Medikation zum Schlafen

[mr_fresh]

Hallo zusammen,
hat jemand Erfahrungen mit Medikamenten, die beim Durchschlafen helfen? Ich habe vor über einem Jahr Opipramol genommen, was mir auch sehr gut geholfen hat. Im Zuge einer Umstellung der gesamten Medikation habe ich dann zuerst Quetiapin, dann Mirtazapin bekommen. Von diesen habe ich aber stark zugenommen, sodass die beiden jetzt keine Option mehr sind (Diabetes Typ II etc.). Ich nehme jetzt zwar wieder Opipramol, aber es wirkt irgendwie nicht mehr so gut wie früher.
Ich wäre für Tipps oder Erfahrungsberichte dankbar.
LG!

[Tara84]

Hallo Mr_fresh,

mir hat das Medikament Stangylgut geholfen. Das ist ein Antidepressivum der älteren Generation und wird heute, soweit ich weiß, als angstlösendes Medikament verschrieben. Angenehmer Nebeneffekt war bei mir, dass es müde gemacht hat.

Es gibt noch ein schlafanstoßendes Antidepressivum namens Valdoxan, welches ich auch eine zeitlang genommen habe.

Liebe Grüße
Tara

[Tara84]

Stangyl, Wirkstoff Trimipramin meinte ich

[Saburac]

Hallo zusammen,
hat jemand Erfahrung mit Eszopiclon (Lunivia), das seit ungefähr einem Jahr eine Zulassung in Deutschland hat? Meine Psychiaterin hat es vorgeschlagen, da es bzgl. Wirksamkeitsminderung, Toleranzentwicklung und Abhängigkeitsrisiko deutlich günstiger sein soll als Zopiclon (und länger genommen werden kann). So wie es jedoch aussieht, ist die Studienlage dann doch nicht ganz so eindeutig.

Liebe Grüße
Saburac

[Heiligendamm2020]

Ich nehme 150 mg Pregabalin zur Nacht und ich kann damit zum Glück gut schlafen, bis
auf die nervigen restless legs. Die zucken manchmal so stark, das ich mich selbst erschrecke.

[lonesome]

Habe auch permanent mit Schlafproblemen zu kämpfen. Während der Höchstphase meiner Depressionen ging fast gar nichts mehr. Die üblichen Verdächtigen: Mirtazapin, Stangyl haben überhaupt nichts gebracht. Erst das richtige SSRI (bei mir Paroxetin) - auch wenn nicht prinzipiell schlaffördernd, hat durch die antidepressive Wirkung dann auch die spezifischen Depressionsbedingten Schlafstörungen beseitigt...

Ansonsten habe ich Jahrelang Zopiclon bei relativ guter Wirkung genommen. Um mich nicht zu sehr an eine Substanz zu gewöhnen habe ich es im zwei Monatsrythmus abwechselnd mit einem Neuroleptika genommen.
Nach ca. 8 Jahren, habe ich mich dann entschieden es wieder "ohne" zu versuchen: Zwei, drei problematische Nächte - seither schlafe ich ohne Schlaf- / Beruhigungsmittel seit über 10 Jahren.

Vor Zopiclon und Zolpidem wird ebenso wie vor reinen Benzodiazepinen immer gewarnt von wegen Abhängigkeit. - Ich will das nicht prinzipiell in Frage stellen, aber offensichtlich gibt es auch viele Menschen die das nach Bedarf anwenden und wenn es ihnen besser geht auch wieder unproblematisch absetzen können. Nach meiner Meinung verhält sich hier ein Großteil der Ärzteschaft zu übervorsichtig.


LG
lonesome

[That_IT_Guy]

Hallo zusammen,
Ich nehme Abends zum Schlafen Trazodon ein. Dies ist ein älteres AD das auch müde macht.
Dies tut es sehr zuverlässig. Nach 30 Minuten ist man Hundemüde und kann schlafen.

LG

[f32-axolotl]

Hallo ihr Lieben,

mir haben (außer Zopiclon) all diese "Schlafmittel" von Ärzten nicht geholfen, also keine Antidepressiva oder Neuroleptika. Vielmehr hatte ich mit den Medikamenten eher das Problem, dass ich durch die Schläfrigkeit am nächsten Tag einfach meinen Schlafrhythmus noch mehr kaputt gemacht habe.
Was mir hilft, ist folgende Kombination von Nahrungsergänzungsmitteln:

Nachmittags 1000mg L-Tryptophan und 25mg Zink (möglichst weit von Mahlzeiten entfernt), abends 2mg Melatonin.

Man könnte natürlich das Melatonin auch deutlich höher dosieren (ich wiege ca. 85kg), ist aber eine Frage des Geldes. Diese eher niedrige Dosis reicht mir für gewöhnlich. Es kostet mich insgesamt pro Tag ca. 1,00€-1,25€.

f32

[mr_fresh]

Hallo zusammen,

vielen Dank für die Tipps und Erfahrungsberichte.
@lonesome: das mit den Benzos sehe ich auch so; als Bedarfsmedikation mit Pausen funktioniert das gut!

Zopiclon habe ich noch nicht ausprobiert, aber das werde ich mal machen.

@f32: Verträgt sich die von Dir angegebene Kombi mit der Einnahme von SSRI?

LG
mr_fresh

[f32-axolotl]

Hallo mr_fresh,

ich kann dir keine wirklich verlässlichen Erfahrungen zur Kombination mit SSRI geben, weil ich selbst keine mehr nehme. Im Prinzip könnte die Einnahme von L-Tryptophan zusammen mit SSRI die Wahrscheinlichkeit eines Serotonin-Syndroms etwas erhöhen, immerhin ist L-Tryptophan die Vorstufe zu 5-HTP und das wiederum zu Serotonin. Allerdings kommt L-Tryptophan ja auch in der Nahrung vor - nur nicht so isoliert.
Insofern wäre ich persönlich da unbesorgt.

Bei Zink und Melatonin würde ich gar keine Probleme sehen.

Viele Grüße

f32

[sere9]

ich hatte seit einigen Monaten enorme Schwierigkeiten einzuschlafen.. lag oft bis 4 oder 5 Uhr wach.. habe mich hin und her gewälzt.. war dadurch amTag sehr müde und träge.. seit ca.2 Wochen nehme ich Zolpidem Schlaftabletten kurz vorm zu Bett gehen.. und schlafe nicht nur schneller ein.. sondern auch besser durch.. bin tagsüber wieder vitaler.. ich kann diese Tabletten wirklich weiter empfehlen..




Hinweis von der Moderation: editiert wegen Verlinkung

[lonesome]

Z-Drugs sind alles andere als ungefährlich und für die Dauereinnahme ungeeignet.

Warum das denn? Nenne mir eine ähnlich wirksame Alternative die dem Organismus zuträglich ist!

Das einzige Problem bei Zolpidem +Zopiclon ist das wie auch bei reinen Benzodiazepinen oft angeprangerte Abhängigkeitspotential, das längst nicht bei jedem Auftritt.
Ich habe Zopiclon Jahrelang (abwechselnd mit einem Neuroleptika im 2-Monats Rhytmus) eingenommen und dann nach einem halben Dutzend JAhren von einem Tag auf den anderen abgesetzt. Zwei, drei relativ schlaflose Nächte hintereinander waren das einzige Problem.
Und Schäden/Spätfolgen sind wenn, dann höchstens von den Neuroleptika zu erwarten.

Ich halte die Panikmache hinsichtlilch Benzos für übertrieben; - während AD´s bedenkenlos über Jahre hinweg verschrieben wären, obwohl die Nebenwirkungen gravierender sind, die Toxizität höher ist und das Absetzen meist ein langfristiges Drama...

LG
lonesome

[Anne Blume]

Hallo Lonesome,
da würden Ihnen viele (Fach)leute widersprechen. Das ist sicher keine Panikmache. Sondern für einen sorgsamen Umgang mit diesen Medikamente gibt es fundierte Argumente.
Viele Grüße
Anne Blume

[gvman]

Hallo. Ich bin nur noch selten im Forum aktiv, aber das Thema Schlaf/Benzodiazepine etc beschäftigt mich noch heute. Ich bin ganz lonesomes Meinung, ohne für einen verantwortungsvollen (!) Umgang mit diesen Medikamenten zu plädieren. Selbst der bekannte Schlafmediziner Prof. Fietze spricht sich seit langem für ein Umdenken bei Z-Mittel aus. Ich selber nehme seit Jahren ein Benzodiazepin zur Angstlösung uva zur Schlafinduktion. Bin nach wie vor stark beeinträchtigt und auf Medikamente angewiesen. Fast alle gängigen AD zu diesem Zweck hatten massivste NW. Habe unendlich viele Alternativen probiert. Nichts ging. Trimipramin war der letzte Versuch und noch das Harmloseste, aber auch das musste ich letztendlich wieder absetzen. Was mir seit einiger Zeit sauer aufstößt, ist die Tatsache, dass man ein Neuro-Steroid namens Zuranolon auf den Markt bringen will, das den gleichen Wirkmechanismus wie die der Benzodiazepine (GABA-Modulation) aufweist, aber als schnell wirksames AD bei Wochenbettdepression zugelassen werden soll. Ehrlich gesagt, fühle ich mich als Patient damit veräppelt, hinsichtlich der fast gebetsmühlenartiger Aussagen über Suchtgefahr, nur als Bedarfseinnahme gedacht, und die "fehlende antidepressive Wirkung" der BZD bzw die Haltung vieler Ärzte, Therapeuten und Kliniken "Entzug geht immer vor" (was natürlich bei schwerer Hochdosisäbhangigkeit stimmt) . Der Leser soll sich seine Meinung dazu selbst bilden und ich lasse mich gerne belehren, falls ich einen Aspekt übersehen habe. LGr Edit: Vielleicht will man die (doch vorhande) Suchtgefahr durch den meist eher kürzeren Einsatz bei dieser Depressionsform umgehen, trotzdem wäre damit die These von der nicht antidepressiven Wirkung von GABA ergen Substanzen widerlegt. Irgendwie kommt mir das wie ein geschickter Marketingtrick vor.