Psychosomatische Reha - Klinik Empfehlung??

[Frechdachs102]

Hallo liebe Leidensgenossen,

ich befinde mich seit gut 6 Jahren in Therapie. Angefangen hatte alles mit Emotophobie und nun kämpfe ich seit ca. 2 Jahren mit einer mittelgradigen Depression. Wie es viele sicherlich kennen ist das Eingeständnis Hilfe zu benötigen nur schwer auszusprechen. Doch nun habe ich es endlich angepackt und den ganzen Reha Antrag vor über einer Woche in den Briefkasten gesteckt und bin Mega stolz auf mich. Andere würden vermutlich mit dem Kopf schütteln und denken, daß ist ja nun kein Hexenwerk, alle depressiven Menschen wissen, was das für ein Kraftakt ist.
Nun hoffe ich fest auf eine Bewilligung und wollte mal bei Euch nach Erfahrungen bzw Empfehlungen zu Reha Einrichtungen nachfragen.

Ich hoffe ich erhalte die ein oder andere Antwort. Würde mich sehr freuen.

Liebe Grüße frechdachs

[Buchi]

Hallo Frechdachs
und auch hallo an hoffentlich viele andere die eine Klinik suchen.

Du schriebst: "ich befinde mich seit gut 6 Jahren in Therapie."

Bist Du denn jetzt "Gesund" ?
Dann brauchst Du sicher eine REHA, ja.

Bist Du noch immer von den Depri´s belastet ?
Dann brauchst Du eine Akut-Klinik.

Reha = Rententräger (da verändert sich dann was mit der Rente)
Akut = Krankenkasse (Einweisung vom Arzt nötig)

Mir ging es folgendermassen.
Antrag komplett bei der Rente eingereicht - abgelehnt.
Wiederspruch - auch abgelehnt.
Kurz vorm gerichtlichen Klagen mal nen Rechtsanwalt aufgesucht.
Der hat mir das mal mit einem Beinbruch veranschaulicht.
Solange der Bruch nicht ausgeheilt ist, kommt keine Reh infrage.

Und somit, . . . solange man mit den Depressionen (oder Ängsten/Zwängen/weiteres) aktuell kämpft, besser nur die Akut-Schiene.

Ich war selbst schon zwei mal, beides mal gute Erfahrung.
Gerne kann ich Dir über PN mitteilen welche Klinik das war.

Und die Bewertungen lesen ist gar nicht soooo schlecht, ich konnte eine Klinik ausfiltern die mit Sicherheit eine riesen Enttäuschung für mich gewesen wäre.......

Grüße Buchi

[Frechdachs102]

Hallo Buchi,

lieben Dank für Deine Antwort.

Ich habe im Dezember über die DRV eine Genehmigung für eine Reha erhalten und befinde mich seit nun 4 Wochen bei einer solchen. Nächste Woche geht es heim.

Ich habe natürlich vorher und auch jetzt unter Depressionen gelitten und das wird auch nicht so schnell weggehen. Dennoch sehe ich mich nicht als Akutpatient. Ich bin hier, um damit besser umgehen zu können. Da ich vor Antritt dieser auch mit beiden Beinen im Berufsleben stand hätte ich mich auch nicht als Akut gesehen. Den von Dir geschilderten Unterschied hat mir bis heute, auch im Zuge der Beantragung, nie einer so dargelegt.

Ich bin jedoch froh, am Ende egal wer der Kostenträger ist, das ich diese Möglichkeit erhalten habe, um wieder weiter voranzukommen.

Liebe Grüße
Frechdachs102

[Schlumpffine]

Hallo Frechdachs102,
nach meiner ersten "Reha" war ich voll motiviert und guten Mutes.
Auch ich habe mich nicht als "Akutpatientin" gesehen, mussste aber nach einiger Zeit einsehen, das diese Annahme nicht zielführend war. Die Depressionen kamen wieder.Erst in einer Akutklinik lernte ich, was die (vermutlichen) Ursachen waren und wie damit umzugehen ist.
Der Leidensdruck hat abgenommen.
Mein persönliches Fazit: Nur wer sich auf eine Therapie wirklich einläßt, erzielt Erfolge. Bei mir hat die Reha es nur "überdeckt" aber nicht behoben.
Zu Deiner Frage welche Klinik ist "gut"
Da gibt es keine Pauschale Antwort
Da hilft nur gute Recherche und ein bißchen Grundwisen.
Z.Bsp. welche Therapieverfahren kommen zur Anwendung
VT /Schematherapie oder ein anderes Verfahren
und dann die Klinik auswählen die zu einem" passt".

Gruß
Schlumpffine

[Frechdachs102]

Hallo Schlumpffine,

ich kenne die Gründe bzw Ursachen bereits schon länger, durch Selbstreflektion etc. Ich bin hier, um vieles weiter zu verankern und zur Ruhe zu kommen.
Und auch die Reha, genauso wie die ambulante Therapie und auch die Akutpatienten hier, mit denen ich mich austausche, bestätigen das, was ich noch verinnerlichen muss, dass ICH an meinen Problemen und Erkenntnissen arbeiten muss und den Mut haben darf, all das Vermittelte zu verinnerlichen und zu leben, Stück für Stück. Ich erhalte in der psychosomatischen Reha dasselbe Angebot, wie die Akutpatienten, nur nicht so intensiv. Ich bin der Meinung, dass man nicht pauschal sagen kann, dass man als nicht Akutpatient es nicht auch mit einer psychosomatischen Reha schaffen kann. Es liegt an mir selber.

Viele Akutpatienten sind bereits mehrfach wieder hier gelandet, ebenfalls wieder als Akutpatienten,nicht als Rehabilitanden. Das zeigt, so denke ich, wie tückisch und schwer diese Krankheit ist zu durchbrechen.

Ich weiss es wird schwer, den Alltag umzustrukturieren. Doch durch meine Therapie und die Reha bin ich schon sehr viel weiter gekommen, daher erlaube ich mir daran zu glauben, dass ich es schaffen kann.

Ich Danke Dir aber dennoch für Deine Ansichten und Erfahrungen, die Du hier geteilt hast.

Liebe Grüße
Frechdachs102

[Frechdachs102]

Achso... Die Frage meines Eingangsthreads ist an sich nicht mehr aktuell. In der Klinik, in welcher ich mich befinde, unterstützt den bereits eingeleiteten Therapieweg und verinnerlicht meinen zu gehenden Weg weiter.

Damit kann ich aktuell sagen, dass diese wohl richtig für mich ist/war.