Körperliche Beschwerden

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Talis1970
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Registriert: 16. Mai 2022, 21:10

Körperliche Beschwerden

Beitrag von Talis1970 »

Hallo, ich bin Alex,weiblich, 52Jahre! Ich bin neu hier. Es tut gut sich mit Gleichgesinnten zu schreiben. Das wegen habe ich mich diesem Forum hier angeschlossen.Ich habe eine rezividierende Depression und war dieses Jahr in einer stationären psychosomatischen Behandlung im Varisano in Hofheim. Bin total begeistert von dieser Einrichtung. Ich habe erfolgreich meine Angstattacken hinter mir gelassen. Am Anfang meiner Depression letztes Jahr hatte ich am ganzen Körper wechselnde und stärker werdende Nacken,-Rücken,-Muskel,-Sehnenschmerzen .Ich war in kürzester Zeit vom Schmerz zermürbt und selbst Schmerzmittel halfen nicht immer wie ich es erhofft hatte. Man tippte auf Rheuma...okay, ich bekam Kortison und Methotrexat 15mg. Nach 4 Wochen war ich endlich schmerzfrei.Mein Rheumatologe gab mir aber keine eindeutige Diagnose, auch meine Hausärztin bekam keine von ihm. Das stellte mich nicht zufrieden. Kurzum...mittlerweile habe ich Methotrexat wieder abgesetzt, weil ich dieses Krebsmittel nicht länger schlucken will.Ich warte jetzt, dass ich vielleicht wieder schmerzende Körperteile bekomme und möchte die Sache bei meiner Hausärztin dann anders angehen, welche mir mit ihrer Unterstützung besteht.
Jetzt meine Frage.
Wer kennt auch körperliche Beschwerden und was macht ihr dagegen bzw., welche Wege habt ihr eingeschlagen womit es euch besser geht?
LG Alex
Liebe Grüße
Alexandra

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Nachtmensch
Beiträge: 615
Registriert: 30. Dez 2020, 06:39

Re: Körperliche Beschwerden

Beitrag von Nachtmensch »

Hallo Alex,

vor Jahren hatte ich auch über einen längeren Zeitraum ständig Schmerzen und war deshalb natürlich zunächst beim Orthopäden. Als der keine Idee mehr hatte, was die Ursache sein könnt, war seine letze Diagnose, es muss die Psyche sein. Nachdem ich vorher natürlich Kortison und diverse IGEL Leistungen von Ihm bekam, die nur mäßig Besserung brachten. Bin damals das erste mal in eine psychosomatische Tagesklinik und fand dort auch Hilfe.

Du schreibst, „man tippte auf Rheuma“. Wurde das anhand der Blutwerte denn definitiv nachgewiesen?
Bei Tippen denke ich immer an Lotto. Da gibts genug Chancen, daneben zu liegen. Warst Du mal bei einem Rheumatologen oder Blutspezialisten?

Bei mir ist es mittlerweile so, dass ich immer wieder schmerzen habe, die an unterschiedlichen Punkten auftreten und bei denen ich mir relativ sicher bin, dass es körperliche Symptome meiner kranken Psyche sind.
Denn so wie sie kommen, verschwinden sie auch immer irgendwie „grundlos“.

Anfangs habe ich auch immer „gewartet“ dass sie wieder kommen. Mittlerweile habe ich mir das abgewöhnt und irgendwie traten sie dann auch weniger auf. Zum Glück sind sie immer so erträglich, dass ich überwiegend keine Schmerzmittel nehmen muss und vergehen auch so wieder. Ein Zeichen mehr das da mein Körper auf meine Gedanken oder Umstände die meine Psyche belasten, reagiert.

Routinemäßige körperliche Untersuchungen sind aber trotzdem wichtig, denn natürlich kann es auch tatsächlich eine physische Ursache geben.

VG Nachtmensch
Aurelia Belinda
Beiträge: 7871
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Körperliche Beschwerden

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallöchen und Willkommen @ Alex,

MTX ist mir gut bekannt, hatte mein Mann über Jahre bekommen bis irgendwann die Nebenwirkungen nicht mehr tragbar waren. Kortison hab ich selbst lange gekriegt..Spritzen.
Ich selbst bin schon sehr viele Jahre von Depression und Angststörung betroffen und regelmäßig in Behandlung, aktuell zweite Therapie, die erste liegt allerdings über 20 J. zurück.
Tabletten und Therapie ist ein guter Baustein für mich, jedoch hat mir in all den letzten Jahren am besten Entspannung und eine gut verinnerlichte Achtsamkeit, gut geholfen. Sowohl für die Psyche als auch für chronische Schmerzen die mich auch schon lange begleiten.
Stationär war ich seelisch gesehen noch nicht, m. E. nach immer gerade so umschiffen können... eben durch die Achtsamkeit.
Du bist übrigens im selben Alter als ich :-)
Diese Klinik in der du warst, werde ich mal googeln. Sagt mir bisher nichts. Meine Angstproblematik ist durch ein sehr schlimmes Ereignis und viele private Belastungen, auch wieder aufgeflammt vor 2 Jahren, habe da ein Zusatz Medikament benötigt, was ich aber wieder reduziert habe.

Wünsche dir einen hilfreichen Austausch hier.

LG Aurelia Belinda
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Talis1970
Beiträge: 5
Registriert: 16. Mai 2022, 21:10

Re: Körperliche Beschwerden

Beitrag von Talis1970 »

Hallo zusammen,
Danke für die schnellen Beiträge.
Ich selbst bin im Moment nicht davon überzeugt, dass ich Rheuma habe. Bedingt durch meine Depression glaube ich morgens daran oder nicht...ebenso mittags und abends.
Meine Blutwerte sagen aus, dass ich einen Entzündungswert (CRP) von 24,4 hatte, der Rheumafaktor bei sage und schreibe 14 lag ( für mich kein relevantes Ergebnis). Ansonsten hatte ich wie immer hohe Cholesterinwerte. Ich habe einen Rheumatologen der gleichzeitig noch Hausarzt ist (nicht meiner) und mir und meiner Hausärztin keine eindeutige Diagnose sagen konnte oder wollte, er war da eher am rumdrucksen und redete Mal von Rheumatoide Arthritis oder Gelenkrheuma, wo es auch keinen Sinn macht seine Ernährung umzustellen, so sagte er mir.
Liebe Grüße
Alexandra

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Aurelia Belinda
Beiträge: 7871
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Körperliche Beschwerden

Beitrag von Aurelia Belinda »

@ Alex,
Manchmal verstehe ich die Ärzte nicht ganz. Einerseits kriegen die von den Krankenkassen einen auf den Deckel, wenn sie zu schnell teure Medikamente an den Patienten verabreichen, andererseits bin ich völlig verblüfft, dass bei dir MTX zum Einsatz kam, ohne gesicherte Diagnose??
Und die Aussage dass Ernährung umstellen da nicht viel bringt, also bitte, das weiss ja selbst ein Laie heutzutage, dass das nicht stimmt.
Du brauchst vielleicht mal noch eine Zweitmeinung, so mein Eindruck...um der Schmerzproblematik nochmal auf dem Grund zu gehen.
Alles Gute...
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Susel77
Beiträge: 57
Registriert: 27. Mai 2021, 16:42

Re: Körperliche Beschwerden

Beitrag von Susel77 »

Hallo,

Bei mir waren die Blutwerte ähnlich und auch der Cholesterinwert war immer zu hoch.
Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass das alles mit der Depression zusammenhängt. Geht es mir besser, passen die Blutwerte.
Auch die Schmerzen kann ich nachvollziehen. Ich stecke grad wieder in einer schwierigen Phase und prompt sind die Schmerzen wieder da. Ohne Schmerzmittel geht es nicht mehr.

Also, ob du tatsächlich Rheuma hast, wird nur ein guter Rheumatologe feststellen können.

Ich wünsche uns allen viel Kraft die schwierigen Tage durchzustehen...

LG
Susel77
AnnaD
Beiträge: 163
Registriert: 30. Mär 2014, 10:46

Re: Körperliche Beschwerden

Beitrag von AnnaD »

Hallo Alex,
ich habe lange in klinischen Labors gearbeitet. Deine CRP/RF-Werte sind jetzt nicht weltbewegend. Falls du Rheuma ausschließen möchtest, würde ich einen zweiten Rheumatologen aufsuchen.

Bei mir sind die Schmerzen im unteren Rücken und Ischias. Zur Zeit kann ich so gerade 5 Min gehen bevor es wirklich schlimm wird.
Bücken, stehen - auch nicht prickelnd.
Diese Beschwerden habe ich schon seeeeehr lange, bisher wurde es zwischenzeitlich aber immer wieder besser.
Seit gut drei Jahren wird es allerdings schlimmer. Schmerzmittel haben überhaupt keinen Einfluss, Kortison auch nicht.
In den zurückliegenden Jahren war ich immer mal wieder deswegen beim Arzt, wenn die Schmerzen besonders stark wurden und über Wochen anhielten. Nie wurde etwas wirklich behandlungsbedürfiges gefunden. Und dann war's auch irgendwann wieder gut.

Nun habe ich (zum ersten Mal) MRT-Termine und danach geht's zum Orthopäden. Mal sehen ob's was bringt.

LG Anna
Muschelsammlerin
Beiträge: 199
Registriert: 18. Dez 2016, 18:34

Re: Körperliche Beschwerden

Beitrag von Muschelsammlerin »

Ich habe seit vielen Jahren Rückenschmerzen und Ischias.Wenn man psychisch angespannt und depressiv ist, wirkt sich das auch auf den Bewegungsapparat aus,- Muskeln,Sehnen,Faszien verspannen und verkleben. Da hilft mir regelmässige Bewegung,viel Entspannung, Wärme und wenn es ganz schlimm wird meine Osteopathin. Eine Behandlung reicht meist, dass es mir mehrere Wochen wesentlich besser geht.
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Liebe Grüße von der Muschelsammlerin
Talis1970
Beiträge: 5
Registriert: 16. Mai 2022, 21:10

Re: Körperliche Beschwerden

Beitrag von Talis1970 »

Danke für eure Beiträge,

es berührt ungemein, wenn ich mich in euren Erzählungen wiederfinde, bzw. vergleichbares mit mir habe. Ich merke dann, ich bin nicht alleine mit meinen Beschwerden.
Ich wünsche uns allen ein sorgen,-schmerzfreies Leben.
Seid alle ganz lieb von mir umarmt.
LG Alexandra
Liebe Grüße
Alexandra

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Sunshine5678
Beiträge: 986
Registriert: 19. Nov 2019, 20:06

Re: Körperliche Beschwerden

Beitrag von Sunshine5678 »

Auch ich habe schon seit Jahren starke Schmerzen in Hüfte und Rücken.
Beim Orthopäden heisst es immer dass es Arthrose ist.
Aber ich bemerke schon dass es einen starken Zusammenhang mit der Psyche hat.
Wenn ich etwas tun soll dass ich sehr innerlich ablehne, dann habe ich auch stärkere Schmerzen und somit eine gute "Ausrede" es nicht zu tun.
Wenn ich die Schmerzen nicht hätte, müsste ich wieder nur funktionieren und das will und kann ich nicht mehr.
Sind es die Depressionen, die die Schmerzen verursachen oder umgekehrt?
Ich glaube beides.
LG Claudia
:hello:
AnnaD
Beiträge: 163
Registriert: 30. Mär 2014, 10:46

Re: Körperliche Beschwerden

Beitrag von AnnaD »

Hallo,
momentan bin ich sehr schmerzgeplagt und das drückt auf die Stimmung.
In, lange zurückliegenden, besseren Zeiten konnte ich plötzlich Dinge, die mir zuvor körperlich nicht möglich waren.
Also depressionsabhängig.
Da ich aber nun in einer sehr langen schlechten Phase bin und die Schmerzen kontinuierlich zunehmen, weiß ich nicht mehr was psychosomatisch ist und was nicht.
Ein Teufelskreis entsteht da sicherlich.
LG Anna
Nachtmensch
Beiträge: 615
Registriert: 30. Dez 2020, 06:39

Re: Körperliche Beschwerden

Beitrag von Nachtmensch »

Hallo zusammen,

ich kann mich noch gut an eine Zeit erinnern, in der mein Hausarzt sich wirklich Zeit nahm, eine Erkrankung zu diagnostizieren und sogar zu behandeln. Das war deshalb so wichtig für mich, weil ein Vertrauen da war und ich mich ernstgenommen fühlte. Mein Hausarzt erkannte auch, das eine Depression vorhanden war und natürlich sah ich das zunächst anders. Letztlich hatte er ja leider recht. Und Leider ist dieser Mensch mittlerweile im Ruhestand, den ich Ihm aber absolut gönne.

Zwar ist meine derzeitige Hausärztin auch kompetent, verteilt aber lieber Überweisungen an Fachärzte und nimmt sich nicht mehr wirklich Zeit. Klar, das ist dem Budget geschuldet und ich will jetzt auch nicht die Poltikschiene fahren. Für mich ist es nur schwer, wegen jeder „Kleinigkeit“ einen Facharzt aufzusuchen und meistens ewig auf einen Termin zu warten. Ergo gammeln die Überweisungen in der Schublade vor sich hin.

Meine Schmerzproblematik ist auch sehr diffus. Mal tuts hier weh, mal woanders und ich denke, es ist zum einen das Alter und zum anderen die Psyche. In meinem Umfeld sind in letzter Zeit einige Menschen verstorben und einer war sogar in meinem Jahrgang. Die meisten davon starben an Krebs, nach langer Behandlung. Ich frage mich immer öfter, will ich überhaupt wissen, ob ich eine körperliche Erkrankung habe und will ich von Facharzt zu Facharzt rennen, damit da eine Klarheit entsteht?

Meist verschwinden meine Schmerzen wie sie kamen, ohne ersichtlichen Grund und tauchen dann an anderer Stelle wieder auf. Es sind aber eben auch nur Schmerzen, die ich irgendwie aushalten kann, also nichts was mir mein Dasein unerträglich macht oder ich mich nicht mehr rühren kann.

Mir ist bewusst, das ich zumindest Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen sollte. Aber andererseits ist es mir auch egal, woran ich letztlich sterben werde. Hab nur die Hoffnung, das es ohne lange Quälerei passiert.

Selbst meine Aufenthalte in psychosomatischen Kliniken, brachten wenig zu Tage, was meine körperlichen Beschwerden betraf. So richtig ganzheitlich wurde da auch nichts Betrachtet, aber vielleicht sind meine Erwartungen da auch andere, oder zu hoch gesteckt, gewesen. Vielleicht habe ich auch zu wenig konkrete Angaben zu meinen körperlichen Beschwerden gemacht. Ich weiß es nicht.

Mittlerweile denke ich, ich will im tiefsten Inneren, dass alles so ist, wie es ist. Das ich mich irgendwie gut fühle, oder zumindest lebendig, wenn es mir schlecht geht. Wobei lebendig eher nur als Umschreibung für nicht Leer zu werten ist.

VG Nachtmensch
JinX789
Beiträge: 26
Registriert: 7. Mär 2022, 14:30

Re: Körperliche Beschwerden

Beitrag von JinX789 »

Wenn deine HAusärztin da sehr politisch ist und dich nicht richtig übernimmt dann würde ich auch mal über andere Schritte nachdenken
Weiß ja nicht ob das eine Option für dich ist?
Anne Blume
Moderator
Beiträge: 1668
Registriert: 7. Dez 2006, 13:25

Re: Körperliche Beschwerden

Beitrag von Anne Blume »

Hallo von der Moderation,
den letzten Beitrag musste ich mit Hinweis auf die Forenregeln editieren (link entfernt).
Auch inhaltlich erschließt er sich nicht wirklich im Hinblick auf die vorangegangenen Beiträge.
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