieben:Hallo zusammen. Ich bin auch neu hier und habe mal eine Frage: wie geht es euch mit der Einnahme von Medikamenten. Als ich vor 20 Jahren meine erste akut Phase hatte, hab ich von einem Neurologen Tabletten bekommen (weiß nicht mehr was das war) die mich so ausgenockt haben, dass ich über die Wirkung so entsetzt war dass ich die nie wieder genommen habe und auch zu dem Neurologen nicht mehr gegangen bin. Hatte bald darauf einen Therapieplatz.

Viele Jahre später kam ich dann auch zu Escitalopram. Nach ein paar Wochen, war ich in der Arbeit in einem Zustand...naja…. Ich hätte mit einem seligen grinsen singen können „ i believe i can Fly“ ? Das hat mich so durcheinander geworfen dass ich Angst hatte in der Arbeit einen Unfall zu haben oder jemanden anderen zu gefährden. Seitdem hab ich eine große Abneigung gegen Medikamente.

Kennt das jemand von euch? Wenn ja wie geht ihr damit um?

Viele Grüße
Hallo Schrauberling,

das liest sich ja fast so als wenn man auf "Droge" wäre. Gsd hatte ich solch ein Gefühl noch nicht, ich denke daß jeder Mensch anders auf ein AD reagiert. Es wird bei dir wohl so sein daß Escitalopram in diesem Fall nicht das richtige für dich ist wenn es dir eine große Abneigung bereitet.

Weiter alles gute!

Gruß

Michael
Jo-hanna
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Re: Neu hier und gleich Fragen zu Escitalopram!

Beitrag von Jo-hanna »

Hallo Schrauberling,

Was genau meinst Du mit ausgeknockt?
Kann aber deine Vorsicht verstehen.

Habe vor 20 jahren von meinem damaligen Hausarzt Schlaftabletten bekommen. Nach der Einnahme hatte ich den starken Drang zu fliegen. Von nen Hochhaus in der Nachbarstadt. Die Tatsache, dass mein 3jahriger Sohn neben mir schlief und ich niemanden hatte, dem ich den kleinen mit gutem Gewissen hätte anvertrauen können, ließ mich die ganze Nacht schweißgebadet meine Matratze nicht mehr los.
War danach auch erstmal geheilt.

Meine ersten AD Tabletten habe ich vor ca. 17 Jahren bekommen,da lief ich rum wie Falschgeld. Auto fahren war da grenzwertig.

Nach einem Gespräch mit meiner Neurologin hat sie mich auf Escitalopram umgestellt! Und damit komme ich gut zurecht.
Schrauberling
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Re: Neu hier und gleich Fragen zu Escitalopram!

Beitrag von Schrauberling »

Hallo Jo-Hanna

Mit ausgenockt meine ich…ich hab eine Tablette genommen. Ich war dann furchtbar müde und habe dann 14 Stunden geschlafen. Ich wachte auf und lief ein paar Stunden rum wie von einem anderen Stern und hab dann noch mal 7 Stunden geschlafen. Das hat mich furchtbar erschreckt.

Na bei Escitalopram ging es mir so, dass ich das Gefühl hatte, das bin nicht ich..wie gesagt, ich lief grinsend durch die Gegend, alles war so schön in der Arbeit und ich kann alles locker sehen…dieses Verhalten fand ich in meinem technischen Beruf für gefährlich und hab sie abgesetzt
Jo-hanna
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Re: Neu hier und gleich Fragen zu Escitalopram!

Beitrag von Jo-hanna »

OK Schrauberling,

manche Tabletten haben genau diese Wirkung. Die lassen Dich zur Ruhe kommen und der Körper holt sich den Schlaf den er braucht.

Wenn ich zwischen den Zeilen lesen darf, hast du die Tabletten ohne Rücksprache mit deinem Arzt abgesetzt!?

Dir geht es nicht gut und du weißt nicht ob du es nochmal probierst?

Kann nur über mich berichten!
AD helfen mir in Phasen wo Angst, Panik und Heulanfälle zunehmen.
Sie dämpfen diese Gefühle ab, die mich grübeln lassen. Das Leben wäre für mich um einiges kräftezerrender. Ich will mich einfach nicht mehr so lange durch diese Phasen quälen, wenn ich die Möglichkeit habe sie mit AD zu verkürzen.
Schrauberling
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Re: Neu hier und gleich Fragen zu Escitalopram!

Beitrag von Schrauberling »

@ Michael
Ja genau so habe ich mich gefühlt. Als ob ich auf Drogen bin. Einfach nicht ich.

@Jo-hanna
Ja ich habe die Tabletten eigenmächtig nach ca 3 Wochen abgesetzt. Und meiner Neurologin erst später Bescheid gegeben. Ich weiß, das das nicht der richtige Weg ist. Ich habe auch nicht nach einer Verträglicheren Alternative gefragt.

Da ich in einem technischen Bereich arbeite, in dem ich viel Verantwortung auch für Menschen habe, hat mich diese Wirkung an einer ordentlichen Arbeit zweifeln lassen. Deshalb wollte ich keine AD mehr nehmen.

So bemühe ich mich, ohne zurecht zu kommen. Klappt mal mehr mal weniger.
Jo-hanna
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Re: Neu hier und gleich Fragen zu Escitalopram!

Beitrag von Jo-hanna »

Was ist schon der richtige Weg Schrauberlin... Jeder muss seinen allein finden!
Wenn du so zurecht kommst ist das auch völlig in Ordnung.
Auch unter AD klappt es bei mir mal mehr und mal weniger. Ist also kein Garant für ein besseres Leben.
Manchmal bringt es mehr sich mit anderen austauschen zu können.
Schrauberling
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Re: Neu hier und gleich Fragen zu Escitalopram!

Beitrag von Schrauberling »

Deswegen bin ich hier, weil mich eure Meinungen interessieren!
Dankeschön dafür!

Ich fühle mich halt mit den Dingern total unwohl. Manchmal denke ich…soll ich es doch wieder probieren? Aber wenn ich an die Erlebnisse die ich damit hatte denke…nö, lieber doch nicht.

Deshalb wollte ich wissen wie es euch damit geht.
Jo-hanna
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Re: Neu hier und gleich Fragen zu Escitalopram!

Beitrag von Jo-hanna »

Ich kann deine Bedenken verstehen.
Die Dinger wirken aufs zentrale Nervensystem und die Liste der Nebenwirkungen lässt einem Schweißperlen auf der Stirn wachsen!!
Ging mir auch so.

Es kommt immer darauf an wie hoch man seinen Leidensdruck einstuft und ob man es aushält oder nicht.

Ich bin vor 17 Jahren zu den Medikamenten gekommen, weil meine damalige Psychologin nach der 3ten Sitzung meinte, dass sie so nicht mit mir arbeiten kann!! ^^
Sie hatte Recht, ich saß da und konnte nix sagen ohne direkt einen Heulkrampf zu bekommen.45 min lang. Nicht wirklich effektiv. Nach der Sitzung brauchte ich 6 Tage um wieder klar denken zu können und dann war auch schon die nächste Sitzung. Sie hat mir nen Termin bei ner Neurologin besorgt, die hat mir Tabletten verpasst und ich hatte Glück, die 2te Sorte hat mich nicht zu nem Zombie werden lassen.
Ich wurde ruhiger, mein Gefühlschaos hat mich nicht komplett lahm gelegt.

Ich muss dazu sagen. Ich bin diesen Weg für meinen Sohn gegangen! Der war damals 3 Jahre alt, wollte kuscheln, stieß mich weg und meinte traurig "Du bist meine Mama, du musst mich doch lieb haben!" Ich hatte zu diesem Zeitpunkt eine schwere Depression, war gefühlsmäßig leer und das hat er gespürt.

Für mich und der Beziehung zu meinem Kind hat sich dieser Weg auf alle Fälle gelohnt.

Ich spreche mich hier nicht als Verfechter von Medis aus, es gibt viele Gründe dafür und viele dagegen.
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